Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
wenn Sie diesmal unsere Weekly News lesen, dann befinden wir uns relativ genau in der Mitte der Wiesn-Laufzeit.
Daher werfen wir einmal einen Blick auf diverse Wiesn-Zahlen. Offiziell gibt leider kein Wiesnwirt seine Gewinnzahlen herraus, doch die ein oder anderen Infos konnten findige Journaliste dann doch in Erfahrung bringen. Spätestens als es vor ca. 10 Jahren zu einem Steuerhinterziehungsverfahren eines Wienswirtes kam.
So geht man davon aus, dass bspw. alleine die Kosten für die Lagerung, Ab- und Aufbau eines Festzeltes bei etwas über 2 Millionen Euro liegt. Bei einem durchschnittlichen Bierpreis von 14,90 EUR pro Maß, bleibt die Wiesn trotzdem ein sehr gutes Geschäft für die Wiesnwirte.
In 2023 wurden bspw. 6,5 Mio. Maß Bier ausgeschenkt. Macht alleine einen Bierabsatz von 96.850.000 EUR. Dabei befinden wir uns immer noch in der Corona-Erholung des Oktoberfests. Vor Corona lag die Anzahl der ausgeschenkten Maß Bier noch bei 7,3 Mio. Maßkrügen (für Interessierte -> hier die Statistik).
Gem. der Stadt München beziffert sich der Wirtschaftswert des Oktoberfests zusammengefasst auf ca. 1,49 Milliarden Euro und ist damit im Vergleich etwa so groß wie das Bruttoinlandsprodukt von Kaufbeuren mit seinen 46.000 Einwohnern. (Die Stadt München kommt auf 138 Milliarden Euro, Stand 2022).
In diesem Sinne wünschen wir alle Oktoberfestfans eine schöne Wienszeit!
Für die Erhohlungsphase am nächsten Tag, gibt es zumindest schoneinmal eine gute Lektüre: unsere Weekly News.
Viel Spaß beim Lesen wünscht …
Ihre Finanzboutique
Montag3
Deutschland
Die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die Landtagswahl in Brandenburg knapp gewonnen, muss sich aber zum Weiterregieren eine neue Koalitionsmehrheit suchen. Nach Auszählung aller Wahlkreise in Brandenburg erhält die SPD nach Angaben des Landeswahlleiters 30,89 Prozent der Zweitstimmen. Die AfD kommt auf 29,23 Prozent, das BSW auf 13,48 Prozent. Die CDU erreicht als viertplatzierte Partei 12,10 Prozent. Die Grünen, die Linken und die Freien Wähler verpassen den Einzug in den Landtag in Potsdam. Die Wahlbeteiligung liegt bei 72,9 Prozent, weshalb Woidke die sogenannte Kenia-Koalition seiner SPD mit CDU und Grünen nicht fortsetzen kann. SPD und CDU haben den Hochrechnungen zufolge auch im neuen Landtag keine Mehrheit.
Deutschland/ Autogipfel
Vor dem für heute geplanten Treffen zur Lage der deutschen Autobranche werden Forderungen nach neuen Subventionen für Elektrowagen laut. Die Gewerkschaft IG Metall forderte ein Paket zur Förderung des stockenden Absatzes. “Das würde den Herstellern und den Zulieferern, die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so Arbeitsplätze sichern”, sagte ein Gewerkschaftssprecher der “Bild am Sonntag”. An der virtuellen Konferenz sollen die Spitzen der Autohersteller sowie Vertreter der Zulieferindustrie und des Verbandes der Automobilhersteller (VDA) teilnehmen. In der SPD von Kanzler Olaf Scholz wird eine Abwrackprämie von 6000 Euro diskutiert, beim Wechsel von einem Verbrenner zu einem E-Auto. In der Partei hieß es, es gebe aber noch keine abgestimmte Position.
Deutschlandticket
Die Verkehrsminister der Länder kommen zu einem Sondertreffen zur Zukunft des Deutschlandtickets zusammen. Dabei wird es vor allem um den Preis des deutschlandweiten Monats-Fahrschein für den Nahverkehr ab 2025 gehen. Es gilt als sicher, dass der derzeitige Tarif von 49 Euro nicht gehalten werden kann. Die Zuschüsse von Bund und Länder von je 1,5 Milliarden Euro jährlich reichten nicht aus, um das Ticket weiter zum derzeitigen Preis verkaufen zu können.
Nahost
Israel und die libanesische Hisbollah haben sich am Wochenende schwere Gefechte geliefert. Israelische Kampfjets flogen die heftigsten Bombardements seit fast einem Jahr im Süden des Libanon. Die Hisbollah griff mit Raketen militärische Ziele im Norden Israels an. Das israelische Militär teilte mit, am Samstag rund 290 Ziele getroffen zu haben, darunter Tausende von Raketenwerfern der Hisbollah. Man werde weiterhin Ziele der vom Iran unterstützten Miliz attackieren.
Equinor
Der norwegische Gaskonzern und RWE-Partner Equinor gibt Pläne zum Export von sogenanntem blauem Wasserstoff nach Deutschland auf. Das Vorhaben sei zu teuer und die Nachfrage sei unzureichend, erklärte ein Equinor-Sprecher am Freitag. Nach intensiven Gesprächen mit Norwegen in den letzten Wochen sei die Nachricht erwartet worden, hieß es am Samstag aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums. Deutschland werde übergangsweise “blauen” Wasserstoff aus den Niederlanden erhalten.
Continental
Der Autozulieferer hat wegen fehlerhafter Bremsen bei seinem Kunden BMW Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet. “Wir (…) gehen derzeit davon aus, dass dies für den Gewährleistungsfall reichen wird”, sagte Conti-Chef Nikolai Setzer der “FAZ”. “Auf Basis der schon getauschten Systeme und unseres aktuellen Erkenntnisstands rechnen wir damit, dass nur ein geringer Anteil der ausgelieferten Bremssysteme betroffen ist.”
Mercedes
Ola Källenius fordert vor dem Auto-Gipfel in der Klimapolitik ein Entgegenkommen der Politik. “Wir müssen über die CO2-Regulierung in Europa reden”, sagte Källenius dem “Handelsblatt”. Zwar stehe Mercedes zum Ziel der Dekarbonisierung der Autoindustrie, “doch die Schätzungen der EU-Kommission waren zu optimistisch, wie sich jetzt zeigt”, sagt Källenius. “Wir können die Kundenwünsche nicht ignorieren.” Zurzeit stagniere der Absatz von Stromautos bei zehn Prozent. Konkret fordert Källenius eine Erleichterung bei den Klimavorgaben der EU für die Neuwagenflotten, die ab 2025 greifen.
Bosch
Chef Stefan Hartung schließt eine Ausweitung des geplanten Stellenabbaus beim weltgrößten Autozulieferer nicht aus. “Die momentane wirtschaftliche Lage macht es schwer, Prognosen zu treffen”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. So könne niemand seriös vorhersagen, welche Produktion in fünf Jahren in welchen Bereichen benötigt werde. Entsprechend könnten Kapazitäten verschoben oder abgebaut werden. “Niemand baut gerne Stellen ab. Wenn es sich aber nicht vermeiden lässt, dann suchen wir gemeinsam mit unseren Arbeitnehmervertretern die sozialverträglichste Lösung”, sagte Hartung.
Intel
Der kriselnde US-Halbleiterhersteller Intel ist einem Insider zufolge ins Visier seines Konkurrenten Qualcommgeraten. Qualcomm-Chef Cristiano Amon sei persönlich in die Verhandlungen involviert, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Die Gespräche seien in einem frühen Stadium, ein Angebot sei noch nicht vorgelegt worden, sagte eine andere Person. Intel lehnte eine Stellungnahme ab. Von Qualcomm war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Dienstag4
Deutschland
Das Münchner Ifo-Institut veröffentlicht das Geschäftsklima im September. Von Reuters befragte Experten erwarten eine weitere Eintrübung. Das wichtigste Barometer für die deutsche Konjunktur war im August bereits den dritten Monat in Folge gesunken, was als schlechtes Omen gilt. Die deutsche Wirtschaft befindet sich laut der Bundesbank in schwierigem Fahrwasser. Das Bruttoinlandsprodukt könnte demnach von Juli bis September stagnieren oder erneut etwas zurückgehen, nachdem es im Frühjahr bereits um 0,1 Prozent geschrumpft war.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will nach dem Treffen mit Spitzen der Automobilbranche in der Ampel-Regierung über mögliche neue Förderungen für Elektrowagen beraten. Die Botschaft der Branche sei eindeutig gewesen: “Wir brauchen vor allem klare, verlässliche Signale für den Markt”, sagte der Grünen-Politiker in Berlin. Strohfeuer seien nicht hilfreich, sondern langfristige Planbarkeit. Kurzfristige Kurswechsel wie beim ausgelaufenen Umweltbonus zum Kauf von E-Autos sollten sich nicht wiederholen.
Nahost
Die USA lehnen einem Insider zufolge eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah an der libanesisch-israelischen Grenze ab. “Ich kann mich zumindest in der jüngeren Vergangenheit nicht daran erinnern, dass eine Eskalation oder Intensivierung zu einer grundlegenden Deeskalation und einer tiefgreifenden Stabilisierung der Situation geführt hätte”, sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums am Montag am Rande der UN-Vollversammlung in New York der Nachrichtenagentur Reuters. Auf die Frage, ob dies im Widerspruch zur israelischen Position stehe, nickte der US-Beamte. Auch die G7-Außenminister warnten vor einer Eskalation. Die G7-Staaten appellieren an alle Beteiligten, zur Deeskalation beizutragen und eine friedliche Lösung anzustreben. Nach Einschätzung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nähert sich die Situation einem ausgewachsenen Krieg. “Wenn das keine Kriegssituation ist, weiß ich nicht, wie ich es sonst nennen soll”, sagt Borrell unter Verweis auf die hohe Zahl ziviler Opfer.
Ukraine
Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich optimistisch bezüglich eines baldigen Endes des Krieges mit Russland. “Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken”, sagte Selenskyj dem US-Sender ABC News. Das Kriegsende rücke näher. Er rief die USA und andere Partner auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen. Entschlossene Maßnahmen der US-Regierung könnten ein Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im kommenden Jahr beschleunigen.
BayWa
Das vorläufige Urteil der Sanierungsgutachter von Roland Berger macht dem angeschlagenen Münchner Agrar- und Baustoffkonzern BayWa Hoffnung. Die Gutachter seien in einem ersten Entwurf zu dem Schluss gekommen, dass die BayWa “unter bestimmten Voraussetzungen saniert” werden und mittelfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen könne, teilte das Unternehmen mit. Der Umbau des Konzerns werde allerdings Jahre dauern. Dazu gehörten “zahlreiche operative Einsparmaßnahmen”, auf die Vorstandschef Marcus Pöllinger die Belegschaft bereits vorbereitet hatten, und der Verkauf einzelner Geschäftsbereiche.
Boing
Im Tarifstreit mit streikenden Mitarbeitern erhöht Boeing sein Gehaltsangebot. Der US-Flugzeughersteller teilte in einem Schreiben an die Beschäftigten mit, die allgemeinen Löhne um 30 Prozent über vier Jahre anheben zu wollen. Das Unternehmen bezeichnete die Offerte angesichts des anhaltenden Ausstands als sein “bestes und letztes” Angebot
DHL
Konzern-Chef Tobias Meyer ordnet die komplexe rechtliche Struktur des Bonner Logistik-Riesen neu. Dazu soll eine eigenständige Gesellschaft für das Post- und Paketgeschäft in Deutschland geschaffen werden. Während die Managementstruktur mit fünf Sparten einfach und klar sei, sei die zugrundeliegende rechtliche Struktur des Konzerns viel komplexer und teilweise überlappend, begründete DHL den Schritt. “Die Anpassung soll diese Komplexität reduzieren und eine flexiblere und agilere Struktur schaffen”, hieß es weiter. Das sei aber kein Schritt zur Abspaltung des deutschen Briefgeschäfts, sagte Meyer der Nachrichtenagentur Reuters. Er will den Logistik-Riesen auf Wachstum trimmen: Seine neue Strategie 2030 gibt ein Umsatzwachstum von 50 Prozent im Vergleich zu 2023 als Ziel vor.
U.S Steel / Nippon Steel
Der japanische Stahlkonzern Nippon Steel hält trotz Widerständen an seinen Übernahmeplänen für U.S. Steel fest. Das Unternehmen sei nach wie vor entschlossen, die Gespräche mit der Gewerkschaft United Steelworkers (USW) über sein Übernahmeangebot für den US-Stahlriesen fortzusetzen, sagte der Vizepräsident von Nippon Steel, Takahiro Mori. Er kritisierte, dass USW-Chef David McCall bislang “keinen unserer Vorschläge ernsthaft in Betracht gezogen” habe. Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass die Gewerkschaftsführung “in naher Zukunft” zu Verhandlungen bereit sein werde. “Wir müssen nur die USW-Führung an den Verhandlungstisch bekommen”.
Volkswagen
Das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn wegen des Dieselskandals zieht sich länger hin. Die Termine in dieser Woche seien aus gesundheitlichen Gründen Winterkorns aufgehoben worden, teilte das Landgericht Braunschweig mit. Wie es danach weitergehe, sei im Moment noch unklar. Winterkorn habe sich bei einem Unfall im häuslichen Umfeld verletzt und befinde sich in stationärer Behandlung.
Mittwoch5
CHINA
Die chinesische Zentralbank hat den Zinssatz für mittelfristige Kredite an Banken gesenkt. Die People’s Bank of China (PBOC) teilte mit, dass sie den Zinssatz für einjährige mittelfristige Kredite (MLF) in Höhe von 300 Milliarden Yuan (42,66 Milliarden Dollar) von 2,30 Prozent auf 2,00 Prozent gesenkt habe. Zusätzlich teilte die PBOC weitere 196,5 Milliarden Yuan über 14-tägige Reverse Repos zu und beließ den Zinssatz unverändert bei 1,85 Prozent.
DEUTSCHLAND
Die deutsche Wirtschaft hat aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel unter anderem aufgrund hoher Energiekosten mit hartem Gegenwind zu kämpfen. Dies könne das Wachstum dämpfen, sagte er auf einer Veranstaltung. “So dürften die Energiekosten noch eine ganze Weile höher liegen als vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.”
EZB
Die EZB wird die Zinsen nach Einschätzung des niederländischen EZB-Ratsmitglieds Klaas Knot voraussichtlich bis mindestens Mitte 2025 weiter senken. “Ich gehe davon aus, dass wir die Zinsen in der kommenden Zeit weiter schrittweise reduzieren werden, auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025”, sagte er dem niederländischen Fernsehmagazin “Nieuwsuur”. Sie würden wahrscheinlich nicht auf das extrem niedrige Niveau von vor der Corona-Pandemie zurückkehren, sondern sich eher auf einem “natürlicheren Niveau” zwischen zwei und drei Prozent einpendeln.
SANOFI
Der französische Pharmakonzern könnte bei dem geplanten Verkauf seiner Sparte mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten einem Medienbericht zufolge mindestens 15 Milliarden Euro einnehmen. Sanofi habe zwei separate Angebote von Private-Equity-Firmen für seine Consumer-Health-Sparte erhalten, meldete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Sollten die Angebote nicht attraktiv sein, könnte sich der Arzneimittelhersteller für eine Ausgliederung des Geschäfts entscheiden. Bei den Finanzinvestoren, die Interesse signalisiert hätten, solle es sich um PAI Partners und Clayton Dubilier & Rice handeln.
MICRON
Bei den Quartalsergebnissen des Halbleiter-Konzerns richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die sogenannten HBM-Speicher. Diese Hochleistungschips werden in Spezialrechnern für Künstliche Intelligenz (KI) verbaut. Micron ist auf diesem Gebiet gemeinsam mit dem südkoreanischen Rivalen SK Hynix technologisch führend.
Donnerstag6
Deutschland
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute legen ihr Herbstgutachten vor. Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal jährlich erstellt, jeweils im Frühjahr und im Herbst. Im Frühjahr hatten die Forscher ein Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent für dieses Jahr vorhergesagt. 2025 sollte demnach ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,4 Prozent herausspringen. Die Prognosen liefern eine Orientierung für die Projektionen der Bundesregierung.
Die Konsumforscher der GfK prognostizieren auf Basis ihrer aktuellen Umfrage die deutsche Verbraucherstimmung für Oktober. Experten erwarten einen leichten Anstieg auf minus 21,5 Zähler. Die Verbraucherlaune in Deutschland hatte sich nach der Fußball-EM im eigenen Land überraschend wieder eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima sank im September auf minus 22,0 Punkte.
Auch nach dem Rücktritt der Grünen-Parteiführung will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Ampel-Koalition mit SPD und FDP bis zur Bundestagswahl im September 2025 fortsetzen. “Man bleibt in einer Regierung, auch wenn es schwierig wird”, sagte der Grünen-Politiker im ZDF. “Man bringt den Job zu Ende.” Er wolle nicht glauben, dass bei der Bundestagswahl in einem Jahr diejenigen belohnt würden, “die nur schlechtreden, anderen die Schuld geben, aber die Probleme nicht anpacken”, sagte Habeck. “Das werden wir zur Wahl stellen, und dann werden wir auch ein sehr gutes Wahlergebnis machen können.”
Nahost
Die USA, Frankreich und weitere Verbündete haben im UN-Sicherheitsrat einen sofortigen 21-tägigen Waffenstillstand an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gefordert. “Die Situation zwischen dem Libanon und Israel ist seit dem 8. Oktober unerträglich und stellt ein inakzeptables Risiko für eine breitere regionale Eskalation dar”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die vom US-Präsidialamt veröffentlicht wurde. Während der dreiwöchigen Feuerpause im Libanon solle ein umfassenderes Abkommen ausgearbeitet werden, sagte ein US-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Zu den Unterzeichnern gehören neben den USA und Frankreich auch Deutschland, Saudi-Arabien und Katar. Sie fordern Israel und den Libanon auf, den Waffenstillstand unverzüglich zu akzeptieren.
USA
In den USA stehen die endgültigen Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal an. Von Reuters befragte Experten erwarten eine leichte Abwärtsrevision auf annualisiert 2,9 Prozent. In einer Schätzzahl war bislang von einem Plus von aufs Jahr hochgerechnet 3,0 Prozent die Rede. Die US-Notenbank sieht die Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs, wobei sich die Zuwachsrate beim BIP in diesem und den nächsten Jahren bei 2,0 Prozent einpegeln dürfte.
Die Gefahr eines teilweisen Regierungsstillstands in den USA ist vom Tisch. Mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts am Mittwoch verhinderte der US-Kongress einen sogenannten “Shutdown” in der kommenden Woche. Trotz Widerstands innerhalb der republikanischen Fraktion im Repräsentantenhaus wurde die Vorlage mit 341 zu 82 Stimmen angenommen, wobei alle Gegenstimmen von Republikanern kamen. Der Entwurf wurde bereits vom demokratisch dominierten Senat verabschiedet. Das Gesetz wird nun Präsident Joe Biden zur Unterzeichnung vorgelegt, bevor die derzeitige Finanzierung am Montag um Mitternacht (Ortszeit) ausläuft. Die Maßnahme sichert die Finanzierung der Regierung auf dem derzeitigen Niveau von rund 1,2 Billionen Dollar pro Jahr bis zum 20. Dezember.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihren Wirtschaftsplan zur Stärkung der amerikanischen Mittelschicht vorgestellt. “Ich habe versprochen, dass der Aufbau einer starken Mittelschicht das Hauptziel meiner Präsidentschaft sein wird”, sagte Harris in einer Rede vor dem Economic Club of Pittsburgh. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin kündigte Steuererleichterungen für heimische Hersteller an, um bestehende Fabriken umzurüsten oder wieder aufzubauen und “gute, gewerkschaftlich organisierte Arbeitsplätze” zu schaffen. Außerdem wolle sie die Zahl der registrierten Lehrstellen in ihrer ersten Amtszeit verdoppeln. Harris versprach auch neue Investitionen in Branchen wie Bioproduktion, Luft- und Raumfahrt, Künstliche Intelligenz (KI) und saubere Energie.
BASF
Der neue Konzern-Chef Markus Kamieth will Investoren auf dem Kapitalmarkttag am 26. und 27. September seine Strategie für den weltgrößten Chemiekonzern vorstellen. Im Fokus steht dabei das Stammwerk in Ludwigshafen, dort müssen sich die Beschäftigten auf weitere Einschnitte einstellen. BASF schreibt in Deutschland seit zwei Jahren rote Zahlen. Kamieth hatte Ende April das Ruder von seinem Vorgänger Martin Brudermüller übernommen und damals schon klar gemacht, dass sich BASF weiter verändern müsse. Er betonte aber auch, dass Ludwigshafen für lange Zeit der größte und wichtigste Standort der BASF bleiben werde.
Micron Technology
Dank eines wachsenden Bedarfs an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) hat Micron seinen Quartalsumsatz beinahe verdoppelt. Auf dieser Basis lieferte der Halbleiter-Hersteller einen überraschend optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Das Unternehmen stellte Erlöse von 8,7 Mrd. USD, plus/minus 200 Mio. USD, in Aussicht. Analysten hatten lediglich mit 8,28 Mrd. USD gerechnet. Im abgelaufenen Vierteljahr stieg der Umsatz um 93 Prozent auf 7,75 Mrd. USD und übertraf die Markterwartungen ebenfalls.
Openai
Das Unternehen will sich Insidern zufolge für Investoren attraktiver machen und krempelt dafür seine Eigentümerstruktur um. Die gemeinnützige Organisation, die bislang über den Verwaltungsrat den gewinnorientierten Teil des ChatGPT-Entwicklers kontrolliert, solle ihre Mehrheit abgeben, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Außerdem werde die Obergrenze für die Rendite von Investoren aufgehoben. Im Rahmen der Restrukturierung erhalte Firmenchef Sam Altman Aktien des gewinnorientierten Unternehmensteils, dessen Gesamtwert auf 150 Mrd. USD taxiert wird. “Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung von KI, die allen zugutekommt”, teilte OpenAI mit. “Die gemeinnützige Organisation ist das Herzstück unserer Mission und wird auch weiterhin bestehen.”
Openai verliert ein weiteres Mitglied seiner Führungsmannschaft. Die Technologiechefin Mira Murati kündigte am Mittwoch auf dem Kurzmitteilungsdienst X ihren Abschied an. Sie arbeitet seit sechseinhalb Jahren bei dem Unternehmen und leitete es während der Turbulenzen um den Kurzzeit-Rauswurf von Firmenchef Sam Altman kurzzeitig. In den vergangenen Wochen hatten die OpenAI-Mitgründer John Schulman und Ilya Sutskever ihren Hut genommen.
ThyssenKrupp
Erstmals seit dem Eklat Ende August kommt der Aufsichtsrat der Stahlsparte wieder zusammen. Bei dem Treffen geht es insbesondere um die Besetzung mehrerer Sitze in dem Kontrollgremium und im Vorstand von Thyssenkrupp Steel Europe. Im Streit mit Konzernchef Miguel Lopez um die Zukunft der Stahltochter hatten unter anderem Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel und Stahlchef Bernhard Osburg ihren Rücktritt erklärt. Die Nachfolge Gabriels soll Konzernvorständin Ilse Henne übernehmen. Als Vize-Chef ist der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, vorgesehen. Den Posten als Sprecher des Stahlvorstands hat bereits Dennis Grimm übernommen.
Freitag7
DEUTSCHLAND/ARBEITSMARKT
Die Bundesagentur für Arbeit legt in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen für September vor. Üblich ist für diesen Monat ein Rückgang im Vergleich zum August, weil nach dem Ende der Sommerpause in der Regel eine Belebung einsetzt. In diesem Jahr schwächelt der Arbeitsmarkt aber als Folge der mauen Konjunktur, sodass bereits die übliche Frühjahrsbelebung deutlich geringer ausgefallen war. Im August hatte die BA rund 2,872 Millionen Arbeitslose registriert. Das waren 63.000 mehr als im Juli und 176.000 mehr als vor einem Jahr.
CHINA/INDUSTRIE
Chinas Industriegewinne sind im August erneut stark geschrumpft und verzeichnen damit den stärksten Rückgang in diesem Jahr. Das geht aus einem Bericht des Nationalen Statistikbüros hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. Um der Wirtschaft den dringend benötigten Aufschwung zu ermöglichen, hat die chinesische Zentralbank am Dienstag die stärksten Konjunkturmaßnahmen seit der Pandemie beschlossen. Analysten setzen nun auf weitere fiskalpolitische Maßnahmen, um das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen.
MEXIKO
Die mexikanische Notenbank hat angesichts der rückläufigen Inflation zum zweiten Mal in Folge den Leitzins gesenkt. Sie reduzierte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld um 25 Basispunkte auf 10,5 Prozent. Die Entscheidung im zuständigen Ausschuss der Zentralbank fiel nicht einstimmig. Von Reuters befragte Analysten hatten mehrheitlich mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet. Die Notenbank ließ die Tür für weitere Senkungen offen.
BUNDESBANK
Vizepräsidentin Sabine Mauderer warnt vor überzogenen Erwartungen an grenzüberschreitende Zusammenschlüsse von Geldhäusern in der EU. “Bankenfusionen lösen nicht alle Probleme, das Bild ist nicht schwarz-weiß”, sagte Mauderer dem “Handelsblatt”. Zum Übernahmekampf zwischen Commerzbank und Unicredit wollte sie sich nicht konkret äußern.
COMMERZBANK/UNICREDIT
Die Commerzbank trifft Vertreter der an ihr interessierten Unicredit. Es sei üblich, dass man seine Ansichten austausche, hatte die künftige Chefin Bettina Orlopp angekündigt. Man werde alles bewerten, was auf den Tisch komme. “Wir werden keine dummen Dinge tun.”
THYSSENKRUPP
Der Umbau des Industriekonzerns könnte einem Medienbericht zufolge radikaler ausfallen als bislang geplant. “Die Zeichen stehen auf Zerschlagung”, berichtet das “Handelsblatt” unter Verweis auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. ThyssenKrupp weist die Informationen laut der Zeitung zurück.
TRUMP MEDIA
Ein bedeutender Aktionär des Medienunternehmens des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat seine Beteiligung nach dem kürzlichen Ende der Verkaufsbeschränkungen fast vollständig abgebaut. Die Investmentgesellschaft United Atlantic Ventures hat ihre 5,5-prozentige Beteiligung an Trump Media & Technology von über 7,5 Millionen Aktien auf 100 Aktien reduziert, wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht. United Atlantic Ventures war einer der drei größten Aktionäre des Unternehmens. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump besitzt etwa 57 Prozent des Unternehmens.
ALPHABET
Alphabet hat den Bau von zwei neuen Datenzentren im US-Bundesstaat South Carolina angekündigt. Dazu werde man 3,3 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, erklärt Konzernchef Sundar Pichai. Der Regierung von South Carolina zufolge will die Muttergesellschaft von Google ein Datenzentrum im Landkreis Dorchester County errichten. Das zweite sei eine Erweiterung des bestehenden Zentrums in Berkeley County. Der Suchmaschinenbetreiber baut mit Investitionen seine Infrastruktur aus, unter anderem um die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) voranzutreiben.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 19.431,52 | 3,80 % |
EuroStoxx50 | 5.059,59 | 3,85 % |
Dow Jones | 42.346,04 | 0,67 % |
S&P500 | 5.752,78 | 0,88 % |
NASDAQ100 | 20.119,83 | 1,66 % |
Nikkei | 38.106,14 | – 0,32 % |
Hang Seng | 20.743,30 | 14,23 % |
MSCI World | 3.722,20 | 1,14 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 2.666,78 $/oz. | 1,72 % |
Silber | 32,13 $/oz. | 3,19 % |
Brent (Öl) | 71,49 $/bbl. | – 4,58 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 3,50 % |
3-M-Euribor | 3,43 % |
FED-Leitzins | 5,00 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,23 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,95 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,00 % |
10J Bund | 2,11 % |
10J US-Treasury | 3,78 % |
10J JGB (Japan) | 0,82 % |
10J Gilts (UK) | 3,99 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1172 USD.
Deutschland – “Risk on” dank China – Aktienrally gewint an Schwung
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag mit Schwung nach oben. Unterstützung kam am Nachmittag zudem von der Wall Street, die deutlich im Plus notiert. Für der DAX ging es um 1,7 Prozent auf 19.238 Punkte nach oben, er erreichte im Tageshoch mit 19.253 Punkten ein Rekordhoch. Der Euro-Stoxx-50 stieg sogar um 2,4 Prozent auf 5.033 Punkte. Der Euro legte deutlicher zu und stieg auf 1,1175 Dollar. Am Anleihemarkt war die Tendenz zunächst aufwärtsgerichtet, die Gewinne wurden aber im späten Handel wieder abgegeben. Der Ölpreis gab um 2,2 Prozent für ein Barrel der Sorte Brent nach. Marktteilnehmer erklärten dies mit Anzeichen dafür, dass die Versorgungsunterbrechungen in Libyen bald nachlassen könnten. Außerdem berichte die Financial Times, dass Saudi-Arabien sein Ölpreisziel von 100 Dollar aufgeben könnte, weil man sich vorbereite, die Produktion zu erhöhen. Aber auch die Aussicht auf einen möglichen vorübergehenden Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah belasteten ebenfalls die Preise, hieß es. Der Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte verlor gegen den Trend 3,1 Prozent. Erneut kam der Impuls für die Rally für die globalen Aktienmärkte aus Asien. Nach den Stimuli der chinesischen Notenbank vom Montag für die maue chinesische Konjunktur wurde nun überraschend eine Sitzung des Politbüros einberufen, um über Konjunkturmaßnahmen zu beraten. Chinas höchstes Entscheidungsgremium versprach, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stärkere fiskal- und geldpolitische Unterstützung zukommen zu lassen. In Europa legten die Sektoren überdurchschnittlich zu, die von einem wirtschaftlichen Aufschwung im Reich der Mitte profitieren. Rohstoffaktien gewannen im Schnitt 4,4 Prozent, der Stoxx-Index der Haushaltsgüter, in den auch Luxusaktien enthalten sind, verbessert sich ebenfalls um 4,4 Prozent und der Index der Autotitel um 2,2 Prozent. Der Sektor der Technologiewerte gewann 3,0 Prozent, nachdem Micron Technology mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen aufgewartet hatte und zudem einen positiven Ausblick gab. Der Halbleiterhersteller sprach von einer “robusten Nachfrage nach künstlicher Intelligenz”. Zu den wenigen Verlierern im DAX gehörten BASF (-0,1%) am Kapitalmarkttag des Chemieriesen. Von den Aussagen auf dem Kapitalmarkttag der BASF seien die Informationen zur Dividendenpolitik neu, so die DZ Bank. Sie dürften ihre entsprechenden Schätzungen und den Konsens negativ beeinflussen. Für die Aktie der Commerzbank ging es um 6,9 Prozent nach oben. Dafür gab es zwei Gründe. Zum einen will sie ihre Rendite in den kommenden Jahren stärker steigern als bislang geplant. Die Eigenkapitalrendite soll 2027 auf über 12 Prozent zulegen. Bislang hatte die Bank mehr als 11 Prozent in Aussicht gestellt. Außerdem will sie mehr Geld an ihre Aktionäre ausschütten. Zudem findet Morgen ein erstes Treffen der Frankfurter mit der Unicredit (+4,8%) nach deren Anteilskauf statt. Möglicherweise steigt ja noch ein zweiter Werber in den Ring, dann könnte es teuer werden. Unter Druck stand auch die Ubisoft-Aktie (-13,3%). Der französische Videospielproduzent hat das Erscheinungsdatum von “Assassin’s Creed Shadows” nach hinten verschoben und die Ziele gesenkt. H&M verbilligten sich um 4,6 Prozent, hier fielen die Drittquartalszahlen des Textileinzelhändlers enttäuschend aus. Um gleich 12 Prozent ging es für die Aktie der Swatch Groupnach oben. Neben der Erwartung einer nun wieder besseren Nachfrage nach Luxusuhren aus China beflügeln hier die Aussagen von CEO Nick Hayek, der im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin “Bilanz” auch einen möglichen Börsenruckzug als Option nannte.
USA – Micron-Zahlen treiben Halbleiter-Sektor an
Mit Aufschlägen hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Vor allem die guten Zahlen und der starke Ausblick von Micron Technology sorgten für Kauflaune. Der Halbleiter-Sektor im S&P-500 gewann 1,7 Prozent. “In Zeiten echter Wachstumsängste sind positive Schätzungen von Unternehmen zu künftigen Gewinnen eine willkommene Nachricht und können die Aktienkurse leicht weiter in die Höhe treiben”, sagte Jan von Gerich, Chefanalyst bei Nordea. Im Fokus stand auch weiter die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Konjunkturdaten werden aktuell daraufhin abgeklopft, ob die Fed im November erneut einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte vollziehen wird oder das Zinsniveau doch nur um 25 Basispunkte senken wird. Die Konjunkturdaten des Tages deuteten auf eine “widerstandsfähige” Wirtschaft hin, hieß es. Die Blicke waren zudem bereits auf den PCE-Preisindex am Freitag gerichtet. Der Index der persönlichen Konsumausgaben gilt als bevorzugtes Preismaß der US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 42.175 Punkte und näherte sich damit seinem Rekordhoch bei 42.300 Punkten wieder an. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Dabei gab es insgesamt 1.757 (Mittwoch: 820) Kursgewinner und 1.049 (1.953) -verlierer. Unverändert schlossen 54 (94) Titel. Konjunkturseitig sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im August stabil geblieben. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 3,0 Prozent erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind entgegen den Erwartungen um 4.000 auf 218.000 gesunken – den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten. Hier wurde ein Anstieg auf 223.000 prognostiziert. Beim Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal wurde die dritte Veröffentlichung mit einem Wachstum von 3,0 Prozent wie von Ökonomen erwartet bestätigt. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft um 1,4 Prozent gewachsen. Der BIP-Deflator, ein weiteres Inflationsmaß, stieg im zweiten Quartal wie erwartet um 2,5 (Vorquartal: 3,1) Prozent. Die Aktie von Micron Technology kletterte um 14,7 Prozent nach oben, nachdem der Chiphersteller bessere Zahlen als erwartet für das vierte Geschäftsquartal vorgelegt hat. Micron berichtete von einer regen Nachfrage nach Chips für KI-Anwendungen und stellte für das laufende Quartal einen höheren Gewinn in Aussicht als am Markt erwartet. Auch die Aktien anderer Chiphersteller verzeichneten Kursgewinne. So stiegen Nvidia, AMD, Broadcom und Intel um bis zu 3,4 Prozent. Super Micro Computer büßten 12,2 Prozent ein. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass das US-Justizministerium nach einem kritischen Bericht des Leerverkäufers Hindenburg Research gegen den Serverhersteller ermittelt. Der Bericht zitierte Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. H.B. Fuller stiegen nach anfänglichen Verlusten um 0,1 Prozent. Der Klebstoffhersteller hat im dritten Quartal die Markterwartungen verfehlt. Zudem wurde der Ausblick gesenkt. Aramark gewannen 2,9 Prozent. Medienberichten zufolge, soll der französische Caterer Sodexo eine mögliche Übernahme des US-Konkurrenten erwägen. Dies seien derzeit jedoch nur Marktspekulationen, hieß es aus dem Handel. Die Aktie von Southwest Airlineshob um 5,4 Prozent ab. Das Unternehmen rechnet im dritten Quartal des Geschäftsjahres mit einem Anstieg des Umsatzes pro verfügbarer Sitzmeile um 2 bis 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar angekündigt. Dagegen reduzierte sich der Sektor der Ölwerte im S&P-500 mit den deutlich nachgebenden Ölpreisen um 2,0 Prozent. Am Devisenmarkt gab der Dollar seine Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index verlor 0,4 Prozent. Die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell brachte keine neuen Erkenntnisse über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank.
Asien – Chinesiche Börsen weiter im Rally-Modus
Weiter steil aufwärts geht es am Freitag an den Börsen in China. Während die Aktienmärkte in Seoul und Sydney die jüngsten Gewinne etwas konsolidieren und der japanische Aktienmarkt mit Hilfe des nachgebenden Yen freundlich tendiert, verbuchen Schanghai un Hongkong bereits zum dritten Mal in dieser Woche dank der jüngsten Stimuli Pekings kräftige Gewinne. Nachdem zunächst die chinesische Zentralbank (PBoC) verschiedene Zinssenkungen und Unterstützungsmaßnahmen für die strauchelnde heimische Wirtschaft angekündigt hatte, schloss sich am Donnerstag das Politbüro mit Zusagen von weiteren Hilfsmaßnahmen an. Derweil hat die chinesische Zentralbank schon angekündigte Zinssenkungen am Berichtstag vollzogen. Schwache Konjunkturdaten untermauern am Freitag die Notwendigkeit dieser Maßnahmen: Die Gewinne der chinesischen Industrie sind im August stark zurückgegangen, nachdem im Juli noch ein Anstieg verzeichnet worden war. In Hongkong steigt der Hang-Seng-Index um 3,4 Prozent. Der Composite-Index in Schanghai gewinnt 2,1 Prozent. Nutznießer der Konjunkturstimuli sind wie in den vergangenen Tagen vor allem Aktien aus dem angeschlagenen Immobiliensektor. Für China Vanke und Longfor Group geht es um 11,3 bzw. 12,2 Prozent aufwärts, Poly Real Estate gewinnen 9,1 Prozent. In Tokio rückt der Nikkei um 0,8 Prozent vor auf 39.243 Punkte. Rückenwind kommt vom schwächeren Yen. Aufgrund der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger ist die japanische Währung aktuell nicht als “sicherer Hafen” gefragt. Dazu sind die Kernverbraucherpreise in Tokio im September wie erwartet um 2,0 Prozent gestiegen. Das liegt im Rahmen des Zielwerts der japanischen Notenbank und spricht nicht unbedingt für weitere Zinserhöhungen, wie von der Bank avisiert. Im Blick steht auch ein innenpolitisches Thema. Am Berichtstag wählt die Regierungspartei LDP einen Nachfolger für den zurückgetretenen Partei- und Regierungschef Kishida. Japanische Anleger greifen erneut zu Aktien aus dem Chipsektor, die am Donnerstag im Fahrwasser des US-Chipherstellers Micron bereits stark gestiegen waren. Micron hatte überraschend starke Zahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben. Tokyo Electron verbessern sich um 5,3 Prozent und Advantest um 1,4 Prozent. In Seoul gewinnt die Aktie des Chipherstellers SK Hynix nach ihrem Kurssprung vom Donnerstag weitere 2,2 Prozent. Samsung Electronics steigen um 0,7 Prozent. Kaum verändert tendiert der australische Aktienmarkt.
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3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 23.09.2024
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