Marktreporting KW 46

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

anbei erhalten Sie unser sonntägliches Marktreporting.

Das Weltgeschehen blieb auch in der KW 46 nicht stehen. Anbei ein globaler Überblick der Woche.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA

Die Woche im Überblick
 
Deutschland
 
ARD-Deutschlandtrend3
Laut einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends (Infratest Dimap) sprechen sich 41% der Bundesbürger für Neuwahlen aus. 32% favorisieren eine Fortsetzung der Regierung bis zu den Bundestagwahlen.
 
Deutschland: Industrie drosselte den Energieverbrauch per 2022 stark3
Die Industrie hat den Energieverbrauch laut Statistischem Bundesamt per 2022 um 9,1% gegenüber 2021 verringert. Der Rückgang beim Energieverbrauch sei vor allem auf hohe Energiepreise zurückzuführen. Insbesondere die energieintensiven Industriezweige waren von den stark gestiegenen Preisen betroffen. In der Folge wurde die Produktion im Verlauf des Jahres 2022 um 7,1% markant reduziert.
 
Energie-Preisschirm billiger als erwartet4
Der von der Regierung mit 200 Mrd. EUR ausgestattete Sonderhaushalt für die Gas- und Strompreisbremse benötigte weniger Mittel als erwartet. Die Regierung geht davon aus, dass Ende 2023 rund 103,7 Mrd. EUR in das kommende Jahr übertragen werden. Ursprünglich war von nur gut 32,8 Mrd. EUR ausgegangen worden.
 
Siemens Energy erhält Staatsgarantien4
Der Staat wird laut Insidern Siemens Energy mit Garantien in der Höhe von 7,5 Mrd. EUR stützen.
 
Regierung plant Wasserstoffnetz5
Die Regierung legte einen Plan für ein Wasserstoffnetz (9.700 KM) vor, das bis 2032 erstellt werden soll und ein Investitionsvolumen von circa 20 Mrd. EUR haben soll.
 
Bundesverfassungsgericht stuft Klimarücklage als Verfassungswidrig ein6
Laut Bundesverfassungsgericht war die Klimarücklage der Regierung (60 Mrd. EUR, Umwidmung von nicht genutzten Corona-Mitteln), die Ende 2021 beschlossen wurde, verfassungswidrig.
 
Als Reaktion auf das Urteil sagte Kanzler Scholz, man werde das Urteil genau auswerten. Das Urteil habe Auswirkungen auf die Haushaltspraxis im Bund und möglicherweise auch in den Ländern. Wirtschaftsminister Habeck betonte, alle Verpflichtungen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) würden eigehalten. Scholz sagte, man würde den Wirtschaftsplan des KFT zügig umarbeiten und vorläufige Regelungen treffen. Zunächst wurde eine Ausgabensperre für den KTF (ausgenommen Maßnahmen für Energieeffizienz) verfügt.
 
Deutschland: Arbeitsmarkt noch positiv7
Trotz der Schwäche ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt im 3. Quartal 2023 erstmalig über die Marke von 46 Mio. gestiegen. Es waren exakt 46,04 Mio. Personen beschäftigt.
 
 
Europa
 
EZB: Lagarde: Inflation steigt in kommenden Monaten3
Man sei in der Bekämpfung der Preisinflation auf einem guten Weg. Temporär würde es jedoch in den kommenden Monaten zu höheren Inflationszahlen kommen.
 
GBP: Sunak entlässt Innenministerin4 
In UK hat Premierminister Sunak die Innenministerin Braverman entlassen. Ihren Posten werde Außenminister Cleverly übernehmen. Neuer Außenminister wird Ex-Premierminister Cameron.
 
London: Mieten explodieren6
Die Mieten steigen in UK mit einem Rekordtempo (Oktober +6,1% im Jahresvergleich). Räumungsklagen markieren aktuell einen Siebenjahresrekord (3. Quartal +38% im Jahresvergleich). Per September kam es mit -0,1% zum ersten Rückgang der Häuserpreise seit April 2012.
 
EU-Kommission senkt Konjunkturprognose 2023/246
Die EU-Kommission blickt kritischer auf die Konjunktur in der Eurozone. Die Behörde erwartet 2023 einen Anstieg des BIP von 0,6% (zuvor 0,8%). Das BIP dürfte 2024 um 1,2% zunehmen (Sommerprognose 1,3%). Starker Preisdruck, gestiegene Zinsen und eine schwache globale Nachfrage belasteten Haushalte und Unternehmen. Die deutsche Wirtschaft steuerte als einzige große Volkswirtschaft dieses Jahr in die Rezession und würde sich in den Folgejahren konjunkturell nur langsam erholen. Das BIP soll 2023 um 0,3% (zuvor -0,4%) sinken und 2024 um 0,8 Prozent (zuvor 1,1%) wachsen (2025 +1,2%).
 
 
USA
 
US-Haushaltsentwurf nimmt Hürde im US-Representatenhaus5
Washington: Der US-Haushaltsentwurf von Mike Johnson (republikanischer Mehrheitsführer) zur Zwischenfinanzierung bis 2024 hat die erste Hürde im US Repräsentantenhaus genommen.
 
Nahost
 
Montag3
Über 100 Mitarbeiter der UN-Flüchtlingshilfe in Gaza getötet – Gipfel in Riad fordert Ende des Kriegs – WHO: Lage in und um Al-Schifa Klinik „verheerend“.
 
Dienstag4
Scholz fordert Zwei-Staaten-Lösung ohne Hamas – EU-Außenbeauftragter Borrell stellte Plan für Zukunft des Gazastreifens vor (keine Hamas, kein Territorialverlust, keine Zwangsvertreibung, keine Besetzung durch Israel, größere Rolle arabischer Länder) – Präsident Biden mahnte Schutz von Krankenhäusern an.
 
Mittwoch5
Lage in Al-Schifa Krankenhaus dramatisch – Israel bestätigt Militäroperation im Krankenhaus – USA verurteilen Razzia im Krankenhaus – UN-Generalsekretär Guterres fordert sofortige humanitäre Feuerpause – Israels Außenminister meint, Guterres nicht geeignet für Leitung der UN.
 
Donnerstag6
UN-Sicherheitsrat fordert sofortige mehrtägige Feuerpause im Gazastreifen –Präsident Biden: Besetzung des Gazastreifens wäre ein Fehler.
 
Freitag7
UN-Hochkommissar: Krankheiten und Hungersnot drohen – UN-Experten werfen Israel schwere Menschenrechtsverletzungen vor.
Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX15.919,164,53 %
EuroStoxx504.178,811,68 %
Dow Jones34.947,282,45 %
S&P5004.513,442,96 %
NASDAQ10015.837,993,43 %
Nikkei33.394,593,70 %
HangSeng17.605,360,22 %
MSCI World2.982,243,29 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.980,39 $/oz.+ 1,57 %+ 8,60 %
Silber23,69 $/oz.+ 5,80 %– 1,05 %
Brent (Öl)80,49 $/bbl.+ 1,20  %– 6,06 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor4,005 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,03 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,51 %
10J Bund2,55 %
10J US-Treasury4,47 %
10J JGB (Japan)0,79 %
10J Gilts (UK)4,24 %

Währung

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Kapitalmarktkommentar: Märkte halten ihr Niveau

Die Finanzmärkte zeigen sich auf den neu etablierten Niveaus trotz partiell widriger Konjunkturdatenlage weiter widerstandsfähig.

Donnerstags erreichten uns aus den USA überwiegend schwache, Risikoaversion forcierende Konjunkturdaten, beispielsweise schwache Industrieproduktion, schwächere Einzelhandelsdaten und ein eingebrochener NAHB-Housing Market Index, die den Impakt von positiveren PMIs (Einkaufsmanagerindex) aus den Regionen Philadelphia und Kansas (beide weiter mit negativen Vorzeichen) neutralisierten (siehe Datenpotpourri).

Von der Inflationsfront erreichten uns dagegen weiter Risikobereitschaft unterstützende Entspannungssignale. So sanken die US-Importpreise deutlich. Wichtiger war jedoch der Einbruch der Ölpreise, die gestern um 3 USD nachgaben.

Bezüglich der Geopolitik bleibt die Lage im Nahen Osten kritisch. In der Ukraine-Krise tut sich etwas. US-Medien bringen einen neuen Zungenschlag.

Die im Westen nicht erwartete positive Konjunkturentwicklung Russlands, zuletzt +5,5% BIP im Jahresvergleich, spielt fraglos eine Rolle, ebenso das Scheitern der Isolierung Russlands im erforderlichen Maße. Auch das Treffen Biden/Xi impliziert zart Neuausrichtungen in den USA in geopolitischen Fragen.

Von der politischen Frontlinie erreichten uns unterschiedliche Signale. Der nach dem 17. November 2023 drohende „US-Shutdown“ wurde verhindert. Das ist zunächst positiv. Der US Senat stimmte einem Zwischenhaushalt zu, der die Finanzierung in Teilen bis Mitte Januar und in anderen Teilen bis Anfang Februar gewährleistet. Die Themen Finanzierung Israel und Ukraine sind ausgeklammert. Damit ist das Haushaltsproblem aufgeschoben, nicht aufgehoben.

Das Treffen zwischen US-Präsident Biden und chin. Präsident Xi lieferte partielle Annäherungen (Aufnahmen der Militärkommunikation, Krisenkommunikation auf Top-Ebene, gemeinsamer Kampf gegen Drogen, Regierungsgespräche über KI) ohne einen großen Wurf zu generieren.

Neben den strukturellen und konjunkturellen Problemen hat Deutschland jetzt auch noch ein Haushaltsproblem, da das Bundesverfassungsgericht die Verfassungswidrigkeit der Umwidmung der Corona Mittel (60 Mrd. EUR) feststellte (Rechtsproblem). Das ist negativ. Die Regierung vermittelte in der Reaktion Gelassenheit und Zuversicht, die notwendigen Mittel bereitzustellen.

Die Aktienmärkte lieferten wenig Bewegung. Der DAX stieg um 0,24%, der EuroStoxx 50 um 0,13%. US-Märkte: Der S&P 500 legte um 0,27% zu, der Dow Jones verlor 0,05%. In Fernost (Stand Freitag 06:34) ist das Bild diffus. Der Nikkei (Japan) gewinnt 0,29%, der CSI 300 (China) verliert 0,50% und der Sensex (Indien) ist wenig verändert mit -0,04%.

An den Rentenmärkten kam es zu Entspannungen. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,58% (Vortag 2,64%), während die 10 jährige US-Staatsanleihe 4,45% (Vortag 4,50%) bringt. Der EUR ist kaum verändert gegenüber dem USD. Gold (+1,21%) und Silber (+1,62%) legten gegenüber dem USD zu.

Wir wünschen einen schönen Sonntag

Ihre FIMILIA

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Quellenangaben:

1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 17.11.2023 – 15:30 Uhr

2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 17.11.2023 – 15:30 Uhr

3Hellmeyer Report vom 13.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

4Hellmeyer Report vom 14.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

5Hellmeyer Report vom 15.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

6Hellmeyer Report vom 16.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

7Hellmeyer Report vom 17.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

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vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech

Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München

Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B

HRB: 285584

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