Marktreporting KW 22

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

zu dem Zeitpunkt, als wir unsere Weekly News verfasst haben, hingen graue Wolken über München und Umgebung. Der Wetterbericht sagt leider ein verregnetes Wochende vorraus.

Zeit es sich mit einer Tasse Kaffee oder Tee gemütlich zu machen und die News von FIMLIA zu lesen 😉

PS: … und an alle die am Mittwoch bei unserem Vortrag „die Digitale Welt des Geldes“ bei der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen-Unterhaching dabei waren:

Herzlichen Dank für Ihr Kommen – wir hoffen Ihnen hat die Veranstaltung gefallen und Sie konnten spannende Infos mit nach Hause nehmen.

Nun wünschen wir viel Spaß beim Lesen!

Ihre Finanzboutique

Wochenüberblick
 

Montag3

Frankfurt:
Bundesbankpräsident Nagel sagte, sofern sich die Situation nicht verändert, stiege die Wahrscheinlichkeit eines ersten Zinsschrittes der EZB im Juni. Man gehe davon aus, dass sich die Lohnentwicklung abflachen werde.

Den Haag:
Der Internationale Gerichtshof entschied am Freitag, dass Israel die Offensive in der Stadt im Süden des Gazastreifens sofort stoppen müsse.

Moskau:
Präsident Putin ist laut Insidern bereit zur Waffenruhe mit jetzigem Frontverlauf.

Tiflis/Washington:
Die USA (selbst NGO-Verbote!) griffen laut Aussagen der Regierungspartei Georgiens wegen des NGO-Gesetzes mit Drohungen und Erpressungen die Souveränität Georgiens an.

Peking:
In China wird ein Staatsfond mit einem Volumen von rund 47,5 Mrd. USD aufgesetzt, um die Halbleiterindustrie voranzutreiben.

Gipfeltreffen China, Japan und Südkorea erstmalig seit 4 Jahren
Chinas Ministerpräsident ist zu einem Treffen mit seinen Amtskollegen Japans und Südkoreas in Seoul eingetroffen. Man will eine Erklärung bezüglich der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Wissenschaft, Technologie, zwischenmenschlicher Austausch, Gesundheit und alternde Bevölkerung verabschieden.

Von der Leyen: Kooperation mit rechten EU-Abgeordneten unter Bedingungen möglich
Kommissionspräsidentin von der Leyen hält eine Kooperation mit EU-Abgeordneten rechter Parteien für möglich. Da es im EU-Parlament keinen Fraktionszwang gebe, müssten für jedes Thema Mehrheiten gesucht werden, so von der Leyen. Deshalb müsse nicht auf die Gruppen geschaut werden, sondern auf die Abgeordneten. Das Kriterium für sie sei, dass die Abgeordneten, mit denen man zusammenarbeiten wolle, für Europa sind, für die Ukraine, also gegen Russland, und für den Rechtsstaat.

Dienstag
4

Deutschland/Frankreich
Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben in Meseberg den Schulterschluss beider Länder betont und der künftigen EU-Kommission eine klare Ansage für den nötigen Kurs der kommenden fünf Jahre gemacht. Beim deutsch-französischen Ministerrat betonten beide die Notwendigkeit, verstärkt in moderne Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie oder moderne Klimatechnologien zu investieren. Die EU brauche einen „Investitions-Schock“, sagte Macron, der seinen Vorschlag einer Verdoppelung des EU-Haushalts für nötige Investitionen verteidigte.

Südafrika
In Südafrika sind knapp 28 Millionen registrierte Wähler aufgerufen, einen neuen Nationalkongress zu bestimmen. Nach Umfragen droht dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) erstmals seit 30 Jahren der Verlust der Mehrheit im Parlament. Die Partei, die unter Nelson Mandela das Apartheid-Regime überwunden hat, kämpft unter anderem mit Korruption, Arbeitslosigkeit und weit verbreiteter Wut über häufige Stromausfälle. Der ANC könnte nach Prognosen auf 40 Prozent fallen. Damit wäre der ANC auf einen Koalitionspartner angewiesen. Ausgemachte Favoriten unter den Oppositionsparteien gibt es nicht. Vom Koalitionspartner hängt ab, ob die künftige Regierung Kursänderungen in Richtung einer sozialistischen oder wirtschaftsfreundlichen Politik vornehmen wird.

Ukraine
Die Ukraine kann auch westliche Waffen für den Angriff auf russische Stellungen in Russland benutzen, von denen aus das Land angegriffen wird. Das haben Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron klargestellt. „Die Ukraine hat völkerrechtlich alle Möglichkeiten für das, was sie tut“, sagte Scholz. Der Kanzler wies Medienberichte zurück, dass Deutschland dies für gelieferte Waffensysteme untersage. Entsprechende Erklärungen habe es niemals gegeben „und wird es auch nicht geben“, sagte er in einer Pressekonferenz mit Macron. Nach Auffassung der Bundesregierung ist es angegriffenen Staaten erlaubt, auch Ziele in dem Angreiferstaat zu beschießen. Die bisherige Vereinbarung mit der Ukraine habe „praktisch gut funktioniert“, sagte Scholz.

Amazon
Der US-Onlinehändler ist mit seinem Einspruch gegen eine Klage der US-Kartellbehörde FTC wegen irreführender Praktiken bei seinem kostenpflichtigen Dienst Prime gescheitert. Ein Richter in Seattle wies einen entsprechenden Antrag der Amazon-Anwälte zurück. Das Unternehmen reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

Deutsche Bank
Die Deutsche Bank ist in Russland zu einer Teilzahlung einer millionenschweren Schadenersatzforderung an den russischen Gasriesen Gazprom GAZP.MM verurteilt worden. Ein russisches Gericht entschied, dass die Forderung von 239 Millionen Euro gegen die Deutsche Bank teilweise erfüllt werden müsse, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Die Deutsche Bank teilte mit, das Urteil sei weder rechtskräftig noch vollstreckbar. „Sobald uns das vollständige Gerichtsurteil vorliegt, werden wir es analysieren und über weitere Schritte entscheiden.“ Für den Fall seien bereits rund 260 Millionen Euro zurückgestellt worden.

OpenAI
Wenige Wochen nach der Vorstellung einer verbesserten Version seiner Künstlichen Intelligenz (KI) beginnt OpenAI mit dem Training der nächsten KI-Generation. Das neue sogenannte große Sprachmodell, die Basis für den Chatbot ChatGPT, sei die „nächste Stufe auf unserem Weg zur AGI“, teilte der Software-Entwickler mit. Weitere Details nannte er nicht. Unter Artificial General Intelligence (AGI) – wörtlich „Künstliche Allgemeine Intelligenz“ – verstehen Experten eine KI, die anders als bisherige Programme komplexe Aufgaben ohne menschliche Eingriffe bewältigen kann.

Siemens Energy 
Der Energietechnikkonzern will einem internen Schreiben zufolge 4100 Arbeitsplätze bei der kriselnden spanischen Windenergietochter Gamesa streichen. Darunter seien 370 Mitarbeiter in Deutschland, hieß es in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief von Gamesa-Chef Jochen Eickholt an die Mitarbeiter. „Unsere derzeitige Situation erfordert Anpassungen, die über organisatorische Veränderungen hinausgehen. Wir müssen uns auf ein geringeres Geschäftsvolumen, weniger Aktivitäten in Nicht-Kernmärkten und ein gestrafftes Portfolio einstellen.“

Volkswagen
hat sich für den Bau eines Elektroautos zum Preis von etwa 20.000 Euro entschieden. Die Weltpremiere für das Einstiegs-Modell bei E-Fahrzeugen sei für 2027 vorgesehen, teilte der Wolfsburger Autobauer mit. Konzernchef Oliver Blume sagte, es gehe um elektrische Einstiegsmobilität aus Europa für Europa. „Damit verbinden wir ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Europa.“ Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, die Arbeitnehmerseite begrüße die Entscheidung für Elektrofahrzeuge um 20.000 Euro sehr. „Denn gerade auch bei der Elektromobilität muss es der Anspruch des Konzerns bleiben, mit seinen Volumenmarken Einstiegsmodelle am unteren Preisband anzubieten.“



Mittwoch5

Frankfurt:
Laut Umfrage der EZB erwarten die Verbraucher in den kommenden 12 Monaten eine Preisinflation von 2,9% (tiefster Wert seit 09/2021, vorher 3,0%) und auf Dreijahressicht von 2,4% (zuvor 2,5%).

Washington:
Der IWF erwartet per 2024 ein deutsches BIP-Wachstum von 0,2%. Für die Jahre 2025 und 2026 wird eine Expansion des BIP zwischen 1,0% – 1,5% unterstellt. Der IWF forderte Reformen und Lockerung der Schuldenbremse ein.

Washington:
Der IWF revidierte Chinas BIP-Prognosen per 2024 und 2025 um jeweils 0,4% nach oben (2024 jetzt 5,0%, 2025 4,5%).

Deutschland: Ifo – Exportbarometer auf höchstem Stand seit April 2023
Die deutsche Industrie blickt laut IFO-Barometer so optimistisch auf das Auslandsgeschäft wie seit über einem Jahr nicht mehr. Das Barometer für die Exporterwartungen stieg im Mai auf 0,3 Punkte, nachdem es im April bei -1,5 Zählern gelegen hatte. Es ist der höchste Wert seit April 2023.

China und USA wollen mit direktem Draht Eskalationen vermeiden
Die USA und China wollen im Zuge der zuvor geführten Gespräche über die maritime Sicherheit wegen der Spannungen im Südchinesischen Meer und um Taiwan in ständigem Kontakt bleiben, um Eskalationen zu vermeiden.

Deutsche Immobilienpreise fallen stärker, Erholung 2025 schwächer
Die Preise für Wohnimmobilien werden laut vierteljährlicher Expertenumfrage von Reuters in diesem Jahr stärker fallen und danach langsamer steigen als zuvor unterstellt. Sie dürften per 2024 um 2,0% sinken. Im Februar war ein Minus von 1,7% erwartet worden. Per 2025 soll es einen Anstieg um 2,0% geben, nachdem zuvor von einem Anstieg in Höhe von 3,0% ausgegangen wurde.

Donnerstag6

Berlin:
Der GfK Konsumklimaindex stieg per Juni von -24,0 (revidiert von -24,2) auf -20,9 Punkte (Prognose -22,5). Es ist der höchste Stand seit April 2022.

Brüssel:
Die EU-Kommission verschob die Entscheidungsfindung bezüglich Zöllen auf elektrisch angetriebene Kfz aus China auf einen Zeitpunkt nach der EU-Wahl am 9. Juni 2024.

Moskau:
Laut vorläufigen Berechnungen legte das BIP Russlands im 1. Quartal 2024 im Jahresvergleich um 5,4% zu (4. Quartal 2023 +4,9%).

Gaza-Konflikt:
Israel warnte, dass der Krieg bis Ende des Jahres 2024 andauern würde und flog Angriffe gegen Ziele tief in Syrien (zivile Opfer).

Reallöhne mit Rekordanstieg – Schub für den Konsum erwartet
Die Reallöhne der Arbeitnehmer in Deutschland sind im 1. Quartal 2024 laut Statistischem Bundesamt unter anderem wegen der Inflationsausgleichsprämie in Rekordtempo gestiegen. Sie wuchsen von Januar bis März um durchschnittlich 3,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es war der 4. Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008.

„Beige Book“ der Fed konstatiert Dynamikverluste
In den Fed-Bezirken kam es überwiegend nur zu leichtem oder moderatem Wachstum. Das Jobwachstum sei zuletzt unausgeprägt, es käme zu geringeren diskretionären Ausgaben und der Ausblick sei pessimistischer. Erhöhte Kreditstandards der Banken als auch die hohen Zinsen wirkten bremsend.

Freitag
7


Paris/Ottawa:

Frankreichs Präsident Macron hat bei dem kanadischen Ministerpräsidenten interveniert, um europäische Flugzeugbauer, unter anderem Airbus, von Russland-Sanktionen (Titan) zu befreien.

Ljubljana:
Slowenien will Palästina als Staat anerkennen.

Washington:
Die USA erlaubt der Ukraine laut Insidern den Einsatz von US-Waffen innerhalb Russlands im Raum Charkiw.

Arbeitslosenquote der Eurozone sinkt auf Rekordtief – Sentiment-Index höher
Die Arbeitslosenquote der Eurozone sank per April unerwartet von zuvor 6,5% auf 6,4%. Die Quote markierte ein historisches Rekordtief. Der Economic Sentiment Index legte per Mai von 95,6 auf 96,0 Zähler zu.

China startet Ausfuhrkontrollen für Luft- und Raumfahrtkomponenten
Chinas Regierung hat Ausfuhrkontrollen für Komponenten der Luft- und Raumfahrt ab 1. Juli 2024 wegen der nationalen Sicherheit und dem Schutz der Interessen des Landes angekündigt. Damit bedürfen wichtige Bauteile für die Luft- und Raumfahrt sowie Ausrüstungen und Software für den Triebwerksbau einer Ausfuhrgenehmigung. Diese Produkte müssen ab 1. Juli 2024 von der Zollverwaltung und der zentralen Militärkommission genehmigt werden, bevor sie von den Herstellern ins Ausland versandt werden dürfen.

Trump verurteilt – finanzielle Unterstützung nimmt zu
Ein US-Geschworenengericht hat Trump im Schweigegeldprozess in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Das Strafmaß soll am 11. Juli bekannt gegeben werden. Nach Bekanntmachung des Urteils haben einige große republikanische Geldgeber ihre finanzielle Unterstützung für Trump erhöht

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX18.497,94– 1,05 %
EuroStoxx505.009,17– 0,55 %
Dow Jones38.686,32– 0,98 %
S&P5005.279,86– 0,44 %
NASDAQ10018.536,65– 1,44 %
Nikkei38.593,99– 0,44 %
Hang Seng18.249,39– 2,33 %
MSCI World3.436,51– 0,64 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold2.326,99 $/oz.– 0,27 %
Silber30,38 $/oz.0,16 %
Brent (Öl)81,64 $/bbl.– 0,83 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz4,00 %
3-M-Euribor3,79 %
FED-Leitzins5,50 %
Tagesgeldsatz Japan0,08 %
Tagesgeldsatz UK5,20 %

 

RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,72 %
10J Bund2,64 %
10J US-Treasury4,55 %
10J JGB (Japan)1,05 %
10J Gilts (UK)4,34 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0841 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – Gut behauptet, US-BIP rettet den Feiertag

Mit leichten Aufschlägen hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Eine Abwärtsrevision des US-BIP sorgte für versöhnliche Stimmung und drängte Inflationsängste etwas zurück. Mit dem Feiertag in Deutschland fehlten jedoch hiesige Marktteilnehmer, das Geschäft verlief ruhig. Übergeordnetes Thema blieben die Zinssorgen nach den zumeist ungünstigen Inflationsdaten. Marktteilnehmer bereiteten sich daher auf den volatilen Freitag mit einer Flut an entscheidenden Inflations- und Konjunkturdaten aus Europa und den USA vor. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 18.497 Punkte.

In ganz Europa überwiegen zur Zeit schlechte Inflationsdaten: Nach den über Erwartung ausgefallenen deutschen Verbraucherpreisen (CPI) vom Vortag lieferten auch die spanischen Preisdaten eine weitere negative Indikation. Bereits nach dem deutschen Inflationsanstieg im Mai waren die Zinssenkungserwartungen am Markt leicht gefallen. Wie die Deutsche Bank anmerkte, werden nun bis April 2025 Zinssenkungen in der Eurozone von insgesamt 75 Basispunkten (Bp) eingepreist, ein Minus von 8 Bp im Vergleich von vor den Daten.

Der Kursrutsch am internationalen Rentenmarkt konnte etwas gebremst werden dank der Abwärtsrevision des US-BIP. Denn mit 1,3 Prozent ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal schwächer gewachsen als in der ersten Veröffentlichung. „Das ist genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum“, sagte ein Händler. Gute Laune machte dann der darauf folgende Rückgang der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 4,56 Prozent. Entscheidend wird nun der PCE-Preisindex am Freitag: Er zeigt die Preise der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher an und gilt als das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß.

Ein Kurseinbruch bei Salesforce drückte die SAP-Aktie um 4,1 Prozent nach unten. Nach durchwachsenen Geschäftszahlen und einem schwachen Quartalsausblick brach der Kurs des SAP-Konkurrenten in den USA um über 20 Prozent ein. Bayer stiegen um 4,2 Prozent. Einem Parkinson-Medikament wurde in den USA der Schnellzulassungsstatus gewährt. Dazu hatte Goldman Sachs die Abdeckung der Aktie mit „Neutral“ wieder aufgenommen. Das erleichtert die Investierbarkeit der Aktie, denn viele Fonds konnten in die Aktie ohne ausreichende Analysten-Abdeckungen nicht investieren. Durch Dividendenabschläge optisch im Minus schlossen unter anderem die Kurse bei VW (-5,2%) im DAX und Kion (-2,5%). Adidas (+1,9%) und Puma (+1,7%) profitierten von erneut guten Nachrichten aus dem US-Einzelhandelssektor: Nach der erhöhten Prognose von Dick’s Sporting Goods am Vortag legte nun Foot Locker so starke Quartalsdaten vor, dass ihre Aktien an Wall Street um bis zu 30 Prozent sprangen. Deutsche Telekom zeigten sich von enttäuschenden Zahlen bei Telecom Italia unberührt und legten 1,8 Prozent zu. Für KWS ging es mit einem deutlich erhöhten Kursziel durch Warburg um 5 Prozent nach oben.

USA – Börsen vor Daten weiter unter Druck, Salesforce sacken ab

Nach den Vortagesabgaben hat die Wall Street am Donnerstag weitere Verluste verbucht. Der Dow-Jones-Index fiel – belastet von einem Einbruch bei Salesforce – um 0,9 Prozent auf 38.111 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,6 Prozent. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes schlossen um zu 1,1 Prozent niedriger, weil im Sog von Salesforce auch andere Branchenaktien unter Druck gerieten. Die Probleme bei Salesforce seien nicht allein unternehmensspezifisch, so die Analysten der UBS, die von einer branchenweiten „Malaise“ sprachen. Eine Erholung des Softwaresektors im zweiten Halbjahr halten sie für unwahrscheinlich. Etwas gebremst wurden die Abgaben am Aktienmarkt durch die Revision des US-BIP nach unten. „Das ist genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum“, sagte ein Händler. Die Inflationsbefürchtungen in den USA dürften daher zurückgehen, die Hoffnungen auf Zinssenkungen wieder etwas steigen. Dazu wurden auch die Preiskomponente im BIP, der PCE-Deflator, und die Verbraucherausgaben leicht nach unten genommen, was die Hoffnungen unterstrich.

Unter den Einzelaktien brachen Salesforce um rund 20 Prozent ein – belastet vor allem von einem enttäuschenden Ausblick. Die Erstquartalszahlen wurden auch nur als durchwachsen interpretiert. Unter anderem senkten die Analysten von Goldman Sachs, der Deutschen Bank und von JP Morgan ihre Kursziele zum Teil deutlich. Dagegen legte der HP-Kurs um 17 Prozent zu. Der Drucker- und Computer-Hersteller schnitt im zweiten Quartal besser als von Analysten erwartet ab und bekräftigte die Jahresprognose im Großen und Ganzen. Agilent Technologies sackten um 9,7 Prozent ab nach einem gesenkten Ausblick auf das vierte Quartal. Nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen zogen die Titel des KI-Spezialisten C3.ai um 19,4 Prozent an. American Eagle Outfitters verfehlte mit dem Umsatz die Markterwartung, der Kurs des Modekonzerns ermäßigte sich um 7,6 Prozent. Kohl’s rauschten um fast 23 Prozent südwärts, das Einzelhandelsunternehmen verschreckte Anleger mit einem unerwarteten Verlustausweis und einer Gewinnwarnung für 2024. Nach der erhöhten Prognose von Dick’s Sporting Goods am Vortag legte nun auch Foot Locker starke Quartalsdaten vor, der Kurs schnellte um rund 15 Prozent empor. Nutanix sackten um 23 Prozent ab, der Cloudspezialist wartete mit schwachen Umsatzprognosen auf. UiPath stürzten um 34 Prozent ab, nachdem der Automationssoftware-Anbieter die Markterwartungen zum zweiten Quartal klar verfehlt hatte.


Asien – Leichte Erholung, schwache Konjunkturdaten belasten nicht

Nach den jüngsten Abgaben zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zum Wochenausklang mit einer leichten Erholung. Allerdings halten sich die Aufschläge vor den mit Spannung erwarteten Preisdaten aus den USA am Nachmittag in recht engen Grenzen. Hier wird der Deflator der persönlichen Ausgaben veröffentlicht, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß zur Steuerung des Zinskurses gilt. Der Schanghai-Composite klettert um 0,3 Prozent. Schwächer als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes für Mai belasten nicht. Der Index für das verarbeitende Gewerbe ist sogar unter die Expansionsschwelle von 50 gerutscht. Die Daten zeigen, dass die Erholung etwas an Schwung verloren hat, aber Capital Economics geht davon aus, dass diese bald wieder in Gang kommen könnte. „Eine Verstärkung der fiskalischen Unterstützung und neue Anreize für den Immobiliensektor werden in den kommenden Monaten zu einem erneuten Aufschwung führen“, sagt Zichun Huang, China-Ökonomin bei CE. Der Hang-Seng-Index gewinnt 0,9 Prozent und verzeichnet damit das stärkste Plus in der Region. Marktteilnehmer verweisen auf verstärkte Käufe bei den zuletzt gefallenen Technologiewerten. Der Index sei im Mai mit einem Plus von fast 4 Plus im ablaufenden Monat zudem der Outperformer in Asien gewesen, da die Anleger verstärkt auf eine mögliche Erholung der chinesischen Wirtschaft setzen, heißt es.

Der Nikkei-225 erhöht sich nach den Vortagesabgaben um 0,8 Prozent. Auch hier drücken teils schwächer als erwartete Konjunkturdaten nicht auf die Stimmung. So wies die Industrieproduktion für den April überraschend einen Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat auf, während Ökonomen eine Zunahme um 0,9 Prozent erwartet hatten. Dagegen trafen die Kernverbraucherpreise für Tokio mit einem Plus von 1,9 Prozent genau die Prognose. Die Bank of Japan (BoJ) könnte ihre Geldpolitik früher und stärker straffen, als der Markt erwartet, so Justin Heng, Zinsstratege bei HSBC APAC, und verweist auf die jüngsten Aussagen aus den Reihen der Notenbank.
Der S&P/ASX 200 in Sydney steigt um 0,5 Prozent. Marktteilnehmer sprechen von einer Erholung nach den zuletzt kräftigen Abgaben. Ein stärker als erwarteter Anstieg der Verbraucherpreise im April, die zweite Zunahme in Folge, hatte im Wochenverlauf die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Reserve Bank of Australia schwinden lassen.

Wir wünschen einen schönen Sonntag.

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1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 31.05.2024 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 31.05.2024 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 27.05.2024
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe vom 28.05.2024
5Hellmeyer Report vom 29.05.2024
6Hellmeyer Report vom 30.05.2024
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe vom 31.05.2024, Hellmeyer Report vom 31.05.2024
   

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