Marktreporting KW 45

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

anbei erhalten Sie unser sonntägliches Marktreporting.

Das Weltgeschehen blieb auch diese Woche nicht stehen. Wir hoffen, Ihnen einen breiten Überblick geben zu können und wünschen Ihnen einen angenehmen Wochenausklang.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA
Die Woche im Überblick
 
Deutschland
 
Deutschland: Maschinenbauer kritischer bezüglich Standort China3
Knapp die Hälfte der vom VDMA befragten Maschinenbaufirmen (304 Teilnehmer) überdenken gemäß Umfrage ihr China-Geschäft.
Andererseits planen 42 % der befragten Firmen einen Ausbau ihrer Tätigkeiten in China. Hauptgründe für das geteilte Stimmungsbild der Unternehmen seien erschwerte Geschäftslagen vor Ort, die Verschärfung der geopolitischen Spannungen und der Druck auf chinesische Unternehmen, einheimische Lieferanten und Produkte zu bevorzugen.
 
Storno-Welle im Bausektor4
Laut Unternehmensumfrage des IFO-Instituts hat die Storno-Welle im Wohnungsbau per Oktober mit 22,20 % einen neuen Negativrekord markiert (Gründe hierfür: Zinsen und Baupreise). 48,70 % der Unternehmen klagen über einen Auftragsmangel (Vorjahr 18,7%).
 
Aktuelle Wahlumfrage4
von INSA-Meinungstrend:
CDU/CSU 29,5%, AFD 22%, SPD 16,5%, Grüne 13,5%, FDP 5,5%, Linke 4,5%
 
Deutsche Industrieproduktion sinkt5
Die deutsche Industrieproduktion sank per September mit 1,40 % im Monatsvergleich und um 3,86 % im Jahresvergleich stärker als erwartet.
 
Deutschland: Aktuelle DIHK-Umfrage Deutsche5
Unternehmen wollen laut aktueller DIHK-Umfrage (3.600 Unternehmen befragt) Investitionen eher an internationalen Standorten als hierzulande platzieren.
Ein Drittel der Unternehmen plant in den kommenden 12 Monaten höhere Investitionen an internationalen Standorten, während 20 % weniger investieren möchten.
In Deutschland rechneten mehr Unternehmen mit einer Verringerung ihrer Investitionen (31 %) als mit einer entsprechenden Ausweitung (24 %). Dazu DIHK Außenhandelschef Treier: „Diese Diskrepanz zwischen Investitionen im Inland und Ausland zeigt, dass Unternehmen dringend verlässliche/attraktive Rahmenbedingungen brauchen.“ Große strukturelle Probleme bringen die Unternehmen dazu, ihre Investitionen im Ausland auszuweiten.
 
Einschätzung des Rats der Wirtschaftsweisen6
Wirtschaftsweise fordern mehr Tempo bei dem Ausbau der Stromtrassen und erwarten Rückgang des Defizits sowie des Schuldenstands 2024 (1,5%, 63,7%). Der Nahost-Konflikt mache keine Anpassungen der BIP-Prognosen erforderlich.
 
Strompreisbremse kommt7
Die Bundesregierung hat sich auf einen verbilligten Industriestrompreis verständigt. Die Preisdämpfung soll fünf Jahre gelten und auch dem Mittelstand zu Gute kommen. Allein 2024 gebe es Entlastungen von bis zu 12 Mrd. EUR.
 
IfW-Studie sieht weiter fallende Immobilienpreise7
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind laut Studie des Instituts für Weltwirtschaft im 3. Quartal 2023 deutlich gefallen.
Eigentumswohnungen verbilligten sich um durchschnittlich 1,50 % im Vergleich zum Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahresquartal fiel der Rückgang mit 10,50 % größer aus. Einfamilienhäuser kosteten 3,2% weniger als im Vorquartal und 12,10 % weniger als ein Jahr zuvor. Bei Mehrfamilienhäusern lagen die Abschläge bei 5,90 % und 24,00 %.

Europa
 
Lissabon5
Ministerpräsident Costa tritt wegen Korruptionsskandal zurück.
 
Brüssel6
EU-Kommission sieht die Voraussetzungen für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine als weitgehend erfüllt an.
 
USA
 
US-Jobmotor läuft langsamer – Fed nicht unter Handlungsdruck3
Der Arbeitsmarkt hat sich im Oktober abgekühlt und Leitzinserwartungen gedämpft (keine weitere Zinserhöhung, frühere Leitzinssenkungen). Es kamen 150.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu (Prognose 180.000).
Mehr noch wurden die Vormonatswerte um circa 100.000 reduziert.
Die Arbeitslosenquote U-1 stieg im Oktober auf 3,90 % (Prognose 3,80 %). Auch die Einkaufsmanagerindices (PMIs) wiesen negative Vorzeichen aus.
 

Asien
 
Seoul: Verbot Short-Selling3
An den Aktienmärkten Südkoreas wurde „Shortselling“ bis Mitte 2024 verboten.
In der Folge legten die Aktienmärkte markant zu.
 
Abfluss ausländischer Direktinvestitionen4
China meldet erstmals einen Abfluss ausländischer Direktinvestitionen.
Im dritten Quartal 2023 kam es zu einem Defizit in Höhe von von 11,8 Mrd. USD Dies ist das erste Quartalsminus seit Erfassung der Daten 1998.
 
China: IWF setzt Wachstumsprognosen hoch5
Der IWF passte die BIP-Prognosen Chinas an. Im laufenden Jahr 2023 soll sich das Wachstum nun auf 5,40 % (bisher 5,00 %) und im kommenden Jahr 2024 auf 4,60 % (bisher 4,20 %) stellen.
 
Tokio7
Japans Regierung will Steuerkredite und Investitionen im Rahmen eines Extrahaushalts aufstocken, um Lieferketten und weitere Projekte zu optimieren.
 
Welt
 
Zentralbanken setzen auf Gold5
Im 3. Quartal 2023 haben Zentralbanken insgesamt 337 Tonnen Gold erworben. Es war das zweithöchste Volumen in einem 3. Quartal (Rekord bisher 3. Quartal 2022).
 
 
Nahost
 
Überblick der Erreignisse letzter Woche3,4,5,6,7

Jordaniens König und Kanzler Scholz drängen auf Zwei-Staaten Lösung.

Frankreich lädt zur Gaza-Hilfskonferenz ohne Israel.

Die Türkei fordert, Israel für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen und zog den Botschafter aus Israel ab.

USA lehnen Feuerpause im Gazastreifen ab. CIA-Chef reist in Nahen Osten.

Südafrika beruft Diplomaten aus Israel ab.

Jordanien stellt Beziehungen zu Israel auf den Prüfstand.

UN-Generalsekretär Guterres sieht im Gazastreifen eindeutige Verstöße gegen das Völkerrecht.

US-Außenminister Blinken sprach sich gegen israelische Besetzung des Gazastreifens aus.

G-7 fordern Hilfen für Gazastreifen und kritisieren Siedler.

Belgiens Vize-Ministerpräsidentin fordert Sanktionen gegen Israel wegen Bombardierung von Krankenhäusern und Flüchtlingslagern.

Macron drängt auf rasche humanitäre Hilfen

UN-Hilfswerk befürchtet Eskalation im Westjordanland

Israel erlaubt tägliche Feuerpausen (4 Std.).

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX15.191,761,80 %
EuroStoxx504.178,811,68 %
Dow Jones33.958,832,51 %
S&P5004.355,512,74 %
NASDAQ10015.277,564,16 %
Nikkei32.365,491,85 %
HangSeng17.219,460,31 %
MSCI World2.868,492,40 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.943,39 $/oz.+ 0,39 %+ 6,58 %
Silber22,33 $/oz.+ 2,67 %– 6,64 %
Brent (Öl)81,08 $/bbl.– 4,51  %– 5,33 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,95 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,05 %
Tagesgeldsatz UK5,20 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,56 %
10J Bund2,58 %
10J US-Treasury4,52 %
10J JGB (Japan)0,85 %
10J Gilts (UK)4,34 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,06855 USD

Kapitalmarktkommentar: Strompreisbremse: Ein Schritt in die richtige Richtung7

Hintergrund: Die großen Stromverbraucher in Deutschland klagen seit den gestiegenen Energiepreisen infolge des europäischen Sanktionsregimes gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs über massive Nachteile im internationalen Wettbewerb.

Aktuell: Die Bundesregierung hat sich auf einen verbilligten Industriestrompreis verständigt. Die Preisdämpfung soll fünf Jahre gelten und auch dem Mittelstand zu Gute kommen.

Allein 2024 gebe es Entlastungen von bis zu 12 Mrd. EUR. Unter anderem soll die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß für die Wirtschaft reduziert werden. 350 besonders energieintensive Betriebe sollen zusätzlich entlastet werden. Die Steuerentlastungen kommen auch dem produzierenden Gewerbe, also kleineren Unternehmen, zu Gute.

Neben der Stromsteuersenkung für die Wirtschaft werden die Netzentgelte für die Stromautobahnen gesenkt. Geplant ist, die Strompreiskompensation für etwa 350 Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, dauerhaft zu verlängern und auszuweiten. Dies sind Unternehmen, für die wegen ihrer stromintensiven Produktionsprozesse ein erhebliches Risiko einer Verlagerung und damit auch von Treibhausgas-Emissionen ins Ausland besteht.

Zudem gilt, dass die frühere Umlage für die Förderung der Erneuerbaren Energien im Strompreis entfällt. Die bisherigen Strompreisbremsen für Verbraucher und Industrie gelten bis April.

Die Votierung für Subventionen ist streitbar. In diesem Fall ist das jedoch anders. Die Maßnahmen der Regierung sind zu begrüßen, da ansonsten tragende Strukturen unserer Wirtschaft wegbrechen würden.

Es ist vollständig richtig, diese Subvention breit (Mittelstand) anzulegen (Kontext:  Lieferketten, Wirtschaftscluster). Mit dem Wachstumschancengesetz und den aktuellen Maßnahmen folgt die Regierung den hier in den letzten 18 Monaten vorgetragenen Argumentationen, früher wäre besser gewesen.

Diese Subvention nicht vorzunehmen, wäre sehr viel teurer, fiskalisch, gesellschaftspolitisch und auch politisch (Strukturverlust ist einfach, Strukturaufbau teuer und schwierig).

Gleichwohl steht deutliche Kritik an. Die Limitierung auf fünf Jahre wird den positiven Effekt dieser Maßnahmen, preisliche Konkurrenzfähigkeit in wesentlichen Teilen im Energiesektor für Deutschland zu etablieren, (deutlich) schaden.

Für Investitionen sind Zeiträume von 10 und mehr Jahren relevant. Optimal wäre es, wenn diese Regelung so lange gelten würde, bis die Energiepolitik ohne Subventionen internationale Konkurrenzfähigkeit gewährleistete (diskretionäre Politik Berlins und Brüssels zeichnet für das Problem Verantwortung).

Die Terminierung mag damit zusammenhängen, dass die Regierung erwartet, bis dahin marktkonforme Preise am deutschen Standort gewährleisten zu können. Das wird sich zeigen.

Die Terminierung ist riskant und wird den Effekt der Maßnahme nivellieren. Minister Lindner betonte, alle Maßnahmen seien im Rahmen der Schuldenbremse finanziert.

Doch was mag eine Schuldenbremse nutzen, wenn zum Schluss das produktive Kapital hinten hinunterfällt, das Kapital, was der Garant für einen Schuldenabbau mitunter ist – nicht nur die von der Politik beliebte Inflation.

Wir hören die Worte, warum dann zuvor der Dissens? Als Fazit lässt sich ziehen, dass damit Druck aus der Pipeline genommen ist, der entlastend wirken wird.

Es ist ein ansehnlicher, aber kein großer Wurf.

Wir wünschen einen schönen Sonntag.

Ihre FIMILIA

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Quellenangaben:1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 10.11.2023 – 15:30 Uhr2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 10.11.2023 – 15:30 Uhr3Hellmeyer Report vom 06.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe4Hellmeyer Report vom 07.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe5Hellmeyer Report vom 08.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe6Hellmeyer Report vom 09.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe7Hellmeyer Report vom 10.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

Impressum:
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vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München
Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B
HRB: 285584
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