Marktreporting KW 39

Sehr geehrter Anleger:innen;

wie gewohnt, erhalten Sie anbei unser sonntägliches Marktreporting. Wir wünschen viel Spaß beim lesen und hoffen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können.

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA

Die Woche im Überblick

Deutschland

Immobilienpreisrückgang im 2. Quartal3

Laut Statistischem Bundesamt sanken die Preise für Wohnimmobilien im 2. Quartal 2023 mit einem Rekordtempo (Historie bis 2000) um 9,9% im Jahresvergleich. Im Quartalsvergleich lag der Rückgang bei -1,5%. 

Kritik im Rahmen des Wohnungsgipfels3

Teile der Wohnungswirtschaft erhebten vor dem Gipfel im Kanzleramt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Die beiden Verbände GdW sowie Haus & Grund kündigten am Freitag an, nicht an dem Treffen teilzunehmen. Die Regierung antwortete auf die Krise viel zu langsam und zu spät. Zudem verteuerte die Regierung den Neubau mit dem Heizungsgesetz zusätzlich. Der Neubau würde massiv erschwert in einer schwierigen Lage. Beide Verbände betonten, bei dem Treffen zu wenig Rederecht und Einfluss auf die Agenda zu haben.

Berlin lehnt Sanierungspflicht für Häuser ab4
Die Bundesregierung hat sich entschlossen, eine von der EU-Kommission vorgeschlagene Sanierungspflicht für Häuser abzulehnen.

Lichtblick oder „Schwalbe“ bei Bauträgern?4
Die Aufträge im Bauhauptgewerbe legten laut Statistischem Bundesamt per Juli inflationsbereinigt um 9,6% im Vergleich zum Vormonat zu. Es war der stärkste Anstieg seit Dezember 2021. Die Bilanz für die ersten sieben Monate des Jahres fiel mit -10,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum negativ aus.

Deutsche auf Platz 19 bei Geldvermögen5
Laut Allianz Global Wealth Report finden sich die deutschen Bürger auf Platz 19 beim Geldvermögen (noch viertgrößte Volkswirtschaft der Welt). 

Wirtschaftsprognosen schwächer5
Laut Insidern werden die Wirtschaftsforschungsinstitute (Gemeinschaftsprognose) die BIP-Prognose per 2023 von bisher +0,3% auf -0,6% senken. Das BIP soll laut dieser Prognose 2024 um 1,3% zulegen (bisher 1,5%). Das IMK und der BdB erwarten für das laufende Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5%. Die Prognose des IMK für das BIP Deutschlands wurde per 2024 von bisher 1,2% auf 0,7% reduziert. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) verkürzte die Prognose per 2024 auf 0,3%.

Inflation geht zurück7
Die deutsche Inflation ging auf 4,3 % zurück, den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Erwartet worden war ein Preisanstieg von 4,5 %.

Europa

Paris gibt Militärpräsenz auf3
Frankreich gibt seine Militärpräsenz in Niger zwei Monate nach dem Putsch auf.

EZB-Chefvolkswirt meldet sich zu Wort3
Der Chefvolkswirt der EZB Lane sagte, alle Signale wären da, dass die Geldpolitik wirke. Es sei keine „giftige Mischung“, die eine tiefe Rezession hervorbringen würde, vorhanden.

Geldmengenaggregat setzt historischen Negativrekord6
Die Geldmenge M-3 verzeichnete per Berichtsmonat August einen historisch einmaligen Rückgang um 1,3% nach -0,4% im Vormonat (vorheriger historischer Negativrekord).Die Kreditvergabe an private Haushalte legte um 1,0% (Tiefpunkt seit 07/2015) nach zuvor 1,3% zu. Die Kreditvergabe an Unternehmen nahm um 0,6% (Tiefpunkt seit 01/2016) nach 2,2% zu.

USA

Vorläufige Finanzierung der Regierung5

US-Senat stimmt für Gesetzentwurf zur vorläufigen Finanzierung der Regierung bis zum 17. November 2023. Eine notwendige Mehrheit im Repräsentantenhaus ist hierfür kaum absehbar.

Asien

Syrien und China kündigen Partnerschaft an3
Bei Assads Besuch in Peking wurde bekannt gegeben, dass China und Syrien eine strategische Partnerschaft aufsetzen wollen.

Neues von Xi Jinping7
Xi Jinping versprach, die Anstrengungen zur Erreichung der jährlichen Ziele für die wirtschaftliche Entwicklung zu verstärken und die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Binnennachfrage zu steigern. Konkrete Unterstützungsmaßnahmen nannte er jedoch nicht.

Südamerika

Brasilianische Zentralbank hebt Wirtschaftsprognose an7

Die brasilianische Zentralbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 angehoben und gleichzeitig vor einem drohenden Konjunkturrückgang im nächsten Jahr gewarnt, da die Geldpolitik weiterhin straff bleibt. Die Bank geht davon aus, dass das BIP in diesem Jahr um 2,9 % wachsen wird, was über der Schätzung von 2 % vom Juni liegt. Für das nächste Jahr rechnet sie mit einem Wachstum von 1,8 %.

Unternehmen

Nvidia:
Die französischen Büros des Chipherstellers wurden diese Woche von der nationalen Wettbewerbsbehörde durchsucht, wegen des Verdachts der Anwendung wettbewerbswidriger Praktiken.

Thyssen-Krupp:
Der Industriekonzern steht vor einem Teilverkauf seiner Stahlsparte. Der Milliardär Daniel Kretinsky soll einen 50-Prozent-Anteil übernehmen.

TAP:
Die portugiesische Fluglinie soll privatisiert werden. Die Lufthansa hatte bereits in der Vergangenheit Interesse an dem Unternehmen.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX15.509,83-1,73 %
EuroStoxx504.207,68-1,08 %
Dow Jones33.666,34-2,47 %
S&P5004.327,07-1,69 %
NASDAQ10014.702,77-3,22 %
Nikkei31.952,25-2,76 %
HangSeng17.831,82-0,13 %
MSCI World2.875,42-1,86 %

Rohstoffe

 

RohstoffBewertungVeränderung VorwocheYTD
Gold1.926,50 $/oz.– 2,89 %+ 2,84%
Silber23,63 $/oz.+ 3,66 %-2,56 %
Brent (Öl)93,34 $/bbl.+ 1,71 %8,85 %

 

Zinsen

 

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,50 %
3-M-Euribor3,98 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan-0,06 %
Tagesgeldsatz UK5,19 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,81 %
10J Bund2,81 %
10J US-Treasury4,61 %
10J JGB (Japan)0,73 %
10J Gilts (UK)4,36 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,069 USD

Kapitalmarktkommentar7

Im kurzfristigen Bild herrscht an den Finanzmärkten aktuell Risikoaversion vor. Diese wird von mehrere Faktoren getragen. Die Saisonalität ist negativ, das Thema Shutdown ist in den USA nicht ausgestanden und die Zinsen werden länger höher als erwartet bleiben.

Alles Gründe für die Kursrückgänge der letzten Tage und Wochen. Zwar mag es zum Monatswechsel kalenderbedingt zu etwas Entlastung kommen, da die Aktiensparpläne der Kleinanleger neue Liquidität in die Märkte spülen, das technische Bild bleibt jedoch zunächst bärisch.

Wahrscheinlich ist es jedoch, dass die attraktiven Einstiegsniveaus nicht erreicht werden, sondern auf höherem Niveau dem saisonalen Muster entsprechend bis Mitte Oktober eine Bodenbildung an den Aktienmärkten stattgefunden haben wird, wonach die Jahresendrallye beginnen könnte.

Ob diese nachhaltig ist, wird erst das Jahr 2024 zeigen. Gerade deutsche Anleger sollten nicht den Fehler machen, die schlechte wirtschaftliche Lage in der Heimat auf die internationalen Märkte zu extrapolieren.

Ein Fehler, der insbesondere Privatanlegern widerfährt, die meist einen ausgeprägten Home Bias haben, die positiven Entwicklungen in anderen Ländern ausblenden. Es gilt sich in Erinnerung zu rufen, dass in anderen Teilen der Welt das Wachstum über den Erwartungen liegt. Beispielhaft positiv sind die Entwicklungen in Japan oder auch Brasilien.

Deutschland: Inflation fällt in Bereich vor dem Krieg in der Ukraine

Die Inflation ist in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren, nachdem die Sondereffekte durch die zwischenzeitlich hoch subventionierten öffentlichen Verkehrsmitteltickets ausgelaufen sind. Die Verbraucherpreise stiegen im September um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr, im Vormonat lag der Wert noch bei 6,4 %. Erwartet worden war ein Anstieg um 4,5 %. Damit fiel die Inflation stärker als erwartet und liegt auf einem Niveau, auf dem sie bereits vor dem Ukrainekrieg lag.

Die Daten lassen die Märkte etwas aufatmen. Ein einzelner Datenpunkt gibt zwar keine Entwarnung, aber der über die Erwartungen hinausgehende Rückgang senkt die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen. Die Marktreaktion verlief daher folgerichtig: Bundesanleihen konnten hinzugewinnen, auch der Euro reagierte auf die Zahlen positiv. Gerade an dieser Stelle tut eine Stabilisierung gut, da andernfalls neuer Druck über die Importpreise auf die Inflation entstehen könnte.

Für die nächsten Monate sollte sich der Trend sinkender Inflationsraten noch halten können, das Ziel, die 2 %-Inflationsmarke zu erreichen, bleibt aber in weiter Ferne.

EZB-Wirtschaftsbericht: Stagnation voraus

Der gestern veröffentlichte EZB-Wirtschaftsbericht fasst die aktuell schwierige Konjunkturentwicklung gut zusammen: Die Wirtschaft des Euroraums stagnierte im ersten Halbjahr, auch das dritte Quartal weist keine Besserung auf.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist rückläufig, selbst im Dienstleistungssektor sind deutliche Anzeichen einer Abschwächung zu erkennen.Jedoch sei Besserung in Sicht, dass sinkende Inflation, steigende Löhne und ein starker Arbeitsmarkt für eine Zunahme der Realeinkommen sorgen sollten, was zu höheren Konsumausgaben führe.

Mit der Prognose, dass die Inflation 2025 wieder bei 2,1 % liege, wird ein Licht an das Ende des Tunnels gezeichnet. Die EZB argumentiert an dieser Stelle nachfrageseitig.

Sinkende Inflation und steigende Löhne können für Teile der Unternehmen aber auch eine geringere Preissetzungsmacht bei höheren Kosten entsprechen. Der Arbeitsmarkt bleibt vor allem stark durch das per Demografie verordnete sinkende Angebot an Arbeitskräften, nicht weil die Unternehmen zusätzlich mehr Menschen beschäftigen wollen.

Diejenigen, die in Scharen altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen, müssen von den verbliebenen Kräften mit versorgt werden, was die Sozial- und Lohnnebenkosten erhöht.

Wir wollen den Teufel an dieser Stelle nicht an die Wand malen und vermuten, dass Sie bereits ahnen, worauf wir hinaus wollen: der für die positive Lösung der Gleichung notwendige technische Fortschritt und die notwendige Steigerung der strukturellen Wettbewerbsfähigkeit wird in dem Bericht wenig gewürdigt. Das möchten wir der politisch neutralen EZB an dieser Stelle nachsehen.

Gesellschaftlich ist der Änderungsbedarf mittlerweile überall angekommen. Nur bewegen mag man sich noch nicht. Auf der einen Seite kommt das Thema KI zur genau richtigen Zeit, hiervon ausgehend wird es zu Produktivitätsfortschritten und inflationsdämpfenden Effekten kommen. Auf der anderen Seite steht die strukturelle Wettbewerbsfähigkeit. Die wichtigsten Themen sind an dieser Stelle die Energieversorgung und der Fachkräftemangel. Letzterer wird nicht durch möglichst großen, de facto unregulierten Zuzug gelöst, sondern indem die richtigen Meschen mit entsprechenden Fähigkeiten und Willen zur Leistung in das Land geholt werden oder hier verbleiben dürfen.

Kanada und Australien zeigen auf, wie ein System gut gestaltet werden kann. Alle anderen, die nicht schutzbedürftig sind, schwächen unsere Leistungsfähigkeit und Sozialsysteme und damit –  ohne klare durchsetzbare Regeln unsererseits – den sozialen Frieden. Auf der Energieversorgungsseite gilt die einfache Regel: mehr Angebot zur richtigen Zeit (also auch ohne Sonnenschein zur Windstille) bedeutet niedrigere Preise. Wir brauchen wettbewerbsfähige Stromspeicher oder Atomkraftwerke.

Klimaleugner und grüne Opportunisten setzen an dieser Stelle auch gerne auf Kohlekraftwerke, wie wir im Handeln unserer Regierung gesehen haben. Aber auch hier gilt: lösbar sind die Probleme. Sie müssen nur so glaubhaft angegangen werden, dass die Wirtschaft davon überzeugt ist, dass der Strompreis wieder deutlich fallen wird. Erst dann kann eine Subventionierung der Strompreise helfen.

Andernfalls entstehen nur Mitnahmeeffekte, die langfristig nicht helfen und den noch wettbewerbsfähigen Teilen der Wirtschaft wie ein Mühlstein um den Hals liegen.

Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin, bei Ihrer jeweiligen Depotbank, einsehen:

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 29.09.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 29.09.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 25.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 26.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 27.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 28.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Hellmeyer Report vom 29.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer

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