Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
diese Woche kam es zu einer geopolitischen Erschütterung im nahen Osten.
Die Spannungen zwischen Israel und Iran haben ein gefährliches Niveau erreicht –
und gipfelten in Raketenangriffen Israels auf atomare und militärische Anlagen des Iran. Was als regionaler Machtkampf begann, könnte sich zu einer globalen Krise ausweiten. In dieser Ausgabe analysieren wir die historischen Wurzeln, potenziellen Folgen und diplomatischen Bemühungen rund um diesen explosiven Konflikt.
Historische Tiefen: Vom Partner zum Erzfeind
Vor 1979 verband Israel und Iran eine strategische Partnerschaft. Doch mit der Islamischen Revolution wandelte sich das Verhältnis dramatisch. Der neue iranische Gottesstaat erklärte Israel zum „kleinen Satan“ – seither prägen Feindseligkeit, Stellvertreterkriege und das umstrittene Atomprogramm das Verhältnis. Israel sieht in Irans nuklearen Ambitionen eine existenzielle Bedrohung – und agiert zunehmend offensiv.
Wirtschaft unter Druck: Öl, Börsen und Blockaden
Ein Krieg würde die Weltwirtschaft erschüttern. Die Straße von Hormus – Nadelöhr für 20 % des globalen Ölhandels – könnte blockiert werden. Die Folge: explodierende Energiepreise, Börsenbeben und eine Flucht in sichere Häfen wie Gold. Besonders rohstoffabhängige Volkswirtschaften wären betroffen.
Militärische Eskalation: Mehr als ein regionaler Konflikt?
Ein offener Krieg würde internationale Akteure auf den Plan rufen. Die USA und ihre Verbündeten stehen fest an Israels Seite. Russland und China könnten Iran unterstützen – nicht zuletzt, um ihren Einfluss im Nahen Osten zu sichern. Auch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen weltweit sind wahrscheinlich.
Humanitäre Katastrophe droht
Millionen Menschen könnten zur Flucht gezwungen werden. Die Region steht vor einer humanitären Krise – mit überlasteten Nachbarstaaten und erschwertem Zugang für Hilfsorganisationen. Die internationale Gemeinschaft wäre gefordert wie selten zuvor.
Geopolitische Verschiebungen: Neue Allianzen, alte Feindschaften
Ein Krieg könnte bestehende Bündnisse sprengen – oder neue formen. Einige arabische Staaten, die sich zuletzt Israel angenähert hatten, könnten unter innenpolitischem Druck ihre Position überdenken. Die UNO stünde vor der Herausforderung, zwischen den Fronten zu vermitteln.
Trotz der Eskalation gibt es diplomatische Lichtblicke:
– USA & Oman: Vermitteln verdeckt zwischen den Konfliktparteien
– EU & UNO: Rufen zur sofortigen Deeskalation auf
– China & Russland: Bieten sich als neutrale Vermittler an
– Saudi-Arabien & Katar: Streben regionale Friedensgespräche an
Ausblick: Die kommenden Tage entscheiden
Die Lage ist angespannt – aber nicht hoffnungslos. Noch besteht die Chance auf eine diplomatische Lösung. Doch das Zeitfenster schließt sich schnell. Die Welt blickt gespannt auf den Nahen Osten.
Wir wünschen einen schönen Sonntag!

Dienstag4
China
Die Spirale aus immer neuen Zöllen zwischen den USA und China hat die Volksrepublik im Mai hart getroffen. Nach Angaben der Zollbehörde exportierte China im Vergleich zum Vorjahresmonat und gemessen am Warenwert 34,5 Prozent weniger in die USA. Das ist der stärkste Einbruch seit Februar 2020, als die Corona-Pandemie um sich griff. Die chinesischen Importe aus den USA sanken im Mai um gut 18 Prozent, nachdem es im April bereits ein Minus von knapp 14 Prozent gegeben hatte.
Japan
Die Wirtschaft ist im 1. Quartal 2025 geschrumpft, aber nicht so stark wie zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent, wie revidierte Daten der Regierung am Montag zeigten. Die ursprüngliche Schätzung lag bei minus 0,7 Prozent. Der private Konsum, der mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung ausmacht, war stärker als zunächst angenommen und legte leicht um 0,1 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorquartal – der in Europa üblichen Berechnung der BIP-Daten – stagnierte die japanische Wirtschaft.
Die Verbraucherpreise in China sind im Mai den 4. Monat in Folge gefallen. Gleichzeitig hat sich die Deflation auf Erzeugerebene vertieft. Der Verbraucherpreisindex sank im vergangenen Monat um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikbüro mitteilte. Das Ergebnis fiel etwas besser aus als die in einer Reuters-Umfrage prognostizierte Abnahme von 0,2 Prozent. Allerdings sank der Erzeugerpreisindex im Mai um 3,3 Prozent im Jahresvergleich. Es ist der stärkste Rückgang seit 22 Monaten. Ökonomen hatten in einer Reuters-Umfrage mit einem Minus von 3,2 Prozent gerechnet.
Nahost
Die Vereinten Nationen (UN) konnten nach eigenen Angaben seit der Aufhebung der israelischen Hilfsblockade vor drei Wochen nur wenig Mehl in den Gazastreifen bringen. Die UN haben 4.600 Tonnen Weizenmehl über den Kerem-Shalom-Übergang in den Gazastreifen transportiert, wie der stellvertretende UN-Sprecher Fahan Haq gegenüber Reportern sagte. “Das meiste davon wurde von verzweifelten, hungernden Menschen gestohlen, bevor die Lieferungen ihr Ziel erreichten. In einigen Fällen wurden die Lieferungen von bewaffneten Banden geplündert”, sagte Haq.
USA / Iran
Der Iran hat bezüglich der Gespräche um ein Atomabkommen mit den Vereinigten Staaten einen Gegenvorschlag angekündigt. Damit reagierte das Land auf ein US-Angebot, das es für inakzeptabel hält. Des Weiteren hat der Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärt, dass die nächste Runde der indirekten Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA für Sonntag in Muscat im Oman geplant sei. Dies teilte das Außenministerium auf seinem Telegram-Kanal mit. US-Präsident Donald Trump hatte dagegen verkündet, die Gespräche über ein Atomabkommen würden am Donnerstag fortgesetzt.
USA / Proteste
Das US-Militär wird vorübergehend etwa 700 Soldaten der Marines nach Los Angeles entsenden. Wie das US-Militär mitteilte, wurde ein Bataillon zum Schutz von Bundeseigentum und -personal entsandt, bis weitere Truppen der Nationalgarde vor Ort eintreffen. Aus Regierungskreisen hieß es, Trump werde sich vorerst nicht auf das Aufstandsgesetz berufen, das dem Militär erlauben würde, direkt an der zivilen Strafverfolgung teilzunehmen. Das Entsenden der Soldaten gilt dennoch als eine weitere Eskalation der Reaktion von Präsident Donald Trump auf die Straßenproteste gegen seine aggressive Einwanderungspolitik. Am Montag haben hunderte Demonstranten bereits den vierten Tag in Folge vor einem Bundesgefängnis in Los Angeles, in dem Einwanderer festgehalten werden, protestiert.
Deutsche Telekom
Die wachstumsstarke US-Tochter der Bonner Konzerns steht einem Zeitungsbericht zufolge vor einem Führungswechsel. Der Chef von T-Mobile, Mike Sievert, werde sein Amt voraussichtlich in diesem oder kommenden Jahr vorzeitig aufgeben, um sich eine Auszeit zu nehmen, schrieb das “Handelsblatt” unter Berufung auf Insider. Aussichtsreichster Kandidat für seine Nachfolge sei Srini Gopalan, der aktuell das Tagesgeschäft des Mobilfunkers verantwortet.
Huawai
Die Chips von Huawei Technologies hinken ihren Konkurrenten aus den USA dem Geschäftsführer des Unternehmens zufolge eine Generation hinterher. “Die Vereinigten Staaten haben die Leistungen von Huawei überboten. Huawei ist nicht so groß. Wir müssen hart arbeiten, um ihre Bewertung zu erreichen”, zitierten chinesische Staatsmedien Ren Zhengfei. Das Unternehmen wolle Wege finden, die Leistung durch Methoden wie Cluster-Computing zu verbessern. Cluster-Computing bedeutet, dass mehrere Computer zusammenarbeiten.
Meta
Der Konzern führt einem Medienbericht zufolge Gespräche über eine Investition in das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Startup-Unternehmen SCALE AI, die mehr als zehn Milliarden Dollar betragen könnte. Die Bedingungen des Geschäfts seien noch nicht fix und könnten sich noch ändern, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Warner Bros Discovery
Der US-Medienkonzern soll in zwei Firmen aufgespaltet werden. Der Streamingdienst und das Filmstudio sollen dabei vom Kabelfernsehen getrennt werden, teilte das Unternehmen mit. Zum Konzern gehören unter anderem der Bezahlsender HBO und der Nachrichtensender CNN.
Mittwoch5
USA/CHINA/HANDEL
Die USA und China haben sich während der Gespräche über eine Annäherung in Handelsfragen auf ein Rahmenabkommen geeinigt. “Wir haben uns auf einen Rahmen geeinigt, um den Genfer Konsens und das Gespräch zwischen den beiden Präsidenten umzusetzen”, sagte US-Handelsminister Howard Lutnick zum Abschluss nach zwei Tagen intensiver Verhandlungen in London. Lutnick zufolge wurde vereinbart, dass beide Seiten nun mit ihren Staatsoberhäuptern – US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping – sprechen werden, um sicherzustellen, dass diese dem Rahmenabkommen zustimmen. Dies bestätigte auch der stellvertretende chinesische Handelsminister Li Chenggang.
ÖSTERREICH
Nach dem Amoklauf von Graz mit elf Toten hat die Polizei weiter keine Hinweise auf ein Motiv. Zwar sei bei einer Hausdurchsuchung bei dem verstorbenen mutmaßlichen Täter ein Abschiedsbrief in analoger und digitaler Form gefunden worden, in dem sich der junge Mann von seinen Eltern verabschiede, sagte Franz Ruf, Direktor für Öffentliche Sicherheit, im ORF. “Es kann aber aus dem Abschiedsbrief kein Motiv entnommen werden. Das ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.” Den Behörden zufolge hatte ein 21 Jahre alter Ex-Schüler der Schule in Graz zehn Menschen erschossen und anschließend Suizid begangen.
USA/PROTESTE
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, hat eine Ausgangssperre für die Innenstadt von Los Angeles verhängt. Dort war es seit Tagen bei Protesten gegen die Migrationspolitik zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften gekommen. Bass hatte sich laut CNN zuvor mit dem Polizeichef von Los Angeles getroffen, um die Möglichkeit einer Ausgangssperre inmitten der Proteste der Einwanderer zu besprechen.
TESLA
Tesla Chef Elon Musk hat die ersten Fahrten der selbstfahrenden Tesla-Roboter-Taxis für die Öffentlichkeit auf den 22. Juni datiert. Musk hat einen kostenpflichtigen Robo-Taxi-Service in Austin versprochen, der mit etwa 10 bis 20 seiner Model-Y-Geländewagen beginnen soll, die in einem begrenzten Gebiet und unter menschlicher Aufsicht fahren werden. Das Unternehmen plant dann, den Betrieb im Laufe des Jahres auf andere US-Bundesstaaten auszuweiten, einschließlich Kalifornien, das strenge Vorschriften hat.
GM
Der US-Autobauer will in den nächsten zwei Jahren rund vier Milliarden Dollar in drei US-Werke in Michigan, Kansas und Tennessee investieren und damit die Produktion erweitern.
UNICREDIT
Die italienische Großbank kommt nach Angaben von Insidern der EU-Kartellbehörde im Ringen um eine Übernahme der Konkurrentin Banco BPM entgegen. Das Institut wolle 206 Filialen abgeben, hauptsächlich im Norden und Nordosten Italiens, um grünes Licht von der Europäischen Kommission zu erhalten, sagten drei Insider. Der Schritt dürfte dazu beitragen, die Zustimmung der EU für den Deal zu sichern. Die Europäische Kommission, die als Wettbewerbshüterin für die 27 Länder umfassende Staatengemeinschaft fungiert, befürworte Zusammenschlüsse heimischer Banken, sagte einer der Insider.
BAYWA
Der angeschlagene Münchner Agrarkonzern wird seine zweite große Auslandsbeteiligung los. Der Rotterdamer Getreidehändler Cefetra geht an den niederländischen Multi-Unternehmer Peter Goedvolk und seine Unternehmensgruppe First Dutch, wie die BayWa mitteilte. Baywa bekommt dafür 125 Millionen Euro in bar und weitere 61 Millionen Euro durch die Tilgung eines Gesellschafterdarlehens. Wichtiger für das hochverschuldete Unternehmen ist aber die Senkung der Schuldenlast um rund eine weitere halbe Milliarde Euro.
DIEHL DEFENCE
Dänemark kauft Kurzstrecken-Flugabwehrsysteme in Deutschland und Frankreich. Die Aufträge gingen an die deutsche Diehl Defence und MBDA France, teilte das Verteidigungsministerium mit. Bei den Kongsberg Gruppen aus Norwegen werde zudem ein solches System geliehen. Im Februar hatte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärt, Dänemark wolle seine Abwehr stärken und sich auf mögliche russische Angriffe in Europa vorbereiten.
WARBURG BANK
Die Warburg Bank will sich von ihrem Kapitalmarktgeschäft trennen, wie Co-Vorstand Stefan Schrameier der “Börsen-Zeitung” sagte. “Wir suchen derzeit nach externen Lösungen und führen Gespräche.” Es gebe eine Vielzahl von Häusern, die in diesem Bereich aktiv seien. “Auch solche, die vielleicht in den deutschen Markt eintreten wollen.”
Donnerstag6
DEUTSCHLAND/EINZELHANDEL
Der deutsche Einzelhandel warnt angesichts der anstehenden Entscheidung der Mindestlohnkommission vor einer deutlichen Anhebung der gesetzlichen Lohnuntergrenze. “Der Einzelhandel kann im dritten Rezessionsjahr in Folge angesichts enger Margen und geringer Rücklagen weitere Kostensteigerungen nicht mehr schultern”, sagte der Präsident des Branchenverbandes HDE, Alexander von Preen. Er verwies auf eine Umfrage des Verbandes unter rund 550 Handelsunternehmen. Demnach erwarten zwei Drittel negative Folgen auf die Beschäftigung bis hin zu Entlassungen, sollte der Mindestlohn kräftig steigen. “Wir brauchen deshalb eine Aussetzung der Mindestlohnanpassung, also eine Nullrunde.”
DEUTSCHLAND/ITALIEN
Bundesaußenminister Johann Wadephul reist am Morgen nach Rom. Dort ist nach Angaben des Auswärtigen Amts zunächst ein Treffen mit dem Vatikan geplant. Im Anschluss kommt das sogenannte Weimar Plus Format in der italienischen Hauptstadt zusammen, zu dem Italien, Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und Großbritannien gehören. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha werden demnach in Rom erwartet. Bei dem Treffen gehe es um die Unterstützung der Ukraine sowie die Verteidigungsfähigkeit Europas. Im Anschluss ist noch ein bilaterales Gespräch Wadephuls mit dem italienischen Außenminister Antonio Tajani geplant.
DEUTSCHLAND/KONJUNKTUR
Führende Forschungsinstitute wie das Münchener Ifo Institut und das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlichen ihre Sommerprognosen für die deutsche Wirtschaft. Diese ist mit einem überraschend kräftigen Wachstum von 0,4 Prozent ins Jahr gestartet. Viele Frühindikatoren haben sich zuletzt aufgehellt. Bislang trauen die Institute der größten europäischen Volkswirtschaft bestenfalls ein Mini-Plus für 2025 zu.
DEUTSCHLAND/OECD
Die Industriestaaten-Organisation OECD will am Vormittag einen ausführlichen Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland vorstellen. OECD-Generalsekretär Mathias Cormann und Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche werden diesen bei einer Pressekonferenz in Berlin kommentieren. Es ist damit zu rechnen, dass die Experten ein ganzes Bündel an Reformen einfordern, um die deutsche Wirtschaft aus der Rezession zu holen. Die OECD hatte zuletzt bereits mitgeteilt, der deutschen Wirtschaft 2025 ein Wachstum von 0,4 Prozent zuzutrauen, 2026 dann von 1,2 Prozent.
JAPANS
Geschäftsklima hat sich zwischen April und Juni zum ersten Mal seit fünf Quartalen verschlechtert. Wie eine Regierungsumfrage des Finanzministeriums zeigte, fiel der Index, der das Geschäftsvertrauen der Großunternehmen misst, im laufenden Quartal auf -1,9, nach +2,0 zwischen Januar und März. Die von der Regierung befragten Hersteller erwarten für das laufende Geschäftsjahr, das im März 2026 endet, einen Rückgang der wiederkehrenden Gewinne um 1,2 Prozent, der dann höher ausfällt als der in der vorherigen Umfrage prognostizierte Rückgang um 0,6 Prozent. Automobil- und Autoteilehersteller erwarten einen Gewinnrückgang von 19,8 Prozent im Geschäftsjahr 2025.
AMD
Firmenchefin Lisa Su erläutert ihre KI-Strategie. Mit eigenen Hochleistungsprozessoren macht ihr Chipkonzern dem Weltmarktführer Nvidia Konkurrenz. Das aktuelle Spitzenmodell von AMD ist der “MI350”, dessen Massenproduktion derzeit anläuft.
OPENAI/MICROSOFT
Der ChatGPT-Hersteller OpenAI hat einem Medienbericht zufolge mit dem saudischen PIF, dem indischen Unternehmen Reliance Industries und dem bestehenden Anteilseigner MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine Finanzierung in Höhe von 40 Milliarden Dollar gesprochen. Wie “The Information” unter Berufung auf Insider berichtete, könnten die Investoren jeweils mindestens Hunderte von Millionen Dollar einbringen.
ORACLE
Gestützt auf eine robuste Cloud-Nachfrage hat Oracle Quartalsergebnisse über Markterwartungen vorgelegt. Dieser Trend werde sich in den kommenden Monaten verstärken, prognostizierte Safra Catz, die Chefin des SAPSAPG.DE-Rivalen. “Das Geschäftsjahr 2024/2025 war sehr gut. Wir glauben, dass das Geschäftsjahr 2025/2026 noch besser wird.” Das Wachstum der Cloud-Sparte werde sich voraussichtlich auf 40 Prozent von 24 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten nahezu verdoppeln.
Freitag7
China
China will sämtliche Zölle auf Importe aus Afrika abschaffen. Ein entsprechender Wirtschaftspakt solle mit allen 53 afrikanischen Staaten ausgehandelt werden, mit denen die Volksrepublik diplomatische Beziehungen unterhält, wie das chinesische Außenministerium mitteilte. “China ist bereit, Qualitätsprodukte aus Afrika auf dem chinesischen Markt willkommen zu heißen”, hieß es nach einem Treffen hochrangiger Diplomaten mit afrikanischen Außenministern im chinesischen Changsha.
Deutschland / Konjunktur
Als letztes führendes Wirtschaftsforschungsinstitut veröffentlicht das Berliner DIW seine Sommerprognose. Erwartet wird eine leichte Aufwärtskorrektur für das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2025 und 2026. Ein überraschend guter Jahresauftakt und die geplanten milliardenschweren Investitionen der Bundesregierung dürften die Wirtschaft angekurbelt haben. Das Münchener Ifo-Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr bereits auf 0,3 Prozent von zuvor 0,2 Prozent angehoben.
G7
Der Gipfel in Kanada soll nach Einschätzung der Bundesregierung vor allem ein Signal der Einigkeit der führenden westlichen Industriestaaten aussenden. Weil diese Einigkeit in einigen Fragen aber wegen der Teilnahme von US-Präsident Donald Trump nicht bestehe, wolle die kanadische G7-Präsidentschaft statt einer breiten Gipfel-Erklärung lieber mehrere Texte zu Themen verabschieden, in denen alle G7-Staaten einer Meinung seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll am Dienstag an dem Gipfel teilnehmen, es soll aber keine gemeinsame Erklärung zur Ukraine geben. “Das Wichtigste ist, dass wir es schaffen, als G7 ein Signal der Einigkeit zu senden”, sagte ein Regierungsvertreter.
Indien
Bei dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Indien sind nach Angaben der Polizei über 240 Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei hatte die Zahl der Toten zuvor mit über 290 angegeben. Die genaue Zahl würde noch ermittelt, erläuterte Vidhi Chaudhary, eine hochrangige Polizeivertreterin. Noch sei unklar wie viele in dem Gebäude getötet wurden, in das das Flugzeug hineinstürzte. Die Boeing 787 der Fluggesellschaft Air India war am Donnerstag kurz nach dem Start in der westindischen Stadt Ahmedabad abgestürzt und in ein Gebäude gestürzt.
Israel
Israel hat in der Nacht auf Freitag in einem Präventivschlag gegen eine atomare Bewaffnung den Iran angegriffen. Ziel seien Atomanlagen und militärische Standorte, erklärte das israelische Militär. Das iranische Staatsfernsehen zeigte brennende Gebäude und berichtete, es seien auch Wohngebiete getroffen worden. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, sowie zwei bekannte iranische Atomwissenschaftler seien getötet worden. “Wir sind an einem entscheidenden Moment in der Geschichte Israels”, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Video-Ansprache. Die Angriffe würden für mehrere Tage weitergehen. Zugleich bereitet sich Israel auf einen Gegenangriff vor und hat den Ausnahmezustand ausgerufen. Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei verurteilte die Angriffe und kündigte Vergeltung an. Israel könne sich auf ein bitteres Schicksal gefasst machen.
Nahost
Im Gazastreifen gibt es nach Angaben der UN keinen Zugang mehr zum Internet. Der Ausfall gehe vermutlich auf militärische Aktivitäten zurück, bei denen das letzte funktionierende Datenkabel beschädigt worden sei. “Die Lebensadern zu Notdiensten, humanitärer Koordination und lebenswichtigen Informationen für die Zivilbevölkerung sind alle gekappt worden. Es gibt einen vollständigen Internetausfall, und Mobilfunknetze funktionieren kaum noch”, sagt der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq vor Journalisten.
USA
US-Präsident Donald Trump erwägt angesichts des von ihm als zu hoch kritisierten Leitzinssatzes nicht näher beschriebene Zwangsmaßnahmen. Allerdings werde er den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, nicht entlassen, sagte er vor Reportern im Weißen Haus. “Ich muss vielleicht etwas erzwingen.”
USA / Nationalgarde
In den USA hat ein Berufungsgericht eine richterliche Anordnung zur Kontrolle über die Nationalgarde vorerst gekippt. Das Gericht setzte eine Entscheidung eines US-Bezirksrichters aus. Dieser hatte die von US-Präsident Donald Trump in Los Angeles eingesetzte Nationalgarde wieder unter die Kontrolle des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom gestellt und damit ihren Einsatz gegen Demonstranten in Los Angeles unterbunden. Die US-Regierung legte allerdings Berufung gegen die Anordnung ein. Die Entscheidung des Berufungsgerichts bedeutet nicht, dass es letztendlich Trump Recht geben wird. Er behält das Kommando über die Nationalgarde aber zunächst.
Adobe
Der Software-Konzern hebt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 an. Es werde nun ein Umsatz zwischen 23,50 und 23,60 Mrd. USD erwartet, verglichen mit der bisherigen Spanne von 23,30 bis 23,55 Mrd. USD, teilte der Entwickler der Bildbearbeitung “Photoshop” mit. Der Gewinn für das Gesamtjahr wurde auf 20,50 bis 20,70 USD je Aktie angehoben, bislang wurde mit 20,20 bis 20,50 US-Dollar gerechnet. Der Kurs des Unternehmens stieg im nachbörslichen Handel um über sechs Prozent.
AMD
Im hart umkämpften Markt für KI-Hochleistungsprozessoren will AMD mit neuen Modellen Boden auf den Weltmarktführer Nvidia gutmachen. Bei der Entwicklerkonferenz “Advancing AI” stellte Konzernchefin Lisa Su die Chips “MI350” und “MI355” vor. Die Facebook-Mutter Meta und xAI, die KI-Firma des Milliardärs Elon Musk, setzten in ihren Rechenzentren den “MI350” bereits ein. Außerdem lieferte Su einen Ausblick auf den “MI400”, der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Diese Prozessoren träten gegen Nvidias Vorzeigechips der “Blackwell”-Reihe an.
Nvidia
Der Chef des US-Chip-Spezialisten, Jensen Huang, trifft sich mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Auf der VivaTech-Konferenz in Paris hatte Huang angekündigt, dass Nvidia seine erste Cloud-Plattform für künstliche Intelligenz (KI) mit Schwerpunkt auf industrielle Anwendungen in Deutschland aufbauen wird. Dazu soll ein mit Nvidia-Chips ausgerüstetes KI-Rechenzentrum entstehen, das Industrieunternehmen bei der Simulation von Produktdesigns oder Produktionsschritten sowie bei der Organisation der Logistik helfen soll.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 23.463,42 | – 3,46 % |
EuroStoxx50 | 5.285,38 | – 2,63 % |
S&P500 | 5.985,99 | – 0,27 % |
NASDAQ100 | 21.913,32 | 0,70 % |
MSCI Emerging Markets | 1.185,34 | – 0,27 % |
MSCI World | 3.901,27 | – 0,43 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.418,80 $/oz. | 3,30 % |
Brent (Öl) | 75,03 $/bbl. | 11,82 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,00 % |
3-M-Euribor | 1,96 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,21 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,09 % |
10J Bund | 2,54 % |
10J US-Treasury | 4,41 % |
10J JGB (Japan) | 1,46 % |
10J Gilts (UK) | 4,55 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1495 USD.
Deutschland – DAX leichter trotz guter US-Inflationsdaten
Leichter haben sich deutsche Aktien am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Der Konsolidierungskurs dieser Woche setzte sich damit trotz guter US-Inflationsdaten fort. Händler hatten allerdings nach einer über 6.000-Punkte-Rally schon länger damit gerechnet. Allerdings wich die kurze Freude über einen Zoll-Deal zwischen den USA und China am Vortag wieder der Sorge, dass das US-Ultimatum schon Anfang Juli ausläuft. Trump drohte in der Zwischenzeit bereits wieder mit unilateralen Zöllen gegen unbeugsame Länder. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 23.771 Zähler. Die US-Erzeugerpreise (PPI) für Mai stützten die Märkte: Ebenso wie am Vortag die US-Verbraucherpreise (CPI) stiegen sie weniger deutlich als angenommen. Die Kernrate legte nur noch 3,0 Prozent zu gegen Vorjahr. Das Momentum der Preisanstiege lässt damit nach und weckt die Fantasie für weitere Zinssenkungen.
Ganz am Ende unter Europas Aktien standen die Reisewerte. Hier belastete die Kombination aus Ölpreisen, Dollarschwäche, Sorgen vor einer Iran-Eskalation und der Absturz einer Boeing in Indien. Lufthansa verloren 3,7 Prozent und Reiseveranstalter Tui sogar 9 Prozent.
Mit einem Kurssprung von rund 35 Prozent feierten Curevac das Übernahmeangebot von Biontech aus Mainz. Für diese ging es trotz eines Kaufpreises von 1,25 Mrd. USD nur um 1,9 Prozent tiefer. Der Markt sieht den Kauf als sinnvoll an, Biontech kaufe sich damit Forschungskapazitäten im mRNA-Bereich dazu.
Im DAX führten Commerzbank, Rheinmetall und die Versorger RWE und Eondie Gewinner an. Verlierer mit bis zu gut 3 Prozent kamen mit Telekom, Vonovia und Zalando aus einem bunten Branchenmix.
USA – Moderate Gewinne nach Erzeugerpreisdaten
Nach schwächerem Start haben sich die US-Börsen am Donnerstag ein Stück weit ins Plus vorgearbeitet. Wie es hieß, gaben weitere Anzeichen einer Abkühlung der US-Inflation den Anstoß dazu. Börsianer zeigten sich daraufhin etwas mehr überzeugt davon, dass die US-Notenbank Fed wieder mehr Spielraum für zukünftig mögliche Zinssenkungen bekommt, sollte die Wirtschaft straucheln.
Gebremst von einem Kursrutsch bei den Boeing-Aktien legte der Dow Jones Industrial zwei Stunden vor Schluss um 0,17 Prozent auf 42.938 Punkte zu. Andere US-Leitindizes wagten sich etwas mehr ins Plus vor. Der marktbreite S&P 500 gewann zuletzt 0,29 Prozent auf 6.040 Zähler und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,25 Prozent auf 21.916 Zähler zu.
Im Marktfokus standen die Daten zu den Erzeugerpreisen, die ähnliche Signale sendeten wie vor zwei Tagen die Verbraucherpreise. Im Vergleich zum Vormonat lag der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Mai mit 0,1 Prozent etwas unter der Erwartung von Ökonomen. Wie es hieß, kann die US-Notenbank Fed auf dieser Basis zunächst untätig bleiben und auf weitere Informationen warten, wie sich die Zölle und die Handelsgespräche entwickeln.
Hinsichtlich des Zollthemas blieb es dabei, dass die Anleger dem jüngsten Fortschritt im amerikanisch-chinesischen Zollstreit nicht so recht über den Weg trauen. Dies stand auch mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump in Zusammenhang, dass er in den kommenden Wochen einseitig Zölle gegen Dutzende von Handelspartnern verhängen werde. Auf den Notenbankchef Jerome Powell erhöhte er wieder einmal verbal den Druck, die Zinsen zu senken.
Boeing-Aktien gerieten mit 4,6 Prozent unter Druck, nachdem in Indien eine Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner verunglückt ist. Der Unfall ließ auch die Anteile von GE Aerospace mit fast zwei Prozent ins Minus rutschen, weil die Triebwerke von dem Zulieferer stammen. Der Absturz hat viele Menschenleben gefordert. Auf dem Weg nach London waren 242 Passagiere und Crewmitglieder an Bord. Anteilseigner von Oracle freuten sich über einen positiven Ausblick. Nach schon gutem Lauf der Aktien sprang der Kurs des Softwarekonzerns um 14 Prozent nach oben auf Rekordniveau. Erstmals wurden die Anteile über der 200-USD-Marke gehandelt. Die vorgelegten Zahlen waren zwar durchwachsen, das Unternehmen rechnet aber nun mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze – vor allem im Geschäft mit Rechenzentren.
Die Anteilsscheine von Curevac sprangen dank einer Übernahmeofferte von Biontech um 35 Prozent auf 5,48 USD hoch. Der Mainzer Pharmahersteller will für den Tübinger Konkurrenten rund 5,46 USD zahlen, um sein Geschäft im Bereich Krebsimmuntherapie voranzubringen. Die beiden Unternehmen, deren Anteilsscheine in New York hauptgelistet sind, stehen damit vor einem deutsch-deutschen Pharmadeal. Für Biontech war dies aber kein Kurstreiber: Die Aktien bewegten sich moderat mit 0,4 Prozent im Plus.
Ein negativer Ausreißer waren die Aktien von Gamestop, die fast ein Viertel an Wert einbüßten. Enttäuschende Geschäftszahlen der Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware drückten die Stimmung. Der Kurs erreichte das niedrigste Niveau seit Anfang April.
Asien – Ölpreise schießen nach oben / Aktien geben nach
Die Finanzmärkte in Ostasien werden am Freitag von der Nachricht umfassender israelischer Angriffe auf iranische Nuklear- und Militäranlagen bewegt. Am stärksten reagieren die Ölpreise auf die Entwicklung. Sie schießen aktuell um rund 8 Prozent nach oben angesichts der Gefahr von Produktionsausfällen in der Region im Zuge der Eskalation. Brentöl kostet 76 Dollar je Fass, das ist der höchste Preis seit Januar. Während Israel von einem Präventivschlag spricht, begründet mit der fortgesetzten Arbeit des Iran an seinem Atomprogramm, hat der Iran bereits Gegenschläge angekündigt.
An den Aktienmärkten geben die Kurse nach, allerdings eher moderat angesichts der heftigen Reaktion der Ölpreise. In Tokio büßt der Nikkei-225-Index 1,1 Prozent ein auf 37.738 Punkte. In Seoul beläuft sich das Minus auf 1,4 Prozent. In Shanghai und in Hongkong kommen die Marktbarometer um 0,7 Prozent zurück, in Sydney fällt der Rückgang mit 0,2 Prozent am geringsten aus.
An den Aktienmärkten werden Ölwerte gekauft. In Tokio steigen Inpex um 3,4 Prozent, in Hongkong CNOOC um 2,2 und in Sydney Woodside um 7,3 Prozent.
Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin einsehen:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 13.06.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 13.06.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 09.06.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 10.06.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 11.06.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 12.06.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 13.06.2025