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Wir hoffen Ihnen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen!
Verzinsliche Grüße
Ihre FIMILIA
Deutschland
INSA-Wahlumfrage3
Ergebnisse der aktuellen INSA-Wahlumfrage: CDU/CSU 27%, AFD 21%, SPD 18%, Grünen 14% , FDP 7% und die Linken bei 5%.
Wirtschaftsindikatioren fallen prekär aus3
Der IFO-Geschäftsklimaindex sank per August stärker als erwartet auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2022.
Erstmals sind die Reallöhne wieder gestiegen5
DIHK-Umfrage: Unternehmen glauben nicht mehr an Energiewende5
IFO-Bildungsbarometer6
Europa
Chancen auf Zinspause nehmen zu3
Geldmenge in der Eurozone sinkt4
Preisinflation bleibt hartnäckig6
Niederlande als gutes Gegenbeispiel zu Deutschland7
EZB-Direktorin Schnabel spricht sich deutlich gegen klare Worte aus7
USA
Intel kündigt “Superchip” an4
USA und China einigen sich auf Arbeitsgruppe4
Russlands Wirtschaft stärker als erwartet6
Märkte auf einen Blick
Kapitalmärkte1
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 15.840,34 | 0,71 % |
Euro Stoxx50 | 4.290,98 | 0,48 % |
Dow Jones | 34.837,71 | 1,06 % |
S&P500 | 4.515,42 | 1,78 % |
NASDAQ100 | 15.490,86 | 2,26 % |
Nikkei | 32.626,74 | 2,35 % |
HangSeng | 18.664,67 | 3,83 % |
MSCI World | 2.987,08 | 1,27 % |
Rohstoffe1
Märkte | Aktueller Stand | Veränderung Vorwoche | YTD |
Gold | 1.940,07 $/Unze | 1,30 % | 6,39 % |
Silber | 24,17 $/Unze | -0,52 % | 0,95 % |
Brent (Öl) | 88,27 $/Barrel | 7,49 % | 3,55 % |
Zinsen2
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 3,75 % |
3-M-Euribor | 3,78 % |
FED-Leitzins | 5,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | – 0,06 % |
Tagesgeldsatz UK | 5,19 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5Y Bund | 2,50 % |
10Y Bund | 2,44 % |
10Y US-Treasury | 4,10 % |
10Y JGB (Japan) | 0,64 % |
10Y Gilts (UK) | 4,36 % |
Währung2
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Kapitalmarktkommentar:
Woche der Kennzahlen und Neuigkeiten in der Standortfrage Deutschland7
Datenpotpourri wirft Fragen auf
Der Datenpotpourri lieferte interessante Erkenntnisse. Die Stimmung in der Eurozone trübt sich weiter ein. Der Economic Sentiment Indikator verlor stärker als erwartet und oszilliert auf prekärem Niveau.
In den USA konnten sich Indikatoren des Immobilienmarktes unwesentlich erholen. Sie liegen weiter historisch betrachtet auf kritischen Niveaus. Die zweite Schätzung des US-BIP enttäuschte mit einer Revision von 2,4% auf 2,1% (annualisiert). Ebenso verfehlte der ADP-Beschäftigungsreport (Privatwirtschaft) die Prognosen.
Aus Richtung der BRICS-Staaten erreichten uns unerwartet positive Nachrichten. Der NBS-Composite Einkaufsmanagerindex Chinas (Gesamtwirtschaft) legte leicht zu.
Der Datenpotpourri aus Russland (BIP, Einzelhandel, Arbeitslosigkeit, reale Löhne) belegt unerwartete Stärke. Letzteres wirft Fragen über den Erfolg der Sanktionspolitik des Westens gegenüber Russland auf.
Wen treffen die Sanktionen stärker? Kann eine fortgesetzte ökonomische Destabilisierung Westeuropas unter geopolitischen Gesichtspunkten im Sinne des Westens zielführend sein? Ist Russland heute international isolierter oder ist der Westen isolierter als 2021?
Wenn das Gegenteil des eigenen Zielkatalogs Realität wird, ist hinsichtlich des Begriffs Verantwortung was zu tun?
Mal wieder: Standortfrage Deutschland
Ergebnisse der aktuellen Allensbach-Umfrage in Bullet-Points:
- 50% erwarten, dass Deutschland zukünftig nicht mehr zu den führenden Wirtschaftsnationen
zählen wird (2022 waren es noch 30%). 31% erwarten die Aufrechterhaltung des Status (dies waren 2022 noch 48%). - 58% der Führungskräfte sehen den Zenit Deutschlands als überschritten an.
- 76% der Führungskräfte halten die Sorge für berechtigt, dass die im internationalen Vergleichhohen Energiekosten zur Deindustrialisierung führen.
- 68% der Bevölkerung wollen eine nachhaltige Schwächung der Industrie erkennen.
- 41% sind der Meinung, dass Deutschland ein sehr guter Wirtschaftsstandort sei (2022 waren es 71%).
- 83% erachten einen Bürokratieabbau für besonders wichtig.
- 76% bezweifeln, dass die „Ampel“ das Land voranbringen kann.
- 55% sind der Überzeugung, dass die Regierung den Wirtschaftsstandort schwächt.
- Welche Partei kann den Standort stärken: CDU/CSU 27%, AFD 8%, SPD und FDP 7%, Grüne 5%.
Hier wurden seitens der Befragten prekäre Umfragewerte geliefert, die faktisch einen historisch einmaligen Vertrauensentzug gegenüber der Regierung signalisieren. Der Eindruck einer „Regierung ohne Volk“ drängt sich auf. Regierungen sollten Politik für den eigenen Wirtschaftsraum, für die Menschen und Unternehmen im eigenen Wirtschaftsraum machen. Dann kommt es auch nicht zu derartigen Umfragewerten.
Demut ist eine Tugend, kann „Berlin“ das? -> Ein Versuch sind die nun beschlossenen Steuerentlastungen für Unternehmen …
Regierung versucht die Standortfragen zu klären
Das Kabinett hat Steuerentlastungen für Unternehmen auf den Weg gebracht. Vorgesehen sind circa 7 Mrd. EUR pro Jahr ab 2024, insgesamt über 32 Mrd. EUR über die kommenden Jahre.
Im Fokus sind vor allem kleine/mittelständische Firmen. Sie sollen einen Anreiz bekommen, zeitnah zu investieren. Die Hilfen sollen die Liquiditätssituation der Betriebe verbessern.
Kernelement ist eine Investitionsprämie in Höhe von 15% der Gesamtsumme. Insgesamt ist eine maximale Förderung von 30 Mio. EUR vorgesehen. Verbände, die auch große Konzerne repräsentieren, kritisieren die Maßnahmen als zu halbherzig.
Die Projektion auf kleine und mittelständische Unternehmen ist wegen ihrer strukturellen Bedeutung nachvollziehbar. Die Kritik der Großkonzerne hat auch mit dem globalen Subventionswettlauf zu tun. Daraus generieren sich Begehrlichkeiten und Ansprüche (siehe IT Subventionen für Unternehmen in Deutschland). Grundsätzlich ist aktuell auch wegen des über mehr als 10 Jahre generierten Vertrauensverlusts durch die Politik zur Strukturerhaltung hier vor Ort Überdimensionierung angemessener als Unterdimensionierung. Bessere Abschreibungsmöglichkeiten sollen am Immobilienmarkt Projekte retten. Sechs Jahre lang sollen ab 1.10.2023 6% der Investitionskosten abgeschrieben werden können. Ein größeres Hilfspaket für die Branche soll Ende September vorgestellt werden.
Das ist umfassend, mehr kann man nicht erwarten (außer Deregulierung).
Weiter wird die degressive Afa auf bewegliche Wirtschaftsgüter, die ab dem 1. Oktober 2023 angeschafft werden oder hergestellt worden sind, ausgeweitet. Dadurch können Unternehmen zu Beginn der Abschreibungsphase mehr Geld steuerlich geltend machen. Im steuerlichen Sinne umfasst die Maßnahme nicht nur tragbare oder fahrbare Dinge, sondern einen Großteil aller Investitionen in Maschinen, Fuhrpark und Betriebs- und Geschäftsausstattung. Kommentar: Der Ansatz ist nicht zu beanstanden, er ist zielführend.
Bei der Verrechnung des sogenannten Verlustvortrages wird die bisherige Grenze von 60% für vier Jahre auf 80% angehoben. Unternehmen können damit besser Verluste mit Gewinnen aus anderen Geschäftsjahren verrechnen, was ihre Steuerlast senkt. Auch so sollen private Investitionen forciert werden. Zusätzlich wird die steuerliche Forschungsförderung ausgeweitet. Der förderfähige Anteil der Kosten bei einer Auftragsforschung soll von 60% auf 70% steigen und der maximale Förderbetrag der Zulage von einer auf drei Mio. EUR angehoben werden. Es wird eine Freigrenze für Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung eingeführt.Kommentar: Der Ansatz ist nicht zu beanstanden, er ist zielführend.
Als Fazit lässt sich ziehen, dass mit den Maßnahmen Standortnachteile im Kontext Hochsteuerland temporär (2028) nivelliert werden. Der Themenbereich Konkurrenzfähigkeit bei Energiepreisen und Versorgungssicherheit bleibt ein Manko für Deutschland. Auch wird das Problem der Anspruchsgesellschaft versus Leistungsgesellschaft nicht adressiert, im Gegenteil (Bürgergeld, Beschäftigungssituation). Ergo ist es ein umfassendes Programm, das aber nicht die Qualität einer Agenda 2010 hat, die als Agenda 2030 überfällig ist.
Die Regierung liefert ein Programm, das keine Neuausrichtung der Politik liefert, sondern ein Paket, dass die negativen Folgen dieser Politik temporär nivellieren soll.
Das Thema Energie, das als Investitionshemmnis seitens DIHK und BDI benannt wurde, wurde ausgespart. Das ist irritierend.
Wird es ausreichen, das verlorengegangene Vertrauen der Wirtschaft in den Standort Deutschland wieder herzustellen oder werden diese vorwiegend monetären Maßnahmen “verpuffen” im Wettlauf mit der Welt.
Wir werden sehen … und wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.
Ihre FIMILIA
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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 25.08.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 25.08.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 21.08.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 22.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 23.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 24.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Hellmeyer Report vom 25.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
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