Marktreporting KW 44

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,
 
anbei erhalten Sie, wie gewohnt, unser sonntägliches Marktreporting.

Wir hoffen, Ihnen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können und wünschen einen angenehmen Wochenausklang.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA
Die Woche im Überblick

 

Deutschland

Siemens Energy relevant für „grüne“ Transformation3

Die Regierung sieht Siemens Energy als relevant für die Transformation zu grüner Wirtschaft an. Der IFO-Präsident kritisiert mögliche Staatshilfen für Siemens Energy.
 
Verbraucherpreise Deutschland3
Ökonomen erwarten, dass die Verbraucherpreise in Deutschland per Oktober um 4,0% im Jahresvergleich zulegen würden (Vormonat 4,5%). Es wäre der geringste Anstieg seit August 2021.
 
Wirtschaftsminister Habeck, Industrieverbände und die IG-Metall5
Alle 3 Parteinen drängen auf ein schnelles „Ja“ zum Industriestrompreis.
 
Regierung schafft Voraussetzung für Verlängerung der Energiepreisbremsen6

Die Bundesregierung hat mit dem Beschluss einer Verordnung den Weg für eine Verlängerung der Energiepreisbremsen bis April 2024 geebnet. Voraussetzung für die Verlängerung ist die Zustimmung der EU-Kommission. Zusätzlich muss der Bundestag zustimmen. Mit den Preisbremsen werden die Tarife für Haushaltskunden auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, für Gas auf 12 Cent. Sie gelten für 80% des im September 2022 geschätzten Jahresverbrauchs.


Europa

EZB-Ökonomen (Survey of Professional Forecasters) senken BIP-Prognosen3

Die Ökonomen der EZB senkten die BIP-Prognosen der Eurozone für 2023 von zuvor 0,60% auf 0,50% und für 2024 von 1,10% auf 0,90%. Die Verbraucherpreise sollen 2023 um 5,60% (bisher 5,50%) und 2024 um 2,70% (bisher 2,70%) zulegen.
 
Eurozone: Preisinflation auf niedrigstem Stand seit Juli 20215
Die Verbraucherpreise der Eurozone nahmen laut Erstschätzung per Oktober im Jahresvergleich um 2,90% (Prognose 3,10%) nach zuvor 4,30% zu. Es war der geringste Anstieg seit Juli 2021. Die Kernrate nahm in Jahresvergleich um 4,20% (Prognose 4,20%, VM 4,50%) zu. Das BIP verzeichnete per dritten Quartal 2023 im Quartalsvergleich einen Rückgang um 0,10% (Prognose 0,00%) nach + 0,10%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,10% (Prognose 0,20%) nach zuvor 0,50%.


USA

UN Vollversammlung fordert Feuerpause in Gaza3
UN-Chef Guterres sieht die humanitäre Versorgung in Gaza vor einem „völligen Zusammenbruch mit unabsehbaren Folgen für 2 Millionen Zivilisten“. Eine klare Mehrheit der UN-Vollversammlung (120 von 193 Nationen, 45 Enthaltungen (u.a. Deutschland), 14 Nein-Stimmen (u.a. USA), Resolution, nicht bindend) forderte eine humanitäre Feuerpause.
 
Finanzministerin Yellen zur US-Konjunktur3
Finanzministerin Yellen interpretierte die US-Wachstumsdaten (annualisiert im 3. Quartal 2023 +4,9%) positiv und erwartet eine weiche Landung der US-Konjunktur.
 
FOMC: Politik der ruhigen Hand6
Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve hat die Zielzone für die Fed Funds erwartungsgemäß bei 5,25%-5,50% belassen. Man attestiert der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt im 3. Quartal Stärke. Die Inflation sei weiter hoch. Die Finanzierungsbedingungen seien verschärft und würden die Gesamtwirtschaft und die Inflation dämpfen. Weitere Entscheidungen seien datenabhängig.
 
USA und China wollen über Rüstungskontrollen reden6
Hintergrund: In den vergangenen Monaten haben die USA versucht, die angespannten Beziehungen zu China zu verbessern. Am Dienstag hatte ein US-Regierungsmitarbeiter angekündigt, Unterhändler hätten sich grundsätzlich auf ein Treffen von US-Präsident Biden mit dem chinesischen Präsidenten Xi im November in San Francisco geeinigt.
 
Aktuell: China ist laut Medienberichten bereit, Verhandlungen über Rüstungskontrollen mit den USA zu führen. Die informellen Gespräche über Atomwaffen sollen angeblich kommende Woche beginnen. Ziel sei es, einen Rüstungswettlauf zwischen den USA, China und Russland zu vermeiden. Das US-Außenministerium nahm nicht zu dem Bericht Stellung.
 
Die Entwicklung ist positiv. Wer hat den Wirtschafts- und Finanzkrieg entfacht und damit implizit das militärische Thema forciert? Erkennt man jetzt die nicht bedachten und nicht gewünschten Konsequenzen (law of unintended consequences) dieser Politik in Ökonomie und Geopolitik (wer ist isolierter)? Hat man auf die smarten Stimmen vor Jahren gehört?

Asien
 
Liquidation Evergrande3
Das Schicksal von Chinas Immobilienentwickler Evergrande (300 Mrd. USD Schulden) liegt in den Händen eines Hongkonger Gerichts. Die Anhörung zur Liquidation des Unternehmens wurde auf den 4. Dezember vertagt.
 
Bank of Japan: Politik der ruhigen Hand5
Wie erwartet, hielt die BOJ den Leitzinssatz bei -0,10% fest. Der Zinssatz auf Überschussreserven wurde bei von 0,10% bestätigt. Ebenso hielt die Notenbank an dem Null-Prozent-Ziel für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fest. Gleichzeitig zeigte die Notenbank etwas mehr Flexibilität bei der Kontrolle der Zinskurve. Die BOJ werde die Obergrenze von 1,00% Prozent für die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen als Referenz betrachten. Damit sieht sie die 1,00% als Obergrenze mit Spielraum und nicht wie bislang als starre Obergrenze.
 
Japans Ministerpräsident kündigt Konjunkturpaket an6
Japans Ministerpräsident Kishida kündigte ein Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft in einer Größenordnung von circa 113 Mrd. USD an. Zu den Maßnahmen gehören vorübergehende Senkungen der Einkommens- und Wohnsteuer sowie Subventionen für Benzin- und Stromrechnungen.
 
Japans Wirtschaft läuft deutlich besser als die Europas. Das Maßnahmenpaket zielt auf sensible Bereiche, um wirtschaftliche Stabilität nach vorne zu tragen. In Japan scheint man sich bewusst zu sein, dass wir in einem energetischen Zeitalter leben. Ist man sich auch in Berlin und Brüssel darüber bewusst? Besser als teure Subventionspakete ist eine Politik, die den eigenen Interessen folgt, nicht denen Dritter.
 
 
Nahost
 
EU-Außenbeauftragter Borrel zeigt sich entsetz6
Der EU-Außenbeauftragter Borrell zeigte sich entsetzt über die hohe Opferzahl beim Beschuss des Flüchtlingscamps Dschabalia. Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung, allerdings im Rahmen des humanitären Völkerrechts. Jordanien zieht seinen Botschafter aus Israel ab.
Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX15.189,281,99 %
EuroStoxx504.179,183,20 %
Dow Jones34.061,323,10 %
S&P5004.360,594,14 %
NASDAQ10015.099,494,99 %
Nikkei32.586,295,60 %
HangSeng17.853,143,96 %
MSCI World2.887,444,45 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.992,05 $/oz.+ 0,39 %+ 9,24 %
Silber23,20 $/oz.+ 2,67 %– 3,12 %
Brent (Öl)85,01 $/bbl.– 4,50  %– 0,78 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,97 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,02 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,60 %
10J Bund2,72 %
10J US-Treasury4,76 %
10J JGB (Japan)0,95 %
10J Gilts (UK)4,58 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0570 USD

Kapitalmarktkommentar: Israel/Palästina und die Weltwirtschaft7

Der Konflikt in Israel/Palästina bleibt weiterhin im Fokus der Anleger. Daher haben wir diese Woche einmal skizziert, woran das liegt und wie vielschichtig diese Krise ist. Außerdem geben wir einen Ausblick auf die kommenden Monate am Aktienmarkt.

Palästina/Israel-Konflikt: Aktueller Katalysator der erhöhten Risikoaversion

Der Konflikt zwischen Palästinensern und Israel zieht sich seit 1946 hin. Der zu verurteilende massive Terrorangriff der Hamas, der Auslöser für die aktuelle Krisensituation mit hohem Leid auf beiden Seiten ist, stellt in diesem Konflikt den jüngsten Kulminationspunkt dar.

 
Dieser Konflikt ist aktuell der entscheidende Katalysator für verstärkte Konjunktursorgen insbesondere in Europa und erhöhte Risikoaversion an den Finanzmärkten. Dieser Konflikt läuft Gefahr, sich zu einem multinationalen Krieg auszuweiten mit nicht absehbaren Folgen. Allen voran auch für Europa hinsichtlich der geografischen Nähe und der Abhängigkeit von Importen fossiler Energien. Nicht zu vergessen sind auch die vorhandenen und nicht abreisenden Migrationsströme.
 
Bezüglich dieses Kontextes müsste sowohl die EU ein starkes Interesse an einer Befriedung der Region aus Wertegesichtspunkten haben. Will man Konflikte ernsthaft entschärfen, funktioniert das nur über Diplomatie. Diplomatie setzt voraus, dass man klar zwischen Historie, Ursachen, Aspekten und aktuellen Entwicklungen einer Krise differenziert, um eine belastbare und dauerhafte Lösung des Konflikts herbeizuführen, die allen Teilnehmern gerecht wird.
 
Dabei spielen völkerrechtliche Gesichtspunkte eine tragende Rolle. Es stellt sich die Frage, ob in den letzten 77 Jahren die notwendige Aufmerksamkeit seitens der internationalen Gemeinschaft der Palästina/Israel-Problematik geschenkt wurde. Nachfolgend ein Blick auf die territoriale Entwicklung Palästinas seit 1946.
 
 
Fazit: Es geht  nicht darum, zu Gunsten einer Seite zu argumentieren. Dafür sind im Laufe der letzten 77 Jahre beidseitig und seitens Dritter zu viele Taten/Aktivitäten zu verantworten. Zudem ist die Krise zu vielschichtig (regionale, nationale, supranationale Interessen) um eine Kernursache des Konflikts auszumachen.
 
Krisen könn(t)en ein Katalysator für Lösungen sein. Wird diese Krise dafür endlich genutzt? Solange dies nicht der Fall ist, bleiben Ökonomie und Märkte belastet.
 
Ausblick auf die Aktienmärkte8
 
Nach einem starken ersten Halbjahr 2023 hat die Rallye an den Aktienmärkten der entwickelten Länder zuletzt an Schwung verloren. Seit Beginn des dritten Quartals bewegen sich der S&P 500 und der STOXX 600 seitwärts. Die Bewertung des S&P 500, dessen Kursentwicklung im ersten Halbjahr hauptsächlich von einigen großen Technologieunternehmen getrieben wurde, die von großen Erwartungen hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz profitierten, erscheint nach wie vor überzogen. Ein Großteil des für die nächsten Quartale erwarteten Gewinnanstiegs dürfte in den Kursen bereits eingepreist sein. Daher und aufgrund steigender Renditen am Anleihemarkt sowie der erwarteten Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in den USA sehen wir bis Jahresende nur ein leichtes Aufwärtspotenzial für den US-amerikanischen Aktienleitindex.
 
In Europa verzeichnete der breite Leitindex STOXX 600 im dritten Quartal im Umfeld schwacher Wirtschaftsindikatoren, einer ins Stocken geratenen chinesischen Konjunktur und sich ihrem Höhepunkt nähernder Nettozinserträge im Bankensektor nur eine schwache Wertentwicklung. Wir gehen für die nähere Zukunft jedoch davon aus, dass die europäischen Arbeitsmärkte robust bleiben und den Konsum und die Unternehmensgewinne in der Region stützen werden. Da die europäischen Aktienmärkte bereits viele Abwärtsrisiken eingepreist zu haben scheinen, könnte der STOXX 600 attraktives Aufwärtspotenzial bieten – insbesondere dann, wenn der chinesische Aufschwung wieder an Fahrt gewinnen sollte.

Der japanische Leitindex TOPIX, der in diesem Jahr in Yen gerechnet jeden Monat im positiven Bereich abgeschlossen hat und in diesem Zeitraum die beste Wertentwicklung seit April 2013 verzeichnete, könnte seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Unterstützung erhält er durch das nominale Konjunkturwachstum in Japan, das zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren deutlich angezogen hat, die hohen Bargeldbestände des Privatsektors und die verstärkten Ambitionen der Tokioter Börse, die Unternehmensführung und das Kapital zu stärken.

Wir wünschen einen schönen Sonntag.


Ihre FIMILIA

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Quellenangaben:

1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 03.11.2023 – 15:30 Uhr

2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 03.11.2023 – 15:30 Uhr

3Hellmeyer Report vom 30.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

4Hellmeyer Report vom 31.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

5Hellmeyer Report vom 01.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

6Hellmeyer Report vom 02.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

7Hellmeyer Report vom 03.11.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

8Aktien im Fokus – deutsche Bank Perspektive am Morgen vom 03.11.2023

Impressum:
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vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München
Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B
HRB: 285584
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