Marktreporting KW 42

Sehr geehrter Anleger:innen;

wie gewohnt, erhalten Sie anbei unser sonntägliches Marktreporting.

Wir hoffen, Ihnen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können und wünschen einen angenehmen Wochenausklang.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA

Die Woche im Überblick

Deutschland

Firmeninsolvenzen nehmen zu3
Firmeninsolvenzen nahmen laut Statistischem Bundesamt per Juli im Jahresvergleich um 37,4% zu.

Krise im Wohnungsbau nimmt zu4
Die Stornierungswelle und der Mangel an Neuaufträgen setzen den Bauunternehmen immer stärker zu. Im September seien laut IFO-Umfrage 21,4% der Firmen von stornierten Projekten im Wohnungsbau betroffen (Vormonat 20,7%). Das ist ein neuer Rekordwert in der seit 2012 bestehenden Datenreihe. Viele Projekte wären wegen höherer Zinsen und gestiegener Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar, so der Leiter der Ifo-Umfrage Wohlrabe. Die malade Lage bei Aufträgen setzte sich fort. Laut Umfrage zeigten sich 46,6% der Unternehmen betroffen (Vormonat 44,2%). Hier ist es der höchste Wert seit März 2009.

Bundesregierung will Investitionsgarantien neu gestalten4
Die Bundesregierung will ihre Investitionsgarantien (Absicherung gegen Risiken wie Enteignung, Krieg oder Rechtsbrüche, Volumen per 06/2023 circa 30 Mrd. EUR) zu Gunsten besonders zuverlässiger Länder neu gestalten.

Die Ausgabe von Bankkrediten wird schwieriger4
Laut KfW/IFO-Umfrage monierten 31,7% der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im 3. Quartal, dass sie nur schwer Bankkredite erhalten würden. Es war der schwächste Wert seit Beginn der Datenreihe in der aktuellen Form seit dem 2017.

Ampel verliert weiter an Boden5
Laut aktueller Forsa Umfrage verliert die Ampel weiter an Boden: SPD 14%, Grüne 14%, FDP 4% (zusammen 32%), CDU/CSU 32%, AFD 21%

Europa

Wahlen in Polen4
Laut Endergebnis der Wahlen bleibt die PIS-Partei mit 35,38% stärkste Kraft. Sie hat jedoch die Mehrheit verloren. Das Wahlbündnis der Bürgerkoalition brachte es auf 30,70%. Die Partei „Dritter Weg“ vereinte 14,4% der Stimmen auf sich, während die Partei „Neue Linke“ 8,61% der Stimmen erhielt. Damit ergibt sich eine große Chance auf einen Regierungswechsel.

USA

Washington4
Die USA legten in den Vereinten Nationen ihr Veto gegen eine Resolution Brasiliens ein, in der zu Feuerpausen im Nahost-Konflikt aus humanitären Gründen aufgerufen wurde.

Der zweite Versuch Jordans Kongresssprecher (dritthöchstes Amt in den USA) zu werden, scheiterte am vorangegangen Donnerstag.

Die USA lockerten gestern Ölsanktionen gegen Venezuela, weil Präsident Maduro der Opposition Zugeständnisse bei den Wahlen im kommenden Jahr gemacht hat. In den kommenden sechs Monaten könne Venezuela ohne Einschränkungen Öl fördern und exportieren.

Washington: Laut der Präsidentin der Fed Dallas Logan hätte die US-Notenbank hinsichtlich weiterer Zinsschritte noch Zeit.

Biden beantragt Hiilfen für Israel und Ukraine5
Präsident Biden hat die Unterstützung in einer Ansprache für die Ukraine und Israel als entscheidend und als „Investition“ bezeichnet. Amerikanische Führung sei das, was die Welt zusammenhielte. Biden will 100 Mrd. USD im Kongress beantragen (60 Mrd. für Ukraine, 14 Mrd. für Israel).


Asien

China: Zentralbank erhöht Liqudität4
Die chinesische Zentralbank versorgt das Bankensystem mit frischem Geld. Seitens der Notenbank werden mittelfristige Kreditfazilitäten im Wert von 789 Milliarden Yuan (104 Mrd. Euro) bereitgestellt.

Treffen Xi/Putin5
Staatschef Xi und Präsident Putin haben während des Belt and Road Initiative-Gipfels in Peking (130 Teilnehmerländer in Peking, BRI: 147 von 193 UN-Ländern nehmen an Projekt (Basis MoU) teil) die enge Zusammenarbeit bekräftigt.
Die strategische Abstimmung sei eng, sei effektiv und das bilaterale Handelsvolumen habe einen historischen Höchststand erreicht, so Xi.
Das politische Vertrauen zwischen den Ländern würde kontinuierlich vertieft.
Putin sagte, eine enge außenpolitische Koordinierung mit China sei in einer schwierigen Welt von entscheidender Bedeutung.
Vor Beginn des Ukraine-Konflikts hatten sich beide zu einer grenzenlosen Partnerschaft bekannt.

IW-Studie: China holt bei Innovationen stark auf6
Laut Studie des IW in Köln holt China bei technischen Innovationen immer weiter auf. Beispielsweise hätten sich die Patentanmeldungen Chinas im Sektor der Biotechnologie in den letzten 10 Jahren versiebenfacht. Es seien zahlreiche Unternehmen entstanden, die an der Schwelle stünden, in die Weltspitze vorzudringen. Die entsprechenden Anmeldungen aus Deutschland seien zeitgleich um 16% zurückgegangen.

Nahost-Ticker

Montag3
China dringt auf internationale Friedenskonferenz – Laut UN wird Lage im Gazastreifen zunehmend untragbar – London rief Israel zur Zurückhaltung auf – Saudi-Arabien will Ausweitung des Konflikts verhindern – EU: Israel hat das Recht, sich zu verteidigen – UN fordert zur Wahrung des Völkerrechts im Konflikt Israel/Hamas auf – Iran warnte, bei Eskalation einzugreifen.

China unterstützte auf der Dringlichkeitssitzung mit der Arabischen Liga (22 Mitglieder) deren Haltung in der Krisenlage Israel/Palästina und forderte dazu auf, ernsthaft zur richtigen Grundlage der 2-Staaten-Lösung zurückzukehren.

Mittwoch4
Gaza-Stadt: Raketenangriff auf Krankenhaus. Der Raketenangriff auf das Krankenhaus hat Opferzahlen in der Größenordnung von 500 – 800 Menschenleben zur Folge.
UN-Chef Guterres verurteilte den Angriff (Angriff auf humanitäres Menschenrecht/Kriegsverbrechen). Israel wies die Verantwortung von sich. Die arabische Welt ist in Aufruhr. Bidens Treffen in Jordanien wurde deswegen abgesagt.

UN: Evakuierungsanordnung könnte gegen Völkerrecht verstoßen Israels Blockade des Gazastreifens und die Anordnung, den Norden zu evakuieren, könnte laut Vereinten Nationen gegen das Völkerrecht verstoßen.
Das käme einer gewaltsamen Umsiedelung der Zivilbevölkerung gleich, teilt das UN Menschenrechtsbüro mit.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX14.798,47– 4,28 %
EuroStoxx504.022,97– 4,37 %
Dow Jones33.127,28– 2,00 %
S&P5004.223,89– 3,50 %
NASDAQ10014.560,88– 4,46 %
Nikkei30.937,62– 2,89 %
HangSeng17.003,74– 6,00 %
MSCI World2.788,07– 3,47 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.980,64 $/oz.+ 5,69 %+ 8,61 %
Silber22,70 $/oz.+ 6,06 %– 2,48 %
Brent (Öl)91,30 $/bbl.+ 7,23 %+ 6,56 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,97 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,01 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,86 %
10J Bund2,89 %
10J US-Treasury4,98 %
10J JGB (Japan)0,82 %
10J Gilts (UK)4,66 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0598 USD

Kapitalmarktkommentar: Fokus auf Risiken?7

Die Finanzmärkte sind fortgesetzt im Bann der Lage im Nahen Osten. Donnerstags kam es zu weiterer Verspannung. Aufrufe diverser Länder, dass ihre Bürger sich aus der Region zurückziehen sollten, dürfen als Beleg der Eskalation gewertet werden,

Das sehr hohe diplomatische Engagement diverser Länder ist bisher nicht erfolgreich. Zudem belasteten einige Wirtschaftsdaten, beispielsweise der 18. Rückgang der US-Frühindikatoren in Folge oder auch der Absatz zuvor genutzter US-Wohnimmobilien auf einem 13-Jahrestief (ex Mai 2020 w/Corona).

Chinas Notenbank sah sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nicht veranlasst, Zinsen zu senken. Positive Datensätze und Nachrichten hinsichtlich Inflation (Japan, IFO/IWP Studie siehe unten) ebenso wie milde Worte der Präsidentin der Fed hatten keine Traktion an den Finanzmärkten.

Aktienmärkte verloren weiter an Boden. Der Late DAX sank um, 0,61%, der EUROSTOXX 50 um 0,77%. In den USA gaben der S&P 500 um 1,22%, der Dow Jones um 0,92% und der Nasdaq um 1,44% nach. Fernost (07:41 Uhr) gab Freitag früh zunächst nach. Der Nikkei verlor 0,25%, der CSI 300 0,73%, der Sensex 0,28% und der Kospi 1,22%.

An den Rentenmärkten hatte das erhöhte Renditeniveau Bestand. Risikoaversion hilft den Rentenmärkten nicht, weil die geopolitische Krise das Potential hat, massive inflationäre Folgen zu zeitigen und weil diese Krise, sofern sie nachhaltig eskaliert, geeignet sein kann, nicht nur eine geowirtschaftliche Teilung der Welt, sondern auch eine finanzwirtschaftliche Teilung der Welt stärker zu forcieren, die für westliche Kapitalmärkte und ihre bisherige Dominanz abträglich sein würde.

10-jährige Bundesanleihen rentieren heute früh mit 2,93% (Vortag 2,91% ), während 10-jährige US-Staatsanleihen eine Rendite in Höhe von 4,95% bringen (Vortag 4,97%). Der EUR konnte leicht gegenüber dem USD zulegen (+0,34%). Der USD verlor signifikant gegenüber Gold (-1,59%) und weniger ausgeprägt gegenüber Silber (-0,61%).

Inflation global

Wirtschaftsexperten erwarten weltweites Abflauen der Inflation. Wirtschaftsexperten sehen die Inflation in den kommenden Jahren weltweit laut vierteljährlicher Umfrage des IFO-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik IWP (1.500 Teilnehmer aus 128 Ländern) auf dem Rückzug.

Die globale Inflationsrate dürfte 2023 6,2% betragen, 2025 dann auf 5,2% sinken. Für 2026 ergab sich ein Wert von 4,5%. In Westeuropa (4,6%) und in Nordamerika (4,1%) liegen die Inflationserwartungen für das zu Ende gehende Jahr unter dem weltweiten Durchschnitt.

Sie sind im Vergleich zur Umfrage im vorangegangenen Quartal um 0,3% und 0,4% gesunken. Für 2026 erwarten die befragten Expertinnen und Experten noch 2,4% Prozent Inflation für Westeuropa und 2,7% für Nordamerika.

In Deutschland würden im laufenden Jahr 5,7% erwartet, in Österreich 7,3% und in der Schweiz 2,6%. Im Gegensatz dazu rechnen die Experten in Regionen wie Nordafrika (55%) oder Ostafrika (36%) mit weit überdurchschnittlichen Inflationsraten.

Diese Erwartungshaltungen können dann Bestand haben, wenn die geopolitische Lage im Nahen Osten nicht eskaliert.

Wir wünschen einen schönen Sonntag!

Ihre FIMILIA

Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin einsehen:

Wichtiger Hinweise:
Das FIMILIA Marktreporting (nachfolgende auch nur Marktreporting genannt) ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Finanzboutique Maximilian GmbH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar, noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Investment Soulutions Munich GmbH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Marktreporting wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Marktreporting Einschätzungen, Statements, Meinungen und/oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Marktgreportings, die im Marktreporting als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Marktreporting genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, so dass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Das Marketingsreporting kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Marketingreport Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Die Finanzboutique Maximilian GmbH bietet Ihnen als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 3 Abs. 2 WpIG für Rechnung und unter der Haftung der Innovative Investment Solutions GmbH, Wilhelminenstraße 13, 64283 Darmstadt) die Anlageberatung und die Anlagevermittlung (§ 2 Abs. 2 Nrn. 3 und 4 WpIG) von Finanzinstrumenten im Sinne des § 2 Abs. 5 WpIG an. Die Innovative Investment Solutions GmbH ist ein Wertpapierinstitut und verfügt über die erforderlichen Erlaubnisse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Weitere Informationen finden Sie in unserem Impressum.

Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 20.10.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 20.10.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 16.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 17.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 18.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 19.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Hellmeyer Report vom 20.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer

Impressum:
Finanzboutique Maximilian GmbH
vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München
Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B
HRB: 285584
Amtsgericht München
Postanschrift
Finanzboutique Maximilian GmbH I Leopoldstraße 94 I 80802 München
Telefon: 089 / 97 880 590; Email:  info@fimilia.de

Neueste Beiträge

IMMER UP TO DATE

Melden Sie sich zu unserem wöchentlichen Newsletter an

No spam, notifications only about new products, updates.