Marktreporting KW 8

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrter Anleger,

die 21. Wahl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland steht vor der Tür. Die Ergebnisse werden fieberhaft erwartet … kommt es zu einer Abstrafung der aktuellen Riegerung oder können die amtierenden Parteien Boden gut machen?

Wir haben uns einmal die Mühe gemacht und Ihnen zum Wochenende die Auswirkungen der Wahlprogramme der großen Parteien zusammen gefasst:

1. CDU (Christlich Demokratische Union)

Ein Wahlsieg der CDU dürfte die Fortsetzung einer konservativen Politik bedeuten. Unter der Führung der Union könnte sich der Fokus auf wirtschaftliche Stabilität und innere Sicherheit verdichten. Die CDU würde wahrscheinlich eine restriktivere Migrationspolitik verfolgen und sich für eine Festigung der europäischen Kooperation einsetzen. Doch der Druck von einer zunehmend umweltbewussten Bevölkerung könnte auch die CDU dazu zwingen, Maßnahmen gegen den Klimawandel effektiver zu gestalten. Die Frage bleibt, wie gut diese Balance zwischen Wirtschaftswachstum und ökologischer Verantwortung gelingen kann.

2. SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)

Ein Sieg der SPD würde voraussichtlich zu einem Schwenk in Richtung sozialer Gerechtigkeit führen. Die sozialdemokratische Agenda könnte insbesondere Bereiche wie Gleichstellung, Bildung und Wohnungsbau in den Mittelpunkt rücken. Mehr Investitionen in Infrastruktur und Pflege wären zu erwarten. Im internationalen Kontext könnte eine SPD-geführte Regierung den Fokus auf eine humane Außenpolitik mit einer stärkeren Berücksichtigung sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung in Krisenregionen legen. Der Gestaltungsanspruch der SPD könnte eine neue Ära in der Sozialpolitik einläuten.

3. AfD (Alternative für Deutschland)

Ein Wahlsieg der AfD würde nicht nur eine Verschiebung der politischen Mitte nach rechts bedeuten, sondern könnte auch die gesellschaftliche Debatte nachhaltig polarisieren. Die AfD setzt auf eine nationalistische Agenda, die vehement gegen Einwanderung und die EU gerichtet ist. Dies würde voraussichtlich in einer drastischen Verschärfung der Asyl- und Migrationsgesetze resultieren. Darüber hinaus könnte eine solche Regierung bestehende internationale Abkommen infrage stellen. Eine regierungsführende AfD könnte zudem die gesellschaftlichen Unterschiede vertiefen, so dass sich gesellschaftliche Gruppen gegeneinander weiter aufbringen.

4. Grüne (Bündnis 90/Die Grünen)

Ein Wahlsieg der Grünen könnte den Weg für einen grundlegenden Wandel in der Klimapolitik ebnen. Ihre Politik wäre stark auf Klimaschutz ausgerichtet – oft mit weitreichenden und teils radikalen Maßnahmen. Während der Fokus auf erneuerbare Energien und den Ausbau des ÖPNV umweltpolitisch sinnvoll erscheint, birgt die grüne Wirtschaftspolitik erhebliche Risiken. Der geplante massive Ausbau staatlicher Subventionen und Regulierungen könnte Innovationen bremsen und mittelständische Unternehmen belasten.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Grünen die soziale Balance wahren könnten. Maßnahmen wie eine CO₂-Bepreisung oder ein Verbot fossiler Heizungen treffen nicht nur Unternehmen, sondern auch Geringverdiener überproportional. Kritiker bemängeln zudem, dass grüne Politik oft an der Realität vorbeigeht – sei es in der Energieversorgung, wo Deutschland weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, oder bei Infrastrukturprojekten, die durch Bürokratie ausgebremst werden.

Auch außenpolitisch könnten die Grünen für Spannungen sorgen. Ihr oft idealistischer Ansatz in der internationalen Politik könnte in Konflikt mit wirtschaftlichen und diplomatischen Realitäten geraten, insbesondere im Umgang mit China und den USA.

Fazit

Der Ausgang der Wahlen in Deutschland hat das Potenzial, die politische und gesellschaftliche Landschaft des Landes nachhaltig zu prägen. Jede Partei bringt ihre eigenen Ideen und Prioritäten ein, die nicht nur die Zukunft der Bundesrepublik, sondern auch das Leben ihrer Bürger entscheidend beeinflussen könnten. Während alle Parteien Chancen und Herausforderungen mit sich bringen, ist es entscheidend, ihre Programme kritisch zu hinterfragen – insbesondere, wenn idealistische Ziele mit wirtschaftlicher und sozialer Machbarkeit kollidieren. Der Wähler hat also die Chance, über das Schicksal des Landes zu entscheiden!

Wir sind gespannt, wie sich Deutschland entscheidet, wünschen Ihnen viel Spaß beim Wählen und einen schönen Sonntag!

Wochenüberblick
 

Montag3

Deutschland
Der Deutsche Landkreistag warnt vor einem finanziellen Kollaps der Kommunen. “Ohne Stopp des Ausgabenwachstums und einer Stärkung der kommunalen Einnahmebasis droht den Landkreishaushalten der Kollaps”, erklärte der Landkreistag auf Anfrage des “Handelsblatts”. Die kommunalen Spitzenverbände für 2024 hätten laut ihrem Hauptgeschäftsführer ursprünglich mit einem kommunalen Defizit von 13,2 Mrd. € gerechnet, tatsächlich habe das Minus nach den ersten drei Quartalen 24,9 Mrd. € betragen.

Israel
Israel und die USA üben den Schulterschluss gegen den Iran. Nach einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem am Sonntag sagt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, man sei vereint im Kampf gegen die Bedrohung durch den Iran: “Wir waren uns einig, dass die Ajatollahs keine Atomwaffen besitzen dürfen, und auch darüber, dass die iranische Aggression in der Region zurückgedrängt werden muss.”

München
Nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag in München sind zwei der 39 Verletzten gestorben. Ein zweijähriges Mädchen und dessen 37 Jahre alte Mutter seien am Samstag ihren Verletzungen erlegen, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA). Am Donnerstag war nach Polizeiangaben ein 24-jähriger Afghane in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, da die Tat geeignet sei, die innere Sicherheit der Bundesrepublik zu beeinträchtigen. Eine Woche vor der Bundestagswahl am 23. Februar hatte der Vorfall die politische Debatte über die Migrationspolitik weiter angeheizt.

Nahost
Nach tagelangem Bangen angesichts eines drohenden Scheiterns der Waffenruhe in Nahost hat die radikal-islamischen Hamas am Samstag doch drei weitere israelische Geiseln freigelassen. Die Männer wurden von bewaffneten Kämpfern der Palästinenser-Organisation in Chan Junis im südlichen Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben. Wenig später ließ Israel im Gegenzug 369 weitere Palästinenser frei, von denen einige wegen Verwicklung in tödliche Anschläge im Gefängnis saßen.
Israel will sich am Montag bei Gesprächen in Kairo mit der Umsetzung der ersten Phase sowie im Sicherheitskabinett mit einer zweiten Phase der Gaza-Feuerpause beschäftigen. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird ein Verhandlungsteam am Montag nach Kairo fliegen, um die weitere Umsetzung der ersten Phase der Feuerpause im Gazastreifen zu besprechen. Am selben Tag solle das Sicherheitskabinett zusammentreten wird, um eine zweite Phase der Vereinbarung zu erörtern.

Österreich
In der österreichischen Stadt Villach hat ein mutmaßlicher IS-Anhänger am Samstag einen 14-jährigen Jugendlichen erstochen und fünf weitere Personen zum Teil schwer verletzt. “Es handelt sich hier um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug”, sagte Innenminister Gerhard Karner von der konservativen ÖVP am Sonntag.
Die Ratingagentur S&P zeigt sich mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich pessimistischer als zuletzt und kappt ihren Ausblick. Dieser werde von “positiv” auf “stabil” zurückgenommen, teilte die Agentur mit. Die Länder-Ratings selbst werden mit AA+/A-1+ beibehalten. Die wirtschaftlichen Aussichten des Landes blieben nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren der Rezession gedämpft, teilte S&P mit. Man gehe nun von einem realen Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent aus – und das bei erhöhten wirtschaftlichen Risiken.

Ukraine
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat kurzfristig zu einem Ukraine-Gipfel in Paris eingeladen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sollen gemeinsame Positionen abstecken. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz will an den Beratungen teilnehmen. Außerdem werden unter anderem der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, der britische Premierminister Keir Starmer und der niederländische Regierungschef Dick Schoof erwartet. Das Treffen steht unter dem Eindruck der Münchner Sicherheitskonferenz. Der Ukraine-Beauftragte der US-Regierung, Keith Kellogg, hatte dabei erklärt, dass die Europäer bei geplanten Ukraine-Friedensverhandlungen nicht am Tisch sitzen würden. Die USA planen unter anderem ein Treffen von Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. 

Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben einen Tarifabschluss erzielt. Dies sei nach “nur drei Wochen und drei Verhandlungsrunden ohne Streiks” gelungen, betonte die Bahn. Die rund 190.000 Mitarbeiter erhalten demnach in mehreren Schritten über knapp drei Jahre insgesamt 6,5 Prozent mehr Geld. Für Schichtdienst gibt es eine zusätzliche Lohnerhöhung. Der Tarifvertrag läuft 33 Monate bis Dezember 2027: Er umfasst damit den vollen Zeitraum des Sanierungsprogramms S3, mit dem die Bahn die Schieneninfrastruktur auf Vordermann bringen will.

Intel
Die Konkurrenten des US-Chipherstellers Intel, Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) und Broadcom, prüfen derzeit offenbar unabhängig voneinander Geschäftsmodelle, die zur Zweiteilung von Intel führen könnten. Dies berichtete das “Wall Street Journal” (WSJ). Broadcom habe Intels Chipdesign- und Marketinggeschäft genau unter die Lupe genommen und ein potenzielles Angebot mit seinen Beratern erörtert. Unabhängig davon hat TSMC, der weltweit größte Auftragsfertiger von Chips, die Steuerung einiger oder aller Chipfabriken von Intel untersucht, möglicherweise als Teil eines Investorenkonsortiums, so der Bericht weiter.

Lidl
Im vergangenen Jahr hat Lidl in den USA einen neuen Anlauf genommen. Im März holte US-Chef Joel Rampoldt – immerhin der fünfte CEO seit dem Start in den USA vor acht Jahren – vier neue Manager in die Führungsetage. Im Herbst folgte ein neuer Markenauftritt mit großer Werbekampagne. Dutzende unrentable Filialen wurden geschlossen und durch neue Standorte ersetzt. Doch die Bilanz bleibt mager. Unter dem Strich ist die Zahl der Filialen in den vergangenen zwei Jahren nicht gestiegen, der Discounter schreibt in den USA weiterhin Verluste. Und auch wenn der Händler in Kundenumfragen häufig gute Noten erhält, hat er auf absehbare Zeit keine Chance, auch nur in die Rangliste der 50 größten amerikanischen Lebensmittelhändler aufzusteigen. 

Open Ai
Das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Softwarehaus hat die Übernahme-Offerte im Volumen von 97,4 Mrd. USD von einem Konsortium unter Führung des Milliardärs Elon Musk zurückgewiesen. OpenAI stehe nicht zum Verkauf, teilte Vorstandschef Bret Taylor am Freitagabend mit. “Der Vorstand hat den jüngsten Versuch von Herrn Musk einstimmig zurückgewiesen, seine Konkurrenz zu stören”, hieß es.

Rheinmetall
Der Konzern wird seinem Chef Armin Papperger zufolge auch im Falle eines Waffenstillstands im Ukraine-Krieg auf Wachstumskurs bleiben. Hintergrund sind etwa die Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach höheren Verteidigungsausgaben in Europa. “Ich glaube, für unser Unternehmen bedeutet das, dass wir noch mehr wachsen müssen als bisher gedacht”, sagte Papperger Reuters: “Trump hat deutlich gesagt, dass Europa erwachsen werden muss und sich die Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr um die europäische Sicherheit kümmern.” In der Bundesrepublik hatte unter anderem Verteidigungsminister Boris Pistorius höhere Verteidigungsausgaben gefordert. Für die Bundeswehr stünden dann zusätzliche Milliarden-Investitionen an, betonte Papperger. Rheinmetall wolle auch mit Übernahmen wachsen, um die erwarteten Aufträge stemmen zu können.

Rosneft
Der Bund spielt im Umgang mit den Vermögenswerten von Rosneft in Deutschland weiter auf Zeit und will die seit September 2022 bestehende Treuhandverwaltung über die Aktivitäten des russischen Energiekonzerns in Deutschland um weitere sechs Monate verlängern. “Die Bundesregierung hat die Anhörung für eine erneute Verlängerung der Treuhandverwaltung gestartet”, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage der FAZ. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit bleibe das oberste Ziel für alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit Rosneft Deutschland getroffen werden. Rosneft ist in Deutschland an drei Raffinerien beteiligt.

Volkswagen
Der Konzern hofft mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle auf Entgegenkommen und sucht den direkten Draht zur Regierung in Washington. “Wir werden mit der neuen Trump-Regierung jetzt kurzfristig Kontakt aufnehmen”, kündigte Konzernchef Oliver Blume in einem am Sonntag veröffentlichten ZDF-Interview an.

Dienstag4

Deutschland
Die deutsche Wirtschaft hat trotz Rezession ihre Stellung als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt behauptet: Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für die Nachrichtenagentur Reuters summierte sich das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr auf umgerechnet 4,66 Billionen Dollar. Damit wurde das lange Zeit drittplatzierte Japan das zweite Jahr in Folge auf den vierten Platz verwiesen (gut 4 Billionen Dollar). Unangefochtene Nummer eins bleiben 2024 die USA mit einer Wirtschaftsleistung von 29,7 Billionen Dollar, gefolgt von China mit gut 18,9 Billionen Dollar.
Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht seinen Konjunkturindikator, der für Februar etwas zulegen dürfte. Das Barometer für die Aussichten in den kommenden sechs Monaten dürfte sich etwas aufhellen, während Analysten die aktuelle Lage wohl weiter sehr skeptisch beurteilen.

Europa
Eine Gruppe europäischer Staats- und Regierungschefs hat sich bei einem Treffen in Paris am Montag auf eine gemeinsame Richtung geeinigt. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus EU-Kreisen erklärte, sind die Länder grundsätzlich bereit, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Dabei seien aber die Modalitäten eines jeden teilnehmenden Landes zu prüfen und es hänge auch davon ab, wie groß die Unterstützung der USA sei. “Wir stimmen mit Präsident Trump überein, was den Ansatz ‘Frieden durch Stärke’ angeht”, sagte ein EU-Vertreter, der anonym bleiben wollte, und fügte hinzu: “Wir glauben jedoch, dass es gefährlich ist, einen Waffenstillstand ohne ein gleichzeitiges Friedensabkommen zu schließen.”

Israel
Am Dienstag läuft die Frist ab, bis zu der sich israelische Streitkräfte aus dem Südlibanon zurückziehen müssen. Allerdings will Israel nach den Worten eines Militärsprechers an fünf strategischen Standorten eine kleine Zahl von Soldaten belassen. Das stehe im Einklang mit dem von den USA im November vermittelten Waffenstillstand. Dabei wurden israelischen Truppen 60 Tage für den Rückzug aus dem Südlibanon eingeräumt, wo sie eine Bodenoffensive gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah geführt hatten. Die Frist wurde später bis 18. Februar verlängert.

USA
Die neue Zollpolitik
des amerikanischen Präsidenten Donald Trump wird aus Sicht von US-Notenbank-Direktor Christopher Waller nur einen geringen Einfluss auf die Preisentwicklung haben. Seine Basissicht sei, dass die Einführung von Zöllen nur in einem bescheidenen Ausmaß Preissteigerungen bewirkten und dies auch nur zeitweise, merkte Waller in einer Rede für eine Veranstaltung an der University of New South Wales in Australien an. “Ich gebe zu, dass die Auswirkungen von Zöllen größer sein könnten als ich es erwarte”, sagte er. “Aber wir müssen auch bedenken, dass es möglich ist, dass andere Politikmaßnahmen, die diskutiert werden, positive Angebotseffekte haben und zu Abwärtsdruck auf die Preise führen könnten”, fügte er hinzu.

USA/Russland/Ukraine
In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sind die ersten direkten Spitzengespräche zwischen den USA und Russland seit Jahren geplant. Teilnehmen sollen unter anderem die Außenminister der beiden Länder, Marco Rubio und Sergej Lawrow. Der Fokus soll darauf liegen, eine Lösung für den seit fast drei Jahren tobenden und von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine zu finden. Ein Treffen der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin ist zu einem späteren Zeitpunkt angedacht. Die Gespräche zwischen den USA und Russland sind umstritten, da weder eine Teilnahme der europäischen Ukraine-Verbündeten noch der Ukraine selbst vorgesehen ist. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beabsichtigt allerdings, am Mittwoch nach Riad zu reisen.

Airbus
Der Konzern verschiebt Insidern zufolge die Auslieferung der Frachtversion der A350 um ein Jahr. Hintergrund seien Lieferprobleme, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Branchenkreisen erfuhr. Zudem sei der geplante Hochlauf der A350-Produktion beim europäischen Flugzeugbauer gefährdet, hieß es weiter. Dies sei insbesondere auf die verzögerte Anlieferung von Rumpfteilen des Zulieferers Spirit AeroSystemsSPR.N zurückzuführen. Es gebe Zweifel daran, dass Airbus den Ausstoß in diesem Jahr über die derzeit sechs A350-Langstreckenmaschinen pro Monat hinaus steigern könne. Trotzdem hoffe der europäische Flugzeugbauer weiterhin, die Zahl bis 2028 auf zwölf Airbus A350 pro Monat auszubauen.

Boeing
Der Bau der neuen US-Regierungsflugzeuge auf Boeing-747-Basis dauert einem Insider zufolge länger als erwartet. Das Air-Force-One-Programm könnte sich bis mindestens 2029 weiter verzögern, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter. Grund seien Probleme in der Lieferkette und veränderte Anforderungen. Die Verzögerungen seien frustrierend, aber es könne nicht viel getan werden, um die Auslieferung zu beschleunigen. Boeing habe Probleme bei der Beschaffung von Komponenten, da einige Hersteller ihre Geschäftstätigkeit eingestellt hätten. Einige Anforderungen an das Flugzeug hätten sich angesichts der sich entwickelnden potenziellen Bedrohungen ebenfalls geändert 

Samsung
Samsung Electronics will eigene Aktien im Wert von 3,05 Bio. Won (2,11 Milliarden Dollar) zurückkaufen. Dies teilte das Unternehmen in einem behördlichen Bericht mit. In einem separaten Zulassungsantrag teilte Samsung mit, dass es zwischen dem 19. Februar und dem 16. Mai dieses Jahres eigene Stammaktien im Wert von 2,7 Bio. Won und andere Aktien im Wert von 304 Milliarden Won erwerben werde, um die Bewertung für die Aktionäre zu steigern und seine Mitarbeiter zu unterstützen.

Volkswagen
Eine Zoll-Nachforderung in Milliardenhöhe bedroht die Geschäfte des Wolfsburger Autobauers in Indien. Sollte die indische VW-Tochter die gesamte Summe von 2,8 Milliarden Dollar an Zöllen und Strafen zahlen müssen, könnte das dazu führen, dass sie nicht überlebensfähig sei, sagte der Anwalt von Volkswagen am Montag vor einem indischen Gericht. “Die Sache ist ernst. Es ist jetzt eine Frage von Leben oder Tod.”


Mittwoch5

USA/Russland
US-Präsident Donald Trump hält ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin noch in diesem Monat für wahrscheinlich, wie er bei einer Pressekonferenz in seinem Club Mar-a-Lago in Palm Beach sagte. Es war das erste Mal, dass Trump sich seit der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen einer US-Delegation und Russland über die Ukraine zu dem Thema äußerte. US-Außenminister Marco Rubio, der Reporter zuvor über die amerikanisch-russischen Gespräche in Riad informierte, sagte jedoch, dass die beiden Seiten noch keinen Termin für ein Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin zum Thema Ukraine festgelegt hätten.

USA/Zölle
US-Präsident Donald Trump will Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos erheben. “Ich werde Ihnen das wahrscheinlich am 2. April sagen, aber es wird in der Nähe von 25 Prozent liegen”, sagte Trump. Trump hatte in der vergangenen Woche ein Dokument zur Vorbereitung sogenannter reziproker Zölle unterzeichnet. Er sieht die USA im Handel mit anderen Ländern für benachteiligt. Die Gegenzölle bedeuten, dass die USA dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger fordern als ihre Handelspartner. Auf Pkw-Importe aus der EU haben die USA bisher einen Zollsatz von 2,5 Prozent gesetzt, während der EU-Zollsatz bei zehn Prozent liegt. Trump will auch Zölle auf Pharmazeutika und Halbleiterchips erheben und wahrscheinlich ebenfalls im April mit einem Satz von 25 Prozent beginnen. Im Laufe eines Jahres könnte dieser zumindest teilweise erhöht werden.

MTU
Vorstandschef Lars Wagner und Finanzvorstand Peter Kameritsch verabschieden sich auf ihrer letzten Bilanzpressekonferenz mit einem operativen Milliardengewinn vom Triebwerkshersteller MTU Aero Engines. Vom Unternehmen befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 1,03 Milliarden Euro und einem Umsatz von 7,4 Milliarden. Der Airbus- und Boeing-Zulieferer hatte sein Ziel erst im November auf ein Milliarden-Ebit angehoben. Wagner geht im Lauf des Jahres zu Airbus, Kameritsch gibt sein Amt Ende Juni ab.

Ford
Der mit hohen Kosten kämpfende Autobauer halbiert Insidern zufolge die Boni für sein mittleres Management. Höhere Manager seien aufgefordert worden, festzulegen, welche Hälfte der ihnen unterstellten Manager in diesem Jahr Boni erhalten solle, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Ford zahlt die Aktienboni üblicherweise im März aus. “Wir legen Wert auf eine Hochleistungskultur, die Mitarbeiter für ihren Beitrag zum Unternehmen anerkennt und belohnt”, sagte ein Ford-Sprecher.

BP
Der Ölkonzern BP erwägt einem Medienbericht zufolge einen Verkauf seiner Schmierstoffsparte Castrol. Das Geschäft könnte dem Unternehmen rund zehn Milliarden Dollar einbringen, berichtete die Agentur Bloomberg. Mit einer Veräußerung würde der britische Konzern dem aktivistischen US-Investor Elliott Investment entgegenkommen. Dieser ist mit fünf Prozent beteiligt. Er hatte massive Kostensenkungen und den Verkauf von Vermögenswerten gefordert. Eine mögliche Veräußerung könnte während des BP-Kapitalmarkttages am 26. Februar bekanntgegeben werden.

Donnerstag6

Nahost
Die radikal-islamische Hamas will die Leichen von vier israelischen Geiseln übergeben, darunter Mitglieder der Familie Bibas. Der bei seiner Entführung neun Monate alte Junge Kfir war die jüngste der rund 240 Geiseln, die die Hamas-Kämpfer am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten. Ende 2023 hatte die Hamas angegeben, dass er, sein damals vierjähriger Bruder Ariel und die Mutter bei einem israelischen Bombenangriff im Gazastreifen ums Leben gekommen seien. Den Vater hatte die Hamas Anfang Februar im Rahmen einer Vereinbarung über einen Waffenstillstand freigelassen. Weitere sechs Geiseln sollen am Samstag freigelassen werden.

USA
Die Notenbank in Washington hat kurz nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump über Inflationsgefahren im Zusammenhang mit dessen Politikwende beraten. Dies geht aus den Sitzungsprotokollen des Offenmarktausschusses (FOMC) hervor, der kurz nach der am 20. Januar erfolgten Rückkehr Trumps ins Weiße Haus tagte. Die Teilnehmer der Zins-Sitzung vom 28. und 29. Januar “wiesen im Allgemeinen auf die Aufwärtsrisiken für die Inflationsaussichten hin” und weniger auf die Gefahren für den Arbeitsmarkt: Dabei seien unter anderem mögliche Auswirkungen von Änderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik zur Sprache gekommen.
Die US-Regierung hat einer Zeitung zufolge hochrangige Militärs angewiesen, Pläne für eine Kürzung der Verteidigungsausgaben vorzubereiten. Dabei gehe es um einen Rückgang von jeweils acht Prozent in den kommenden fünf Jahren, berichtete die “Washington Post” unter Berufung auf ein Memo und mit dem Vorgang vertraute Personen. Eine Stellungnahme der US-Regierung lag zunächst nicht vor.
Die US-Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) wird laut einem Insider am Donnerstag im Rahmen einer Umstrukturierung rund 6700 Mitarbeiter entlassen. Angestellten auf Probe soll gekündigt werden, die in der Regel weniger als ein bis zwei Jahre bei der Behörde arbeiten und weniger Schutz genießen als längerfristig Beschäftigte, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagt. Nach den Worten von US-Handelsminister Howard Lutnick will Trump die IRS abschaffen. Das sei Trumps Ziel, sagte Lutnick dem TV-Sender Fox.

Airbus
Der europäische Flugzeugbauer hat aufgrund von Belastungen in der Satelliten- und Raumfahrtsparte 2024 operativ weniger verdient. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit adjusted) sank auf 5,4 (2023: 5,8) Mrd. €, wie der Boeing-Rivale in Toulouse mitteilte. In Aussicht gestellt hatte Airbus zuletzt noch 5,5 Mrd. €. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 69,2 Mrd. €. Aus dem Nettogewinn von 4,2 (3,8) Mrd. €  will Airbus eine um 20 Cent erhöhte Dividende von insgesamt 3,00 € zahlen, davon 1,00 € als Sonderdividende.

Birkenstock
Der Bundesgerichtshof (BGH) verkündet sein Urteil über eine Klage des Kult-Sandalen-Herstellers Birkenstock gegen den Verkauf von billigeren Konkurrenzprodukten. Das Unternehmen aus Linz am Rhein verlangt für verschiedene Modelle Urheberrechtsschutz, weil es sich bei dem von Schuhmacher Karl Birkenstock in den 70er-Jahren entwickelten Design um angewandte Kunst handele. In der Anhörung im Januar gab es Hinweise, dass der BGH dieser Einschätzung nicht zustimmt. Das inzwischen an der Börse in New York gelistete Unternehmen legt außerdem seine Zahlen für das 1. Quartal seines Geschäftsjahres vor.

Lenovo
Der chinesische PC-Hersteller hat den Umsatz im 3. Quartal um 20 Prozent gesteigert und dabei die Schätzungen der Analysten übertroffen. Der Nettogewinn übertraf mit 693 Millionen Dollar ebenfalls die durchschnittliche Schätzung der Analysten von 367 Millionen Dollar. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren außerhalb des Kerngeschäfts gewachsen und bietet jetzt vermehrt Software und Dienstleistungen an. Darüber hinaus will Lenovo mit Servern und spezieller Software vom Boom bei KI-Anwendungen profitieren.

Mercedes Benz
Ein Absatzrückgang am wichtigsten Markt China und die Schwäche in Europa haben 2024 einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das Betriebsergebnis fiel um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 13,6 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Die Umsatzrendite in der Hauptsparte Pkw sackte 4,5 Prozentpunkte ab auf 8,1 Prozent, auch im kleineren Geschäftsfeld Vans ging der operative Gewinn zurück. Mercedes-Chef Ola Källenius kündigte ein “Leistungsprogramm” mit Einsparungen an. Im laufenden Jahr wird die Lage nach Einschätzung des Autobauers kaum besser: Absatz und Umsatz sollen abermals leicht unter Vorjahr liegen, das Konzern-Ebit deutlich sinken, das wären mehr als 15 Prozent Rückgang. Mercedes-Benz Cars soll 2025 eine Marge zwischen sechs und acht Prozent erreichen.

Siemens
Der Konzern hat ein erstes milliardenschweres Paket von Aktien der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers an Investoren verkauft. 26,5 Millionen Healthineers-Aktien seien für insgesamt rund 1,45 Milliarden Euro platziert worden, teilte der Münchner Technologiekonzern mit. Die Aktien wurden nach Angaben einer beteiligten Investmentbank zu 54,65 Euro zugeteilt. Der Preis liegt 2,9 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Mittwoch von 56,28 Euro. Im Parketthandel gaben HealthineersSHLGn.F-Aktien auf 55,50 Euro nach. Der Anteil der Siemens AG an Healthineers sinkt damit auf 73 von 75,4 Prozent.

Freitag7

DEUTSCHLAND/WAHL
Zwei Tage vor der Bundestagswahl stehen mehrere Großkundgebungen an. Die in Umfragen deutlich führende Union trifft sich in Oberhausen, wo am Abend sowohl Kanzlerkandidat Friedrich Merz als auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst reden sollen. Auch Kanzler Olaf Scholz ist im bevölkerungsreichsten Bundesland unterwegs. Er plant Auftritte in Köln, Leverkusen und Dortmund. Die Grünen treffen sich zum “Wahlkampf-Höhepunkt” in Hamburg. Dort soll vor allem Kanzlerkandidat Robert Habeck seine Anhänger auf die Wahl einstimmen.

DEUTSCHLAND/WAHL
Laut neuem ZDF-Politbarometer verliert die Union kurz vor der Wahl an Zustimmung: Sie kommt auf 28 Prozent (minus zwei Prozentpunkte). Der Höhenflug der Linke hält dagegen an: Sie kommt auf acht Prozent (plus eins). Ansonsten gibt es wenig Veränderung: Die AfD bleibt bei 21 Prozent (plus eins), die SPD bei 16 Prozent, die Grünen bei 14 Prozent. Die FDP und das BSW liegen bei 4,5 Prozent (jeweils plus 0,5), müssen also um den Einzug in den Bundestag bangen.

DEUTSCHLAND/WARNSTREIKS
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will am Freitag den öffentlichen Personennahverkehr in sechs Bundesländern mit einem ganztägigen Warnstreik der Beschäftigten lahmlegen. Damit soll in den Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen Druck gemacht werden. Von dem Branchenstreiktag betroffen sind Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die zweite Runde der Verhandlungen war am Dienstag ohne merkliche Annäherung zu Ende gegangen. Die Verhandlungen werden vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt.

NAHOST/GEISEL
Die von der Hamas freigegebenen Leichen zweier Kinder sind nach Angaben des israelischen Militärs als das Kleinkind Kfir Bibas und sein vierjähriger Bruder Ariel Bibas identifiziert worden, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Bei der Leiche einer Frau, die mit ihnen übergeben wurde, handele es sich jedoch nicht um die Mutter der Beiden, Schiri Bibas, wie erwartet, sondern um eine Unbekannte. Sie sei nicht die Leiche einer Geisel. Damit habe die Hamas gegen den vereinbarten Waffenstillstand verstoßen.

ISRAEL/EXPLOSIONEN/WESTJORDANLAND
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Explosionen in der Nähe von Tel Aviv am späten Donnerstagabend eine “intensive Militäroperation” gegen “Terrorzellen” im Westjordanland angeordnet. Nach Angaben der Polizei waren in drei Bussen in zwei Vororten von Tel Aviv improvisierte Sprengsätze explodiert. Vier weitere Sprengsätze seien gefunden worden. Laut Medienberichten ereigneten sich die Explosionen in leeren Bussen in Omnibusdepots. Es wurde niemand verletzt. Bisher hat niemand die Verantwortung für die Explosionen übernommen. Laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu handelte es sich dabei um einen versuchten Massenanschlag. Das israelische Militär erklärte, es werde seine “Antiterroroperationen” im Westjordanland verstärken.

BMW
BMW lehnt eine eigene Vereinbarung mit der US-Regierung über Zollvergünstigungen ab. BMW-Einkaufschef Joachim Post sagte, BMW sei der größte Fahrzeugexporteur aus den USA. “Ich sehe keine Situation, in der wir unseren eigenen Deal brauchen.” Das BMW-Werk in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina ist das weltweit größte des Münchener Konzerns. Dort werden jährlich rund 400.000 Fahrzeuge produziert, die Hälfte davon für den Export nach Europa oder China. Im Herbst hatte BMW-Chef Oliver Zipse darauf verwiesen, dass dies BMW Spielraum verschaffe.

PFIZER
Pfizer beendet die weltweite Entwicklung seiner Gentherapie Beqvez zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie. Grund für den Schritt sei eine zu geringe Nachfrage von Patienten und ihren Ärzten, teilte Pfizer mit. Beqvez wurde im vergangenen Jahr in den USA für die Behandlung von Erwachsenen mit mittlerer bis schwerer Hämophilie B zugelassen. Der Pharmakonzern will seine Zeit und Ressourcen nun auf Hympavzi konzentrieren, ein injizierbares Medikament, das im Oktober zur Verhinderung oder Verringerung von Blutungsepisoden bei Hämophilie-A- oder B-Patienten ab zwölf Jahren zugelassen wurde.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

Märkte Aktueller Indexstand Veränderung Vorwoche
DAX 22.314,65 – 0,88 %
EuroStoxx50 5.470,95 – 0,21 %
S&P500 6.119,65 0,09 %
NASDAQ100 22.068,06 – 0,21 %
MSCI Emerging Markets 1.146,43 1,92 %
MSCI World 3.889,07 – 0,08 %

Rohstoffe

Rohstoff Bewertung Veränderung Vorwoche
Gold 2.932,00 $/oz. 1,73 %
Brent (Öl) 76,37 $/bbl. 2,01 %

Zinsen

Geldmarkt Zins p. a.
EZB Einlagensatz 2,75 %
3-M-Euribor 2,51 %
FED-Leitzins 4,50 %
Tagesgeldsatz Japan 0,48 %
Tagesgeldsatz UK 4,45 %
Rentenmarkt Rendite p. a.
5J Bund 2,30 %
10J Bund 2,53 %
10J US-Treasury 4,54 %
10J JGB (Japan) 1,42 %
10J Gilts (UK) 4,62 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0424 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – Weiter angeschlagen – Aegon und Carrefour enttäuschen

Nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag haben sich die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag nicht erholt. Die Berichtssaison lieferte mit Airbus, Mercedes-Benz, Aegon und Carrefour teils deutlich negative Überraschungen. Auch die Erwartungen an zukünftige Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank kamen leicht zurück, was für Gegenwind bei Risiko-Assets wie Aktien sorgte. Bremsend wirke auch die bevorstehende Bundestagswahl in Deutschland, hieß es. Vor der Bundestagswahl am Sonntag dürften nicht viele Anleger den Markt kaufen. “Die aktuellen Umfragen sagen eine schwierige Regierungsbildung voraus und diese Unsicherheit könnte in den kommenden Tagen und Wochen auf die Kurse drücken”, meinte Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Der DAX gab um 0,5 Prozent auf 22.315 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 schloss kaum verändert bei 5.461 Zählern. Der Sektor der Minenwerte gehörte mit einem Plus von 0,5 Prozent zu den Branchengewinnern. Hier stiegen Anglo American um 2,5 Prozent, das Unternehmen erzielte ein bereinigtes EBITDA von 8,5 Milliarden Dollar und konnte trotz niedrigerer Preise eine EBITDA-Marge von 30 Prozent im Jahr 2024 aufrechterhalten. Bei Airbus stellte laut Teilnehmern der über Erwarten ausgefallene freie Cashflow eine positive Überraschung dar – eine eher negative dagegen die Dividende. Die Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie erhalten, 20 Cent mehr als im Vorjahr, aber weniger als der Analystenkonsens mit 2,12 Euro in Aussicht gestellt hatte. Der Ausblick enthalte keine großen Überraschungen, befanden die Analysten von Jefferies. Nach dem überraschend starken freien Cashflow im vergangenen Jahr sei die Jahresprognose mit 4,5 Milliarden Euro “solide”. Airbus verloren 2,2 Prozent. Nicht gut kamen auch die Geschäftszahlen von Mercedes-Benz an, der Kurs verlor 2,5 Prozent. Die Analysten von RBC lobten zwar das operative Ergebnis im vierten Quartal, es sei immer noch besser als die Konsenserwartung ausgefallen, jedoch enttäusche der Margenausblick für 2025. Laut Unternehmen soll der Konzernumsatz bei leicht sinkenden Autoverkäufen ebenfalls knapp zurückgehen. Das operative Ergebnis auf Konzernbasis dürfte deutlich unter Vorjahr liegen. Bei Siemens Healthineers (-2%) belastet ein Paketverkauf der Mutter Siemens. Siemens hat wie angekündigt rund 2 Prozent des Grundkapitals oder rund 26,5 Millionen Aktien platziert und damit 1,45 Milliarden Euro erlöst. Für Schneider Electric ging es nach Zahlenvorlage um 3 Prozent nach oben. Gelobt wurde vor allem die Breite positiver Entwicklungen bei den Segmenten, negative Ausreißer habe es nicht mehr gegeben. “Das könnte ein Zeichen sein, dass die Konjunkturaussichten bei Zyklikern generell noch zu negativ eingeschätzt werden”, sagte ein Händler. Starke Geschäftszahlen legte Zurich Insurance vor. Die Konsenserwartungen wurden allesamt erfüllt oder übertroffen, die Aktie legte um 2 Prozent zu. Beim niederländischen Versicherer Aegon (-9,3%) sprachen Analysten wie die von JP Morgan dagegen von enttäuschenden Ergebnissen, vor allem bei den Gewinnkennziffern auf IFRS-Basis. Zudem monierten sie einige noch offene Fragen wie zu den künftigen Aktienrückkäufen, zudem habe es keinen erhöhten Ausblick gegeben. Die französische Supermarktkette Carrefour (-8.%) verfehlte die Gewinnerwartungen im vergangenen Jahr. Unrund lief das Geschäft in Europa, außerhalb Frankreichs. Die Margen stünden überall unter Druck, hieß es von Analysten. Daher sei auch der Ausblick konservativer geworden.

USA – Wall Street mit Abgaben – Walmart deutlich im Minus

Nach einem lustlosen Handel in den vergangenen Tagen haben die US-Börsen am Donnerstag mit Abgaben geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 1,0 Prozent niedriger bei 44.177 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 1.198 (Mittwoch: 1.185) Kursgewinner und 1.577 (1.568) -verlierer. Unverändert schlossen 75 (94) Titel. Aktuell fehlen die positiven Impulse, hieß es am Markt. Die Frage sei eigentlich, wieviel schlechte Nachrichten der Markt wegstecken könne. Denn die eher negativen Botschaften am Markt häufen sich: Die US-Notenbank hat am Vorabend wenig Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen geweckt. Hinzu kommen die jüngsten Kommentare von US-Präsident Donald Trump zu Importzöllen. “Zölle könnten das Wachstum verlangsamen und die Wirtschaft aus einer weichen Landung schütteln. Aber ich glaube nicht, dass 25-prozentige Zölle durchgesetzt werden. Es ist wahrscheinlich eine Eröffnungssalve”, sagte Marktstratege Chip Rewey von Rewey Asset. Die Geldpolitik der USA ist nach Worten des Präsidenten der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, “gut aufgestellt” vor dem Hintergrund einer soliden Wirtschaftslage. Er mahnte, dass die erhöhte Unsicherheit wegen der Handels- und Immigrationspolitik der USA bedeute, dass die Federal Reserve vorsichtig bleiben sollte. Konjunkturseitig hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im Februar eingetrübt, wenngleich auch weniger deutlich als erwartet. Der Index der Frühindikatoren ist im Januar etwas stärker als erwartet gesunken. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen indes etwas schwächer als prognostiziert aus. Unter den Einzelaktien verloren Walmart 6,5 Prozent. Der Einzelhandelsriese enttäuschte trotz positiver Geschäftszahlen mit dem Ausblick. Die Gewinnerwartungen für das laufende Quartal und 2025 lagen unter den Marktschätzungen. Die Titel des Gebrauchtwagenhändlers Carvana knickten um 12,1 Prozent ein. Die Gesellschaft wartete zwar mit besser als gedacht ausgefallenen bereinigten Ergebniskennziffern auf, doch der Umsatz pro Fahrzeug sank im Quartal und verschreckte Anleger. Palantir gaben um weitere 5,2 Prozent nach, die Titel des Anbieters von Datenanalysedienstleistungen im Verteidigungssektor waren bereits am Vortag mit minus 10,1 Prozent gehörig unter Druck geraten – belastet von Berichten über mögliche Budgetkürzungen im US-Verteidigungshaushalt. Grab fielen um 10,4 Prozent nach einem schwachen Ausblick des Fahrdienstleisters. Alibaba stiegen dagegen um 8,1 Prozent. Der chinesische Online-Händler hat im dritten Geschäftsquartal ein solides Wachstum und einen überraschend deutlichen Gewinnsprung verzeichnet.

Asien – Uneinheitlich – Alibaba beflügelt Börse Hongkong

Uneinheitlich zeigen sich die Börsen in Ostasien und Australien zum Wochenausklang. Während starke Geschäftszahlen von Alibaba die Technologiewerte in Hongkong und damit auch den Gesamtmarkt deutlich ins Plus hieven, bremsen Zinserhöhungserwartungen den japanischen Aktienmarkt. Der Hang-Seng-Index steigt in Hongkong um 3,3 Prozent. Alibaba gewinnen 13,6 Prozent. Das E-Commerce-Unternehmen hat in seinem dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn überraschend stark gesteigert. Das Cloud-Geschäft profitierte sehr stark von der KI-Initiative Alibabas. Im Sog von Alibaba verbessern sich andere Branchenaktien wie JD.com um 5,1 Prozent. Meituan rücken um 2,8 Prozent vor und Tencent um 4,7 Prozent. Nicht so gut lief das Berichtsquartal für Standard Chartered. Die multinationale Bank verbuchte im vierten Quartal einen Gewinnrückgang, kündigte aber einen Aktienrückkauf an und will die Dividende künftig weiterhin erhöhen. Die Aktie erholt sich von anfangs deutlicheren Verlusten und liegt nun 0,7 Prozent im Minus. In Schanghai gewinnt der Composite-Index 0,8 Prozent. Auch hier verweisen Händler auf die guten Zahlen von Technologieunternehmen, namentlich Alibaba. Die Aktie des chinesischen Halbleiterherstellers SMIC verbessert sich um 4,6 Prozent. An der Tokioter Börse notiert der Nikkei gut behauptet bei 38.748 Punkten. Die japanischen Verbraucherpreise sind im Januar in der Kernrate stärker als erwartet gestiegen sind. Die Renditen japanischer Staatsanleihen ziehen daraufhin an. Der Yen wertete unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten vorübergehend auf, kam aber rasch wieder zurück. Er hatte am Vortag bereits stark zugelegt. Die Abweichung des Preisauftriebs von der Prognose sei nicht so gravierend ausgefallen, heißt es am Markt. Nach Meinung der Volkswirte von SMBC Nikko Securities dürfte sich die Bank of Japan aufgrund der Daten nicht genötigt sehen, rasch die Zinsen zu erhöhen. Sie rechnen mit einer Zinserhöhung im dritten Kalenderquartal. Kaum verändert zeigt sich der Kospi in Seoul. Die Aktien der Stahlkonzerne Posco und Hyundai Steel verbessern sich um 6,5 und 4,3 Prozent. Dongkuk Steel Mill machen einen Sprung von fast 15 Prozent. Südkorea prüft Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Stahlprodukte.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 21.02.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 21.02.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 17.02.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 18.02.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 19.02.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 20.02.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 21.02.2025

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