Marktreporting KW 52

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

ein letztes Mal dieses Jahr berichten wir über Wirtschaft, Börsen und Politik.
Feiertagsbedingt beginnt der Wochenrückblick erst ab Mittwoch.

Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch in das neue Jahr. Viel Gesundheit und Erfolgt in all Ihren Lebensbereichen. Der Welt wünschen wir wieder mehr Frieden und einen größeren Hang zur Diplomatie als zu Kriegen.

Das kommende Jahr wird von vielen bedeutenden Wahlen geprägt sein. Den Anfang machen Wahlen in Taiwan (13. Januar), Wahlen des Europaparlaments am 9. Juni, Landtagswahlen in Deutschland und ultimativ die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sich in Folge dieser Wahlen Lastwechsel in der Geopolitik, aber auch in diversen Innenpolitiken ergeben.

Wir freuen uns darauf, Sie im kommenden Jahr weiter begleiten zu dürfen!

Ihre Finanzboutique

Wochenüberblick
 
Mittwoch3

Berlin: Die Bauaufträge sind per Oktober den zweiten Monat in Folge gesunken. Real kam es im Monatsvergleich zu einem Rückgang um 6,3%. Im Zeitraum von Januar-Oktober stellte sich ein Rückgang um 4,9% ein (Statistisches Bundesamt).

Berlin: Der Chef des DIHK Adrian sagte, man bräuchte keine vorgezogenen Neuwahlen, wir bräuchten nicht noch mehr Unruhe.

Nahost: Laut Gesundheitsbehörde sind seit dem 7. Oktober bisher mehr als 20.000 Menschen im Gazastreifen umgekommen und mehr als 53.000 verletzt worden.

Peking: Die Planungsbehörde legte 9.600 öffentliche Investitionsprojekte mit einem Volumen von 71 Mrd. USD fest.

Moskau: 2023 soll die Hälfte aller russischen Ölexporte an China gegangen sein.

Deutschland: Unternehmen wollen mehr einstellen
Das Beschäftigungsbarometer des IFO-Instituts legte (Umfrage unter 9.000 Firmen) per Dezember von 95,9 auf 96,5 Punkte zu. Das ist der höchste Stand seit August. Zurzeit suchten Dienstleister Personal (IT, Tourismus). In der Industrie wären die Unternehmen wegen Auftragsmangels zurückhaltend. In diesem Sektor sank das Barometer nach kurzem Anstieg im Vormonat wieder.

Deutschland: Immobilienpreise fallen in Rekordtempo
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind laut Statistischem Bundesamt im 3. Quartal 2023 in Rekordtempo gesunken (Datenreihe ab 2000). Sie fielen von Juli bis September um durchschnittlich 10,2% im Jahresvergleich.

Weltbank: Russland Nummer 5 der Weltwirtschaft
Auf Basis Kaufkraftparität belegt Russland laut der Weltbank Rang 5. China führt die Rangliste vor den USA, dann folgt Indien, Japan ist Nummer vier (Deutschland Nr. 6).


Donnerstag4

Berlin: Der prägende Politiker Wolfgang Schäuble ist im Alter von 81 Jahren verstorben.

Berlin: Laut IW-Köln berichten 30 von 47 Wirtschaftsverbänden von einer aktuell schlechten Lage, 23 Verbände gehen 2024 von einer weiteren Verschlechterung aus. Das IW bemängelte Planungsunsicherheit.

Paris/Brüssel: Der frühere EU-Kommissionschef Jacques Delors ist im Alter von 98 Jahren verstorben.

Moskau: Russland verkaufte sein Öl im Jahr 2023 insbesondere nach China (45% – 50%) und Indien (40%).

Washington: Republikaner legten Berufung gegen Trumps Ausschluss bei Wahlen in Colorado ein.

Pjöngjang: Nordkorea intensiviert laut Staatsführer Kim Kriegsvorbereitungen seines Landes als Antwort auf die Konfrontationspolitik der USA.

IW-Ökonom Hüther will Infrastruktur- und Transformationsfonds
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) Hüther machte sich gestern für einen Infrastruktur- und Transformationsfonds stark. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, so Hüther, sei die Regierung mit dem Staatsschuldenrecht konfrontiert. Er sagte, man bastelte drum herum. Man redete über die Notlagen. Das wären alles keine nachhaltigen Lösungen, mit denen der Eindruck entstünde, man hätte das im Griff. Hüther wäre nicht für eine Aufhebung der Schuldenbremse, aber man könnte kluge Lösungen finden, indem man einen gesamtstaatlichen Infrastruktur- und Transformationsfonds auflegte. Alle Investitionen, für die man eine Planungs- und Verfahrensbeschleunigung machen könnte, gehörten in einen solchen Fonds, Subventionen nicht. Das einseitige Beachten der Schulden und nicht des BIP führte laut Hüther dazu, dass die Regierung selbst verschärfend in die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hineinwirkte. Das machte die Sache nicht besser.

Freitag
5

Berlin: Gemäß einer Umfrage des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft (circa 500 Unternehmen organisiert, die 85% des Afrika-Geschäfts abdecken) wird ein besseres Afrika-Geschäft per 2024 erwartet. Der Handel mit Afrika umfasste im 1. Halbjahr 2023 ein Volumen von rund 32 Mrd. EUR. 74% der befragten Unternehmen schätzten die Aussichten per 2024 als gut oder sehr gut ein. 58% der befragten Unternehmen zogen eine positive Bilanz für das Jahr 2023.

Berlin: Die Bundesregierung hat die westliche Sanktionspolitik gegen Russland als erfolgreich verteidigt. Viele Sanktionen wirkten indirekt.

Berlin: Das Verkehrsministerium verzichtet auf eine Klage gegen Ex-Minister Scheuer wegen rechtlicher Hürden und Unsicherheiten.

Washington: Die oberste Wahlbehörde im Bundesstaat Maine schloss Trump aus den Präsidentschaftsvorwahlen aus. Die Entscheidung ist bis zu einer Entscheidung des Obersten Gerichtshof in Maine ausgesetzt.

Peking: Der Technologiekonzern Huawei erwartet für 2023 einen Umsatzanstieg um 9% auf mehr als 700 Mrd. USD.
Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX16.751,640,61 %
EuroStoxx504.532,280,03 %
Dow Jones37.689,540,35 %
S&P5004.777,080,71 %
NASDAQ10016.825,930,08 %
Nikkei33.137,701,50 %
HangSeng16.988,233,00 %
MSCI World3.178,462,04 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold2.062,17 $/oz.1,08 %13,08 %
Silber23,78 $/oz.– 0,19 %– 0,69 %
Brent (Öl)76,83 $/bbl.– 1,63 %– 10,33 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,93 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,01 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund1,86 %
10J Bund1,87 %
10J US-Treasury3,79 %
10J JGB (Japan)0,61 %
10J Gilts (UK)3,51 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0974 USD

Kapitalmarktkommentar: Märkte zum Jahreswechsel und Ausblick auf die Wiederwahl Trumps7

 

Märkte zum Jahreswechsel
Die Finanzmärkte konsolidieren zum Jahreswechsel. Die Bewegungen sind überschaubar. Die Daten/Nachrichten lieferten kaum Einflüsse. Aus Spanien erreichten uns starke Einzelhandelsdaten.

Aus den USA wurde das „Krisenbarometer“ der anhängigen Hausverkäufe geliefert, das den im Vormonat erreichten Tiefpunkt seit 2001 bestätigte (siehe Datenpotpourri).

Die Aktienmärkte lieferten ein heterogenes Bild. Die Märkte in Europa standen unter leichtem Druck, der Late Dax verlor 0,42%, der EuroStoxx 0,56%. In den USA war der Markt verhalten. Der S&P 500 legte um 0,06% und der Dow Jones um 0,15% zu, während der Citi Tech 100 um 0,12% nachgab.

In Fernost ergab sich keine klare Richtung. Der Nikkei (Japan) sank Stand 07:22 Uhr um 0,28%, der CSI (China) stieg um 0,40%, der Hangseng (Hongkong) verlor 0,06%, während der Sensex (Indien) um 0,19% nachgab.

An den Rentenmärkten wurde der jüngste Renditeeinbruch zart korrigiert. 10 jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 1,94% (Vortag 1,91%), 10 jährige US-Staatsanleihen mit 3,84% (Vortag 3,81%).

Der USD konnte an Boden gewinnen. Der Euro gab gegenüber dem USD um 0,39% ab. Gold verlor gegenüber dem USD um 0,80%, Silber um 2,62%.

Trump und die Bedeutung eines etwaigen Wahlsieges

BDI-Präsident Russwurm zur Trumpwahl:
In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor der Wiederwahl von Trump zum US-Präsidenten. Eine zweite Trump-Amtszeit wäre laut BDI-Präsident Russwurm eine schlechte Nachricht.

Man sollte sich auf mögliche Szenarien in der deutschen Industrie einstellen. Sollte Trump gewinnen, sieht Außenhandelspräsident Jandura „schwere Zeiten“ auf Deutschland und Europa in der Handelspolitik zukommen. Unter Trump würde die EU wieder als vermeintlich größten Widersacher nach China ins Visier genommen werden.

Zudem sei zu befürchten, dass sich die USA dann weiter aus internationalen Gremien zurückziehen könnten. Im schlimmsten Fall könnten die USA aus der Welthandelsorganisation WTO austreten und damit das Ende des weltweit regelbasierten Handels einläuten.

Als „beunruhigend“ bezeichnete Industriepräsident Russwurm vor diesem Hintergrund jüngste Vorschläge aus dem Trump-Lager. Die Idee eines 10% Zolls auf alle US-Importe würde eine Kaskade von negativen Effekten auslösen.

Es käme sofort zu Gegenmaßnahmen der Handelspartner, was eine Spirale von protektionistischen Maßnahmen in Gang setzen würde, die auch Preise für US-Konsumenten deutlich erhöhen und die Inflation in den USA anheizen würden.

Betrachten wir das ganze aus einem anderen Blickwinkel:
Bereits seit Jahren machen die USA Wirtschaftspolitik, die alle Rechtsgrundlagen der WTO bei Sanktionen und Subventionen ignoriert, implizit eine Politik, die eine internationale Unterordnung einfordert (totalitär).

Ja, unter Trump würde bezüglich der Wirtschaft vieles unberechenbarer. Unberechenbarkeit ist kein Argument für, sondern gegen Investitionen, da Planbarkeit entfällt. Ergo wirkte diese Politik gegen die Ziele des IRA-Programms.

Würde es andererseits in der Geopolitik friedlicher? Zölle sind ein zweischneidiges Schwert. Sie verteuern Importe, sie belasten voraussichtlich in Teilen die Gewinne der Unternehmen (können alle erhöhten Importkosten auf Kunden abgewälzt werden?). Sie treiben die Inflation und belasten die Kaufkraft der hochverschuldeten Bürger.

Ist das aus Sicht der USA Ziel führend? Ergo, man kann sich solitär auf Risiken kaprizieren oder die in den Risiken innewohnenden Chancen erkennen und agieren.

Zu den Chancen: Der Anteil der USA an der Weltwirtschaft sinkt latent, da der Globale Süden mindestens doppelt so schnell wächst. Wo ist das Problem, wenn die EU (Anteil knapp 14% des Welt-BIP) mit dem Globalen Süden (Anteil am Welt BIP nahe 70%) weiter gesetzesbasiert im Handel auf Basis der WTO und vereinbarter Freihandelsabkommen interagiert?

Wenn sich die USA durch Wirtschaftspolitik international isolieren, müssen wir dem nicht folgen. Das wäre töricht! Sollten die USA die WTO verlassen, könnten die Schiedsgerichte wieder mit Richtern besetzt werden (die USA haben durch ihr Veto die Schiedsgerichtsbarkeit durch Nichtbesetzung der Richterstellen seit Obama lahmgelegt) und ihre Arbeit für circa 84% der Weltwirtschaft aufnehmen.

Der Status wäre besser als der aktuelle Status. Mehr noch, wenn man sich im Handel mit den USA dem „Recht des Stärkeren“ zu unterwerfen hat, stellt sich eine „Attraktivitätsfrage“, ob man sich dieser Unterwerfung aussetzen will. Unter langfristigen Gesichtspunkten schadet diese Politik dem Standort USA.


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Quellenangaben:

1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 28.12.2023 – 15:30 Uhr

2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 28.12.2023 – 15:30 Uhr

3Hellmeyer Report vom 27.12.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

4Hellmeyer Report vom 28.12.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

5Hellmeyer Report vom 29.12.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

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