Marktreporting KW 37

Sehr geehrte Anleger:innen,
 

frisch zum sonntäglichen Morgenkaffee erhalten Sie anbei unser wöchentliches „Sonntags“-Marktreporting. 

Wir hoffen Ihnen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen!

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA
Die Woche im Überblick

Deutschland

DIW sieht Wirtschaftsschwäche, aber keinen „kranken Mann“3
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hält Warnungen vor einem Abstieg Deutschlands trotz der Konjunkturschwäche für übertrieben. Deutschland sei nicht der kranke Mann Europas (DIW-Präsident Fratzscher). Deutschland könnte es werden, wenn jetzt wichtige Reformen nicht gemacht würden. Die Stimmung sei derzeit deutlich schlechter als die Realität. Das DIW gab einen pessimistischeren Ausblick ab als noch im Frühsommer. Das BIP dürfte 2023 mit 0,4% doppelt so stark schrumpfen wie bislang vorhergesagt. Für 2024 und 2025 sei ein Plus von jeweils 1,2% Prozent zu erwarten.
 
Aussichten für deutsche Investoren verbessert sich5
Die Aussichten der deutschen Investoren haben sich zum zweiten Mal in Folge verbessert, zeigen aber immer noch eine schwache Dynamik auf. Der ZEW- Erwartungsindex stieg im September unerwartet von -12,3 auf -11,4, erwartet worden war ein Rückgang auf -15,0. Die besseren Werte sind laut ZEW vor allem auf die zunehmenden Aussichten auf ein Ende der Zinserhöhungen zurückzuführen.
 
Europa

EZB erhöht Zinsen7
Die EZB hat die Zinssätze zum zehnten Mal in Folge erhöht, nachdem die Zentralbank davor gewarnt hat, dass die Inflation zu lange zu hoch bleiben wird. Die Währungshüter erhöhten die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,50 % Christine Lagarde sagte, sie könne „nicht sagen“, ob dies der Höchststand sein werde.

EU will chinesische Subventionen von Elektroautos untersuchen6
Die EU will die chinesischen Subventionen für Elektroautos untersuchen, da diese die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie untergraben. Ursula von der Leyen sagte, der Weltmarkt werde mit billigen chinesischen Autos überschwemmt, die „durch riesige staatliche Subventionen künstlich niedrig gehalten werden“.
 
EU kappt Prognosen und nährt Hoffnungswerte4
EU-Vize Dombrovskis stellte die neuen Prognosen vor. Demnach soll das BIP per 2023 in der Eurozone um 0,8% zulegen (bisher 1,1%). 2024 soll der Zuwachs bei 1,3% liegen (bisher 1,6%). Für Deutschland werden nun per 2023 -0,4% (bisher +0,2%) und per 2024 +1,1% (bisher 1,4%) veranschlagt. Die Verbraucherpreise der Eurozone sollen per 2023 im Jahresvergleich um 5,6% (bisher 5,8%) steigen. 2024 sollen es noch 2,9% sein (bisher 2,8%). Deutschlands Prognosen liegen per 2023 bei 6,4% (bisher 6,8%) und per 2024 bei 2,8% (bisher 2,7%). Dombroskis erwartet nach einer Phase der Schwäche ein wieder anziehendes Wachstum.

EU: Thema Schuldenregeln 20244
EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni will die seit 2020 andauernde Aussetzung der europäischen Schuldenregeln nicht weiter verlängern.
Ab 2024 sollen die Regeln wieder angewendet werden. Die EU-Kommission plant eine Reform der Regeln. Über die Details der Reform wird kontrovers diskutiert. Dies dürfte auch ein Thema beim Treffen der Finanzminister am Freitag und Samstag im spanischen Santiago werden.
 
USA

Amtsenthebungsverfahren eingeleitet5
Der Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy hat ein Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden eingeleitet.Er sieht in der Regierung eine „Kultur der Korruption“.

Kartellverfahren gegen Google5
Google zahle mehr als 10 Milliarden Dollar pro Jahr, um sein Monopol bei Suchmaschinen aufrechtzuerhalten und ersticke damit den Wettbewerb, argumentiert das US-Justizministerium zum Auftakt des aufsehenerregenden Kartellverfahrens.

US-Inflation im August schneller gestiegen als erwartet6
Die US-Inflation ist im August schneller gestiegen als erwartet. Die Kerninflation stieg gegenüber Juli um 0,3 % und damit zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder an. Die Gesamtinflation stieg gegenüber dem Vormonat um 0,6 % und damit so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr.

Haushaltsdebatte im Repräsentantenhaus6
Die „Hardliner“ unter den Republikanern haben das Repräsentantenhaus daran gehindert, eine Maßnahme zur Finanzierung des US-Militärs auch nur zu debattieren.
Diese erhöht die Wahrscheinlichkeit eines drohenden Haushaltsstillstands ab dem 1. Oktober und zeigt die die Schwierigkeiten des Sprechers des Repräsentantenhauses auf, einen Ausgabenkompromiss zu erreichen.

Asien

Chinesische Zentralbank senkt Höhe der Bargeldreserven7
Die chinesische Zentralbank (PBOC) senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Höhe der Bargeldreserven, die Kreditinstitute vorhalten müssen, und senkte den Mindestreservesatz für die meisten Banken um 25 Basispunkte. Zuvor hatte die Zentralbank einige der größten Kreditinstitute Chinas aufgefordert, ihre Dollarkäufe zu staffeln, um den Druck auf den Yuan zu mildern, wie Reuters berichtete.

Welt
 
G-20 Abschlusserklärung bemerkenswert3
Die Staats- und Regierungschefs haben sich beim G20-Gipfel trotz großer Differenzen auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Es wurde auf eine Verurteilung der russischen Invasion wie noch beim G20-Gipfel in Indonesien verzichtet.
Die G-20 verständigten sich auf einen Kompromiss, in dem alle Länder unter Verweis auf die Charta der Vereinten Nationen (UN) aufgefordert werden, von Angriffen auf die territoriale Integrität oder Unabhängigkeit eines Staates abzusehen. Zudem wird der Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen als unzulässig bezeichnet.
 
Das globale Organigramm verändert sich4
Die Vereinten Nationen (UN) erweisen sich zunehmend als nicht in der Lage, der Welt notwendige Stabilität zu verleihen. Die Erweiterungen der G-20 (Afrika Union) aber auch die Erweiterung der BRICS sind Ausdruck der Veränderung des globalen Organigramms.

Globale Ölmärkte stehen vor Versorgungsdefizit5
Die globalen Ölmärkte stehen im nächsten Quartal vor einem Versorgungsdefizit von mehr als 3 Millionen Barrel pro Tag, da Saudi-Arabien seine Produktionskürzungen verlängert.
Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte1 

 MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
 DAX15.893,530,97 %
 Euro Stoxx504.284,331,06 %
 Dow Jones34.618,240,51 %
 S&P5004.449,37-0,38 %
 NASDAQ10015.202,40– 1,10 %
 Nikkei33.130,470,44 %
 HangSeng18.020,84-2,37 %
 MSCI World2.955,220,13 %

Rohstoffe1 

 MärkteAktueller StandVeränderung VorwocheYTD
 Gold1.923,57 $/Unze0,38 %5,48 %
 Silber23,02 $/Unze-0,58 % -3,86 %
 Brent (Öl)93,61 $/Barrel3,63 %9,25 %

Zinsen2 

 GeldmarktZins p. a.
 EZB Einlagensatz4,00 %
 3-M-Euribor3,82 %
 FED-Leitzins5,50 %
 Tagesgeldsatz Japan– 0,01 %
 Tagesgeldsatz UK5,19 %
 
 RentenmarktRendite p. a.
 5Y Bund2,64 %
 10Y Bund2,57 %
 10Y US-Treasury4,29 %
 10Y JGB (Japan)0,70 %
 10Y Gilts (UK)4,28 %

Währung2

Für einen Euro erhalten Sie aktuelle 1,07 USD.

Kapitalmarktkommentar: EZB und Chinas Zentralbank – zwei unterschiedliche Strategien7

Europäische Zentralbank

Die EZB hat gestern ihre Zinssätze zum zehnten Mal in Folge erhöht, nachdem die Zentralbank davor gewarnt hat, dass die Inflation zu lange zu hoch bleiben wird. Die Währungshüter erhöhten den Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 4 %, den Leitzins von 4,25 % auf 4,5 %. Auf der Pressekonferenz sagte EZB-Präsidentin Lagarde, sie könne „nicht sagen“, ob dies der Höchststand sein werde.

Sie führte weiter aus, dass eine „solide Mehrheit“ der politischen Entscheidungsträger das Ergebnis unterstützte, wobei bereits im Vorfeld der Sitzung Vertreter der EZB einräumten, dass die Entscheidung die ausgewogenste gewesen sei, seit die EZB im Juli 2022 mit der Straffung begann.

Die EZB musste einen Kompromiss eingehen zwischen einem stärkeren wirtschaftlichen Abschwung oder einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, die Inflation nicht unter Kontrolle zu bringen. Sie hat sich für den geldpolitisch sicheren Weg entschieden, der mit höheren Schmerzen für die Wirtschaft einhergeht.
Es ist weise, sich nicht darauf festzulegen, dass der Höchstpunkt der Zinsen bereits erreicht worden sei. Dies würde den Markt zum einen zu sehr in Sicherheit wiegen und zum anderen zu sehr enttäuschen, sollten doch weitere Schritte notwendig sein.

Chinesische Zentralbank

Die chinesische Zentralbank hat zum zweiten Mal in diesem Jahr die Höhe der Geldreserven gesenkt, die Kreditgeber vorhalten müssen.
Dazu senkte sie den Mindestreservesatz für die meisten Banken um 25 Basispunkte. Diese Maßnahme soll Banken helfen, die Staatsausgaben zur Ankurbelung der sich verlangsamenden Wirtschaft zu unterstützen.

Notwendig scheint der Schritt zu sein, da Chinas Lokalregierungen ein Kontingent an so genannten „Spezial“-Anleihen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten erhalten haben, dass sie vor Ablauf einer Frist im September ausgeben mussten. Durch die hohe Menge an Sonderanleihen drohen Liquiditätsengpässe am chinesischen Anleihemarkt.

Positiv sind die Daten der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze von Freitag Morgen. Die Industrieproduktion lag im August bei 4,5 % (erwartet: 3,9 %) nach zuvor 3,7 %.
Die Einzelhandelsumsätze stiegen von 2,5 % auf 4,6 % (erwartet: 3 %). Das Wachstum liegt zwar unter den trendbereinigen Mittelwerten, stellt aber ein deutliches Lebenszeichen der Wirtschaft dar.

China setzt auf viele kleine Schritte statt auf einen einzelnen großen Wurf. Es ist wahrscheinlich, dass weiteren Maßnahmen im vierten Quartal folgen werden. Am Aktienmarkt sind die Maßnahmen jedoch noch nicht angekommen.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sonntag!

Ihre FIMILIA

Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin, bei Ihrer jeweiligen Depotbank, einsehen:

Wichtiger Hinweise:
Das FIMILIA Marktreporting (nachfolgende auch nur Marktreporting genannt) ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Finanzboutique Maximilian GmbH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar, noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Investment Soulutions Munich GmbH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Marktreporting wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Marktreporting Einschätzungen, Statements, Meinungen und/oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Marktgreportings, die im Marktreporting als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Marktreporting genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, so dass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Das Marketingsreporting kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Marketingreport Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Die Finanzboutique Maximilian GmbH bietet Ihnen als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 3 Abs. 2 WpIG für Rechnung und unter der Haftung der Innovative Investment Solutions GmbH, Wilhelminenstraße 13, 64283 Darmstadt) die Anlageberatung und die Anlagevermittlung (§ 2 Abs. 2 Nrn. 3 und 4 WpIG) von Finanzinstrumenten im Sinne des § 2 Abs. 5 WpIG an. Die Innovative Investment Solutions GmbH ist ein Wertpapierinstitut und verfügt über die erforderlichen Erlaubnisse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Weitere Informationen finden Sie in unserem Impressum.

Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 15.09.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 15.09.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 15.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 16.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 17.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 18.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Hellmeyer Report vom 19.09.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer

Impressum:
Finanzboutique Maximilian GmbH
vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München
Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B
HRB: 285584
Amtsgericht München
Postanschrift
Finanzboutique Maximilian GmbH I Leopoldstraße 94 I 80802 München
Telefon: 089 / 97 880 590; Email:  info@fimilia.de

Neueste Beiträge

IMMER UP TO DATE

Melden Sie sich zu unserem wöchentlichen Newsletter an

No spam, notifications only about new products, updates.