Marktreporting KW 40

Sehr geehrter Anleger:innen;

wie gewohnt, erhalten Sie anbei unser sonntägliches Marktreporting.

Wir wünschen viel Spaß beim lesen und hoffen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA

Die Woche im Überblick

Deutschland

Kurzmeldungen3

Erstmalig seit 12 Monaten beabsichtigen mehr Unternehmen laut IFOUmfrage, ihre Preise anzuheben. Der Index stieg von 14,7 auf 15,8 Punkte.

Die deutschen Importpreise wiesen mit -16,4% (Jahresvergleich) den stärksten Rückgang seit 1986 aus.

Der Bundesrat fordert zeitnah von der Regierung die Einführung eines Industriestrompreises für energieintensive/außenhandelsabhängige Unternehmen.

China und Deutschland wollen die gegenseitigen Marktzugänge erweitern (deutsch – chinesischer Finanzdialog in Frankfurt).

Der IFO-Index für Automobilhersteller und Zulieferer legte per September von -18,1 auf -14,7 Punkte zu. Der Lageindex verbesserte sich von 13,2 auf 20,9 Zähler, während der Erwartungsindex marginal von -44,8 auf -44,6 Punkte stieg.

Strom und Gas deutlich teurer3
Strom und Gas haben sich laut Statistischem Bundesamt trotz staatlicher Preisbremsen für private Haushalte im 1. Halbjahr markant verteuert. Sie zahlten in den ersten 6 Monaten im Durchschnitt 12,26 Cent je Kilowattstunde Erdgas und damit circa 31% Prozent mehr als im 2. Halbjahr 2022. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des vorigen Jahres war dies sogar ein Anstieg um 52,5%. Strom kostete im Schnitt 42,29 Cent je Kilowattstunde. Das waren 21% mehr als im 2. Halbjahr 2022 und 26,2% mehr als vor Jahresfrist.

Europa

Kurzmeldungen3

Warschau: Laut Stadtverwaltung Warschaus nahmen bis zu 1 Million Menschen an einer Massendemonstration gegen die Regierung teil (Wahlen in zwei Wochen).

Bratislava: Bei den Wahlen setzte sich Ex-Ministerpräsident Fico deutlich durch. Er wird auf eine Koalitionsregierung angewiesen sein.

USA

„Shutdown“ vorerst verhindert3
Der von Demokraten dominierte US-Senat hat die Vorlage der Kongresskammer für eine Zwischenfinanzierung der Regierungsgeschäfte für weitere 45 Tage angenommen und den Shutdown verhindert.

Washington: United Airlines ordert 110 neue Flugzeuge4
Davon 50 von Boeing und 60 von Airbus

Federal Reserve Vize Barr sendet „Tauben-Botschaft“4
Der Vizepräsident der US-Notenbank Barr hält den Leitzins der Federal Reserve für etwa ausreichend. Der Zins sei auf oder nahe einem Niveau, das ausreichend restriktiv sei, um die Inflation auf das 2%-Ziel zu senken. Vermutlich müssten die Zinsen für einige Zeit hoch bleiben, um das Ziel zu erreichen.

Vorsitzender des Repräsentantenhauses gestürzt4
Die US-Republikaner im Repräsentantenhaus haben ihren eigenen Vorsitzenden McCarthy gestürzt. Hintergrund war dessen Entscheidung, trotz der Warnungen einer Gruppe von etwa zwei Dutzend Hardlinern auf die Hilfe der Demokraten zurückzugreifen, um den Shutdown durch eine Übergangsfinanzierung zu verhindern. Die Suche nach einem Vorsitzenden dürfte die Arbeit im Repräsentantenhaus zunächst zum Erliegen bringen.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX15.229,77+ 0,08 %
EuroStoxx504.159,96+ 0,64 %
Dow Jones33.407,58– 0,43 %
S&P5004.307,93+ 0,78 %
NASDAQ10014.973,24+ 2,70 %
Nikkei31.200,95– 3,03  %
HangSeng17.688,79+ 0,67 %
MSCI World2.855,06+ 0,79 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.832,44 $/oz.– 2,26 %+ 0,49 %
Silber21,58 $/oz.– 4,19 %– 9,88 %
Brent (Öl)83,86 $/bbl.– 10,91 %– 2,13 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,96 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,02 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,77 %
10J Bund2,86 %
10J US-Treasury4,71 %
10J JGB (Japan)0,79 %
10J Gilts (UK)4,54 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0493 USD

Kapitalmarktkommentar: Jahresendrally oder Flop am Aktienmarkt ?7

Zum Ende des dritten Quartals fragt sich so mancher Anleger, was aus der Euphorie zum Jahresanfang geworden ist. Q3 / 20203 war leider kein gutes, der Dax verlor 4,7 %, beim S&P500 ging es 3,7 % nach unten und der MSCI World büßte ca. 4 % ein.

Neben Saisonbedingten Nachrichten sorgten vor allem wieder Rezessions- und Zinsängste für Druck auf die Märkte. Anders als die europäische Notenbank hat die amerikanische noch eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Die Befürchtungen liegen auf der Hand, dass die US-FED übertreiben könnte und die US-Wirtschaft auf eine harte Landung zusteuert.

Aber es gibt durchaus Hoffnung!

Seit 2003 hat der deutsche Leitindex in lediglich 2 Perioden im Minus geschlossen. Dann allerdings stark (-17,5 % und -13,8%), im Schnitt lag die Performance aber bei 5,85 % p.a. Solche Statistiken sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber die Regelmäßigkeit, mit der die Börsen im Schlussquartal performanten, ist nicht von der Hand zu weisen.

Zudem gibt ist noch andere Indikatoren, die positiv zu sehen sind. So ist bspw. der Fear & Gread Index, welcher die Stimmungen der Marktteilnehmer misst (Angst oder Euphorie), mit 29 Punkten ca. auf dem Vorjahresniveau (23) angekommen. Ebenfalls im Vorjahr, ging es ab diesem Level für den DAX ca. 18 % nach oben. Für interessierte Leser, hier der Link: https://edition.cnn.com/markets/fear-and-greed

Weiterhin bewegen sich die Inflationsdaten in die richtige Richtung. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsziel ist von 4,3 % (im Vormonat) auf 3,9 % gefallen. Auch die EU-Inflationsrate ist von 5,2 % auf 4,3 % gefallen – und das sogar überraschend stark.

Aber aufgepasst: Die Unsicherheiten sind nach wie vor groß und es bleibt abzuwarten, welche Szenarien eintreten. Es könnten zusammenfassend 2 Szenarien in Betracht kommen:

  1. Weiche Landung der Wirtschaft, sinkende Inflation, langsam fallende Zinsen
  2. Harte Ladung der Wirtschaft, stark fallenden Zinsen


1. Weiche Landung der Wirtschaft verbunden mit zurück gehender Inflation

Die US-FED geht aktuell einen Balance-Akt, auf der einen Seite versucht sie mit Zinsanhebungen die Inflation zu bekämpfen, auf der anderen Seite darf sie die Wirtschaft nicht abwürgen. Wie oben beschrieben, ist sie aber auf einem guten kontinuierlichen Weg.

Weiterhin ist die US-Arbeitslosenquote gering und Firmen investieren so viel in neue Fertigungsstätten wie nie. U. a. angetrieben durch den Inflation Reduction Act der Biden-Administration. Probleme wie anspruchsvolle Lohnforderungen und Streiks bei der Automobilindustrie, die Verwerfungen am Immobilienmarkt oder auslaufende Studentenkredite sollten nur temporärer Natur sein.

Die FED selbst hat die Wirtschaftsprognosen (USA) für dieses Jahr von 1,0 % auf 2,1 % nach oben korrigiert und die Bank of America hat ihre Prognose einer milden Rezession zum positiven hin geändert.

Eine weiche Landung sollte man allerdings nicht mit einer boomenden Wirtschaft verwechseln. Was bei diesem Szenario allerdings positiv für die Aktienmärkte wäre, ist eine langsam steigende Wirtschaft mit einer fallenden Inflation und damit ebenso langsam fallender Zinsen. Morgan Stanley geht bspw. von einem Rückgang der Zinsen in Höhe von 1 % bis Ende 2024 aus.

2. Harte Ladung der Wirtschaft, stark fallenden Zinsen

In diesem Szenario werden die vorher beschriebenen temporären Probleme (Verwerfungen am Immobilienmarkt, Rückzahlung von in der Pandemie ausgesetzten Studentenkrediten, Streiks und Lohnforderungen in der Automobilbranche) nicht so schnell gelöst.

Daher ist die FED gezwungen die Zinsen früher und schneller zu senken, um die Wirtschaft zu stimuliere und den Konsum wieder anzutreiben. Außerdem ist Sparquote der Amerikaner, aufgrund der hohen Inflation, stark gefallen und lag im Juli nur noch bei 3,5 %. Daher können viele Haushalte die Belastungen aus den Studentenkrediten nicht mehr abfedern. Immerhin kommen im Durchschnitt 400 Dollar pro Monat auf einen US-Haushalt zu.

Die US-Notenbank könnte argumentieren, dass die Zinsen sehr hoch sind und daher genug Spielraum für Zinssenkungen gegeben sind.

Eine harte Landung der Wirtschaft ist natürlich ein dramatischer Begriff, aber nach 2 stagnierenden Quartalen wird sich auch hier die Konjunktur wieder erholen. Es wird dann zwar unbequem, aber die Mehrzahl der Analysten und Volkswirte sieht keine nennenswerten Kreditausfälle oder Schäden für Wirtschaft und Unternehmen.

Somit wäre Szenario 2 eine Krise von mittlerer Dauer und eine Kaufchance für alle Titel, die von fallenden Zinsen profitieren. Z. B. Firmen die zu den Wachstumsunternehmen zählen, die noch kaum oder keine Gewinne machen. Auf der Rentenseite sind dann wieder steigende Kurse und fallende Renditen im Anleihen Bereich möglich.

Zusammenfassend bietet jedes Szenario Chancen und Risiken und es bleibt abzuwarten, welches Szenario sich letztendlich durchsetzen wird. Es ist durchaus Erkennbar, dass keines der beiden Szenarien dazu geeignet ist komplett und blind in den Aktienmarkt zu investieren.

Eine ausgewogene Anlagestrategie, welche das gesamtwirtschaftliche Bild betrachtet und auf verschiedene Assetklassen streut, ist unsere Erachtens die beste Wahl. Eine Multi-Asset-Strategie steht die nächste Zeit auf der Tagesordnung. Multi-Asset schafft Diversifikation und die Anleger können in den einzelnen Assetklassen in jeder Situation davon profitieren.

Wichtig ist, wenn am Aktienmarkt Wolken aufziehen, einen kühlen Kopf zu bewahren und seinen
emotionalen Ängsten keine Macht  über die Investitionsentscheidungen zu verleihen.

Nach jedem Wolkenbruch wächst die Flora und bringt reiche Frucht für die Fauna. Man muss nur darauf achten, dass es nicht zu nass wird – den Regenschirm hierfür liefern wir.

Wir wünschen einen schönen Sonntag.

Ihre FIMILIA

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 06.10.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 06.10.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 02.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 03.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 04.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 05.10.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Der Aktionär Ausgabe 40/2023

Impressum:
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vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
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