Marktreporting KW 5

die Mutter aller Disruptionen – der DeepSeek-Moment!

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, speziell durch Systeme wie „DeepSeek“, sind nicht nur beeindruckend, sondern auch wegweisend. Diese Technologien nutzen maschinelles Lernen (Reinforcement Learning), um Ergebnisse zu liefern, die in ihrer Präzision und Effizienz bislang unerreicht sind. Dabei stellen sie uns vor tiefgreifende gesellschaftliche, wirtschaftliche und ethische Herausforderungen. Diese Entwicklungen sind keine Evolution – sie sind eine Revolution. Eine Transformation, die alles, was wir bisher kannten, infrage stellt.

Schneller als jede Revolution zuvor

Betrachten wir die Geschwindigkeit, mit der frühere Innovationen die Welt verändert haben: Der Personal Computer brauchte rund 20 Jahre, um vom Nischenprodukt zur Grundlage unserer modernen Welt zu werden. Das Automobil, das einst Pferdekutschen dominierte, brauchte Jahrzehnte, bis es sich flächendeckend durchsetzte. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der KI übertreffen dies bei Weitem.

Innerhalb weniger Jahre hat sich die Nutzung von KI in nahezu allen Lebensbereichen ausgebreitet: von Alltagsanwendungen wie Sprachassistenten und Chatbots bis hin zu komplexen Entscheidungsprozessen in Unternehmen und der Forschung. Die Barriere, Expertenwissen zu erwerben, fällt – und mit ihr entstehen neue Dynamiken: Jedes Wohnzimmer kann zum Forschungslabor werden, jede Idee zur Grundlage für revolutionäre Lösungen.

Doch diese rasante Verbreitung bringt auch Risiken mit sich: Wird die Menschheit überhaupt in der Lage sein, die Veränderungen so schnell zu verarbeiten? Welche neuen Abhängigkeiten entstehen, und wie kann der Umgang mit dieser Geschwindigkeit nachhaltig gestaltet werden?

Expertenwissen wird zur Massenware

Eine der größten Auswirkungen der KI-Revolution ist die Demokratisierung von Wissen. Wo früher jahrelange Ausbildung und Erfahrung nötig waren, um Expertenstatus in einem Fachgebiet zu erreichen, genügt heute oft ein Klick. Ein KI-System wie „DeepSeek“ stellt die gesammelten Erkenntnisse der Menschheit in verdaulicher und anwendungsorientierter Form zur Verfügung – und das in einer Qualität, die in vielen Fällen menschliches Expertenwissen übertrifft.

Betrachten wir das Beispiel der Rechtswissenschaften: Routineaufgaben wie die Erstellung von Verträgen, Schriftsätzen oder Rechtsgutachten lassen sich durch KI effizient und kostengünstig umsetzen. Juristen, deren Arbeit sich auf Standardfälle konzentriert, könnten zunehmend überflüssig werden. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: Höhere Effizienz, geringere Kosten und eine fehlerfreie Aufbereitung von Informationen.

Doch es gibt eine Kehrseite: Wenn Expertenwissen zur bloßen Massenware wird, verlieren viele Berufe ihren Wert. Gleichzeitig entsteht eine neue Abhängigkeit – nicht nur von der Technologie selbst, sondern auch von den wenigen Unternehmen und Institutionen, die diese Systeme kontrollieren.

Die Herausforderung für Bildung und Gesellschaft

Die Geschwindigkeit, mit der KI-Systeme unsere Welt verändern, zwingt Bildungseinrichtungen und Universitäten, ihre Rolle und ihre Methoden zu überdenken. Das reine Vermitteln von Wissen wird nicht mehr ausreichen, denn dieses Wissen ist durch KI jederzeit abrufbar. Stattdessen werden Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösungskompetenz, Kreativität und ethisches Bewusstsein immer wichtiger.

Besonders herausfordernd ist die Frage, wie zukünftige Generationen überhaupt noch ein tiefes Verständnis für ihre Umwelt entwickeln sollen, wenn das Erlernen von Wissen durch KI ersetzt wird. Was passiert, wenn Kinder und Jugendliche ihre Abhängigkeit von KI-Systemen nicht hinterfragen? Eine Generation, die ohne KI nicht mehr handlungsfähig ist, könnte entstehen – eine Entwicklung, die sich bereits abzeichnet.

Auch wirtschaftlich und gesellschaftlich stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Unsere Steuersysteme und sozialen Sicherungsnetze basieren noch immer auf dem Modell menschlicher Arbeitskraft. Doch was passiert, wenn KI viele Arbeitsplätze übernimmt? Welche Berufe bleiben relevant, und wie können wir Menschen in diesen Übergang begleiten?

Chancen und Risiken

Trotz aller Herausforderungen dürfen wir die positiven Seiten dieser Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, bestehende Grenzen zu sprengen und bahnbrechende Fortschritte zu ermöglichen. Besonders deutlich wird dies in der Medizin: KI-Systeme können Zusammenhänge aufdecken, die bisher nicht erkennbar waren. Sie analysieren Daten, ziehen neue Schlussfolgerungen und entwickeln innovative Lösungen – sei es bei der Entdeckung neuer Wirkstoffe, der Verbesserung von Diagnosen oder der individualisierten Therapie von Krankheiten.

Aber nicht nur in der Medizin, sondern auch in anderen Bereichen wie der Klimaforschung, der Ingenieurswissenschaft oder der Landwirtschaft kann KI dazu beitragen, Probleme zu lösen, die bislang als unüberwindbar galten. KI ist in der Lage, vorhandenes Wissen zu verdichten, zu verknüpfen und anzuwenden, wodurch sich völlig neue Möglichkeiten ergeben.

Allerdings sind die Risiken ebenso real: Wer entscheidet, welche Daten KI-Systeme nutzen? Wie schützen wir uns vor Falschinformationen, die als „Wahrheit“ präsentiert werden? Und wie verhindern wir, dass diese mächtigen Werkzeuge von wenigen Unternehmen oder Staaten monopolisiert werden?

Ein Blick in die Zukunft

Die Frage, wie unsere Welt in 10, 20 oder 50 Jahren aussehen wird, bleibt offen. Eines steht jedoch fest: Wir befinden uns inmitten einer Transformation, die größer ist als alles, was die Menschheit bisher erlebt hat. Wie sich diese Entwicklung konkret auf unseren Alltag, unsere Arbeitswelt und unsere Gesellschaft auswirken wird, hängt davon ab, wie wir heute die Weichen stellen.

Doch gerade hier zeigt sich eine Schwachstelle: Unsere Gesellschaft und unsere politischen Systeme sind auf diesen Wandel nicht vorbereitet. Die Strukturen, die uns bisher Sicherheit gegeben haben, werden durch die Dynamik der KI ausgehöhlt. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass wir auf diese Herausforderungen mit zentralisierten Großprojekten und bürokratischen Maßnahmen reagieren – anstatt die Freiheit und Kreativität Einzelner zu fördern, die oft der wahre Motor von Innovation sind.

Ein Beispiel dafür ist SpaceX: Einst belächelt, hat das Unternehmen unter der Führung von Elon Musk die Raumfahrt revolutioniert und zeigt, was möglich ist, wenn man Einzelpersonen und kleinen Teams die Freiheit gibt, ihre Visionen zu verfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=RYUr-5PYA7s

Fazit: Die Mutter aller Disruptionen

Wir stehen am Beginn einer Ära, die unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser Selbstverständnis als Menschheit tiefgreifend verändern wird. Diese „Mutter aller Disruptionen“ birgt Risiken und Chancen, die wir noch nicht vollständig abschätzen können.

Der Schlüssel zu einer positiven Entwicklung liegt in unserer Fähigkeit, uns anzupassen, kritisch zu denken und mutig neue Wege zu gehen. Es ist unsere Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese Transformation ermöglichen, ohne dabei die Grundwerte unserer Gesellschaft aus den Augen zu verlieren.

Die Zukunft ist ungewiss – aber sie wird von uns gestaltet.

Wir wünschen einen schönen Sonntag!

Wochenüberblick
 

Montag3

Belarus
Es bleibt der autoritär regierende Amtsinhaber Alexander Lukaschenko an der Macht. Bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag kam Lukaschenko Nachwahlbefragungen von Staatsmedien zufolge auf 87,6 Prozent der Stimmen. Der 70-Jährige kann damit seine siebte fünfjährige Amtszeit antreten. Angesichts der Unterdrückung jeglicher Opposition galt eine Wiederwahl Lukaschenkos Experten zufolge als sicher, aussichtsreiche Gegenkandidaten gab es keine. Lukaschenko ist seit mehr als 30 Jahren im Amt.

Deutschland
Das Münchner Ifo-Institut fühlt der deutschen Wirtschaft zu Beginn des Jahres den Puls. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass der Geschäftsklimaindex im Januar weiter gesunken ist. Das ist ein schlechtes Omen für die Konjunkturentwicklung 2025, denn das Barometer war im Dezember bereits auf dem tiefsten Stand seit Mai 2020 gefallen, als die Pandemie die Wirtschaft im Würgegriff hielt. Nach nunmehr zwei Rezessionsjahren in Folge spüren die Führungskräfte in den Chefetagen offenbar noch immer keine Morgenluft, da laut Experten mit einem weiteren Rückgang der Erwartungen zu rechnen ist.
Die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Länder beraten in einer Sonder-Videokonferenz über Konsequenzen aus dem Messerangriff von Aschaffenburg. Dabei soll auch über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern gesprochen werden. Bei dem Angriff am vergangenen Mittwoch waren ein Kind und ein Mann getötet worden. Der mutmaßliche Täter ist ein 28 Jahre alter Afghane, der psychisch krank sein soll. Sein Asylgesuch war zudem abgelehnt worden, er war ausreisepflichtig, kam dem aber nicht nach. Bund und Bayern machen sich für Versäumnisse der Behörden bislang gegenseitig verantwortlich.

Gaza Krieg
Der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen stößt bei der radikal-islamischen Hamas sowie in Jordanien und Ägypten auf Ablehnung. Man werde solche Angebote und Lösungen nicht akzeptieren – “selbst wenn sie unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus gut gemeint erscheinen”, sagte das Mitglied des Hamas-Politbüros, Bassem Naim, am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Der jordanische Außenminister Ajman Safadi erklärte, sein Land lehne jegliche Vertreibung von Palästinensern “fest und unerschütterlich” ab.

Nahost
Im Nahost-Konflikt zeichnet sich eine vorsichtige Entspannung ab. Die radikal-islamische Hamas will nach Angaben des Vermittlers Katar bis Freitag eine entführte israelische Zivilistin und zwei weitere Geiseln freilassen. Im Gegenzug lässt Israel ab Montagmorgen vertriebene Palästinenser in den nördlichen Gazastreifen zurückkehren, wie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagabend mitteilte. Der israelische Regierungschef hatte die Rückkehr der Palästinenser zuvor von der Freilassung der Zivilistin abhängig gemacht. Die Einigung kam unter Vermittlung Katars zustande.

USA
Die USA und Kolumbien haben einen drohenden Handelskonflikt in letzter Minute abgewendet. “Die kolumbianische Regierung hat allen Bedingungen von Präsident Donald Trump zugestimmt, einschließlich der uneingeschränkten Aufnahme aller illegalen Einwanderer aus Kolumbien, die aus den USA zurückgeschickt werden, auch an Bord von US-Militärflugzeugen, ohne Einschränkungen oder Verzögerungen”, teilte das US-Präsidialamt mit. Die Pläne zur Verhängung von Zöllen und Sanktionen gegen Kolumbien würden auf Eis gelegt und “nicht unterzeichnet, es sei denn, Kolumbien hält sich nicht an diese Vereinbarung.” Der kolumbianische Außenminister Luis Gilberto Murillo bestätigte die Übereinkunft: “Wir haben die festgefahrene Situation mit der US-Regierung überwunden”.
Der Tech-Milliardär Elon Musk wehrt sich gegen eine Sammelklage von Wählern im Zusammenhang mit der Vergabe von täglich einer Million Dollar während der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump. Musk fordert die Abweisung der Klage, wonach es sich um eine illegale “Lotterie” gehandelt haben soll, die gegen ein texanisches Gesetz gegen betrügerische Geschäftspraktiken verstoße, wie aus einem beim Bundesgericht in Austin (Texas) eingereichten Antrag hervorgeht. Die Kläger werfen Musk und seinem politischen Aktionskomitee America PAC vor, Wähler in sieben umkämpften Bundesstaaten fälschlicherweise zur Unterzeichnung einer Petition verleitet zu haben, indem sie ihnen die Verlosung eines Preises unter den Teilnehmern versprachen. Laut Musk wurde den Wählern jedoch gesagt, dass sie eine Million Dollar verdienen könnten, wenn sie Sprecher des America PAC würden. “Die Möglichkeit für einen Wähler, etwas zu verdienen, ist nicht dasselbe wie die Chance zu gewinnen”, sagte Musk.

BASF
Milliardenschwere Restrukturierungen und Wertberichtigungen haben dem Chemiekonzern einen überraschenden Gewinnrückgang eingebrockt. Nach vorläufigen Berechnungen sei das operative Ergebnis (Ebit) für 2024 auf zwei Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen mit. Analysten hätten dagegen einen Anstieg auf 3,2 von 2,2 Mrd. € erwartet. Wegen fallender Preise sei der Umsatz trotz gestiegener Absatzmengen auf 65,3 von 68,9 Mrd. € geschrumpft. Dieser Wert decke sich allerdings mit den Markterwartungen. Der Free Cashflow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, lag den Angaben zufolge mit 700 Mio. €aber fast doppelt so hoch wie von Analysten vorhergesagt.

DHL
Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post kündigt die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks an. Es habe kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse gegeben, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. “Stattdessen heißt es von den Arbeitgebern, die Forderungen der Beschäftigten seien nicht finanzierbar. Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel.” Über die genauen Warnstreikmaßnahmen wolle Verdi zeitnah informieren.

Galeria
Miteigentümer Bernd Beetz sieht rund ein halbes Jahr nach Abschluss der Insolvenz eine positive Entwicklung bei der Warenhauskette. “Alle 83 Filialen schreiben schwarze Zahlen”, sagte er dem “Handelsblatt”. Beetz hatte Galeria im Sommer 2024 gemeinsam mit dem Investor Richard Baker aus der dritten Insolvenz in vier Jahren heraus übernommen und die Namen Karstadt und Kaufhof gestrichen. Nun sei Galeria ein “agiles, inhabergeführtes Unternehmen” und “profitabel ins neue Geschäftsjahr gestartet”.

ThyssenKrupp
Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka erhöht den Druck auf den angeschlagenen Essener Stahl- und Industriegüterkonzern. Bei der Hauptversammlung am Freitag wolle die Deka gegen die Entlastung des Vorstands stimmen, kündigte Deka-Experte Ingo Speich in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” an. “Thyssenkrupp hat ein weiteres verlorenes Jahr hinter sich.” Konzernchef Miguel Lopez habe die Probleme des Unternehmens nicht in den Griff bekommen. “Lopez hat viel versprochen. 2025 muss er liefern, sonst wird es für ihn schwierig.” Thyssenkrupp müsse die Marinesparte verkaufen und schrittweise aus dem Stahlgeschäft aussteigen.

TikTok
US-Präsident Donald Trump ist eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit mehreren Personen über den Kauf von TikTok und will in den nächsten 30 Tagen eine Entscheidung über die Zukunft der App treffen. “Ich habe mit vielen Leuten über TikTok gesprochen und es besteht großes Interesse”, sagte Trump am Samstag (Ortszeit) gegenüber Reportern an Bord der Air Force One während eines Fluges nach Florida.

US Steel / Nippon Steel
Im Ringen um die Übernahme von US Steel durch Nippon Steel mischt sich einem Zeitungsbericht zufolge nun auch der aktivistische Investor Ancora Holdings ein. Wie das “Wall Street Journal” berichtete, will Ancora eine Kampfabstimmung herbeiführen und den US-Stahlkonzern dazu drängen, die vereinbarte Fusion mit dem japanischen Konkurrenten platzen zu lassen. Der aktivistische Investor sei nicht an einem Verkauf des US-Stahlherstellers an eine andere Partei interessiert. Ancora plane außerdem, US-Steel-Chef David Burritt abzusetzen, heißt es in dem Bericht weiter. Ancora habe bereits neun eigene Kandidaten für den zwölfköpfigen US-Steel-Verwaltungsrat nominiert, darunter den ehemaligen Stelco-Chef Alan Kestenbaum.

Volkswagen
Der Konzern zeigt sich offen für die Übernahme seiner überschüssigen Produktionslinien in Europa durch chinesische Autobauer. Eine Partnerschaft mit chinesischen Herstellern von Elektroautos, die ihre Präsenz in Europa ausbauen wollen, sei eine Möglichkeit, um den rückläufigen Absatz in der Region zu bekämpfen. “Sicherlich ist das denkbar”, sagte Audi-Chef und VW-Vorstand Gernot Döllner der “Financial Times”. Ein solcher Schritt würde “die Eintrittsbarriere für diese Wettbewerber senken”, fügte er hinzu. “Ich glaube an den freien Handel.”

Dienstag
4

BaFin
Die Finanzaufsicht Bafin will heute darüber informieren, mit welchen Gefahren die deutsche Finanzwirtschaft in den kommenden Monaten konfrontiert sein könnte. Bafin-Präsident Mark Branson will aufzeigen, was die Aufseher unternehmen wollen, um diese Risiken einzudämmen. Im Blickpunkt dürfte auch das Ringen um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank UniCredit stehen. Die Mailänder hatten angekündigt, sich die aufsichtliche Genehmigung für einen Anteil von bis zu 29,9 Prozent an dem Frankfurter Geldhaus einzuholen.

Deutschland
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) gibt unter neuer Führung einen Ausblick auf die Konjunkturentwicklung im laufenden Jahr. Vor der Presse wird der neue BDI-Präsident Peter Leibinger gemeinsam mit Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner die Lage einschätzen und Erwartungen an die künftige Bundesregierung formulieren. Die Industrielobby sieht Deutschland nach zwei Rezessionsjahren vor großen Herausforderungen.

Europa

Die EZB veröffentlicht die Ergebnisse ihrer Umfrage zum Kreditvergabeverhalten der Banken in der Euro-Zone im 4. Quartal. Die vier Mal im Jahr aufgelegte Erhebung unter Geldhäusern Bank Lending Survey (BLS) gibt der EZB wertvolle Hinweise zu den Finanzierungsbedingungen in der 20-Länder-Gemeinschaft. Die Umfrageresultate dürften auf der Zinssitzung an diesem Donnerstag eine wichtige Rolle spielen. Erwartet wird, dass die Euro-Währungshüter auf der Sitzung den für die Finanzmärkte relevanten Einlagesatz um einen Viertelprozentpunkt auf 2,75 Prozent senken werden.

USA
Der neue US-Finanzminister Scott Bessent drängt einem Zeitungsbericht zufolge auf die Einführung neuer universeller Zölle auf US-Importe. Diese sollen bei 2,5 Prozent beginnen und monatlich um denselben Betrag steigen, berichtet die “Financial Times”. Der US-Senat hatte den Milliardär und Hedgefonds-Manager Bessent am Montag als Finanzminister in der Regierung von Präsident Donald Trump bestätigt.
US-Präsident Donald Trump setzt trotz internationaler Kritik die Abschiebung von Migranten mit Militärmaschinen fort. Am Montag landete erneut eine Maschine in Guatemala, wie zwei US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Ein guatemaltekischer Vertreter bestätigte Reuters, dass sich 64 Personen an Bord des Militärtransporters befanden. “Zum ersten Mal in der Geschichte machen wir illegale Einwanderer ausfindig, setzen sie in Militärflugzeuge und fliegen sie dorthin zurück, wo sie herkommen”, sagte Trump in seinem Golfclub in Doral.

Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft EVG starten in Frankfurt die diesjährige Tarifrunde für rund 192.000 Beschäftigte. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn, für rund 100.000 Schichtarbeiter noch einnmal 2,6 Prozent mehr. Die EVG erwartet gleich in der ersten Runde ein Angebot und möchte möglichst einen Abschluss noch vor der Bundestagswahl. Die Bahn befindet sich in der größten Krise ihrer Geschichte und hat einen scharfen Sanierungskurs bis 2027 beschlossen. Die Spielräume gelten daher als begrenzt. Dies gilt besonders für die Güterbahn DB Cargo, die ums Überleben kämpft. Der Tarifvertrag mit der kleineren Lokführergewerkschaft läuft noch bis Jahresende.

DHL
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber durch Warnstreiks. Am heutigen Dienstag werde im Großraum Mainz sowie in Trier, Bitburg und Wittlich gestreikt, teilte Verdi mit. Es seien ganztägige, vollschichtige Warnstreiks in der Brief- und Paketzustellung geplant. Vergangene Woche hatten die Tarifparteien in der zweiten Verhandlungsrunde keine Ergebnisse erzielt.

Microsoft
Im Tauziehen um die Video-Plattform TikTok in den USA verhandelt Microsoft nach Angaben von US-Präsident Donald Trump über eine Übernahme der beliebten Video-App.

Nvidia
Der Kurssturz des US-Chip-Herstellers am Montag um 17 Prozent bedeutet zugleich den größten Tagesverlust, den je ein Unternehmen an der Wall Street hat hinnehmen müssen. Der Börsenwert des exorbitant hoch bewerteten Anbieters von Spezialprozessoren für KI-Technologie fiel um 592,7 Mrd. USD auf “nur noch” 2,9 Bio. – nie waren es dem Datenanbieter LSEG zufolge mehr bei einem Unternehmen an einem Tag. Ausgelöst wurde der Kursrutsch, der auch zahlreiche andere Chipwerte erfasste, durch die Nachricht, dass der KI-Assistent des chinesischen Startups DeepSeek, der etwa mit ChatGPT konkurriert, robuste Ergebnisse bringt – obwohl er mutmaßlich deutlich kostengünstiger entwickelt wurde und Chips mit geringerer Leistung nutzt. Die Halbleiter von Nvidia galten bislang als erste Wahl für KI-Anwendungen.

SAP
Getragen von einem starken Cloud-Geschäft hat SAP die eigenen Ziele für 2024 übertroffen. Die Cloud-Umsätze seien währungsbereinigt um 26 Prozent auf 17,14 Mrd. € gestiegen, teilte Europas größtes Softwarehaus mit. Der Auftragsbestand habe um 29 Prozent auf 18,08 Mrd. € zugelegt. Beim operativen Ergebnis verbuchte der Walldorfer Konzern ein Plus von 26 Prozent auf 8,15 Mrd.€. Für das laufende Jahr peilt SAP ein Wachstum der Cloud-Erlöse von 26 bis 28 Prozent an. Das Betriebsergebnis werde wohl um 26 bis 30 Prozent zulegen.

Sartorius
Eine schwache Nachfrage hat den Pharma- und Laborzulieferer im vergangenen Jahr gebremst. Der Umsatz lag mit gut 3,38 Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahres, wie der Göttinger Konzern mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um knapp zwei Prozent auf 945 Mio. €, die Rendite lag mit 28 (Vorjahr: 28,3) Prozent innerhalb der im Sommer gesenkten Spanne von 27 bis 29 Prozent.

Siemens Energy
Der Energietechnik-Konzern kommt nach der Krise durch die spanische Windkrafttochter Gamesa immer besser in die Spur. Das Unternehmen legte am Montagabend gestiegene Zahlen für den Umsatz und den Ertrag im ersten Quartal vor und hob einen Teil der Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 an. Der Umsatz sei auf 8,94 Mrd. € gestiegen nach 7,65 Mrd. vor Jahresfrist. Das Ergebnis vor Sondereffekten konnte der Konzern auf 481 (208) Mio. € mehr als verdoppeln.

ThyssenKrupp
Der tschechische Investor Daniel Kretinsky bekräftigt sein Interesse an Thyssenkrupp Steel. “Sollten wir sowohl mit der Thyssenkrupp AG als auch mit den Gewerkschaften eine gemeinsame Basis für die weitere Ausrichtung erreichen, wären wir bereit, unsere Beteiligung zu verstärken”, sagte der Sprecher von Kretinskys EP Group der Rheinischen Post. “Es liegt uns sehr am Herzen, Teil der großen Mission zu sein, die darauf abzielt, Thyssenkrupp als führenden deutschen Stahlproduzenten zu erneuern.” Die IG Metall hatte Kretinsky schon vor Monaten einen fünfseitigen Fragenkatalog gesendet, den dieser bislang nicht beantwortet hat. Darin lautet eine Frage, ob Kretinsky weiter an einer Aufstockung seiner Stahl-Beteiligung von 20 auf 50 Prozent interessiert sei. Auf die Frage, wann die Gewerkschaft eine Antwort auf ihre Fragen erhalte, sagte der EP-Sprecher: “Wir sind sehr daran interessiert, eine ausführliche Diskussion mit den Gewerkschaften zu führen.” Es sei aber fair, zunächst den vom Management ausgearbeiteten Plan mit der Thyssenkrupp AG zu besprechen.
Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka will auf der Thyssenkrupp-Hauptversammlung gegen die Zahlung einer Dividende stimmen: “Wie im Vorjahr werden wir bei der Hauptversammlung gegen die Auszahlung einer Dividende stimmen. Die Ausschüttung erfolgt zu Lasten der Substanz. Thyssenkrupp lebt seit Jahren von der Substanz. Damit muss endlich Schluss sein”, sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit bei der Deka.

Volkswagen
Der Autokonzern ist offen für die Übernahme seiner nicht mehr genutzten Produktionslinien in Europa durch chinesische Hersteller. Führungskräfte von Audi und der Marke VW sagten, eine Partnerschaft mit chinesischen Herstellern von Elektroautos, die ihre Präsenz in Europa ausbauen wollen, sei eine Möglichkeit, den rückläufigen Absatz in der Region anzugehen. “Sicherlich ist das denkbar”, sagte Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender von Audi. Ein solcher Schritt würde die Eintrittsbarriere für diese Wettbewerber senken, fügte er hinzu: “Ich glaube an den freien Handel.”

Mittwoch5

Deutschland
Deutschland steht möglicherweise vor einem historischen Einschnitt: Erstmals will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Antrag zur Verschärfung der Asylpolitik mit Stimmen der AfD, des BSW und der FDP durchsetzen. Der Antrag sieht unter anderem eine völlige Zurückweisung von Flüchtlingen an den deutschen Grenzen, dauerhafte Kontrollen und die Inhaftierung von Ausreisepflichtigen vor. Ein zweiter Antrag, den die Union einbringen will, fordert in 25 Punkten schärfere Sicherheitsgesetze. Die SPD und die Grünen lehnen die Schließung der Grenzen auch für Asylbewerber als Verstoß gegen Europarecht und Grundgesetz ab.

Die Bundesregierung dürfte am Vormittag im Kabinett den Jahreswirtschaftsbericht beschließen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird die zentralen Aussagen dann am Mittag bei einer Pressekonferenz erläutern. Einem “Handelsblatt”-Bericht zufolge rechnet die Regierung nur noch mit einem kleinen Wachstum von 0,3 Prozent. Im Herbst vorigen Jahres war sie für 2025 noch von 1,1 Prozent ausgegangen.

Volkswagen
Wie das “Handelsblatt” berichtet, gibt es im VW-Konzern konkrete Überlegungen, eine Produktion der Marken Audi und Porsche in den USA aufzubauen. Das habe die Zeitung von mehreren mit den Hintergründen vertrauten Personen erfahren. Offiziell wolle sich der Konzern nicht äußern. Intern würden mehrere Szenarien durchgespielt, entschieden sei aber noch nichts. Am wahrscheinlichsten gelte unter Insidern ein Ausbau des VW-Werks Chattanooga im Bundesstaat Tennessee. Aber auch eine geplante Fabrik der Pick-up-Marke Scout in South Carolina könnte für eine Produktion von Audi-Modellen geöffnet werden.

T-Mobile US
Nach einer Serie überraschend starker Quartalsergebnisse hoffen Börsianer auf erneut gute Zahlen bei der US-Tochter der Deutschen TelekomDTEGn.DE. Firmenchef Mike Sievert hatte im Dezember allerdings gewarnt, dass die Geschäftsentwicklung zum Jahresende mit Risiken behaftet sei. Analysten erwarten bei T-Mobile einen Quartalsumsatz von 21,31 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 7,86 Milliarden Dollar.

Starbucks
hat trotz eines Umsatzrückgangs im ersten Quartal die Markterwartungen dank eines Restrukturierungsprogramms übertroffen. Der weltweite Umsatz sei in den drei Monaten bis zum 29. Dezember um vier Prozent gesunken, teilte die Kaffeehaus-Kette nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten einen Rückgang um 4,6 Prozent erwartet. Ohne Berücksichtigung von Sonderposten meldete Starbucks einen Gewinn pro Aktie von 69 Cents verglichen mit den Schätzungen von 67 Cents.

Logitech
Der Computerzubehör-Hersteller hat im wichtigen Weihnachtsquartal überraschend stark zugelegt und seine Jahresprognose angehoben. Der Umsatz stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres dank einer robusten Nachfrage nach Hardware-Produkten für Unternehmen und Spieler um knapp sieben Prozent auf 1,34 Milliarden Dollar, wie das schweizerisch-amerikanische Unternehmen mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg demnach ebenfalls um sieben Prozent auf 266 Millionen Dollar. Beide Kennziffern übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung erhöht Logitech nun seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 4,54 bis 4,57 Milliarden Dollar nach zuvor erwarteten 4,39 bis 4,47 Milliarden Dollar.

Tesla
Bei der Vorlage der Geschäftzahlen für 2024 erhoffen sich Anleger mehr Klarheit darüber, wie der vom Trump-Vertrauten Elon Musk geführte Elektroautobauer sein Absatzziel für das laufende Jahr erreichen will. Dabei liegen die Hoffnungen vor allem auf einem neuen, günstigeren Fahrzeug, das Tesla für das laufende Jahr angekündigt hat. Im vergangenen Jahr hatte Tesla erstmals einen Absatzrückgang verzeichnet.

Microsoft
Bei den Geschäftszahlen der beiden US-Tech-Konzerne liegt das Hauptaugenmerk der Anleger erneut auf Künstlicher Intelligenz (KI). Sie suchen nach Hinweisen darauf, dass sich die milliardenschweren Investitionen in diese Technologie rechnen, gerade unter dem Eindruck der mutmaßlich kostengünstigeren KI DeepSeek aus China. Beim Software-Konzern Microsoft rechnen Analysten mit einem Quartalsumsatz von 68,87 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,12 Dollar je Aktie. Für die Facebook-Mutter Meta sagen sie Erlöse von 47,09 Milliarden Dollar und einen Überschuss von 6,9 Dollar je Aktie voraus.

LVMH
Der Luxuskonzern hat im vierten Quartal 2024 den Umsatz um ein Prozent gesteigert und damit die Marktexperten positiv überrascht. Sie hatten im Mittel ihrer Prognosen einen Rückgang von 1,6 Prozent erwartet. LVMH, zu dessen Portfolio Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Bulgari gehören, meldete für das Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft Erlöse von 23,9 Milliarden Euro. “Ich bin zuversichtlich für 2025”, sagte Konzernchef Bernard Arnault.

Donnerstag6

Deutschland
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern
sind im vergangenen Jahr trotz Rezession noch um fast vier Prozent gestiegen. Sie kletterten auf 861,1 Mrd. €, was im Vergleich mit 2023 einem Zuwachs von 3,8 Prozent entspricht, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht werden soll. Die Steuereinnahmen stiegen damit etwas stärker als von Experten erwartet. Im Dezember 2024 gab es ein Plus von 3,9 Prozent auf 113,2 Mrd. €. Größere Zuwächse gab es bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge, der Mehrwertsteuer als auch der Lohn- und Einkommensteuer. Die Körperschaftsteuer, die Unternehmen zahlen, lag dagegen unter dem Aufkommen aus dem Vorjahresmonat.
Vize-Kanzler Robert Habeck stellt den Jahreswirtschaftsbericht im Bundestag vor. Nach der Regierungserklärung des Grünen-Kanzlerkandidaten wird eine kontroverse Diskussion der Fraktionen erwartet. Die Union macht ihn persönlich für die konjunkturelle Misere in Deutschland verantwortlich. Die Parteien werden in der 100-minütigen Aussprache für ihre jeweiligen Konzepte werben, um ein drittes Rezessionsjahr in Folge zu verhindern, das Deutschland einigen Wirtschaftsverbänden zufolge droht.
Der Bundestag hat erstmals mit AfD-Stimmen einen Antrag von CDU und CSU verabschiedet. Damit fordert das Parlament mehrheitlich eine drastische Verschärfung der Asylpolitik. Für den Antrag stimmten am Mittwoch 348 Abgeordnete, dagegen 344, zehn enthielten sich, wie die Bundestagsverwaltung mitteilte. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz betonte nach Bekanntgabe des Ergebnisses: “Ich suche in diesem Deutschen Bundestag keine anderen Mehrheiten als die in der demokratischen Mitte des Parlaments.” Wenn es eine andere Mehrheit gegeben habe, “dann bedauere ich das”, sagte der CDU-Chef mit Blick auf die AfD. Die AfD sprach von einem historischen Moment, SPD und Grüne reagierten mit scharfer Kritik. Dies sei ein schwarzer Tag für die Demokratie.

Europa
Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet auf ihrer ersten Geldpolitik-Sitzung im neuen Jahr über die Zinsen im Euroraum. Volkswirte erwarten, dass die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde eine weitere Lockerung beschließen und den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent senken werden. Es wäre der fünfte Schritt nach unten seit der Zinswende im vergangenen Juni. Im Blickpunkt der Sitzung dürfte stehen, wie die EZB in einem von hoher Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld weiter vorgehen wird. Am Finanzmarkt werden bislang für dieses Jahr vier Zinssenkungen erwartet. Der Einlagensatz würde damit Ende Dezember bei 2,00 Prozent liegen.

USA/Fed
Kurz nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Federal Reserve eine Zinspause eingelegt. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den Leitzins am Mittwoch in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Damit endete die Senkungsserie vorerst, die im September begonnen hatte und der zwei weitere Lockerungen folgten. Die Währungshüter haben angesichts der robusten Konjunkturlage laut Powell “keine Eile”, weitere Schritte einzuleiten. Zudem sei die Inflation noch “etwas erhöht”. Mit der behutsamen Gangart droht die unabhängige Notenbank auf Kollisionskurs mit Trump zu geraten, der auf Senkungen dringt.

USA
Nach dem Zusammenstoß in der Luft zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in der Nähe des Reagan National Airport in der US-Hauptstadt Washington sind einem Medienbericht zufolge mindestens 18 Leichen geborgen worden. Diese Zahl berichtete der Sender CBS News unter Berufung auf einen Polizeibeamten. Ein Regionalflugzeug von American AirlinesAAL.O mit 64 Insassen an Bord war vom Bundesstaat Kansas aus unterwegs gewesen und nahe dem Washingtoner Flughafen mit einem Militärhubschrauber kollidiert. An Bord des Hubschraubers sollen drei Soldaten gewesen sein.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwägt angesichts rechtlicher Rückschläge und weit verbreiteter Widerstände nun zunächst doch keine vorübergehende Suspendierung von Hunderten Milliarden Dollar an Hilfsgeldern. Das Haushaltsbüro des Weißen Hauses teilte mit, dass es ein Memo zurücknehme, in dem die Einstellung der Zuschuss- und Darlehenszahlungen angeordnet worden war. Damit vollzog Trump eine Kehrtwende zu einer Politik, die am späten Montag ohne weitere Erklärungen vorgestellt worden war.
Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank scharf kritisiert. Die Federal Reserve habe es versäumt, das von ihr geschaffene Problem der Inflation zu stoppen, schrieb das Staatsoberhaupt in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Zudem habe die Fed bei der Bankenregulierung “schreckliche Arbeit” geleistet. Zuvor hatte die Fed bei ihrer Zinssitzung die Sätze nicht verändert und wenig Hinweise darauf gegeben, wann weitere Senkungen des Leitzinses erfolgen könnten. Trump setzt sich für niedrigere Zinsen ein.

ABB
Trotz des schleppenden Absatzes von Robotern und Ladesäulen für Elektrofahrzeug ist der Schweizer ABB-Konzern 2024 gewachsen. Der Umsatz des Elektrotechnikunternehmens stieg um zwei Prozent auf den Rekordwert von 32,9 Mrd. USD, wie ABB mitteilte. Die Ausrüstung von Rechenzentren, die vom Boom der künstlichen Intelligenz profitieren, bescherte dem Siemens-Konkurrenten gute Geschäfte. Unter dem Strich verdiente ABB 3,94 Mrd. USD, ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Deepseek
Die US-Cybersicherheitsfirma Wiz hat ein Datenleck beim chinesischen KI-Start-up DeepSeek aufgedeckt. Mehr als eine Million Datensätze, darunter digitale Softwareschlüssel und Chatprotokolle, seien versehentlich ungesichert im Internet zugänglich gewesen, teilte Wiz in einem Blogeintrag mit. Zu den sensiblen Daten gehörten demnach auch Nutzeranfragen an den kostenlosen KI-Assistenten. Laut Wiz-Mitbegründer Ami Luttwak hat DeepSeek sofort reagiert. “Sie haben es in weniger als einer Stunde entfernt”, sagte Luttwak. “Aber es war so einfach zu finden, dass wir glauben, dass wir nicht die Einzigen sind, die es gefunden haben.” DeepSeek reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

Deutsche Bank
Der Konzern hat aufgrund hoher Kosten für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten 2024 weniger verdient. Juristische Auseinandersetzungen kosteten das Institut rund 1,7 Mrd. €. Unter dem Strich und nach Minderheiten blieb im vergangenen Jahr ein Nettogewinn von 2,7 Mrd. € – ein Rückgang von 36 Prozent im Vergleich zu 2023, wie Deutschlands größtes Geldhaus mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 2,97 Mrd. € gerechnet. Damit schloss die Deutsche Bank inzwischen das fünfte Jahr in Folge mit einem Gewinn ab. 2025 geht die Bank nun von einer Aufwand-Ertrag-Relation von unter 65 Prozent aus, anstelle des ursprünglichen Ziels von unter 62,5 Prozent, wie sie einräumte.

Deutsche Lufthansa
Der Konzern beteiligt sich an der lettischen Fluggesellschaft airBaltic. Die Lufthansa Group habe eine Vereinbarung über den Erwerb von Wandelaktien unterzeichnet, die einem Anteil von zehn Prozent an airBaltic entspreche, teilte der Luftfahrtkonzern mit. Der Transaktionspreis belaufe sich auf 14 Mio. €. Zusätzlich erhalte die Lufthansa einen Sitz im Aufsichtsrat von airBaltic. Die Ausweitung der seit 2019 bestehenden Zusammenarbeit ermögliche es der Lufthansa, die Qualität ihres Streckennetzes zu verbessern und zusätzliche Märkte zu erschließen.

Meta
Die Facebook-Mutter hat sich mit US-Präsident Donald Trump auf einen Vergleich in Höhe von rund 25 Mio. USD im Zusammenhang mit der Sperrung seiner Social-Media-Konten nach dem Sturm auf das Kapitol geeinigt. 22 Mio. USD sollen in einen Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek fließen, der Rest deckt Anwaltskosten und Entschädigungen für weitere Kläger, wie Meta mitteilte. Das Unternehmen reichte eine entsprechende Mitteilung beim Bundesgericht in San Francisco ein.

Microsoft
Gestützt auf ein boomendes KI-Geschäft hat Microsoft Umsatz und Gewinn überraschend stark gesteigert. Das Wachstum der wichtigen Cloud-Sparte Azure blieb dagegen hinter den Markterwartungen zurück. Deren Umsätze seien im abgelaufenen Quartal um 31 Prozent gestiegen, teilte der Software-Konzern mit. Analysten hatten auf knapp 32 Prozent gehofft. Die Konzernerlöse und der operative Gewinn legten um jeweils zwölf Prozent auf 69,6 beziehungsweise 31,7 Mrd. USD zu. Diese beiden Kennziffern lagen ebenso wie das Nettoergebnis mit 3,23 USD je Aktie über den Markterwartungen.

Nvidia
Die neue US-Regierung von Präsident Donald Trump erwägt Insidern zufolge eine Verschärfung der Exportbeschränkungen für KI-Spezialprozessoren. Die Diskussion drehte sich um das Chipmodell “H20” des Weltmarktführers Nvidia, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gespräche befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Die US-Regierung war für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen. Nvidia betonte, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten.

Tesla
Der US-Elektroautobauer bekommt den Absatzrückgang zu spüren. Die Brutto-Gewinnmarge ging im vierten Quartal stärker als erwartet zurück. Sie lag mit 16,3 Prozent niedriger als von LSEG befragte Analysten erwartet hatten und auch deutlich unter dem Niveau des Sommerquartals. Unter dem Strich verdiente Tesla mit knapp 2,6 Milliarden Euro weniger als Experten vorhergesagt hatte. Tesla leidet unter der Nachfrageflaute nach Elektroautos in wichtigen Märkten in den USA und Europa und verzeichnete 2024 erstmals in seiner Geschichte einen Absatzrückgang.
Elon Musk schürt Hoffnungen auf autonom fahrende Autos aus seinem Unternehmen schon in diesem Jahr. Die Technologie sei den Kinderschuhen entwachsen, sagte Musk nach Vorlage der Geschäftszahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Ab Juni werde der Dienst gegen Bezahlung in Austin in Texas in Betrieb gehen, ein Fahrer sei dann nicht mehr nötig. Ab 2026 und in den Jahren danach werde das Geschäft dann abheben. “Es gibt kein Unternehmen, das bei der Künstlichen Intelligenz so weit ist wie Tesla”, sagte Musk. Auch in anderen Regionen in den USA dürfte das System Full Self-Driving für den fahrerlosen Betrieb zugelassen werden.

ThyssenKrupp
Die Werftentochter von Thyssenkrupp erhält für ein Angebot zum Bau dreier U-Boote für die argentinische Marine Staatsgarantien. Der Haushaltsausschuss des Bundestages gab dafür am Mittwochabend grünes Licht, wie ein Ausschussmitglied der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Reuters hatte zuvor von Insidern erfahren, dass der Auftragswert 2,2 Mrd. € betrage und die Höchsthaftung des Bundes bei rund 4,1 Mrd. € liege. Der Baubeginn sei für Mitte 2026 geplant und die Auslieferung für 2034 und 2035.

Volkswagen
Die Pkw-Kernmarke VW dürfte einem Medienbericht zufolge ihre Zielrendite von 6,5 Prozent erst in drei bis vier Jahren erreichen. Bislang hatte das Management um Markenchef Thomas Schäfer dafür Ende 2026 im Blick, wie das “Handelsblatt” unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet. Zuletzt lag die Marge des Unternehmens bei rund zwei Prozent. Grund für die Anpassungen sei der kurz vor Weihnachten ausgehandelte Kompromiss “Zukunft Volkswagen”, den Vorstand und Gewerkschaftsvertreter Ende Dezember geschlossen hatten. Dem Bericht zufolge wird damit gerechnet, dass schon bald nach weiterem Einsparpotenzial – jenseits der Personalkosten – gesucht werden muss. Für Donnerstag und Freitag habe Konzernchef Oliver Blume eine interne Ziele-Klausur anberaumt.

Freitag7

Deutschland
Die Unions-Fraktion will zur Einschränkung der Zuwanderung den Entwurf für ein sogenanntes Zustrombegrenzungsgesetz in den Bundestag zur Abstimmung stellen. Die Fraktionen von AfD und FDP sowie die Gruppe des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, womit das Gesetz gegen die rot-grüne Minderheitsregierung verabschiedet würde. Es sieht neben der Begrenzung der Zuwanderung mehr Kompetenzen für die Bundespolizei vor. Das Gesetz muss vom Bundesrat bestätigt werden, wonach es nicht aussieht. Es wäre das erste Mal, dass ein Gesetz im Bundestag mit den Stimmen der AfD verabschiedet werden würde. Merz sagte am Donnerstagabend, er gebe die Hoffnung nicht auf, dass vor allem die SPD erkenne, dass striktere Maßnahmen auch im Interesse ihrer Anhänger seien.

Europa
Vor der anstehenden Bundestagswahl prüft die Europäische Union (EU) die Vorkehrungen der großen Online-Netzwerke für den Kampf gegen Falschinformationen. Bei diesem “Stresstest” sollen hinter verschlossenen Türen verschiedene Szenarien durchgespielt und die Reaktionen von Facebook, TikTok, X & Co bewertet werden. Der EU zufolge war die Premiere dieser Prüfung anlässlich der Europawahl im vergangenen Jahr erfolgreich.

Deutschland
Die zuletzt gestiegene Teuerungsrate in Deutschland dürfte sich zu Jahresbeginn stabilisiert haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Inflationsrate im Januar bei 2,6 Prozent verharrt. Steigende Preise für viele Lebensmittel und Dienstleistungen hatten sie im Dezember auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr getrieben

Apple
Die schleppende Einführung von KI-Funktionen hat Apples iPhone-Absatz im abgelaufenen Quartal erneut ausgebremst. Vor allem auf dem chinesischen Markt musste der US-Konzern Rückschläge hinnehmen. Dank des Verkaufserfolgs der neuesten Generation von iPads und Mac-Rechnern gab er dennoch ein Rekordergebnis bekannt. Außerdem signalisierte Apples optimistischer Ausblick eine Erholung des iPhone-Geschäfts.

Intel
Wegen der angekündigten US-Schutzzölle hat IntelINTC.O einen zurückhaltenden Ausblick gegeben. Im abgelaufenen Quartal hätten sich viele Kunden aber aus diesem Grund noch einmal mit Computerchips des Konzerns eingedeckt, sagte der Finanzchef und vorübergehende Co-Vorstandsvorsitzende David Zinsner in einem Interview. Daher fiel der Umsatzrückgang geringer aus als befürchtet.

UBS
hat sich erneut gegen eine deutliche Verschärfung der Kapitalanforderungen in der Schweiz ausgesprochen. “Mehr Kapital bedeutet am Ende des Tages eine tiefere Profitabilität für unsere Aktionäre, aber sicher auch höhere Kosten für Haushalte und Unternehmen”, erklärte Konzernchef Sergio Ermotti auf der Konferenz “Vision Finanzplatz Schweiz”. Ermotti bekannte sich auch zum Standort Schweiz. “Swissness ist Teil unseres Erfolgs.”

SIXT
Ein Großanleger wirft Sixt-Aktien im Wert von knapp 50 Millionen Euro auf den Markt. Die mit der Platzierung betraute Deutsche Bank teilte am Donnerstagabend mit, ein institutioneller Investor biete gut 600.000 Stammaktien an, die über Nacht bei anderen Investoren untergebracht werden sollen. Den Namen des Verkäufers nannte sie nicht. Zum Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag ist das Sixt-Aktienpaket 49 Millionen Euro wert, normalerweise werden die Papiere aber mit einem Abschlag verkauft. Die Platzierung umfasst knapp zwei Prozent der Stammaktien des mehrheitlich im Besitz der Familie Sixt befindlichen Autovermieters.

ThyssenKrupp
Der Industriekonzern hat zu seiner virtuellen Hauptversammlung geladen. Vorstandschef Miguel Lopez und Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm werden dabei insbesondere Fragen von Aktionärsschützern beantworten, die diese vorher eingereicht haben. Dabei dürfte es darum gehen, wie der seit Jahren kriselnde Ruhrkonzern nachhaltig schwarze Zahlen schreiben soll. Lopez will die Stahlsparte und das Marinegeschäft verselbstständigen und hat mit Blick auf das Portfolio ein “Jahr der Entscheidungen” angekündigt.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

Märkte Aktueller Indexstand Veränderung Vorwoche
DAX 21.780,15 1,80 %
EuroStoxx50 5.299,59 1,72 %
S&P500 6.097,24 – 0,05 %
NASDAQ100 21.508,12 – 1,22 %
MSCI Emerging Markets 1.095,50 0,75 %
MSCI World 3.859,47 0,20 %

Rohstoffe

Rohstoff Bewertung Veränderung Vorwoche
Gold 2.806,03 $/oz. 1,30 %
Brent (Öl) 76,69 $/bbl. – 2,10 %

Zinsen

Geldmarkt Zins p. a.
EZB Einlagensatz 3,00 %
3-M-Euribor 2,64 %
FED-Leitzins 4,50 %
Tagesgeldsatz Japan 0,48 %
Tagesgeldsatz UK 4,70 %
Rentenmarkt Rendite p. a.
5J Bund 2,33 %
10J Bund 2,54 %
10J US-Treasury 4,55 %
10J JGB (Japan) 1,17 %
10J Gilts (UK) 4,62 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0518 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – Erneuter Dax-Rekord – EZB-Zinssenkung

Der Dax hat seine Rekordrally auch nach der erwartungsgemäßen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) fortgesetzt. Obwohl Überraschungen bei der fünften Zinssenkung im Euroraum seit Sommer 2024 ausblieben, konnte der Leitindex am Donnerstag seine Bestmarke auf 21.732 Punkte nach oben schrauben. Auch die Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde störten dabei nicht.
Schon vor dem Entscheid war der Dax erstmals über 21.700 Punkte geklettert. Dort ging er auch 0,41 Prozent höher bei 21.727,20 Punkten aus dem Handel. Der Leitindex kommt damit im Januar auf ein Plus von mehr als neun Prozent. Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von Robomarkets lockt nun zwar die nächste runde Marke von 22.000 Punkten. “Der Weg dahin aber dürfte kein leichter werden”, gab der Experte zu bedenken. In der zweiten deutschen Börsenreihe war sogar noch mehr Dynamik drin, was aber auch an dem Aufholbedarf des MDax liegen dürfte, der 2024 anders als der deutlich gestiegene Dax nachgegeben hatte und dem Leitindex auch in diesem Jahr hinterherhinkt. Der Index der mittelgroßen Werte stieg am Donnerstag um 1,98 Prozent auf 26.732,51 Punkte.
Während in den USA die Leitzinsen am Vorabend wie erwartet auf ihrem bisherigen Niveau belassen wurden, senkte die EZB den Leitzins in der Euroregion um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent. Laut den Experten der BayernLB wurde auch signalisiert, dass dies nicht der letzte Schritt war. Aufgrund einer hartnäckigen Inflation geht Chefvolkswirt Jürgen Michels aber davon aus, dass eine weitere Senkung im März vorerst das Ende sein könnte.
Auf Unternehmensseite standen vor allem Bilanzen im Blick. Die Aktien der Deutschen Bank fanden sich mit minus 3,2 Prozent unter den größten Dax-Verlierern wieder. Sie quittierten damit ihren guten Lauf in diesem Jahr, aber auch der stärker als erwartet eingebrochene Gewinn kam bei den Anlegern nicht gut an. Das Symrise-Papier stand ebenfalls mit 1,9 Prozent unter Druck, weil der Aromen- und Duftstoffhersteller mit seinem Umsatzwachstum aus eigener Kraft die Erwartungen von Analysten verfehlte. Die Aktie hat in diesem Jahr bei Anlegern einen schweren Stand und dies zeigte sich am Donnerstag aufs Neue, denn aktuell sind sie 2025 der einzige Dax-Verlierer. Zum Schlusslicht wurden letztlich die Infineon -Aktien, indem sie 3,3 Prozent einbüßten. Sie gerieten in den Sog des Chipherstellers STMicroelectronics, der mit einem mauen Quartalsausblick enttäuschte. Auch DHL wurde von einem Konkurrenten belastet: Der Umsatzausblick des US-Logistikkonzerns UPS drückte die Titel des Logistikers mit zwei Prozent ins Minus. Wenn Zinsen gesenkt werden, sind häufig auch Immobilienwerte beliebt. So fielen neben dem Dax-Mitglied Vonovia auchTAG und LEG aus dem MDax mit Anstiegen um bis zu 4,6 Prozent positiv auf. Letztere Aktien profitierten dabei auch von Kaufempfehlungen der britischen Bank HSBC. Im Nebenwertebereich hatte der Fondsanbieter DWS bessere Nachrichten zu bieten als seine Mutter Deutsche Bank. Hier hieß es von Experten, die Gewinnentwicklung habe die Erwartungen übertroffen und der Ausblick sei stark. Der Kurs erreichte ein Rekordhoch, letztlich stand ein Plus von über acht Prozent zu Buche.

USA – Gewinne dank guter Zahlen und US-BIP-Daten

Die US-Börsen haben nach dem jüngsten Rücksetzer am Donnerstag wieder den Weg nach oben gefunden. Neben guten Geschäftszahlen einiger Schwergewichte sahen Experten Daten zum US-Wirtschaftswachstum als Kursstütze. Der Leitindex Dow Jones Industrial verabschiedete sich 0,38 Prozent höher mit 44.882,13 Punkten aus dem Handel. Zum knapp zwei Monate alten Rekord fehlen ihm nur noch rund 0,4 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,53 Prozent auf 6.071,17 Punkte bergauf. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,45 Prozent auf 21.508,12 Punkte.
Die US-Wirtschaft hat im Schlussquartal 2024 zwar überraschend deutlich an Fahrt verloren. Insgesamt stehe sie aber auf dem Weg ins Jahr 2025 auf einem feste Fundament, was angesichts der engen Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinnen Risikoanlagen wie Aktien unterstützen sollte?, sagte Josh Jamner vom Vermögensverwalter Clearbridge Investments. Auch Neil Birrell von Premier Miton Investors attestierte der weltgrößten Volkswirtschaft eine recht gute Entwicklung.
Ähnlich wie tags zuvor lösten Unternehmensnachrichten auch am Donnerstag gemischte Reaktionen aus und begrenzten die Gewinne für den Gesamtmarkt. Im Fokus standen die Geschäftszahlen der drei Tech-Riesen Microsoft, Meta und Tesla . Die Aktien von Meta zählten mit plus 2,6 Prozent zu den größeren Gewinnern im Nasdaq 100. Sie erreichten zudem ein Rekordhoch. Das Social-Media-Unternehmen konnte dank starker Werbeeinnahmen seinen Quartalsgewinn um fast die Hälfte steigern. Jefferies-Experte Brent Thill zeigte sich zudem vom Umsatzwachstum von 21 Prozent beeindruckt. Die immensen KI-Investitionen des Konzerns zahlten sich aus, lobte er. Laut Jim Reid von der Deutschen Bank überzeugte Meta-Chef Mark Zuckerberg auch mit der Aussage, dass 2025 ein “wirklich großes Jahr” für Metas Pläne im KI-Bereich werde. Bei Tesla schrumpfte das anfangs deutliche Kursplus indes auf 1,2 Prozent. Der Elektroautobauer verfehlte mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen. Reid verwies darauf, dass Tesla für 2025 wieder einen Umsatzanstieg in Aussicht gestellt habe. Tesla-Chef Elon Musk habe sogar ein “episches” Wachstum vorausgesagt. Derweil sackten die Aktien von Microsoft um 6,1 Prozent ab. Der Softwaregigant enttäuschte mit einem langsameren Wachstum im Cloud-Computing-Geschäft. Analyst Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs sprach von einem durchwachsenen Zahlenwerk. Die Unsicherheit hinsichtlich des Wachstums der Cloud-Plattform Azure bleibe ein immenser Sorgenfaktor. Abseits der drei Tech-Riesen legte mit dem Kreditkartenkonzern Mastercard ein weiteres Börsen-Schwergewicht Zahlen vor, welche die Aktien mit einem Kursplus von 4,1 Prozent honorierten. Damit erreichten sie nach der Bestmarke vom Dienstag erneut ein Rekordhoch. Die Titel von IBM sprangen um 13,6 Prozent hoch und erreichten ebenfalls einen Rekord. Der Computerkonzern rechnet im laufenden Jahr mit einem höheren Wachstum als zuletzt. Dagegen ging es bei UPS angesichts eines enttäuschenden Umsatzausblicks um 17,5 Prozent bergab. Damit erlitten die Aktien den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise 2008 und erreichten den tiefsten Stand seit 2020. Nach einem Boom während der Corona-Pandemie lässt die Versand-Nachfrage bei dem Logistikkonzern nach, wie der enttäuschende Ausblick auf das laufende Jahr zeigte. Zudem setzen Kunden zunehmend auf günstigere Versandoptionen des Konzerns, was ebenfalls auf die Erlöse drückt. Beim Baumaschinenhersteller Caterpillar wogen schwache Umsatzziele schwerer als der gute Quartalsgewinn: Die Anteilscheine büßten 4,1 Prozent ein.

Asien – Uneinheitlich – Seoul hinkt nach Feiertagspause hinterher

Kleine Kursgewinne in Tokio und Sydney und ein deutlicheres Minus in Seoulvon 1,2 Prozent prägen das Börsenbild am Freitag in Ostasien und Australien. Im südkoreanischen Seoul gibt es noch Nachholbedarf nach unten. Weil dort nach der Feiertagspause aufgrund der Neujahrsfeierlichkeiten erstmals in dieser Woche gehandelt wird, können die Marktteilnehmer erst jetzt auf den Deepseek-Schock reagieren, der zu Wochenbeginn insbesondere bei Technologieaktien mit KI-Bezug weltweit für starke Verluste gesorgt hatte. Für den Halbleitertitel SK Hynix geht es um 21 Prozent steil nach unten, Hanmi Semiconductor büßen 8 Prozent ein. Das Schwergewicht Samsung Electronics hält sich mit einem Minus von 1,3 Prozent deutlich besser. Hier stützen möglicherweise neue Geschäftszahlen. Unter anderem hat Samsung im vierten Quartal 2024 mehr verdient als erwartet. Dazu gibt es einen Bericht, wonach Samsung kürzlich die Genehmigung erhalten haben soll, weniger fortschrittliche Breitbandchips an das KI-Flaggschiff Nvidia zu liefern. In Tokio steigt der Nikkei-225 dagegen um 0,2 Prozent auf 39.578 Punkte, in Sydney ist der Handel mit einem Plus von 0,5 Prozent bereits beendet. Stimmungsmäßig Unterstützung kommt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen des Technologieriesen Apple. Dazu hat auch der Halbleiterhersteller Intel gute Zahlen präsentiert, so dass die Futures auf die US-Indizes auf einen freundlichen Start später am Tag an der Wall Street hinweisen. In Tokio bremsen allerdings zugleich Preisdaten etwas. Im Großraum Tokio sind die Verbraucherpreise im Januar in der Kernrate einen Tick stärker gestiegen und mit 2,5 Prozent auch stärker als der Zielwert der japanischen Notenbank. Das schürt am Markt die Spekulation auf weiter steigende Zinsen. Der Yen legt derweil zum Vortag aber nur leicht zu. In Schanghai und Hongkong wird wegen des chinesischen Neujahrsfests weiter nicht gearbeitet. In Hongkong wird der Aktienhandel am Montag wieder aufgenommen, in Shanghai am Mittwoch. Nach einer Gewinnprognose für 2025 steigen in Tokio Chugai Pharmaceutical um 6,2 Prozent. Für NEX geht es sogar um 18 Prozent aufwärts, nachdem der Elektronikkonzern seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr angehoben hat.

 

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 31.01.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 31.01.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 27.01.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 28.01.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 29.01.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 30.01.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 31.01.2025

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