Marktreporting KW 4

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

viele von Ihnen erinnern sich sicherlich noch, wie  Donald Trump am 20. Januar 2021 das Weiße Haus verlassen musste. Der Abgang war, wie vieles in seiner Präsidentschaftszeit, nicht gerade der üblichen Norm entsprechend.

Es fühlte sich an, als wäre ein Irrtum in der Geschichte korrigiert worden.

Nun wird die Geschichte wieder neu geschrieben. Herr Trump ist zurück und die Hoffnung, er würde seinen Lebensabend eher auf dem Golfplatz verbringen, schwindet mehr und mehr. Eine erneute Präsidentschaft ist für Ihn nicht chancenlos geworden, vielmehr erhält er innerparteilichen Rückenwind. Was immer auch die Republikaner hierfür bewegen mag. „Trump will be back“ und die Börsen werden es zu werten wissen. 

Trump wäre  der zweite Präsident in der jungen Geschichte der USA, der zwei nicht aufeinander folgende Amtszeiten absolviert. Der erste Präsident war aus dem Lager der Demokraten – Grover Cleveland (1. Amtszeit: 1885 und die Zweite: 1893). Zwischen den Amtszeiten hatte Cleverland  bei den Wahlen die Mehrheit der Bevölkerung für sich vereinnahmt (48,6 %, ggü. 47,8 % seines Herausforderes), allerdings führte das Wahlmännergremium zu seiner Niederlage.

Das politische Wahlsystem in Amerika lässt offen und lässt somit hoffen, selbst wenn der Wahlsieg sicher scheint. Wir dürfen alle gespannt sein. 

Einen schönen letzten Sonntag im Januar 2024 wünscht Ihnen 

Ihre Finanzboutique

Wochenüberblick
 
Montag3

Berlin:
Laut aktueller INSA-Umfrage käme die CDU/CSU auf 30%, die AFD auf 22%, SPD und Grüne jeweils auf 13%, Das Bündnis Sarah Wagenknecht auf 7%, die FDP auf 5% und die Linke auf 3%.

Berlin:
Das IFO-Barometer der bedeutenden Chemiebranche sank per Dezember von -13,0 auf -15,2 Punkte.

Berlin:
Die Gewerkschaft GDL kündigte ab Mittwoch Streiks bis Montag an.

Washington:
Der US-Kongress genehmigte die Zwischenfinanzierung des USHaushalts.

Washington:
Im Vorwahlkampf der Republikaner gab Ron de Santis auf und unterstützt nun Donald Trump (morgen Vorwahlen in New Hampshire).

Peking:
Die Direktinvestitionen seitens des Auslands stellten sich 2023 auf circa 146 Mrd. EUR. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 8%. Es ist der erste Rückgang seit 2012.

Nahost-Konflikt:
Die militärische Operation hat mittlerweile zu mehr als 25.000 Toten geführt und mehr als 62.000 Verletzten. Die Bundesregierung und die Vereinigten Staaten pochen auf die Zwei-Staaten-Lösung, der sich die Regierung Israels jedoch (aktuell noch) widersetzt.

Islamabad:
Der Iran und Pakistan zeigen sich nach gegenseitigem Beschuss um Annäherung bemüht.

Dienstag
4

Berlin:
Laut Prognosen des IW in Köln kostet der Bahnstreik die Wirtschaft circa 100 Mio. EUR pro Tag. Bei der Streikdauer von sechs Tagen könne sich der Schaden jedoch multiplizieren. Man sei schnell bei einem Schaden von 1 Mrd. EUR.

Die Regierung will sich auf eine Kraftwerkstrategie festlegen (Bau von Gaskraftwerken, um bei Kohle auszusteigen). Die Kosten sollen bei bis zu 40 Mrd. EUR liegen.

Tokio:
Die Bank of Japan hält an ihrer Zinspolitik (Leitzins -0,10%) weiter fest (0% Ziel für 10-jährige Staatsanleihen).

Nahost:
Laut Nachrichtenportal Axios bietet Israel eine zweimonatige Feuerpause an. Dafür müssten jedoch alle Geiseln freigelassen werden.

Brasilia: Präsident Lula will ein Infrastruktur- und Industrialisierungsprogramm im Volumen von circa 50 Mrd. USD anschieben. Brasilien ist mitunter zu einem sehr wichtigen Handelspartner der Volksrepublik China aufgestiegen. 

Deutsche Exporte in die USA und nach China fallen kräftig!
Deutsche Exporte in die USA und nach China sind im Dezember laut Statistischem Bundesamt deutlich zurückgegangen. Die Ausfuhren in die nicht zur EU gehörenden Länder fielen kalender- und saisonbereinigt um satte 4,0% im Vergleich zum Vormonat auf 57,2 Mrd. EUR. Im Vergleich zum Dezember 2022 gab es einen Rückgang im Exportgeschäft um knapp 10 % (genau: 9,2%).

Bayern laut IFO-Institut Importland
Laut Studie des IFO-Instituts gehören kräftige Exportüberschüsse als Ausdruck der wirtschaftlichen Stärke Bayerns der jüngsten Vergangenheit an. Seit 2019 sei der Freistaat kein Netto-Exporteur von Gütern mehr. Bayern bezieht mehr Waren aus dem Ausland als es exportiert. Bis 2022 stieg das Defizit auf einen Jahreswert von 34,2 Mrd. EUR. Die Daten für 2023 liegen nur bis November 2023 vor. Im Zeitraum von Januar bis November ergab sich im Güterhandel ein Defizit in Höhe von 9,5 Mrd. EUR.

Mittwoch5

USA:
Mister Trump gewinnt Vorwahlen in New Hampshire und setzte sich laut US-Berichten gegen seine letzte ernsthafte Rivalin Nikki Haley durch.

Schweden:
Das Land ist dem Beitritt zur Nato-Mitgliedschaft einen großen Schritt näher gekommen. Am Abend stimmte das türkische Parlament in Ankara dem schwedischen Aufnahmeantrag zu.

München:
Kraftfahrtbundesamt prüft Verdacht gegen BMW auf eine verbotene Abschalteinrichtung beim SUV-Modell X3.

Berlin:
Sechstägiger Lokführer-Streik der GDL hat begonnen. Die Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn sind inzwischen leidgeprüft, doch sechs Tage Stillstand hat es in der Geschichte des Unternehmens noch nicht gegeben. Seit der Nacht bestreikt die GDL auch den Personenverkehr. Gewerkschaftschef Weselsky bleibt resolut und zerstreut Hoffnungen auf ein vorzeitiges Ende des Ausstands.


Anleger in Asien hoffen auf Stabiliserungsfonds
Die Hoffnung auf einen milliardenschweren Stabilisierungsfonds hat den Ausverkauf an den chinesischen Aktienmärkten vorerst gestoppt. Chinas Staatsführung erwägt einem Bericht zufolge offenbar, die chinesischen Aktienmärkte mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar zu stützen. Das schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.

Demnach gebe es Überlegungen, dass Staatskonzerne rund 280 Milliarden Dollar von ihren Offshore-Konten für einen Stabilisierungsfonds zur Verfügung stellen, um den Ausverkauf zu stoppen. Zudem könnten Staatskonzerne wie China Securities und Central Huijin mindestens 40 Milliarden Dollar für lokale Fonds bereitstellen, die in Festlandsaktien investieren.

In Hongkong legte der Hang-Seng-Index am Dienstag um 2,6 Prozent zu. Chinas Leitindex CSI 300, der 300 wichtigsten Aktiengesellschaften in Shanghai und Shenzhen abbildet, stieg um 0,4 Prozent.

Ermittler durchsuchen die DWS
Neues Jahr, neue Durchsuchung: Am 16. Januar hat die Fondsgesellschaft DWS in Frankfurt Besuch von Ermittlern und Staatsanwälten erhalten. Gut 50 Ermittlungsbeamte haben nach Angaben der Behörden in den Räumen der Tochter der Deutschen Bank ermittelt. Hintergrund sind die Greenwashingvorwürfe und die damit zusammenhängenden Ermittlungen im Umfeld der DWS. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte die Durchsuchung auf Nachfrage.

Nach Darstellung der DWS hat die Fondsgesellschaft eine regelrechte Durchsuchung „durch die freiwillige Herausgabe von Unterlagen abgewendet“. Das Unternehmen habe auf „Aufforderung der Staatsanwaltschaft Frankfurt vor Ort weitere Informationen zur Verfügung gestellt“, erklärte ein Sprecher, der betonte, dass die DWS von „Beginn der Ermittlungen an offen und transparent mit allen Behörden im In- und Ausland zusammengearbeitet“ habe. Die Deutsche-Bank-Tochter werde auch „weiterhin vollumfänglich kooperieren“.

Ziel sei es, die Ermittlungen so schnell wie möglich abzuschließen, allerdings sei man dabei von der Zeitplanung der Behörden abhängig

Kreditnachfrage könnte steigen
Die veröffentlichte vierteljährliche Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) unter den Geschäftsbanken im Euroraum zeigt, dass diese ihre Kreditstandards weiter verschärft haben.
Gleichzeitig schwächte sich die Nachfrage nach Krediten erneut ab, allerdings weniger stark als zuvor. Erstmals seit Anfang 2022 erwarten die befragten Banken nun für das laufende Quartal einen Nettoanstieg der Nachfrage nach Unternehmens- und Immobilienkrediten.
Die durchschnittliche Zinslast der Unternehmen und Haushalte dürfte zunächst weiter steigen, da die aus der Zinsbindung laufenden Kredite zu höheren Zinssätzen refinanziert werden müssen. Entsprechend weniger Mittel verbleiben für Investitionen und Konsum, was die wirtschaftliche Aktivität und somit auch den Preisdruck dämpft.

Höhere Renditen mit US-Wohnimmobilien
Der Zinsanstieg hat in den USA zu einem Preisrückgang für Mehrfamilienhäuser geführt. Gleichzeitig führte die hohe Nachfrage nach Wohnraum zu einem dynamischen Mietwachstum. Infolgedessen haben sich die Kapitalisierungsraten – das Verhältnis der Nettomieteinnahmen zum aktuellen Marktwert der Immobilie – von Mietobjekten ausgeweitet. Für Mehrfamilienhäuser in Top-Lagen stieg der Wert seit dem ersten Quartal 2022 um 1,7 Prozentpunkte auf aktuell knapp 5,1 Prozent pro Jahr. Damit liegt die erwartete Rendite fast einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt der Jahre 2018 und 2019. Zudem rechnen Investoren in den nächsten drei Jahren mit einem soliden Mietwachstum von 2,4 Prozent pro Jahr und einem Wertzuwachs in etwa gleicher Höhe. Zwar könnten die Renditeerwartungen angesichts der anhaltend hohen Kreditzinsen noch leicht zulegen und die Preise dämpfen, doch dürfte aufgrund der bevorstehenden Zinssenkungen der US-Notenbank das Ende der Fahnenstange bald erreicht sein. Investments in diesem Segment bieten daher eine interessante Alternative zu Aktien und Anleihen.



Donnerstag6

Argentinien:
Ein Generalstreik bringt das Land zum erliegen. Der Streik richtet sich gegen Reformen der ultraliberalen Regierung, welcher am Dienstag weite Teile des öffentlichen Lebens betraf. Flüge wurden gestrichen, Banken hatten ab Mittags geschlossen und der öffentliche Nahverkehr wurde bis Mitternach eingestellt.

Austin:
Tesla meldet schlechtere Zahlen als erwartet. Kurssturz von über 16 %! Der Konzern meldete am Mittwoch nach Börsenschluss für das letzte Quartal 2023 eine Brutto-Gewinnmarge von 17,6 Prozent. Vor Jahresfrist waren es noch 23,8 Prozent gewesen. Auch der Umsatz enttäuschte. Die Erlöse stiegen im vierten Quartal zwar um drei Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar. Das war aber das geringste Wachstum seit mehr als drei Jahren und lag unter den Schätzungen von 25,9 Milliarden.

London/Berlin:
Diskussion über Ringtausch von Marschflugkörpern für die Ukraine. Tausche Stier gegen Sturmschatten: So lautet wörtlich übersetzt ein Angebot der Briten, das der Bundesregierung nach Handelsblatt-Informationen bereits seit einigen Wochen vorliegt.
Die Idee dahinter: Die Bundesregierung gibt Marschflugkörper vom Typ „Taurus“ nach Großbritannien ab. Das würde der Regierung in London den Spielraum geben, die Ukraine mit weiteren Marschflugkörpern des britischen Modells „Storm Shadow“ auszustatten.

Technologiesektor:
Technologiewerte scheinen aktuell auf beiden Seiten des Atlantiks auf einer guten Welle zu reiten. Seit Anfang der vergangenen Woche hat der MSCI World Information Technology Index um sechs Prozent zugelegt. Gestern erhielt er durch robuste Quartalsergebnisse gleich mehrerer Sektorschwergewichte einen neuen Schub. Die Zahlen weisen auf ein anhaltend gutes Umfeld für Technologieunternehmen hin. Das Wachstum bleibt solide und könnte durch Künstliche Intelligenz neue Impulse erhalten, während Bemühungen zur Steigerung der Kapitaleffizienz Früchte tragen und die Profitabilität erhöhen.

Chinas Aktienmärkte befinden sich seit 3 Jahren im Abwärtstrend
Innerhalb dieses Zeitraums verlor der Index CSI 300, der die Kursentwicklung an den Börsen von Shanghai und Shenzhen nachbildet, mehr als 40 Prozent an Wert. Das ist für viele ETF-Anleger besonders ärgerlich. Denn eine beliebte Form der Geldanlage ist es, ETFs auf den Index MSCI World mit dem MSCI Emerging Markets zu kombinieren. Ersterer bildet die Wertentwicklung in 24 Industrienationen ab, letzterer die in 24 Schwellenländern.

China ist das mit Abstand wichtigste Schwellenland, die schlechte Börsenentwicklung dort zieht dadurch den gesamten Index nach unten. Wer Anfang 2021 in einen ETF des größten Anbieters Blackrock investierte, der den MSCI Emerging Markets nachbildet, machte in diesem Zeitraum einen Verlust von 16 Prozent. Ohne China wäre die Rendite deutlich besser ausgefallen. Das zeigt der MSCI Emerging Markets Ex China, in dem China komplett ausgeschlossen ist. Seit Anfang 2021 stieg der ETF des Anbieters Amundi auf diesen Index um 8,3 Prozent.

Doch vergangene Entwicklungen sind kein Garant dafür, dass es genau so weitergeht, wie die Nachrichten von Mittwoch belegen. China ist gerade dabei mit ihrem Stabilisierungsfonds gegen zu steuern.

Indien: Zwischenhaushalt setzt Prioritäten
Am 1. Februar stellt die indische Regierung ihren interimistischen Staatshaushalt vor. Erst nach den Parlamentswahlen im April/Mai wird die neu gewählte Regierung den finalen Haushalt für das Haushaltsjahr 2024–25 vorlegen. Die Umfrageergebnisse sprechen derzeit für eine Wiederwahl der regierenden Bharatiya-Janata-Partei von Premierminister Narendra Modi. Insofern könnte der Zwischenhaushalt auch Einblick in die Prioritäten der künftigen Regierung geben. Seit der Pandemie sind die staatlichen Investitionsausgaben mit etwa 30 Prozent jährlich gewachsen und im Haushaltsjahr 2023/24 auf ein Rekordniveau von 3,3 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes gestiegen. Mit dem Ziel, das Wachstumspotenzial des Landes zu steigern, hat sich die Modi-Regierung auf den Aufbau der Infrastruktur, vor allem Straßen und Schienen, konzentriert und damit zusätzlich die Industrieaktivität und Privatinvestitionen angekurbelt. Davon dürfte auch der indische Finanzsektor profitieren, dessen Aktien aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,3 etwa zehn Prozent unterhalb ihres Mittels der letzten Dekade handeln.


Freitag7

Berlin:
Das Bauhauptgewerbe verzeichnete laut Statistischem Bundesamt per November den dritten Auftragsrückgang in Folge. Real kam es zu einem Minus in Höhe von 7,4% (Vormonate -5,4% und -7,6%, Phase Januar bis November -4,7%). Der inflationsbereinigte Umsatz gab per November im Jahresvergleich um 3,2% nach (Phase Januar bis November -3,1%).

Laut Statistischem Bundesamt verzeichnete Deutschland per 2023 mit 84,7 Millionen Menschen einen neuen Rekord bei der Bevölkerung.

Laut BDI hat das Lieferkettengesetz durch erhebliche Ausweitung der Bürokratie negative Folgen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Dort sei man am Rande der Verzweiflung.

Im Jahr 2023 kam es zu einem Rekordkrankenstand (19,4 Fehltage).

Rom:
Die Regierung will in den kommenden zwei Jahren den ärmsten Rentnern finanziell helfen (Volumen 1 Mrd. EUR, dies entspräche 1.380 EUR pro Monat).

Washington:
Prominente US-Wahlkampfspender wenden sich von Niki Haley ab. Sie geben ihr keine Chance gegen Trump.

Tokio:
Die Preisinflation brach im Raum Tokio auf 1,6% im Jahresvergleich ein.

EZB: Keine Überraschungen
Die EZB hat den Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei 4,50 % und den Anlagezins bei 4,00 % belassen. Die Verbalakrobatik war milde und lieferte keine Überraschungen. Die EZB werde weiter datenabhängig agieren.

USA in Gesprächen über Abzug aus Irak
Die USA und der Irak führen Gespräche über einen Abzug der US-Soldaten. Ein Abzug der US-Truppen stünde nicht unmittelbar bevor. Die USA waren 2003 in den Irak einmarschiert. Der irakische Ministerpräsident hatte nach der Tötung eines MilizenFührer in Bagdad bei einem US-Drohnen-Angriff Anfang Januar erklärt, der
US-Einsatz müsse beendet werden.
Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX16.936,613,08 %
EuroStoxx504.627,705,13 %
Dow Jones38.049,131,87 %
S&P5004.894,093,27 %
NASDAQ10017.516,994,08 %
Nikkei35.823,411,24 %
HangSeng16.064,915,04 %
MSCI World3.219,053,30 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold2.029,37 $/oz.0,74 %– 1,99 %
Silber22,59 $/oz.2,00 %– 4,06 %
Brent (Öl)78,27 $/bbl.5,13 %5,75%

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,95 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan– 0,01 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,26%
10J Bund2,30 %
10J US-Treasury4,18 %
10J JGB (Japan)0,70 %
10J Gilts (UK)4,09 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0833 USD

Kapitalmarktkommentar: Dax nähert sicht Allzeithoch7

Die internationalen Finanzmärkte zeigen sich weitgehend stabil, in Teilen freundlich, in anderen Teilen im überschaubaren Korrekturmodi. Die am Donnerstag von der Nachrichten- und Datenfront gelieferten Impulse waren lediglich in Teilen positiv. Die EZB agierte wie erwartet. Sie „verbessert“ ihre Chance, optimale Zeitpunkte für Neuausrichtungen zu verpassen.

Nun, da stimmt der „Trackrecord“ der EZB (siehe unten). Die Inflationsdaten aus den USA (Defator und PCE-Index des BIP) und Japan (CPI im Raum Tokio) waren unerwartet entspannend. Das BIP der USA setzte quantitativ positive Akzente. Qualitativ ist es im Hinblick auf die Neuverschuldung in den USA prekär.

In UK brach der Einzelhandelsindex ein. In Deutschland enttäuschte der IFO-Geschäftsklimaindex, der auf den tiefsten Stand seit 10/2022 sank. Weitere Daten aus Deutschland ernüchterten. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete per November den dritten Auftragsrückgang in Folge. Real kam es zu einem Minus in Höhe von 7,4% (Vormonate -5,4% und -7,6%, Phase Januar 23 bis November 23 -4,7%).

Der inflationsbereinigte Umsatz gab per November im Jahresvergleich um 3,2 % nach (Phase Januar bis November -3,1 %). Das Risiko, dass die Haushalte 2024 und 2025 mangels Steueraufkommen eine Nachbearbeitung erforderlich machen werden, sind ausgeprägt (siehe unten).

Der DAX (Late DAX +0,27 %) konnte Donnerstags ebenso wir der EuroStoxx 50 (+0,90 %) Boden gewinnen. Der DAX nähert sich wieder dem Allzeithoch. Die dort gelisteten Unternehmen hängen an der Weltwirtschaft, nicht an der Nationalökonomie, Gott sei dank!

Der S&P 500 stieg um 0,64 %, der Dow Jones um 0,50 % und der Citi US Tech 100 um 0,06 %. Fernost stand unter Druck. Der Nikkei (Japan) gab Stand 08.00 Uhr um 1,34 % ab, der CSI (China) verlor 0,17 %, der Hangseng (Hongkong) gab um 1,33 % nach und der Sensex (Indien) fiel um 0,51 %.

An den Rentenmärkten gab es dank der milden Inflationsdaten aus den USA und aus Japan etwas Entspannung. 10-jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 2,28% (Spitze gestern 2,37 %), 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,10 % (Spitze gestern 4,17 %). Der USD gewann gegenüber dem EUR an Boden. Gold und Silber waren wenig verändert.

EZB: Keine Überraschung
Die EZB hat den Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei 4,50 % und den Anlagezins bei 4,00 % belassen. Die Verbalakrobatik war milde und lieferte keine Überraschungen. Die EZB wird weiter datenabhängig agieren. Man sieht grundsätzlich weiter eine rückläufige Inflationstendenz im weiteren Jahresverlauf.

Man ist determiniert, das Inflationsziel von 2 % zu erreichen. Das aktuelle Zinsniveau würde dazu einen erheblichen Beitrag leisten. Man würde so lange wie erforderlich an einem restriktiven Zinsniveau festhalten. Risiken für die Wirtschaft seien abwärts gerichtet. Geopolitische Krisen seien ein Aufwärtsrisiko für die Inflation. Die EZB erkennt im Währungsraum keine Zweitrundeneffekte bei Inflation.

Zinssenkungen waren im EZB-Rat kein Thema.

Diese Positionen sind alle bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB zu lange an der aktuellen Zinspolitik festhält, nimmt tendenziell zu. In Teilen der Weltwirtschaft grassiert bereits Deflation (China -0,3 %, Bahrain -0,3 %). In Japan brach gerade das Preisniveau im Raum Tokio von 2,4 % auf 1,6 % ein (trotz Leitzins bei -0,10 % !).

Der US-PCE-Index für die Berechnung des BIP sackte von 3,3 % auf 1,5 %. Auch in der Eurozone (CPI 2,9 %) stellt sich ein sehr divergentes Bild bei der Preisinflation ein.

So steigen die Verbraucherpreise (Jahresvergleiche) in Italien um nur 0,5%, in den Niederlanden um 1,2 % und in Portugal um 1,4 %. 

Nun denn, die Chance erhöht sich, dass die EZB das optimale Timing verpasst.

Wir bleiben gespannt und neugierig….

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Quellenangaben:

1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 26.01.2024 – 15:30 Uhr

2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 26.01.2024 – 15:30 Uhr

3Hellmeyer Report vom 22.01.2024– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

4Hellmeyer Report vom 23.01.2024– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

5Handelsblatt Morning Briefing vom 24.01.2023 und Perspektive am Morgen der Dt. Bank vom 24.01.2024

6Handelsblatt Morning Briefing vom 25.01.2023 und Perspektive am Morgen der Dt. Bank vom 25.01.2024

7Hellmeyer Report vom 26.01.2024– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe

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