Marktreporting KW 7

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

heutzutage sind wir es gewohnt, über alle Vorgängen in der Welt informiert zu sein. Eine unvoreingenommenen Presseberichterstattung ist hier das A und O.

Die Associated Press (kurz AP) als größte nicht gewinnorientierte Kooperative versorgt die ganze Welt mit Nachrichten und Hintergrundinformationen. Die 1846 gegründete Presseagentur hat inzwischen über 260 Büros in 106 Ländern.

Eigentlich ist es unausgesprochenes Recht, dass der amtierende US-Präsident von AP-Reportern begleitet wird. Sogar dann, wenn die große öffentliche Presse ausgeschlossen ist. So fliegen bspw. immer AP-Reporter in der Air-Force-One mit.

Nun bricht Trump mit dieser jahrelang gepflogenenen Tradition – u. a. weil Associated Press den Golf von Mexiko nicht Golf von Amerika nennen wil ..

Wegen ihrer Weigerung, den Golf von Mexiko wie von US-Präsident Donald Trump gewünscht “Golf von Amerika” zu nennen, wird die renommierte US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) aus Trumps Büro und dem Präsidentenflugzeug verbannt.

AP-Chefredakteurin Julie Pace verurteilte das Vorgehen des Weißen Hauses als Verstoß gegen die in der US-Verfassung festgeschriebene Rede- und Pressefreiheit. Zudem werde damit den “Milliarden von Menschen ein schlechter Dienst erwiesen”, die sich auf der Suche nach unparteiischen Nachrichten auf die Nachrichtenagentur verließen, kritisierte AP.

AP ist die größte Nachrichtenagentur in den USA. In einem stilistischen Hinweis hatte sie im vergangenen Monat erklärt, dass Trumps Namens-Erlass zum Golf von Mexiko “nur innerhalb der Vereinigten Staaten Berechtigung besitzt”. Als globale Nachrichtenagentur müsse AP “sicherstellen, dass Ortsnamen und Geografie für alle Zielgruppen leicht erkennbar sind”, hieß es weiter.

Wir werden die Berichterstattung aus dem weißen Haus also in Zukunft doppelt und dreifach verifizieren müssen. Denn mit Sicherheit wird Trump nur die Journalisten zulassen, die im gewogen sind.

Wir sind Ihnen aufjeden Fall gewogen und wünschen einen schönen Sonntag!

Wochenüberblick
 

Montag3

Baltikum
Drei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die drei baltischen Staaten die Stromnetzverbindung mit Russland gekappt und in Europa angedockt. Estland, Lettland und Litauen erklärten am Sonntag, dass sie ihre Stromsysteme erfolgreich mit dem europäischen kontinentalen Stromnetz synchronisiert haben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Schritt als Zeichen einer neuen Ära der Freiheit für die Region.

Deutschland
Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) haben am Sonntagabend im ersten TV-Duell vor der Bundestagswahl Meinungsunterschiede in zentralen Politikfeldern wie der Steuer-, Wirtschafts- und Migrationspolitik deutlich gemacht. Die von wenigen Ausnahmen sachlich geführte Debatte in ARD und ZDF endete mit einem Handschlag, den Scholz seinem Kontrahenten anbot. Beide zeigten sich überzeugt, dass ihre Parteien bei der Wahl siegen würden. Merz betonte, dass er auch keine Probleme für Koalitionsverhandlungen mit den Grünen, aber vor allem mit der SPD erwarte. Aktuell liegt die Union in Umfragen deutlich vorn.
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl erklärt die FDP im Wahlkampf-Endspurt die Grünen zu ihrem Hauptgegner im Werben um Stimmen der politischen Mitte. “Bündnis90/Die Grünen sind ein demokratischer Wettbewerber, mit dem die Freien Demokraten prinzipiell kooperieren können”, heißt es in einem Wahlaufruf, den der Sonderparteitag der Liberalen am Sonntag einstimmig beschloss. “Aber nach dieser Bundestagswahl schließen wir eine Zusammenarbeit in einer neuen Bundesregierung aus.”

Indien
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi bereitet Informationen aus Regierungskreisen zufolge im Vorfeld seines Treffens mit US-Präsident Donald Trump offenbar zusätzliche Zollsenkungen vor. Die Maßnahmen sollen amerikanische Exporte nach Indien ankurbeln und einen möglichen Handelskrieg vermeiden, so Insider. Betroffen seien Zollsenkungen in mindestens einem Dutzend Sektoren, darunter elektronische, medizinische und chirurgische Geräte sowie einige Chemikalien. Der frühe Besuch Modis solle eine “handelskriegsähnliche Situation zwischen den USA und China” vermeiden, hieß es aus Regierungskreisen.

Kanada
Kanada will Handelsministerin Mary Ng zufolge vor dem Hintergrund drohender US-Zölle die Wirtschaftsbeziehungen zur EU vertiefen. Die Zahlen zum bestehenden Handelsabkommen seien wirklich gut, sagte Ng Reuters. “Aber was können wir noch tun, um kanadischen Unternehmen zu helfen, in jedem der 27 Mitgliedstaaten Fuß zu fassen?”, fragte sie unter Hinweis auf die EU. “Und was können wir noch tun, um das Gleiche in Kanada zu erreichen?” Zu den Schwerpunkten bei den Diskussionen mit der EU würden kritische Mineralien und kleinere Unternehmen gehören.

Russland
Russland sieht nach eigenen Worten bislang keine Fortschritte der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump in Sachen Abrüstung. “Wir sind bereit, mit jeder amerikanischen Regierung eine reibungslose Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten”, sagte der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen in Genf, Gennady Gatilow, der Agentur RIA Nowosti. “Wir wären dazu im Rahmen der Abrüstungskonferenz bereit.” Bislang sehe man dazu in Genf aber keine positiven Fortschritte.

USA
US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge, dass die USA den Gazastreifen kaufen und besitzen. “Ich bin entschlossen, Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen. Was den Wiederaufbau betrifft, so könnten wir dies auch anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, damit sie Teile davon wieder aufbauen, und andere könnten dies unter unserer Schirmherrschaft tun. Aber wir sind entschlossen, ihn zu besitzen, ihn einzunehmen und dafür zu sorgen, dass die Hamas nicht zurückkehrt”, sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) gegenüber Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.
US-Präsident Donald Trump hat eine weitere Eskalation in seiner Handelspolitik angekündigt. Er werde am Montag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminium-Einfuhren in die USA ankündigen, sagte er vor Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One. “Und ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas”, sagte Trump über den Plan der gegenseitigen Zölle. Trump hatte während seiner ersten Amtszeit Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium verhängt. Später wurden aber mehreren Handelspartnern zollfreie Kontingente gewährt, darunter der Europäischen Union, Großbritannien, Kanada und Mexiko. Am Dienstag oder Mittwoch soll es dem US-Präsidenten zufolge detaillierte Informationen zu dem Thema auf einer Pressekonferenz geben.
Die Verbraucherschutz-Behörde im US-Finanzsektor (CFPB) soll ihre Aktivitäten wie die Aufsicht von Unternehmen einstellen. Der von US-Präsident Donald Trump eingesetzte CFPB-Chef Russell Vought habe die CFPB-Beschäftigten am Samstagabend (Ortszeit) dazu angewiesen, wie aus einem Dokument hervorgeht, in das die Nachrichtenagentur Reuters Einsicht hatte. Vought kündigte zudem auf der Plattform X an, dass er die Finanzierung der Behörde für das nächste Quartal auf null reduzieren werde, da die über 700 Millionen Dollar an Bargeld ausreichend seien.
US-Präsident Donald Trump erwartet nach eigenen Worten, dass sein Sonderbeauftragter Elon Musk bei einer Überprüfung von Ministerien Betrug und Missbrauch in dreistelliger Milliardenhöhe aufdecken wird. “Ich werde ihm sehr bald, vielleicht in 24 Stunden, sagen, dass er das Bildungsministerium überprüfen soll”, sagte Trump am Sonntag. Dann werde er sagen, man solle das Militär überprüfen. “Wir werden Milliarden, Hunderte von Milliarden Dollar an Betrug und Missbrauch finden.”

Airbus
Der Konzern verschiebt seine Pläne zur Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Verkehrsflugzeugs. Grund sei, dass die Technologie langsamer als erwartet vorangekommen sei, teilte das Unternehmen mit. Die Verzögerung bedeutet einen Rückschlag für die Ambitionen des Konzerns, im Zuge der Emissionsreduzierung in der Luftfahrt Pionierarbeit bei der Einführung von Wasserstoff als Treibstoff zu leisten. Airbus hatte 2020 in Aussicht gestellt, emissionsfreies Fliegen bis 2035 möglich zu machen. Bis dahin sollte ursprünglich ein kleines “ZEROe”-Passagierflugzeug mit Wasserstoff-Antrieb entwickelt werden.

BP
Der aktivistische Investor Elliott Investment Management hat einem Insider zufolge eine Beteiligung an BP aufgebaut. Die mit der Angelegenheit vertraute Person machte am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters keine Angaben zur Höhe des Anteils. Einer Meldung der Agentur Bloomberg zufolge will Elliott den Energiekonzern zu Maßnahmen drängen, die den Wert für die Aktionäre steigern sollen. Der Investor halte den Konzern für unterbewertet.

US Steel
Der japanische Stahlkonzern Nippon Steel könnte sich US-Präsident Donald Trump zufolge bei seinem US-Konkurrenten US Steel mit einer Investition anstelle einer Milliarden-Übernahme begnügen. Nippon Steel “wird etwas sehr Aufregendes in Bezug auf US Steel tun”, sagte Trump im Beisein des japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. “Sie werden eher eine Investition als einen Kauf in Betracht ziehen.” Es blieb zunächst unklar, wie die Details der Investition aussehen würden. Trump sagte, er werde sich nächste Woche mit dem Chef von Nippon Steel treffen.

Dienstag4

Deutschland
Im Bundestag kommt es in der letzten regulären Sitzung vor der Bundestagswahl zu einem erneuten Schlagabtausch der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten. Auch Kanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz werden in der Generaldebatte wieder das Wort ergreifen. Sie standen sich erst am Sonntagabend im ersten TV-Duell vor der Wahl gegenüber.

Deutschland / Immobilien
Die sogenannten Immobilienweisen legen ihr Frühjahrsgutachten zur Lage der Branche vor. Hier dürfte auch die Misere im Wohnungsbau wieder im Fokus stehen. Denn in Deutschland werden wegen hoher Finanzierungs- und Baukosten deutlich weniger Wohnungen gebaut als die Ampel-Koalition anfangs mit 400.000 Einheiten pro Jahr angepeilt hat. Der Branchenverband ZIA hat das Gutachten in Auftrag gegeben und wird es an Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) überreichen.

Europa
Trotz möglichen Störfeuers aus den USA in den Handelsbeziehungen sind laut der EZB die Bedingungen für eine Konjunkturerholung im Euroraum durchaus gegeben. Ein solider Arbeitsmarkt und höhere Einkommen sollten das Verbrauchervertrauen stärken und steigende Ausgaben ermöglichen, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde im Europaparlament. Und erschwinglichere Kredite könnten im Laufe der Zeit den Konsum und die Investitionen ankurbeln. Auch die Exporte dürften die Erholung unterstützen, da die weltweite Nachfrage steige: “Allerdings hängt dies von den Entwicklungen in der internationalen Handelspolitik ab”, fügte sie hinzu. Größere Friktionen im Welthandel machten überdies den Inflationsausblick im Euroraum unsicherer.

Nahost
Im Gazastreifen droht die Waffenruhe zu brechen, nachdem die Hamas die Freilassung weiterer israelischer Geiseln ausgesetzt hat. Der Sprecher der Kassam-Brigaden – des militärischen Flügels der Hamas, Abu Ubaida, warf am Montag Israel vor, die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den nördlichen Gazastreifen verzögert, Einwohner bedroht und die Einfuhr von Hilfsgütern verhindert zu haben. Damit habe Israel die Waffenstillstandsvereinbarungen gebrochen.

USA
US-Notenbankchef Jerome Powell steht den Senatoren im US-Kongress Rede und Antwort. Die politisch unabhängige Notenbank hatte jüngst ihre Serie an Zinserhöhungen gestoppt und damit bei US-Präsident Donald Trump Unmut ausgelöst. Die Federal Reserve hat angesichts der robusten Konjunkturlage keine Eile mit weiteren Senkungen. Im Mittelpunkt der halbjährlichen Anhörung im Senatsausschuss dürfte das weitere Vorgehen der Fed stehen – auch mit Blick auf mögliche Inflationsgefahr, die die Handels- und Zollpolitik Trump birgt.
US-Präsident Donald Trump hat die bereits am Wochenende angedrohten Zollerhöhungen wahr gemacht und neue Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA in Höhe von 25 Prozent bekanntgegeben. Es werde keine Ausnahmen oder Befreiungen geben, sagte Trump, als er die Maßnahme unterschrieb. Er fügte hinzu, dass die USA auch Sonderzölle auf Fahrzeuge, Computerchips und pharmazeutische Produkte in Betracht zögen. Kanadas Industrieminister Francois-Philippe Champagne bezeichnete die US-Zölle in einer Erklärung als “völlig ungerechtfertigt”, da Stahl und Aluminium aus Kanada wichtige US-Industrien wie Verteidigung, Schiffbau, Energie und Automobilbau unterstützten. In Südkorea rief das Industrieministerium die Stahlhersteller zu Gesprächen darüber auf, wie die Auswirkungen der Zölle minimiert werden könnten.

Merck
Der Pharma- und Technologiekonzern hat ein Auge auf den Krebsspezialisten Springworks Therapeutics geworfen. Merck befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme des US-Biotechunternehmens, teilte das Unternehmen mit. Damit bestätigte Merck vorherige Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei keine rechtlich bindende Vereinbarung getroffen worden, teilte Merck weiter mit. Es gebe auch keine Gewissheit, dass eine Transaktion zustande komme. Springworks ging 2019 an die Börse in New York, dort wird es gegenwärtig mit rund drei Milliarden Dollar bewertet.

OpenAI
Ein von Elon Musk angeführtes Investorenkonsortium bietet 97,4 Mrd. USD für den Kauf der gemeinnützigen Gesellschaft, die das Startup-Unternehmen für Künstliche Intelligenz OpenAI kontrolliert. “Es ist an der Zeit, dass OpenAI zu der Open-Source- und sicherheitsorientierten Kraft für das Gute zurückkehrt, die es einmal war”, teilte Musk mit. “Wir werden dafür sorgen, dass das passiert.” Das Angebot wird laut einem Bericht des “Wall Street Journals” von Musks KI-Unternehmen xAI unterstützt, das nach einer Transaktion mit OpenAI fusionieren könnte. Der Geschäftsführer von OpenAI, Sam Altman, hat einem Medienbericht zufolge kein Interesse an einer Übernahme des Startups.

TUI
Der Konzern hat im saisonal schwachen 1. Quartal dank hoher Nachfrage den Gewinn abermals gesteigert. Das bereinigte Betriebsergebnis schnellte von Oktober bis Dezember auf 51 Mio. € nach einem Plus von sechs Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie TUI mitteilte. Normalerweise machen Reiseveranstalter in den Wintermonaten Verlust. Bei einem Anstieg der Gästezahl und vier Prozent höheren Durchschnittspreisen stieg der Umsatz im ersten Quartal um 13 Prozent auf 4,9 Mrd. €. Den Jahresausblick ließ der Reisekonzern unverändert.

Mittwoch5

NAHOST
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht der Hamas mit der Fortsetzung des Gaza-Kriegs, sollte sie ihre Geiseln nicht bis Samstag freilassen. Wenn die Hamas sie bis dahin nicht zurückgebe, ende die Feuerpause und Israel werde die Kämpfe “bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen”, sagte er. Die Hamas erklärte, man wolle am Waffenstillstandsabkommen festhalten. US-Präsident Donald Trump sagte, er gehe nicht davon aus, dass die Hamas die Frist einhalten werde. Jordaniens Außenminister Ayman Safadi sagte indes, es gebe einen arabisch-ägyptischen Plan zum Wiederaufbau des Küstenstreifens ohne Vertreibung der Bevölkerung. Das ägyptische Außenministerium erklärte, man werde einen Vorschlag für den Wiederaufbau unterbreiten und sicherstellen, dass die Palästinenser auf ihrem Land blieben. Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit Trump zur Erreichung eines gerechten Friedens.

UKRAINE
In Brüssel kommen am Nachmittag die Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Es ist das erste Treffen in diesem Format seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Mit Spannung erwartet wird daher, wie sich der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine verhalten wird. Das sogenannte Ramstein-Format mit mehr als 50 Staaten wurde von den USA auf dem gleichnamigen Stützpunkt in Rheinland-Pfalz zur Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg ins Leben gerufen. Dem Format gehören auch alle 32 Nato-Staaten an.

COMMERZBANK
Die Commerzbank plant Insidern zufolge den Abbau von Tausenden Stellen. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Maßnahme werde mehrere Tausend Beschäftigte betreffen, während eine dritte Person die Zahl auf 3000 bis 4000 bezifferte – bei einer Gesamtbelegschaft von rund 42.000 Mitarbeitern. Das Frankfurter Geldhaus will mit dem Kahlschlag seine Kosten senken und seine Eigenständigkeit gegenüber den Übernahmeavancen der italienischen UniCredit untermauern. Der Aufsichtsrat der Bank werde die Maßnahmen am Mittwoch in einer ganztägigen Sitzung mit dem Management erörtern, bevor die Strategie am Donnerstag offiziell vorgestellt werde, erklärten die Insider. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.

WIRECARD
Im Strafprozess um die milliardenschwere Pleite des Finanzkonzerns will die Staatsanwaltschaft erklären, ob sie einige Anklagevorwürfe fallen lässt. Das Landgericht München hat dies angeregt und damit zu erkennen gegeben, dass die verbleibenden Anschuldigungen für eine hohe Strafe ausreichen könnten. Ex-Chef Markus Braun sieht sich zu unrecht angeklagt und fordert einen Freispruch. Nach Ansicht des Gerichts lautet der maßgebliche Vorwurf, Braun habe ein Kreditgeber-Konsortium unter Führung der Commerzbank mit falschen Geschäftszahlen betrogen. Zur Schadenshöhe soll am Mittwoch ein Gutachter aussagen.

DEUTSCHE BAHN
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) starten die entscheidende Runde der diesjährigen Tarifverhandlungen. Beide Seiten wollen bis Sonntag und damit vor der Bundestagswahl eine Lösung. Die EVG fordert 7,6 Prozent mehr Lohn plus weitere 2,6 Prozent für Schichtarbeiter. Dazu kommen Forderungen wie etwa ein Bonus für Gewerkschaftsmitglieder. Der Staatskonzern bietet bislang 7,9 Prozent inklusive Zulage für Schichtarbeiter über eine Laufzeit von gut drei Jahren.

DHL
Die Tarifgespräche bei der Deutschen Post gehen in die dritte und möglicherweise vorentscheidende Runde. Die DHL-Tochter hatte angekündigt, bei den auf zwei Tage angelegten Gesprächen mit der Gewerkschaft Verdi in Kassel ein Angebot auf den Tisch legen zu wollen. Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten des Bonner Konzerns. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf eine steigende Arbeitsbelastung drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen einen zusätzlichen Tag erhalten. Verdi hatte die Forderungen mit Warnstreiks unterstrichen. Die Post klagt über zu hohe Kosten in ihrem Brief- und Paketgeschäft und pocht auf “wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen”.

SIEMENS ENERGY
Der Energietechnikkonzern kann mit prall gefüllten Auftragsbüchern sein Wachstum vorantreiben und blickt auch insgesamt positiv auf das neue Jahr. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 habe der Auftragsbestand mit einem Wert von 131 Milliarden Euro einen neuen Rekord erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Konzern sei stark in das Geschäftsjahr gestartet und erwarte insgesamt günstige Rahmenbedingungen.

DEUTSCHE BÖRSE
Die Deutsche Börse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr verdient und nun einen millionenschweren Aktienrückkauf angekündigt. Der den Aktionären zurechenbare Überschuss sei 2024 um 13 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Börsenbetreiber mit. Die Nettoerlöse legten um 15 Prozent auf 5,83 Milliarden Euro zu, das organische Wachstum betrug dabei acht Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um ebenfalls 15 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

Donnerstag6

Deutschland
Die Inflation in Deutschland ist zu Jahresbeginn auf dem Rückzug. Letzte Klarheit bringen die finalen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu den Verbraucherpreisen im Januar. Laut vorläufigen Zahlen von Destatis gab es einen Rückgang der Teuerungsrate auf 2,3 Prozent, nach 2,6 Prozent im Dezember. Es war der erste Rückgang nach drei Anstiegen in Folge. Die im Vorjahresvergleich stabilen Energiekosten und die moderaten Preise für Waren bremsen aus Expertensicht die Inflation derzeit.
Anderthalb Wochen vor der Bundestagswahl stellen sich die Kanzlerkandidaten von SPD, Union, AfD und Grünen im ZDF den Fragen von Bürgern. Nach dem Duell von Kanzler Olaf Scholz und seinem Herausforderer Friedrich Merz von der Union treffen diese erstmals in einer Viererrunde mit Alice Weidel von der AfD und Grünen-Kandidat Robert Habeck zusammen. Umfragen zufolge liegt die Union deutlich in Führung mit Werten von um die 30 Prozent, gefolgt von der AfD (rund 20 Prozent) sowie SPD und die Grünen, die etwa gleichauf bei rund 15 Prozent liegen.

NATO
In Brüssel kommen die Nato-Verteidigungsminister zu ihrem ersten Treffen nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zusammen. Am Morgen sind zunächst interne Beratungen der 32 Nato-Staaten geplant, am Nachmittag soll ein Treffen des Nato-Ukraine-Rats folgen, an dem auch der ukrainische Ressortchef Rustem Umerow teilnehmen soll. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Mittwoch bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe gesagt, der Krieg müsse enden. Es sei aber unrealistisch, dass das Land in seinen Grenzen von vor 2014 wieder hergestellt werden könne. Klar sei aber, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien brauche, die vor allem von europäischen Truppen gegeben werden müssten.
In die Bemühungen um Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine kommt Bewegung. US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin vereinbarten, Verhandlungsteams beider Staaten sollten umgehend Gespräche aufnehmen, um Wege zur Beendigung der Kämpfe auszuarbeiten. Kurz zuvor stellte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth klar, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Abstriche am Kriegsziel der Herstellung territorialer Integrität hinnehmen muss. “Wir müssen damit beginnen anzuerkennen, dass eine Rückkehr zu den Grenzen der Ukraine vor 2014 ein unrealistisches Ziel ist”, sagte er in Brüssel. Führende europäische Politiker pochten darauf, die Ukraine müsse an den Verhandlungen beteiligt werden.

Österreich
Nach gescheiterten Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP will Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen zunächst mit allen Parteien die neue Lage erörtern. Das Staatsoberhaupt appellierte an die Kompromissbereitschaft der verschiedenen politischen Lager, um eine Lösung zu finden. “Der Kompromiss in Österreich ist ein Schatz, eine Art Kulturgut, mit dem wir immer gut gefahren sind”, sagte Van der Bellen in Wien. Gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden und auf andere zuzugehen, sei in der Vergangenheit immer wieder ein Erfolgsrezept des Landes gewesen.

Syrien
Der syrische Außenminister Asaad Hassan al-Shibani wird am Donnerstag als erster Vertreter seines Landes seit dem Sturz von Bashar al-Assad in die Europäische Union reisen und an einer internationalen Konferenz in Paris teilnehmen. Wenige Tage zuvor hatte Präsident Emmanuel Macron auch den von der UN sanktionierten syrischen Präsidenten Ahmed al-Sharaa nach Frankreich eingeladen. Ziel der Konferenz ist es, die Bemühungen um einen friedlichen Übergang unter Wahrung der Souveränität und Sicherheit Syriens zu koordinieren und die wichtigsten Nachbarn und Partner des Landes zu mobilisieren, um Hilfe und wirtschaftliche Unterstützung zu koordinieren, so das französische Außenministerium.

Ukraine
In einer gemeinsamen Erklärung fordern Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Spanien, Großbritannien sowie die Europäische Kommission und der Europäische Auswärtige Dienst eine Beteiligung an möglichen Friedensgesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. “Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren amerikanischen Verbündeten das weitere Vorgehen zu erörtern. Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Ukraine in eine Position der Stärke zu bringen. Die Ukraine und Europa müssen an den Verhandlungen beteiligt sein”, hieß es in der Erklärung, die das Auswärtige Amt am späten Mittwochabend herausgab.

Commerzbank
Konzern-Chefin Bettina Orlopp will das Frankfurter Geldhaus mit Kostensenkungen und dem Abbau Tausender Stellen für den Abwehrkampf gegen UniCreditCRDI.MI wappnen. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2028 brutto rund 3900 Vollzeitstellen wegfallen, wie die Commerzbank mitteilte. Davon entfallen rund 3300 auf Deutschland. Gleichzeitig soll es etwa an internationalen Standorten und bei der polnischen Tochter mBank zu einem Personalaufbau kommen, so dass der Personalstand weitgehend konstant bei 36.700 Vollzeitkräften weltweit bleiben soll.

DerTour
Der zur Rewe-Gruppe gehörende Reiseveranstalter Dertour übernimmt von Migros die Schweizer Hotelplan Group. Damit stärke Dertour seine Präsenz als Reiseanbieter in der Schweiz, Großbritannien und Deutschland. Wie Dertour mitteilte, umfasst der Kauf vier der fünf Geschäftseinheiten der Hotelplan Group. Ausgeschlossen sei die Ferienhausspezialistin Interhome, die von der HomeToGo Group übernommen wird. Über die Konditionen sei zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart worden.

Ford
Der Geschäftsführer des US-Autobauers Ford, Jim Farley, hat sich nach seiner öffentlichen Kritik an den neuen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte am Mittwoch (Ortszeit) mit Kongressmitgliedern getroffen. Farley sagte in einer Erklärung nach den Treffen, Ford teile das Ziel des US-Präsidenten Donald Trump, eine florierende US-Automobilindustrie zu schaffen, und freue sich auf einen weiteren Dialog mit der Regierung darüber, wie diese Vision am besten zu erreichen sei. Der Ford-Chef hatte am Dienstag auf einer Konferenz zunächst gewarnt, dass die Zölle für Chaos sorgen werden.

HelloFresh
Beim Kochboxenversender Hellofresh drohen Sparmaßnahmen und personelle Einschnitte. Der größte Hellofresh-Aktionär, die Investmentfirma Active Ownership Capital (AOC) aus Luxemburg, drängt laut einer Investorenpräsentation, die der Wirtschaftswoche vorliegt, auf zum Teil drastische Maßnahmen. In der Präsentation skizziert der Investor Pläne für Einsparungen in Höhe von bis zu 560 Millionen Euro. So könne Hellofresh nach AOC-Berechnungen 120 Millionen Euro sparen, indem das Unternehmen Personal abbaut. Laut AOC habe Hellofresh die Zahl seiner Vollzeitangestellten von 4.500 (Dezember 2019) auf fast 20.000 (Dezember 2023) binnen vier Jahren “aggressiv ausgebaut”.

Nissan / Honda
Die japanischen Autobauer haben Insidern zufolge ihre Gespräche über einen Zusammenschluss beendet. Die Vorstände der jeweiligen Autobauer hätten ihre Gespräche hinsichtlich einer Fusion offiziell abgebrochen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters. Bei einem Zusammenschluss wäre der viertgrößte Autokonzern der Welt entstanden.

Siemens
Der Münchner Technologiekonzern hat im ersten Quartal massiv vom Verkauf seiner Antriebs-Tochter Innomotics profitiert. Der Erlös von 2,1 Mrd. € trieb den Gewinn nach Steuern zwischen Oktober und Dezember um 52 Prozent auf 3,87 Mrd. € nach oben, wie Siemens mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 3,63 Mrd. € gerechnet. Damit übertünchte der Verkaufserlös den Rückgang des operativen Gewinns um acht Prozent auf 2,52 Mrd. €. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts fiel damit aber ebenfalls besser aus als von Analysten erwartet.

ThyssenKrupp
Der Industriekonzern hat im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres sein operatives Ergebnis gesteigert und von Milliardenaufträgen der Marine-Tochter profitiert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auch dank besserer Ergebnisse im Stahlgeschäft auf 191 Mio. € von 84 Mio. im Vorjahr gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Der am Markt vielbeachtete Free Cashflow vor M&A stand zwar mit minus 21 Mio. €in den Büchern, ein Jahr zuvor hatte der Ruhrkonzern aber hier noch ein Minus von 531 Mio. € in der Bilanz.

Volkswagen
Die Autohersteller Volkswagen und Audi erwägen, einzelne Verbrennermodelle in Europa länger laufen zu lassen. Das berichten mehrere Insider dem Handelsblatt und verweisen auf die anstehende Investitionsplanungsrunde bei VW, die in den kommenden Wochen stattfinden soll und eine Entscheidung in dieser Frage herbeiführen könnte. Demnach könnten Volkswagen-Bestseller wie Golf, T-Roc oder Tiguan noch einmal in den 2030er-Jahren aufgefrischt werden, was bislang so nicht vorgesehen war. Ähnliche Diskussionen gibt es bei Audi zum Kompaktmodell A3. Die Modelle könnten Konzernkreisen zufolge noch bis 2035 laufen. Sollte sich das Verbrenner-Aus in Europa im selben Jahr noch einmal verschieben, wären auch längere Laufzeiten denkbar. 

Wirecard
Jetzt könnte es im Wirecard-Prozess deutlich schneller vorangehen: Nach mehr als zwei Jahren und mehr als 170 Verhandlungstagen verzichtet die Staatsanwaltschaft auf eine ganze Reihe von Vorwürfen, um das Verfahren zu beschleunigen. Zwar sei aus Sicht der Ankläger weiterhin für alle der ursprünglichen Vorwürfe “eine Verurteilung zu erwarten”, sagte Oberstaatsanwalt Matthias Bühring am Mittwoch im Gericht. Allerdings wäre auch damit – trotz der teils schweren Anschuldigungen – eine deutlich höhere Gesamtstrafe “nicht zu erwarten”. Deshalb verzichte man auf etliche Punkte.

Freitag7

Deutschland
Die Länderkammer kommt zu ihrer letzten Sitzung vor der Bundestagswahl zusammen. Über 17 Gesetze aus dem Bundestag soll das Gremium entscheiden, darunter auch solche, die noch nach dem Bruch der Regierungskoalition verabschiedet wurden. Ein Thema ist zum Beispiel die Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, ein weiteres die Verbesserung des Mutterschutzes bei Fehlgeburten.

Sicherheitskonferenz 
In München kommen von Freitag bis Sonntag Spitzenvertreter der internationalen Gemeinschaft zusammen, um über aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik zu beraten. Erwartet werden dabei unter anderem US-Vizepräsident JD Vance und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte im Zentrum der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) stehen. US-Präsident Donald Trump ist dabei, ein Treffen mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin zu organisieren, was in Europa Befürchtungen ausgelöst hat, es könne einen “Deal” der beiden zur Beendigung des Krieges geben. Nach Angaben von CDU-Chef Friedrich Merz wird Vance eine “brutal harte Ansage” der Amerikaner an die Europäer machen. Die Europäer bräuchten dafür eine klare Antwort, sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Donnerstagabend im ZDF. “Die Zeitenwende, die der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung am 27. Februar 2022 beschrieben hat, die kommt an diesem Wochenende.” Am Samstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Konferenz sprechen.

USA
US-Präsident Donald Trump verschärft weiter seinen Kurs in der Handelspolitik und erlässt Vergeltungszölle. Der Republikaner unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Anordnung für wechselseitige Zölle auf Waren aus diversen Ländern. Die Gegenzölle bedeuten, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. “Wir wollen gleiche Wettbewerbsbedingungen”, erklärte Trump die Maßnahme vor Journalisten. Zölle auf Fahrzeuge sollen bald kommen. Die Vergeltungszölle sollen laut einem US-Insider nicht sofort in Kraft treten, könnten aber in den nächsten Wochen eingeführt werden. Trumps Handels

Applied Materials
hat die Märkte mit seiner Umsatzprognose enttäuscht und seine Aktie damit auf Talfahrt geschickt. Der Chipindustrie-Zulieferer sagte nach US-Börsenschluss für das zweite Quartal einen Umsatz von etwa 7,1 Milliarden Dollar, plus oder minus 400 Millionen, voraus. Analysten waren im Durchschnitt von 7,21 Milliarden ausgegangen. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die schwache Nachfrage nach Speicherchips für die Unterhaltungselektronik negativ auf seine Geschäfte auswirken werden.

Deutsche Post
Bei den Tarifgesprächen für die Deutsche Post haben der Bonner Konzern und die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag noch keinen Durchbruch erzielen können. “Die Gespräche dauern an”, sagte ein Verdi-Sprecher. Es sei noch eine Wegstrecke zurückzulegen, bekräftigte ein Sprecher der Post.

Tiktok
Die umstrittene Kurzvideo-App TikTok ist seit Donnerstag wieder in den US-App-Stores von Apple und Google zu finden. TikTok wird von 170 Millionen US-Nutzern verwendet. US-Präsident Donald Trump hatte das Verbot von TikTok im vergangenen Monat per Dekret um 75 Tage aufgeschoben. Demnach müssen Unternehmen, die mobile Anwendungsstores oder digitale Marktplätze betreiben, nicht mehr mit Sanktionen rechnen, wenn sie die TikTok-App weiter anbieten.

United Internet
Der Internet-Anbieter hat im abgelaufenen Jahr weniger verdient als erhofft. Das vorläufige Ergebnis (Ebitda) sei zwar leicht von 1,292 auf 1,294 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Vorhergesagt seien aber etwa 1,38 Milliarden Euro gewesen. Auch der Cash-Capex liege niedriger als prognostiziert. Das vorläufige Ergebnis auf Basis Ebit sei von 754 auf 638,7 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz sei nach vorläufigen Zahlen indes wie erwartet um 1,9 Prozent auf 6,329 Milliarden Euro gestiegen.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX22.513,423,33 %
EuroStoxx505.482,643,14 %
S&P5006.113,971,43 %
NASDAQ10022.114,692,90 %
MSCI Emerging Markets1.124,842,73 %
MSCI World3.892,031,67 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold2.882,08 $/oz.0,77 %
Brent (Öl)74,86 $/bbl.– 0,44 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz2,75 %
3-M-Euribor2,54 %
FED-Leitzins4,50 %
Tagesgeldsatz Japan0,48 %
Tagesgeldsatz UK4,45 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,19 %
10J Bund2,40 %
10J US-Treasury4,54 %
10J JGB (Japan)1,34 %
10J Gilts (UK)4,49 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0434 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – Dax über 22.600 Punkte dank Ukraine-Hoffnung

Hoffnung auf eine Friedenslösung für die Ukraine und starke Geschäftszahlen von Siemens haben den Dax am Donnerstag erstmals über die Marke von 22.600 Punkte getrieben. Das Rekordhoch steht nun bei knapp 22.625 Zählern. Zum Handelsende gewann der deutsche Leitindex 2,09 Prozent auf 22.612,02 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 2,11 Prozent auf 27.760,53 Punkte nach oben. Immer mehr Anleger gingen in den Aktienmarkt hinein – aus Furcht, eine weiter laufende Rally zu verpassen, hieß es aus dem Handel.
US-Präsident Donald Trump hatte mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vereinbart. Gleichzeitig legte Trumps Regierung erstmals öffentlich dar, wie sie sich eine Vereinbarung für ein Kriegsende vorstellt – und zwar an mehreren Stellen ganz im Sinne Moskaus. Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine habe in Europa die Angst vor US-Importzöllen verdrängt, schrieb Marktanalyst Emmanuel Cau von der britischen Investmentbank Barclays. Die europäischen Aktienmärkte böten aus Bewertungssicht immer noch Potenzial für Kurssteigerungen. Angesichts der Annäherung zwischen Trump und Putin hatten Rüstungswerte zunächst stark nachgegeben, erholten sich aber schnell. Marktbeobachter sagten, es sei jedem klar, dass ungeachtet einer möglichen Friedenslösung im Ukraine-Krieg Europa künftig mehr in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren müsse, sodass die Geschäfte von Rüstungskonzernen weiter florieren dürften. Anleger nutzten vorübergehende Kursschwächen daher zum Kauf. Die Aktien von Rheinmetall gewannen am Ende des Tages vier Prozent.
Höher als erwartet ausgefallene US-Erzeugerpreise hinterließen am Nachmittag keine Spuren am Aktienmarkt. Die Ökonomen von Capital Economics wiesen darauf hin, dass die Komponenten, die in den für die US-Notenbank maßgeblichen Preisindex der privaten Konsumausgaben (PCE) hineinfließen, insgesamt schwächer gewesen seien. Die viel beachtete Rendite auf US-Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit gab nach den Daten etwas nach.
Der Technologiekonzern Siemens hatte zum Jahresauftakt deutlich mehr verdient. Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Order-Comeback im Bereich Automatisierung. Die im Dax schwer gewichteten Siemens-Aktien nahmen ihre Rekordjagd wieder auf und zogen an der Dax-Spitze um 7,3 Prozent an. Mit einem Plus von mehr als einem Fünftel sind sie auch seit Jahresanfang in der Dax-Spitzengruppe. Europaweit und auch hierzulande griffen Anleger in dem weiter positiven Umfeld auch bei den konjunktursensiblen Autowerten zu, zumal mit dem Reifenkonzern Michelin ein Branchenunternehmen solide Geschäftszahlen gemeldet hatte. Ein weiterer Grund war laut Börsianern die Hoffnung auf Entspannung beim zuletzt belastenden Thema Zölle. So stiegen BMW um 6,1 Prozent. Die Vorzugsaktien von Volkswagen gewannen 6,4 Prozent und profitierten damit auch von einer Kaufempfehlung der Bank HSBC. Die Anteile von Delivery Hero schnellten an der MDax-Spitze um 12,7 Prozent nach oben. Analystin Annick Maas von der Investmentbank Bernstein sprach mit Blick auf den Geschäftsbericht des Essenlieferanten von “vielen positiven Überraschungen”. Als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax brachen die Papiere von Douglas um 15,4 Prozent ein. Die Parfümeriekette blickt nach einem verhaltenen Auftakt ins neue Geschäftsjahr etwas zurückhaltender auf die Gewinnentwicklung.

USA – Klare Gewinne – Trump bringt Zölle auf den Weg

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 44.711,43 Punkten. Für den breit aufgestellten S&P 500 ging es um 1,04 Prozent auf 6.115,07 Zähler nach oben. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 gewann 1,43 Prozent auf 22.030,71 Punkte.
Daten zu den Erzeugerpreisen hatten nur wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Zur Wochenmitte hatte ein überraschend starker Anstieg der US-Verbraucherpreise die Wall Street etwas ausgebremst. Die nun veröffentlichten Erzeugerpreise legten zwar ebenfalls stärker als erwartet zu, verpassten den Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed aber offenbar keinen weiteren Dämpfer.
Die Aktien von Cisco stiegen nach Geschäftszahlen auf den höchsten Stand seit 2000 und gingen 2,1 Prozent höher aus dem Handel. Der Telekomindustrie-Ausrüster konnte dank des KI-Booms seinen Quartalsumsatz steigern und übertraf die Analystenerwartungen knapp. Auch der Gewinn überraschte trotz eines Rückgangs positiv. Die Titel von Intel setzten ihren jüngsten Erholungskurs mit einem Kursanstieg von 7,3 Prozent fort und erklommen den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Die Aktien des Halbleiterkonzerns profitieren Experten zufolge weiterhin von Aussagen von J.D. Vance. Der US-Vizepräsident hatte am Dienstag gesagt, die Trump-Regierung werde dafür sorgen, dass die leistungsfähigsten KI-Systeme in den USA mit in Amerika entwickelten und hergestellten Chips gebaut würden. Applovin überzeugte mit starken Zahlen und einem erfreulichen Ausblick. Die Anteilscheine des Unternehmens, das Entwicklern bei der Analyse und Monetarisierung ihrer Apps unterstützt, schnellten um 24 Prozent hoch und verbuchten ein Rekordhoch. Sie waren bereits 2024 mit Abstand größter Gewinner im Nasdaq 100 gewesen. Die Papiere des Finanzdienstleisters Robinhood sprangen dank eines starken Zwischenberichts um gut 14 Prozent empor. Damit nähern sie sich weiter ihrem Rekord zum Börsengang 2021. Das Unternehmen profitierte im vergangenen Quartal vom deutlich gestiegenen Handel mit Krypto-Währungen. Bei Reddit kam es nach der jüngsten Kurskonsolidierung auf hohem Niveau zu einem Kursrückgang von 5,3 Prozent. Das Social-Media-Unternehmen blieb im vergangenen Quartal mit einem nachlassenden Nutzerwachstum hinter den Erwartungen zurück. Seit dem Börsengang von Reddit im März hat sich der Aktienkurs allerdings mehr als versechsfacht. Beim Medizintechnikkonzern GE Healthcare sorgte die Zahlenvorlage für einen Kursaufschlag von knapp 9 Prozent. Der Konkurrent von Siemens Healthineers gab mit seinem Quartalsbericht einen positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Die Aktien von Dutch Bros erklommen ein Rekordhoch und notierten letztlich gut 29 Prozent im Plus. Die Kaffeekette hatte einen unerwartet positiven Ausblick auf 2025 gegeben. Zudem meldete das Unternehmen für das vierte Quartal einen Umsatz, der die Konsensschätzung übertraf. Die Aktien von The Trade Deskstürzten um 33 Prozent ab, nachdem das Werbetechnologie-Unternehmen einen überraschend trüben Ausblick auf das laufende Quartal gegeben hatte. Zudem fielen die Zahlen für das vierte Quartal enttäuschend aus.

Asien – Uneinheitlich – Hongkong mit KI-Fantasie sehr fest

Uneinheitlich tendieren die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zum Wochenausklang. Während KI-Fantasie die Börse in Hongkong kräftig nach oben treibt, tendiert der Tokioter Aktienmarkt leichter, belastet von der Erholung des Yen zum Dollar. An den übrigen Börsen der Region halten sich die Kursbewegungen meist in Grenzen. Die Vorgaben aus den USA sind gut. Dort hatten die Kurse von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs profitiert.
In Tokio verliert der Nikkei-225-Index 0,8 Prozent auf 39.164 Punkte. Der zum Dollar festere Yen belastet die Kurse exportorientierter Unternehmen. Unter den Einzelwerten verteuern sich Sony um rund 9 Prozent auf ein Rekordhoch, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage seiner Drittquartalszahlen seine Ertragsziele angehoben hat.
Nissan steigen um 3,3 Prozent. Einem Bloomberg-Bericht zufolge prüft KKR den Einstieg bei Nissan. Der Automobil-Hersteller hat zudem Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt und die Anleger auf einen Verlust im Geschäftsjahr eingestimmt. Mit Restrukturierungsmaßnahmen will Nissan auf die schwachen Verkaufszahlen reagieren. Positiv werden auch die Zahlen von Honda Motor (+2,9%) aufgenommen. Am Donnerstag nach Börsenschluss hatten Honda und Nissan zudem mitgeteilt, dass sie ihre Fusionspläne aufgeben würden.
Um 2,3 Prozent aufwärts geht es mit dem Hang-Seng-Index in Hongkong, nachdem mehrere Unternehmen das KI-Modell von Deepseek in ihre Dienstleistungen eingeführt haben. In Schanghai wird die Stimmung derweil etwas gedämpft von neuen Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump. Der Composite-Index liegt 0,2 Prozent im Plus.
In Seoul gewinnt der Kospi 0,6 Prozent. Marktteilnehmer sprechen von Erleichterung: Die jüngsten Aussagen des US-Präsidenten zu wechselseitigen Zöllen ließen annehmen, dass die US-Regierung nicht unmittelbar Strafzölle einführen werde. Unter den Einzelwerten steigt der Kurs des Indexschwergewichts Samsung Electronics um gut 1 Prozent.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 14.02.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 14.02.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 10.02.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 11.02.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 12.02.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 13.02.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 14.02.2025

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