Marktreporting KW 25

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

wie wirkt sich ein Konflikt im nahen Osten unmittelbar auf unseren Geldbeutel aus? Was hat in diesem Zusammenhang der USD damit zu tun? Diese Fragen möchten wir heute klären …

Zunächst gehen die Angriffe zwischen Israel und dem Iran weiter. Der US-Präsident erklärte inzwischen, dass er in den nächsten zwei Wochen über einen Kriegseintritt der US entscheiden möchte und sendet damit deutliche Signale an den Iran.

Nun könnte man sagen, was ein Konflikt “da unten” mit unserem Wirtschaftsleben “hier oben” zu tun hat. Die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten finden schließlich in den USA, Europa und Asien statt …

Allerdings liegt genau “dort unten” die Straße von Hormus! Das Nadelöhr ist mit die wichtigste Handelsroute für den weltweiten Erdöl- und Erdgas-Handel. Denn sie verbindet den persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem arabischen Meer und mündet schließlich in den indischen Ozean. Bis zu 17,4 Mio. Barrel Erdöl durchkreuzen täglich auf Tankern die Straße von Hormus, 85% davon gehen nach Asien, vor allem China, Japan, Südkorea und Indien. Insgesamt geht etwa ein Drittel des weltweiten Ölhandels durch die Straße von Hormus.

Daher ist es kein Wunder, dass der Rohölpreis seit Anfang des Jahres und zuletzt seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran stark gestiegen ist.

Doch was passiert an unseren Tankstellen -> NICHTS !?

Der Preis für einen Liter Super-Benzin lag am 1. Januar bei ca. 1,66 EUR und nun bei 1,61 EUR (Daten von www. clever-tanken.de). Der Benzinpreis ist sogar gefallen!

Nun ist der Benzinpreis nicht wirklich gefallen …

Betrachen wir den tatsächlichen Rohstoffpreis, nämlich den Benzinpreis an der weltgrößten Warenterminbörse NYMEX ist der Benzinpreis für eine Gallone (= 3,785 Liter / amerikanische Maßeinheit, die NYMEX sitzt in New York) seit Jahresanfgang um über 10 % gestiegen und liegt aktuell bei 2,33 USD pro Gallone.

(Entspricht ca. 0,60 USD pro Liter, bzw. 0,52 EUR pro Liter. Hier sehen wir einmal wieviel in der Benzin-Wertschöpfungs- und Steuerkette noch alles auf den Benzinpreis hinzu gerechnet wird.)

Bedeutet im Umkehrschluss unser Super-Benzin müsste eigentlich bei mindestens 1,80 EUR liegen, respektive deutlich darüber.

Woran liegt das? Ganz einfach: An der Abwertung des US-Dollar. Dieser ist seit 1.1. über 11 % gefallen. Haben Sie am 1.1. noch 1,03 USD für einen Euro bekommen, erhalten Sie jetzt 1,15 USD, was einer Abwertung von ca. 12 % entspricht.

Und da das Öl und Benzin dieser Welt in USD abgerechnet wird, spielt es uns (als Europäer) in die Karten. Die USD-Abwertung verschafft uns sozusagen einen Wettbewerbsvorteil ggü. der restlichen Welt, in dem die USD-Abwertung die Ölpreisrisiken der aktuellen Konflikte abfedert!

Betrachen wir andere große Fremdwährungsbereiche, wie z. B. Indien, so sehen wir dort eine Aufwertung des USD ggü. dem indischen Rupien von ca. 1,3 % – d. h. Indien muss für sein Öl und Benzin etwas mehr wie den aktuellen Preisanstieg bezahlen.

Ähnlich sieht es in China aus. Die Japaner hingegen profitieren von einem ähnlichen Effekt wie wir.

Diese Punkte zusammgenfasst beleuchten einmal mehr wie stark unsere Welt verflochen ist und wie Ereignisse, die vermeintlich sehr weit weg sind, sich direkt auf unser Leben vor Ort auswirken.

Denken Sie bspw. einmal an die Benzinpreise zu Beginn des Ukraine-Krieges zurück … hier hatten wir genau den umgekehrten Effekt. Die Ölpreise sind ebenfalls stark gestiegen und der USD hat ggü. dem EUR um über 15 % aufgewertet.

Wir hoffen einen guten Einblick über die Zusammenhänge gegeben zu haben und wünschen einen schönen Sonntag!

Wochenüberblick
 

Montag3

ISRAEL/IRAN
Israel und der Iran haben ihre wechselseitigen Angriffe fortgesetzt. Dabei gab es zahlreiche Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte einen Regimewechsel im Iran als mögliches Ergebnis der Angriffe, mit denen Israel eine “existenzielle Bedrohung” abwehre. Die iranische Führung hat Israel wiederholt das Existenzrecht abgesprochen, weist jedoch Vorwürfe zurück, sie strebe nach Atomwaffen. Die israelische Fluggesellschaft El Al sagte sämtliche Flüge zunächst bis zum 19. Juni ab und kündigte eine Annullierung einiger weiterer Flüge nach Europa bis zum 23. Juni an.

KANADA/G7
Kanzler Friedrich Merz trifft in Kanada die Staats- und Regierungschefs der anderen G7-Staaten. Die Spitzen der wichtigsten westlichen Industriestaaten wollen in Kananaskis zunächst Fragen der Weltwirtschaft beraten. Dabei dürften dann auch die von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochenen Zollkonflikte eine Rolle spielen. Beim Abendessen soll es um die wichtigsten außenpolitischen Fragen gehen. Dabei dürften die wechselseitigen Angriffe von Israel und dem Iran eine zentrale Rolle spielen.

LUFTFAHRT
Bei Paris startet die weltgrößte Branchenmesse der Luftfahrt. Trotz der US-Zölle, eskalierender Konflikte und schwieriger Lieferketten will die Branche für “Business as usual” mit Großaufträgen für Flugzeuge sorgen. In Le Bourget dürfte es aber auch um Künstliche Intelligenz, autonomes Fliegen und militärische Drohnen gehen.

USA/MINNESOTA/ATTENTAT
Nach einem Attentat auf demokratische Politiker im US-Bundesstaat Minnesota hat die Polizei den flüchtigen Verdächtigen festgenommen. Wie Gouverneur Tim Walz sagte, ist der Mann verhaftet worden. Er stehe im Verdacht, Melissa Hortman – die führende Demokratin im Repräsentantenhaus von Minnesota – und ihren Ehemann am Samstag erschossen zu haben. Nachdem Polizeibeamte versucht hatten, ihn zu stellen, flüchtete er zu Fuß. Daraufhin wurde eine Großfahndung nach ihm eingeleitet.

Thyssenkrupp
Der Vertrag von Konzernchef Miguel Lopez soll Insiderangaben zufolge in dieser Woche verlängert werden. Dies werde auf einer Aufsichtsratssitzung am 20. Juni stattfinden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Dann werde auch über die Ausgliederung der Marinesparte TKMS entschieden.

RENAULT
Chef Luca De Meo verlässt den Autobauer und leitet einem Medienbericht zufolge künftig den Luxusgüterkonzern KERING. Bei Kering übernehme De Meo den Chefposten von dem Milliardär Francois-Henri Pinault, berichtete die Zeitung “Le Figaro”. Pinault ist bisher in einer Doppelrolle Chef des Vorstands und des Verwaltungsrats. Renault bestätigte, dass De Meo das Unternehmen am 15. Juli verlassen werde, um eine Aufgabe außerhalb der Autobranche zu übernehmen. Ein Kering-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

NISSAN
Der Vorstandsvorsitzende des angeschlagenen japanischen Autobauers, Ivan Espinosa, will einem Bericht zufolge den Anteil des Unternehmens an seinem französischen Partner Renault reduzieren. Der Verkauf der gesamten Fünf-Prozent-Beteiligung an Renault würde bei den derzeitigen Aktienkursen etwa 100 Milliarden Yen (etwa 554 Millionen Euro) einbringen, die Nissan für die Entwicklung neuer Fahrzeuge verwenden wolle, berichtete die Wirtschaftszeitung “Nikkei”.

US STEEL
US-Präsident Trump hat die Übernahme des Stahlkonzerns durch den japanischen Konkurrenten Nippon Steel für 14,9 Milliarden Dollar genehmigt. Damit endet ein 18 Monate andauerndes Übernahmeringen, das in den USA unter Beschuss von politischer und Gewerkschaftsseite stand. Trump unterzeichnete eine Anordnung, die den Zusammenschluss unter der Bedingung erlaubt, dass die Unternehmen eine Vereinbarung mit dem Finanzministerium zur Lösung nationaler Sicherheitsbedenken unterzeichnen. US Steel erhält mit der Übernahme dringend benötigte Investitionen, Nippon Steel kann von US-Infrastrukturprojekten profitieren und dabei von Trump verhängte Stahlzölle umgehen.

AMAZON
Der Tech-Riese hat Investitionen von 20 Milliarden australischen Dollar (12,97 Milliarden Dollar) für den Ausbau, Betrieb und die Wartung seiner Rechenzentren in Australien angekündigt. Der US-Konzern will damit die KI-Kapazitäten des Landes stärken, teilte das Unternehmen in einem Blog-Beitrag mit.


Dienstag4

Deutschland
Die Konjunkturerwartungen der Börsianer dürften sich angesichts der Atempause im internationalen Zollstreit weiter aufgehellt haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass das vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellte Barometer erneut ansteigen wird – und zwar auf 35,0 Zähler im Juni, nach 25,2 Punkten im Mai. Die Umfrage dürfte allerdings die Reaktion der Anleger und Analysten auf die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran noch nicht umfassend abbilden.

Kanada
Die Eskalation im Krieg zwischen Israel und dem Iran überschattet den G7-Gipfel in Kanada: US-Präsident Donald Trump verlässt wegen der Situation im Nahen Osten vorzeitig das Treffen und kehrt am Montagabend nach Washington zurück. Am zweiten Tag des G7-Gipfels der wichtigsten westlichen Volkswirtschaften steht das Thema Ukraine im Mittelpunkt. In Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wollen vor allem die Europäer der Ukraine weitere Hilfe zusichern. Wegen Trumps vorzeitiger Abreise wird das geplante Treffen zwischen ihm und Selenskyj nicht stattfinden. Am Dienstag werden weitere eingeladene Staats- und Regierungschefs etwa aus Indien, Brasilien oder Südafrika zu dem Treffen erwartet.

Nahost
Die USA erörtern derzeit einem Medienbericht zufolge ein Treffen mit dem Iran noch in dieser Woche. Wie “Axios” unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, soll das Treffen zwischen dem US-Gesandten Steve Witkoff und dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi stattfinden. Witkoff und Araghchi sollen dann einen Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel sowie das Atomabkommen besprechen.

Zölle / Großbritannien
Die USA und Großbritannien haben das Handelsabkommen unterzeichnet, auf das sich beide Länder im Mai verständigt hatten. US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer gaben die Unterzeichnung auf dem G7-Gipfel in Kanada bekannt.
Zölle / Japan
Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba und US-Präsident Donald Trump konnten zu den US-Zöllen keinen Durchbruch erzielen. Trump und Ishiba trafen sich 30 Minuten lang am Rande des G7-Gipfels im kanadischen Kananaskis. “Wir haben die Möglichkeit eines Abkommens bis zur letzten Minute ausgelotet, aber es gibt immer noch Punkte, in denen unsere Ansichten auseinandergehen”, sagte Ishiba vor Reportern. Er lehnte es ab, zu sagen, in welchen Fragen Japan und die USA nicht übereinstimmen.
Zölle / Kanada
Nach Angaben des kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney haben er und US-Präsident Donald Trump sich auf Verhandlungen über ein neues Wirtschafts- und Sicherheitsabkommen geeinigt. Dies teilte Carneys Büro in einer Erklärung mit. Einem Sprecher des kanadischen Ministerpräsidenten zufolge wollen beide Seiten eine Einigung innerhalb von 30 Tagen anstreben. Carney, der die Wahlen im April mit dem Versprechen gewonnen hatte, Trumps Zölle zu bekämpfen, drängt auf eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung zu den USA.

Fresenius Medical Care
Der Dialysekonzern will Investoren auf seinem Kapitalmarkttag in London seine neue Strategie vorstellen. Das Unternehmen hatte sich zuletzt besser als von Analysten erwartet geschlagen und vom Sparkurs von Vorstandschefin Helen Giza profitiert. Sie hat den Konzern, der lange unter den Folgen der Corona-Pandemie, Personalmangel und steigenden Kosten litt, mit einem umfassenden Umbau wieder stabilisiert. Der Restrukturierungskurs umfasste unter anderem Stellenstreichungen und die Trennung von unrentablen Kliniken.

OpenAi
Der ChatGPT-Entwickler soll das US-Verteidigungsministerium mit besseren auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Systemen ausstatten und hat deshalb laut Pentagon einen Auftrag in Höhe von 200 Millionen Dollar erhalten. “Im Rahmen dieses Auftrags wird der Auftragnehmer Prototypen von KI-Fähigkeiten entwickeln, um kritische nationale Sicherheitsherausforderungen sowohl im Bereich der Kriegsführung als auch im Unternehmensbereich anzugehen”, so das Pentagon in einer Erklärung. Die Entwicklung soll in erster Linie in und um Washington stattfinden und im Juli 2026 abgeschlossen sein.

Softbank
Der japanische Konzern hat durch den Verkauf von 21,5 Mio. T-Mobile-Aktien zu je 224 USD 4,8 Mrd. USD eingenommen. Wie aus einem Arbeitspapier der beiden Unternehmen, das Reuters eingesehen hat, hervorging, wurden die Aktien in einer Preisspanne von 224 bis 228 USD pro Stück angeboten. Der endgültige Preis lag etwa drei Prozent unter dem Schlusskurs von T-Mobile am Montag von 230,99 USD. SoftBank wird nach dem Aktienverkauf der zweitgrößte Aktionär von T-Mobile bleiben, hinter der Deutschen Telekom.

ThyssenKrupp
Die Arbeitnehmerseite des Konzerns erwartet laut “Rheinische Post”, dass Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm für die Vertragsverlängerung von Konzernchef Miguel Lopez sein doppeltes Stimmrecht nutzt. Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat würden ihre Zustimmung an Bedingungen etwa zur Finanzierung für die Abspaltung von Töchtern knüpfen.


Mittwoch5

Israel/Iran
US-Präsident Donald Trump verschärft den Ton gegenüber dem Iran. Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social forderte er die “bedingungslose Kapitulation” der Islamischen Republik und warnte, die Geduld der USA sei am Ende. “Wir wissen genau, wo sich der sogenannte ‘Oberste Führer’ versteckt”, schrieb er mit Blick auf das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei.

Deutschland
In Berlin trifft Kanzler Friedrich Merz nach seiner Rückkehr vom G7-Gipfel die 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der Bund Ländern und Kommunen einen finanziellen Ausgleich für die Steuerausfälle aus dem “Investitionsbooster” gewähren soll. Viele Länder fordern Nachbesserungen in dem Gesetzesentwurf von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), der bereits im Kabinett beschlossen wurde und derzeit im Bundestag beraten wird.

USA
Trotz anhaltender Kritik aus dem Weißen Haus dürfte die US-Notenbank eine Zinssenkung auf die lange Bank schieben. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell werden den geldpolitischen Schlüsselsatz voraussichtlich in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent halten. In diesem Bereich liegt er bereits seit Dezember 2024 – sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump, der auf eine kräftigen Senkung dringt. Trotz höherer Importzölle zog die Inflation zuletzt nur wenig an. Volkswirte geben jedoch noch keine Entwarnung, weil der von Trump ausgelöste Zollschock womöglich erst später auf die US-Verbraucherpreise durchschlagen wird.

Amazon
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Amazon wird nach Angaben des Online-Händlers in den kommenden Jahren insgesamt zu einer Verkleinerung der Belegschaft führen. Konzernchef Andy Jassy erklärte in einer auch online veröffentlichen Mitteilung an die Mitarbeiter: “Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Jahren die Gesamtzahl der Mitarbeiter im Konzern reduzieren werden, da wir durch den umfassenden Einsatz von KI im gesamten Unternehmen Effizienzgewinne erzielen.”

VW
Volkswagen hat gestern sein erstes komplett autonom fahrendes Serienauto präsentiert. In Hamburg zeigte Europas größter Autobauer die Serienversion des selbstfahrenden Elektro-Bullis ID Buzz AD (für autonomous driving). Erstmals zum Einsatz kommen soll er ab 2026 zunächst in Hamburg und Los Angeles. Weitere Städte sollen folgen.

Telekom
T-Mobile US gaben zudem vorbörslich um 4,5 Prozent nach. Der zweite Großaktionär der US-Telekom-Tochter, der Technologie-Investor-Softbank, veräußerte T-Mobile Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar, um seinen Wachstumskurs im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) zu finanzieren.

Verve Therapeutics
Verve Therapeutics sprangen vor dem Handelsstart um fast 77 Prozent nach oben, während Eli Lilly 0,6 Prozent einbüßten. Der Arzneimittelhersteller will das Biotech-Unternehmen für 1,3 Milliarden Dollar übernehmen und 13,50 Dollar je Verve-Aktie zahlen./ck/mis


Freitag7

China
China hat die Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Der einjährige Leitzins (LPR) wurde bei 3,00 Prozent belassen, während der fünfjährige LPR unverändert bei 3,50 Prozent blieb. Im vergangenen Monat senkte China zum ersten Mal seit Oktober die Leitzinsen, während die großen Staatsbanken die Einlagenzinsen senkten, um die Wirtschaft vor den Auswirkungen des Handelskriegs zwischen China und den USA zu schützen

Deutschland
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Mai deutlich weniger stark gestiegen als zuletzt. Sie kletterten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent auf 62,8 Mrd. €, wie aus dem neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Freitag in Berlin veröffentlicht werden soll. In den ersten fünf Monaten zusammen betrug das Plus 8,3 Prozent auf gut 349 Mrd. €.
Die anhaltende deutsche Konjunkturschwäche trübt aus Sicht der Berliner Ratingagentur Scope die wirtschaftlichen Aussichten der Euro-Zone. Laut der Reuters vorliegenden aktuellen Prognose wird die Wirtschaft hierzulande nach zwei Rezessionsjahren 2025 noch nicht anspringen. Die Analysten von Scope erwarten für das laufende Jahr “kein Wachstum” und blicken damit weit skeptischer auf die deutsche Konjunktur als noch im Oktober 2024, als sie ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,9 Prozent veranschlagten. Die schwache Entwicklung Deutschlands werde das Wachstum der Euro-Zone auf 1,1 Prozent drücken, 0,5 Prozentpunkte unter der Oktober-Prognose.
Die Pläne für eine klimafreundliche Stahlproduktion in Deutschland haben durch die Absage eines wichtigen Projekts von ArcelorMittaleinen schweren Dämpfer erhalten. Der Konzern teilte mit, milliardenschwere Projekte für die Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstatt nicht weiter zu verfolgen. Der Bund wollte diese mit 1,3 Mrd. € fördern. ArcelorMittal habe die Bundesregierung über die Entscheidung informiert, dass der Konzern aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion die Investitionen nicht weiterführen könne.

Japan
Japans Kerninflation hat im Mai mit 3,7 Prozent die höchste Jahresrate seit mehr als zwei Jahren erreicht. Wie aus Regierungsdaten hervorging, lag der Anstieg des Kernverbraucherpreisindex (CPI), der die volatilen Kosten für frische Lebensmittel ausschließt, über der mittleren Marktprognose von 3,6 Prozent und folgte auf einen Anstieg von 3,5 Prozent im April. Dies war der schnellste jährliche Anstieg seit 4,2 Prozent im Januar 2023.

Nahost
US-Präsident Donald Trump will nach offiziellen Angaben binnen zwei Wochen entscheiden, ob sich die USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran einschalten. Es gebe eine “erhebliche Chance auf Verhandlungen” mit dem Iran, zitierte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt vor Journalisten aus einer Erklärung des Präsidenten. Diese könnten “in naher Zukunft stattfinden oder auch nicht”. Daher werde er innerhalb der nächsten zwei Wochen seine Entscheidung treffen, ob er einschreite oder nicht. Trump wolle zwar eine diplomatische Lösung, sagte Leavitt. Oberste Priorität sei aber, dass Iran keine Atomwaffen erhalten dürfe.

BYD
Der chinesische Elektroauto-Riese hat eine gewaltige Offensive in Europa gestartet. Nachdem das Unternehmen bereits Tesla bei den E-Verkäufen in der Region überholt hat, will es sich nun einen Platz in der europäischen Automobil-Hierarchie neben Volkswagen, Stellantis und Co. sichern. Dafür plant BYD Ausgaben von bis zu 20 Mrd. USD und hat bereits Führungskräfte von etablierten Autobauern eingestellt. Sein erschwinglicher Dolphin Surf soll der Fiat 500 oder VW Käfer der Elektro-Ära werden. Es ist ein riskanter Einsatz in einer Region, die von Bürokratie und Vorschriften geprägt ist, die etablierte Marken begünstigen. Aber BYD sieht eine seltene Chance, da die E-Umstellung einen 500 Mrd. €  schweren Markt öffnet, in dem Elektrofahrzeuge im Durchschnitt noch doppelt so viel kosten wie in China. Die Ergebnisse zeigen sich bereits: BYD erzielte bis April in jedem der fünf größten europäischen Märkte — Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien — Wachstumsraten von 200% oder mehr.

Deutsche Euroshop
Die Aktien gewannen 9 Prozent. Das Unternehmen will eine höhere Dividende zahlen als bislang angekündigt. Der Einkaufszentreninvestor will der Hauptversammlung am 27. Juni eine Dividende von 2,65 € vorschlagen. Im Mai hatte Deutsche Euroshop noch eine Dividende von 1 € in Aussicht gestellt.

ThyssenKrupp
Die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera will den Ausbau ihres Portfolios an grüner Wasserstofftechnologie vorantreiben und hat eigenen Angaben zufolge Schlüsseltechnologien sowie einen Teststandort des dänischen Unternehmens Green Hydrogen Systems (GHS) erworben. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde eine entsprechende Vereinbarung zum Erwerb wesentlicher Technologie-Assets von GHS, einem Unternehmen mit Schwerpunkt auf Hochdruck-Elektrolyse, bereits unterzeichnet. Die Akquisition umfasse geistiges Eigentum sowie ein Testzentrum mit einem funktionsfähigen Prototypen am Standort Skive in Dänemark. Die Kaufpreiszahlung sei vollständig aus liquiden Mitteln erfolgt, über die Höhe des Kaufpreises habe man Vertraulichkeit vereinbart.

TikTok
US-Präsident Donald Trump hat die Frist für einen Verkauf des Kurzvideodienstes TikTok trotz eines anderslautenden Gesetzes ein drittes Mal verlängert. Er schob die Frist um weitere 90 Tage nach hinten. Wegen einer möglichen Bedrohung der nationalen Sicherheit hatte der Kongress im Jahr 2024 ein Gesetz verabschiedet, das TikToks chinesischen Mutterkonzern ByteDance eigentlich verpflichtete, sein US-Geschäft bis zum 19. Januar 2025 zu verkaufen. TikTok hat bei Trumps Wahlerfolg eine Rolle gespielt.

 

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX23.350,55– 0,70 %
EuroStoxx505.219,68– 1,00 %
S&P5005.965,39– 0,14 %
NASDAQ10021.626,39– 0,02 %
MSCI Emerging Markets1.180,53– 0,42 %
MSCI World3.871,35– 0,50 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold3.367,90 $/oz.– 1,86 %
Brent (Öl)77,45 $/bbl.3,53 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz2,00 %
3-M-Euribor2,02 %
FED-Leitzins4,50 %
Tagesgeldsatz Japan0,48 %
Tagesgeldsatz UK4,22 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,08 %
10J Bund2,52 %
10J US-Treasury4,37 %
10J JGB (Japan)1,41 %
10J Gilts (UK)4,53 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,5149 USD.

Am Feiertag tendieren deutsche Aktien schwächer – In Asien kommt es zur Erholung zum Wochenausklang

Der deutsche Aktienmarkt hat am Fronleichnam seine Talfahrt fortgesetzt. Der DAX verlor 1,12 Prozent und schloss bei 23.057,38 Punkten. Auch der MDAXder mittelgroßen Unternehmen gab nach – um 1,90 Prozent auf 29.120,07 Punkte. Impulse von den US-Börsen blieben aus, da diese feiertagsbedingt geschlossen waren.
Besonders die zunehmende Sorge vor einer Eskalation im Nahost-Konflikt drückte auf die Stimmung. Im Mittelpunkt stehe die Frage, ob die USA militärisch in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen. Marktbeobachter verweisen auf die Stationierung amerikanischer Tankflugzeuge und Kriegsschiffe in der Region. Die geldpolitischen Entscheidungen aus Washington und Europa zeigten hingegen kaum Wirkung. Die US-Notenbank Fed ließ den Leitzins wie erwartet unverändert und widersetzte sich damit erneut dem politischen Druck von Präsident Donald Trump, der eine Zinssenkung gefordert hatte. Die Fed stellte jedoch zwei Zinssenkungen bis Jahresende in Aussicht. Auch in Europa standen die Börsen unter Druck. So verlor der EuroStoxx 50 1,3 Prozent, während die Abschläge in London und Zürich moderater ausfielen.

An den Börsen in Ostasien kommt es zum Wochenausklang zu einer Erholung von den Vortagesabgaben. Treiber ist, dass US-Präsident Trump eine Entscheidung über die Beteiligung der USA am Krieg Israels gegen Iran um zwei Wochen verschoben hat. Das schürt Hoffnungen, dass sich die USA letztlich heraushalten werden. Die Ölpreise geben darauf kräftiger nach um gut 2 Prozent. Für Zuversicht sorgt daneben, dass sich die europäischen Außenminister in Genf mit iranischen Vertretern treffen und diese zu einem raschen Dialog und einem Entgegenkommen bei den nuklearen Aktivitäten drängen werden. Laut dem französischen Außenminister geht es darum, Teheran dazu zu bringen, eine “substanzielle und dauerhafte” Reduzierung nicht nur seines Atomprogramms, sondern auch seines Programms für ballistische Raketen zu bewegen.
In Seoul steigt der Kospi um 1,2 Prozent. Dort stützt zusätzlich die Aussicht auf ein stärkeres Wachstum als Folge eines von der Regierung vorgeschlagenen Nachtragshaushalts. In Hongkong legt der HSI um 1,2 Prozent zu, während in Shanghai das Marktbarometer gut behauptet tendiert.
Ebenso in Tokio, wo der Nikkei-225 um 0,1 Prozent auf 38.523 Punkte zulegt. Er wird gebremst von der Sorge über steigende Zinsen, nachdem neue Preisdaten (s.u.) höher als erwartet ausgefallen sind. 

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 20.06.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 20.06.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 16.06.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 17.06.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 18.06.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 19.06.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 20.06.2025

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