Marktreporting KW 34

Sehr geehrte Anleger:innen,
 

frisch zum heute etwas kühleren sonntäglichen Morgenkaffee erhalten Sie anbei unser wöchentliches „Sonntags“-Marktreporting. 

Diese Woche in unserem Marktkommentar: BRICS + und Jackson Hole.

Wir hoffen Ihnen einen breiten Überblick über das Weltgeschehen geben zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen!

Verzinsliche Grüße

Ihre FIMILIA

 
Die Woche im Überblick

Deutschland

Arbeitskräftemangel3
Laut Umfrage von Stepstone (Stellenportal) hat jedes vierte Unternehmen Einbußen wegen Arbeitskräftemangels.
Im Ausbildungssektor sieht es nicht besser aus, gem. DIHK-Umfrage finden 47 % der befragten Unternehmen nicht genügend Auszubildende.

Wahlumfrage3
In der aktuellen Insa-Wahlumfrage kommt die CDU/CSU auf 27%, die AFD auf 21%, die SPD auf 18%, die Grünen auf 14%, die FDP auf 8% und die Linke auf knapp 5%.

BIP-Prognosekürzungen stehen an6
Aktuelle Umfragen und Einkaufsmanagerindices markieren eine Talfahrt bei zunehmender Negativdynamik der deutschen Wirtschaft. BIP-Prognosekürzungen seitens der Experten und Institutionen werden zeitnah folgen.

KI-Aktionsplan der Bundesregierung6
Mit einem KI-Aktionsplan will die Bundesforschungsministerin den Sektor vor Ort voranbringen. Es sollen 1,6 Mrd. EUR in der Legislaturperiode fließen

Staatliche Investitionsgarantien für China brechen ein6
Die staatlichen Investitionsgarantien für China brachen im laufenden Jahr ein. Bis zum 14. August lagen sie bei lediglich 51,9 Millionen EUR (2022 745,9 Mio., 2021 1,95 Mrd. EUR)).

Containerumschlag Hamburg sinkt6
Der Containerumschlag im Hamburger Hafen sank im 1. Halbjahr 2023 im Jahresvergleich um 11,7%, der Stückgutumschlag verzeichnete einen Rückgang um 11,1%.

IfW liefert Klartext6
Angesichts immer schlechterer Wirtschaftsdaten warnt das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) die Regierung vor immer neuen Staatseingriffen und forderte eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik. Die deutsche Wirtschaft brauche eine Zeitenwende. Er forderte die Regierung zum Abbau von Vorschriften, Subventionen als auch Steuern und Abgaben auf. Es müsse mehr Freiräume für Marktkräfte durch Leistungsanreize geben.

USA

Fed Gouverneur Harker (Philadelphia) „taubenhaft“7
Patrick Harker, der Gouverneur der Fed in Philadelphia, stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Notenbank, vertritt die Meinung, dass die Notenbank in diesem Jahr voraussichtlich kein weiteres Mal die Zinsschraube anziehen müsse. Man hätte genug getan, da sich die Geldpolitik im restriktiven Bereich befände (positiver Realzins). Es gelte zu schauen, wie sich das auf die Wirtschaft auswirke. 

Welt

Niger: aktuelle Situation3
Accra: Die Regierung in Niger will einen nationalen Dialog mit dem Ziel eines Übergangs zur Demokratie innerhalb von weniger als drei Jahren implementieren. Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS ist bei Befehl zur Militärintervention in Niger bereit. Laut Insiderinformationen befindet sich eine hochrangige Delegation der ECOWAS-Staaten zu Gesprächen in Niger.

BRICS: Auftakt mit unterschiedlichen Botschaften4
Der 15. BRICS Gipfel ist der bedeutendste Gipfel in der Historie der BRICS-Länder. Es geht um die Erweiterung (Klärung der Kriterien), aber auch um die inhaltliche Gestaltung. Der Auftakt lieferte unterschiedliche Botschaften. Die Botschaft Chinas war, dass ein Land seine Hegemonie aufrecht erhalten wolle und alles täte, um Schwellen- und Entwicklungsländer zu lähmen. Wer aufhole, würde behindert. Brasiliens Präsident betonte, BRICS richte sich gegen niemanden, es ginge um eine bessere Organisation des Globalen Südens. Es ginge um Gleichberechtigung gegenüber Europa und den USA. Südafrikas Präsident forderte eine grundlegende Reform globaler Finanzinstitutionen, einen gerechteren Welthandel (WTO) und geringere Abhängigkeit vom USD.

Geplante BRICS-Währung stützt Gold und Silber6
Das Thema Golddeckung oder partielle Golddeckung einer zukünftigen BRICS-Währung führt derzeit zu erneutem Marktinteresse. Vor diesem Hintergrund einer Herausforderung für den Leitwährungsstatus des USD werden in den USA zum größten Teil hinter verschlossenen Türen derzeit multiple Ansätze diskutiert, um den Status für den USD dauerhaft zu erhalten. Auch das Thema Edelmetalle spielt dabei eine Rolle.

BRICS-Erweiterung7
Die BRICS-Gruppe hat sich auf die Aufnahme sechs neuer Mitglieder per 1. Januar 2024 geeinigt. Eingeladen würden Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Panama7
Der Panamakanal ist mindestens in den kommenden 10 Monaten nur eingeschränkt nutzbar.

IWF: Subventionen für fossile Energien wegen Ukrainekrise auf Rekordniveau7
Laut einer Studie des IWF stellten sich die Subventionen für den Sektor der fossilen Energien per 2022 auf 7 Billionen USD. Damit wurde ein Rekordwert markiert. Das Ergebnis sei durch die staatlichen Maßnahmen (Preissubventionen/Ukraine) verzerrt.

Türkei: Aggressiver Zinsschritt um 7,5% auf 25%7
Die Notenbank der Türkei erhöhte gestern unerwartet aggressiv den Leitzins von 17.5% auf 25,0% (Prognose 20,0%), um der Inflation Herr zu werden.

Asien

Chinas Notenbank senkt Zinsen3
Die Notenbank senkte den Zins für 1-järige Kredite um 0,10% auf 3,45%. Kommt der Turnaround? 

Japan leitet seit Dienstag verseuchtes Wasser in den Ozean4
Seit Dienstag leitet Japan trotz massiver Proteste aus dem Inland und den Anrainerstaaten radioaktiv verseuchtes Wasser aus Fukushima in den Ozean ein.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte1

Märkte

Aktueller Indexstand

Veränderung Vorwoche

DAX

15.631,81

– 1,00 %

Euro Stoxx50

4.255,79

– 0,15 %

Dow Jones

34.346,83

-1,20 %

S&P500

4.405,24

-0,02 %

NASDAQ100

14.941,83

0,44 %

Nikkei

31.742,42

0,52 %

HangSeng

17.878,82

-0,62 %

MSCI World

2.933,01

0,41 %

Rohstoffe1

Märkte

Aktueller Stand

Veränderung Vorwoche

YTD

Gold

1.914,52 $/Unze

0,68 %

4,99 %

Silber

24,21 $/Unze

7,60 %

1,09 %

Brent (Öl)

84,09 $/Barrel

1,31 %

– 1,86 %

Zinsen2

Geldmarkt

Zins p. a.

EZB Einlagensatz

3,75 %

3-M-Euribor

3,81 %

FED-Leitzins

5,50 %

Tagesgeldsatz Japan

– 0,06 %

Tagesgeldsatz UK

5,18 %

Rentenmarkt

Rendite p. a.

5Y Bund

2,53 %

10Y Bund

2,50 %

10Y US-Treasury

4,19 %

10Y JGB (Japan)

0,67 %

10Y Gilts (UK)

4,47 %

Währung2

Für einen Euro erhalten Sie aktuelle 1,0875 USD.

Kapitalmarktkommentar: Jackson Hole und Brics+7
 

Blick auf den Markt
An den Finanzmärkten bleibt die Verunsicherung erheblich. Donnerstags nahm die Risikoaversion im Tagesverlauf zu.

An der Datenfront ergaben sich neben schwachen Stimmungslagen in Frankreich und dem UK in den USA mehrheitlich positive Entwicklungen mit Ausnahme des US- Auftragseingangs für langlebige Wirtschaftsgüter.

Taubenhafte Töne des Fed-Gouverneurs Harker verfingen nicht. Die aggressive Zinserhöhung der Zentralbank der Türkei um 7,5% auf 25% mag Zinssorgen auch für andere Regionen forciert haben. Die BRICS-Erweiterung darf als Indiz sich weiter zu Lasten des Westens verändernder Machtachsen interpretiert werden. Man kann das negativ sehen, man kann es aber auch positiv sehen, denn damit verbindet sich ein multilateraler Ansatz, der in Richtung einer für alle gesetzesbasierten Ordnung und nicht in Richtung einer US- regelbasierten Ordnung nach Gutsherrenart geht.

Was ist für Menschen und Unternehmen erstrebenswerter? Was schafft mehr Planungssicherheit im Kontext einer globalen Ökonomie?

Die Aktienmärkte verloren an Boden. An den Rentenmärkten kam es wieder zu einer Zinsversteifung. 10 jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,53%, während 10 jährige US-Staatstitel eine Rendite in Höhe von 4,26% abwerfen. Der EUR hat gegenüber dem USD an Boden verloren, Auch Gold und Silber gaben gegenüber dem USD nach den vorherigen Anstiegen ab.

Der Fokus der Finanzmärkte liegt heute auf dem Treffen der Granden der Zentralbankszene in Jackson Hole. Die Überschrift über der Veranstaltung lautet: „Structural Shifts in the Global Economy“ – „Strukturelle Veränderungen in der Globalen Wirtschaft“. Das hätte nicht erst jetzt, sondern schon Jahre zuvor auf der Agenda stehen können, aber in der Tat war es nie virulenter als derzeit (BRICS+). Der Blick sollte aber nicht nur Richtung BRICS+ gehen, sondern auch in Richtung Europa. Wird Europas Rolle in diesem Zuge nicht am stärksten geschliffen? Welche Handlungsmaximen drängen sich diesbezüglich auf, um unseren Interessen gerecht zu werden? Bis zu der Rede Powells wird es nicht zu markanten Lastwechseln am Finanzmarkt kommen.

BRICS-Gipfel: Erweiterung um 6 Länder

Die BRICS-Gruppe hat sich auf die Aufnahme sechs neuer Mitglieder per 1. Januar 2024 geeinigt. Eingeladen werden Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Erweiterung soll dem Block mehr globales Gewicht verleihen. Die Liste weiterer Anwärter bleibt auch nach dieser Erweiterung lang (circa 20 Länder).

Ab 2024 nimmt damit das Gewicht, dass BRICS+ dann ökonomisch auf die Waage bringt weiter zu. Bedeutender als die quantitative Zunahme ist der qualitative Aspekt. Mit dem zukünftigen Beitritts Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran wird BRICS+ das Energie-Powerhouse der Welt.

Die USA haben nach dem Gold-Exit unter Nixon den USD als Leitwährung durch den so genannten Petro-USD erhalten. Die aktuelle Veränderung der Machtachsen liefert perspektivisch erhöhte Risikopotenziale für den Status des USD und damit den politischen Status der USA und Europas, das sich keine eigenständige interessenorientierte Außenpolitik leistet oder leisten will.

Wir reden bewusst von Potenzialen, nicht von kurz- oder mittelfristigen abrupten Veränderungen, denn es gibt keine homogene außenpolitische Position, die sich offen gegen G-7 stellt. Zunächst geht es um eine verbesserte Interessenvertretung des Globalen Südens gegenüber den G-7 Ländern. Dafür ist die jetzt etablierte Struktur von BRICS+ geeignet, nicht oder weniger für offene Konfrontation.

Das Mischen des globalen Kartenspiels hat allerdings angefangen und spannend bleibt, welcher Akteur welche Karten in die Hand gespielt bekommt. Frei nach dem Motto „Die (langfristigen) Spiele haben begonnen.“ 

Ihre FIMILIA

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 25.08.2023 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg – Daten abgerufen am 25.08.2023 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 21.08.2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
4Hellmeyer Report vom 22.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
5Hellmeyer Report vom 23.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
6Hellmeyer Report vom 24.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer
7Hellmeyer Report vom 25.08..2023– Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer

Impressum:
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vertreten durch: Maximilian M. Müller, Raphael R. Pospiech
Firmensitz: Leopoldstraße 94, D-80802 München
Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Abteilung B
HRB: 285584
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