Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrter Anleger,
der alte Bundestag hat das umstrittene Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Investitionen bewilligt. Damit vollziehen CDU/CSU und SPD einen Kurswechsel bei den Staatsfinanzen und haben für die neue Bundesregierung die Weichen für eine lockere Staatsfinanzierung gelegt.
Doch was bedeutet das Finanzpaket konkret?
Deutschland steht vor großen Herausforderungen bei der Stärkung der eigenen Sicherheit und der seit Jahren vernachlässigten Infrastruktur. Dies soll nun mit Milliardenschulde finanziert werden. Selbst mit den Grünen konnte eine Einigung erzielt werden und so stimmte die nötige Zweidrittelmehrheit im Bundestag und danach auch der Bundesrat für die nötige Änderung des Grundgesetztes.
Zum einen wurde die Schuldenbremse für Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben ausgesetzt. D. h. alle Ausgaben aus diesem Bereich die über 1 % des Bruttoinlandsproduktes gehen unterliegen nicht mehr der Schuldenbremse. Die Bundesregierung kann also unbegrenzt Schulden aufnehmen um in Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit zu investieren.
Neben der Änderung der Schuldenbremse soll es künftig ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro geben. 100 Milliarden Euro davon sind für die Bundesländer und Kommunen vorgesehen. Das Geld wollen CDU/CSU und SPD für die Stärkung der Infrastruktur, für das Verkehrs- und Energienetz, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und Digitalisierung ausgeben.
Details müssen noch festgelegt werden. Die Länder dürfen künftig zusammen Schulden in Höhe von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufnehmen – das wären in diesem Jahr ungefähr 15 Milliarden Euro. Bisher durften die Länder überhaupt keine neuen Schulden machen.
Was ist eigentich ein Sondervermögen ?
Hinter dem Begriff Sondervermögen verbergen sich Schulden, die außerhalb der Kreditlinien des Bundeshaushalts und der Schuldenbremse aufgenommen werden.
Ein Sondervermögen erfordert einen Artikel im Grundgesetz und ein Ausführungsgesetz. Darin wird festgelegt, wofür das Geld verwendet werden soll und in welcher Zeitspanne die Schulden zurückgezahlt werden müssen.
Im aktuellen Fall muss für das Sondervermögen noch ein sogenannter Wirtschaftsplan aufgestellt werden, der regelt, welche Vorhaben finanziert werden. Ein Vorschlag kommt zwar von den zuständigen Ministerien, das letzte Wort hat aber auch hier der Bundestag.
29 Sondervermögen gibt es nach Angaben des Bundesrechnungshofs schon jetzt allein auf Bundesebene. Die ersten dieser Art von Schuldenposten außerhalb des Haushalts stammen noch aus den 1950er-Jahren, die jüngsten wurden im vergangenen Jahr eingerichtet.
Eines der bisher bekanntesten ist das Sondervermögen über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Sondervermögen haben laut Bundesrechnungshof „in der Haushaltswirtschaft des Bundes eine erhebliche Bedeutung“. Der finanzielle Umfang beträgt demnach schon vor den jüngsten Grundgesetz-Änderungen insgesamt rund 869 Milliarden Euro. „Sondervermögen dürfen auch Kredite aufnehmen, wenn das Gesetz es vorsieht.
Wie wird das neue Sondervermögen und die Aushebelung der Schuldenbremse bewertet?
AfD und FDP kritisieren das Finanzpaket scharf. Kurz vor der Abstimmung im Bundesrat scheiterte die AfD-Bundestagsfraktion erneut mit einem Eilantrag gegen das Schuldenpaket vor dem Bundesverfassungsgericht. Mehrere FDP-Landtagsfraktionen versuchten mit Anträgen zu verhindern, dass ihre Landesregierungen im Bundesrat über die neue Schuldenregeln abstimmen.
Auch einige Expertinnen und Experten sind skeptisch. So gibt es etwa Zweifel, ob das Geld aus dem Sondervermögen am Ende ausschließlich in Investitionen fließt. Zudem reichen staatliche Investitionen alleine nicht aus. Umfassende Reformen sind dringend nötig, zum Beispiel die Digitalisierung der Verwaltung und weniger Bürokratie.
Dass es neben neuen Schulden auch strukturelle Reformen und Bürokratieabbau braucht, darüber sind sich Merz und Klingbeil grundsätzlich einig. Aber wo Union und SPD konkret auf einen Nenner kommen, bleibt bei den Koalitionsverhandlungen abzuwarten.
Wir wünschen einen schönen Sonntag.

Montag3
UKRAINE
In Saudi-Arabien haben die von den USA initiierten Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs begonnen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow sagte am Sonntagabend, die Gespräche mit der US-Delegation seien “konstruktiv” gewesen und hätten sich auf den Energiesektor konzentriert. “Wir haben wichtige Themen besprochen”, schreibt Umerow in einem Social-Media-Beitrag. Umerow leitet die ukrainische Delegation bei den Gesprächen. Am Montag wollten Vertreter der USA und Russlands zusammenkommen.
TÜRKEI
Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu kommt nicht aus dem Gefängnis. Ein türkisches Gericht ordnete am Sonntag Untersuchungshaft für den am Mittwoch festgenommenen Oppositionspolitiker an. Dieser versprach seinen Anhängern, sich nicht zu beugen. Der CHP-Politiker rief zu weiteren Massenprotesten gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan auf. In Deutschland sprach die Bundesregierung von einem Rückschlag für die Demokratie in der Türkei. Bei Protesten gegen die Festnahme sind Hunderte Menschen festgenommen worden. Nach den Turbulenzen im Zusammenhang mit der Festnahme von Imamoglu hat die türkische Börsenaufsicht bestimmte Stellschrauben verändert. Die Behörde teilte mit, Leerverkäufe würden an der Istanbuler Börse verboten. Zudem würden die Beschränkungen für Aktienrückkäufe und Anforderungen an die Eigenkapitalquote bis zum 25. April gelockert.
DEUTSCHLAND/KOALITION
Die 16 Arbeitsgruppen mit Fachpolitikern von CDU, CSU und SPD müssen am Nachmittag ihre Papiere für den Koalitionsvertrag abliefern. Danach beginnt nach Einschätzung der Koalitionäre die eigentlich harte Auseinandersetzung in der Sondierungsgruppe und in der Leitungsrunde. Denn die Parteispitzen müssen dann die noch strittigen Punkte etwa zu Migration, Finanzen, Bürgergeld oder den Ministeriumszuschnitten vor der Einigung auf einen Koalitionsvertrag klären.
DEUTSCHLAND/EINKAUFSMANAGER
Die deutsche Wirtschaft dürfte sich im März in der Wachstumszone festsetzen. Aufschluss darüber gibt das von dem Finanzdienstleister S&P Global ermittelte Konjunkturbarometer. Experten erwarten, dass sich der auf einer Unternehmensumfrage basierende Frühindikator weiter oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten halten kann. Und dies, obwohl der Industriesektor weiter schrumpfen dürfte, wenn auch nicht mehr so stark wie im Februar. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich laut Fachleuten auch für das S&P-Barometer für den Euroraum ab
BAYER
Im Ringen um Schadensersatzklagen in Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup hat der Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern einen Rückschlag erlitten. Eine Jury im US-Bundesstaat Georgia verurteilte Bayer dazu, etwa 2,1 Milliarden US-Dollar an einen Kläger zu zahlen, der angab, durch Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Das teilten die Anwaltskanzleien des Klägers am späten Freitagabend (Ortszeit) mit. Bayer kündigte am Samstag Berufung an.
DEUTSCHE BANK
Das Frankfurter Geldhaus will einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr ihre Hauptversammlung wieder vor Ort abhalten. Die Deutsche Bank plane künftig einen Wechsel zwischen virtuellen Hauptversammlungen und Präsenzveranstaltungen, sagte ein Sprecher des Geldhauses dem “Handelsblatt”. Mindestens alle vier Jahre solle eine physische Hauptversammlung (HV) stattfinden. Dabei sei bereits für das Jahr 2026 eine Präsenzveranstaltung geplant.
ISAR AEROSPACE
Das bayerische Raumfahrt-Startup strebt, abhängig von den Wetterbedingungen, seinen ersten Testflug frühestens für Montag an. Die “Spectrum”-Rakete solle vom norwegischen Weltraum-Bahnhof Andoya aus abheben, teilte das Unternehmen aus Ottobrunn bei München am Freitag mit. Es sei der erste Flug einer orbitalen Trägerrakete von Kontinentaleuropa aus.
BOEING
US-Präsident Donald Trump hat einen Milliardenauftrag für den Bau des neuen Kampfjets der US-Luftwaffe an Boeing vergeben. Das neue Flugzeug soll den Kampfjet F-22 Raptor von Lockheed Martin ablösen und im Gefecht an der Seite von unbemannten Drohnen operieren. Der neue Jet werde F-47 heißen, sagte Trump, der 47. Präsident der Vereinigten Staaten, vor Reportern. Man habe “eine Menge bestellt”. Den Preis könne er nicht nennen.
Dienstag4
Deutschland
In Berlin tritt der neue Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Im Zentrum steht die Wahl des neuen Parlaments-Präsidiums. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat als größte Fraktion dazu Julia Klöckner nominiert. Die AfD als zweitstärkste Fraktion wird wie in den vergangenen Jahren versuchen, erstmals einen Vizepräsidentenposten zugesprochen zu bekommen. Bisher hatte nie einer der AfD-Kandidaten eine ausreichende Mehrheit bei den Wahlen erzielt. Aus dem “amtierenden” Kanzler Olaf Scholz wird mit der konstituierenden Sitzung ein “geschäftsführender” Kanzler – der aber bis zur Wahl eines Nachfolgers Regierungschef bleibt.
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft dürfte sich im März gebessert haben. Das als Konjunkturbarometer stark beachtete Ifo-Geschäftsklima hat sich aus Expertensicht nach einer Stagnation im Februar voraussichtlich aufgehellt – und zwar um 1,6 auf 86,8 Zähler. Auch die Erwartungen der Führungskräfte mit Blick auf die Wirtschaft dürften sich demnach verbessern – beflügelt vom milliardenschweren Finanzpaket. Es ist laut Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) ein wichtiges Signal an die Finanzmärkte weltweit, dass Deutschland kräftig Geld in die Hand nimmt, um sich zukunftsfest zu machen.
Deutschland ist bei der Zahl der Patente die weltweite Nummer zwei nach den USA. Insgesamt hätten Forscher und Forscherinnen aus der Bundesrepublik 2024 gut 25.000 Patente angemeldet, teilte das Europäische Patentamt zu seinem Patentindex 2024 mit. Das seien 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Führendes Land seien weiterhin die USA, die knapp 48.000 Patente in Europa angemeldet hätten. Insgesamt zählte das EPA weltweit 199.264 Patente, das sind in etwa so viele wie im Vorjahr.
Europa
Mitten im Zollstreit mit den USA reist EU-Handelskommissar Maros Sefcovic nach Washington. Er soll dort US-Handelsminister Howard Lutnick sowie den Handelsbeauftragten Jamieson Greer treffen, wie ein Sprecher der Europäischen Kommission mitteilte. Angaben zum Inhalt der geplanten Gespräche machte er nicht. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang März Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium verhängt. Die EU will ab Mitte April mit Gegenzöllen reagieren, darunter ein Aufschlag von 50 Prozent auf amerikanischen Whiskey. Sollte es dazu kommen, droht Trump, mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein und andere alkoholische Getränke aus der EU zu kontern.
USA / Sicherheitspanne
Ein US-Journalist ist von hochrangigen Regierungsmitgliedern versehentlich in eine vertrauliche Chatgruppe zu den Angriffen auf die radikal-islamische Huthi-Miliz einbezogen worden. Die verschlüsselte Gruppe auf der Messenger-App Signal mit US-Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth habe den Namen “Houthi PC small group” getragen, berichtete der Chefredakteur von “The Atlantic”, Jeffrey Goldberg, selbst am Montag von seinem Erlebnis. Er habe dazu eine Einladung am 13. März erhalten. In der Gruppe habe der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz seinen Stellvertreter Alex Wong damit beauftragt, ein Team zur Koordinierung von US-Aktionen gegen die Huthis einzurichten. Goldberg lehnte es ab, Einzelheiten über die “schockierend fahrlässige” Nutzung des Chats bekanntzugeben. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates bestätigte auf der Basis der bislang vorliegenden Informationen den Vorgang.
Bayer
Wegen der anhaltenden Glyphosat-Klagewelle regt Markus Manns, Fondsmanager bei Union Investment, für Bayer einen Stopp des Glyphosat-Verkaufs in den USA an. “Sollte es bei den Lobbyaktivitäten beziehungsweise den Gesetzesvorlagen keine Fortschritte geben oder der Supreme Court den Fall nicht behandeln, dann muss Bayer dringend über einen Glyphosat-Verkaufsstopp in den USA nachdenken”, sagte Manns der Rheinischen Post. “Das Unternehmen und die Aktionäre können keine weiteren großen Klagewellen verkraften.” Weiter betonte Manns: “Die Schadenersatzsumme in Georgia ist astronomisch hoch und ein bitterer Rückschlag für die Prozess-Strategie von Bayer. Die Summe wird aber vermutlich von einem Berufungsgericht noch deutlich reduziert werden.” Ein Geschworenengericht in Georgia hat Bayer gerade zur Zahlung von mehr als 2 Milliarden US-Dollar an einen krebskranken Mann verurteilt.
Boeing
Der Flugzeughersteller versucht laut einem Medienbericht, die Vereinbarung über ein Schuldbekenntnis in einem Strafverfahren zu zwei tödlichen Abstürzen von Boeing 737 Max Flugzeugen zurückzuziehen. Dies berichtet das “Wall Street Journal”. Boeing war beschuldigt worden, die US-Aufsichtsbehörden nach den Abstürzen der Flugzeuge getäuscht zu haben. Bei den Abstürzen waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Im Juli hatte sich Boeing nach zwei tödlichen Abstürzen von 737 MAX-Jets in einem Strafverfahren der kriminellen Verschwörung zum Betrug schuldig bekannt.
Commerzbank
Commerzbank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler erwartet, dass Künstliche Intelligenz (KI) das klassische Bankgeschäft radikal verändern wird. “KI-gestützte Sprachmodelle, die permanent mitlernen, eröffnen riesige Möglichkeiten. Vorstellen kann ich mir da unheimlich viel, aber eine Schlüsselfrage wird die Sicherheit sein”, sagte Schaufler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nicht alles, was technisch möglich sei, werde man umsetzen können, aber “in jedem Fall werden wir einen Riesenschritt machen”, so Schaufler weiter. “Wenn Sie mich nach meiner Wunschvorstellung fragen: Ein persönlicher Banking-Avatar für jeden Kunden und jede Kundin, der alle persönlichen Fragen sofort beantworten kann”, so der Manager. “Wartezeiten im Kundencenter wird es dann nicht mehr geben.”
Holcim
Das vor der Abspaltung stehende Holcim-Nordamerikageschäft Amrize erwartet in den kommenden Jahren eine Wachstumsabschwächung. Für den Zeitraum 2025 bis 2028 stellte die Gesellschaft ein durchschnittliches Umsatzwachstum von fünf bis acht Prozent in Aussicht, wie der Baustoffkonzern im Vorfeld eines Amrize-Investorentages mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dürfte in demselben Zeitraum um jährlich acht bis elf Prozent zulegen. Seit 2021 kam Amrize auf ein jährliches Umsatzwachstum von 13 Prozent und eine jährliche Ergebnissteigerung von 16 Prozent. Holcim bekräftigte, dass Amrize bis zur Jahresmitte an der New York Stock Exchange (NYSE) und an der Schweizer Börse SIX gelistet werden soll.
Hyundai
US-Präsident Donald Trump und der südkoreanische Mischkonzern Hyundai haben Investitionen von 21 Mrd. USD in die USA angekündigt. Dazu gehöre ein neues Stahlwerk von Hyundai Steel im Bundesstaat Louisiana im Wert von 5,8 Mrd. USD, hieß es in der Ankündigung. Das Werk soll jährlich mehr als 2,7 Mio. Tonnen Stahl produzieren und über 1400 Arbeitsplätze schaffen. Hyundai Motor005380.KS plant zudem, bis 2028 9 Mrd. USD zu investieren, um die Fertigung in den USA auf 1,2 Mio. Fahrzeuge zu erhöhen. Weitere 6 Mrd. USD sollen in strategische Partnerschaften mit US-Unternehmen in Bereichen wie autonomes Fahren, Robotik und Künstliche Intelligenz fließen, teilte Hyundai mit.
OpenAI
Das US-KI-Unternehmennhat neue Schwerpunkte in seiner Führungsriege bekanntgegeben. Konzernchef Sam Altman wird sich dem ChatGPT-Betreiber zufolge auf die technischen Aspekte konzentrieren, um Initiativen bei Forschung und Produktentwicklung voranzutreiben, teilte der US-Konzern mit. Altman selbst kündigte im Firmenblog an, der operative Vorstand (COO) Brad Lightcap werde für die weltweite Expansion und Partnerschaften mit anderen Firmen zuständig sein. Auch die Rolle des Chefwissenschaftlers Mark Chen werde ausgebaut, um Forschung und Produktentwicklung zu verzahnen.
Samsung
Der Co-CEO des südkoreanischen Elektronikkonzerns ist tot. Der Konzern teilte mit, Han Jong-hee sei an Herzstillstand gestorben. Han war bei Samsung für die Bereiche Unterhaltungselektronik und mobile Geräte zuständig. Bei der Hauptversammlung der Aktionäre am 19. März hatte sich der 63-Jährige für die sinkenden Aktienkurse und Versäumnisse im KI-Halbleiterbereich des Unternehmens entschuldigt und sinnvolle Fusionen und Übernahmen angekündigt, um das Wachstum anzukurbeln.
TUI
Der weltgrößte Reisekonzern gibt auf einem Kapitalmarkttag in Madrid den Investoren Einblick in den Umbau seines Kerngeschäfts, der Sparte Märkte + Airline, in einen global einheitlichen Marktplatz verschiedener Produkte wie Pauschalreisen oder Einzelbuchungen für Flüge und Unterkünfte. Ziel ist, die Profitabilität des Veranstaltergeschäftes zu steigern.
Mittwoch5
STEUERN/SOLIDARITÄTSZUSCHLAG
Das Bundesverfassungsgericht gibt bekannt, ob der Solidaritätszuschlag bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer noch zulässig ist. Sechs FDP-Politiker hatten 2020 Verfassungsbeschwerde gegen die Ergänzungsabgabe eingereicht, die 2024 fast 12,7 Milliarden Euro in die Kassen des Bundes spülte. Der Soli war 1991 eingeführt worden und wird nach zweijähriger Unterbrechung seit 1995 erhoben. Die Abgabe war unter anderem mit den Kosten der Wiedervereinigung begründet worden. Seit 2021 müssen nur noch Besserverdienende und Unternehmen die Abgabe zahlen, rund 90 Prozent der Steuerzahler sind davon befreit. Die Kläger argumentieren, es bestehe kein besonderer Finanzbedarf mehr. Bei der mündlichen Verhandlung im November hatte das Gericht angekündigt, es werde prüfen, ob die Regierung den Finanzbedarf Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung genügend dargelegt habe.
DEUTSCHLAND/UN/KLIMA
Der Petersberger Klimadialog geht in Berlin mit Einlassungen von Bundeskanzler Olaf Scholz und UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu Ende. In dem Format sollen Ziele für die nächste Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien formuliert werden. An dem Treffen im Auswärtigen Amt nehmen der COP30-Präsident André Corrêa do Lago sowie Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten teil.
ALLIANZ
Die Vermögensverwaltungstochter Allianz Global Investors (AGI) will einem Bericht zufolge im Rahmen einer Umstrukturierung Stellen abbauen. Einige Tätigkeiten seien nicht mehr nötig oder würden anderweitig erledigt, so dass einige Positionen künftig überflüssig seien oder nicht mehr neu besetzt würden, sagte ein Firmensprecher der Agentur Bloomberg zufolge. Er nannte dazu keine Zahlen, so der Bericht.
PORSCHE
Der Großaktionär von Volkswagenund Porsche zieht Bilanz über das vergangene Jahr. Hohe Abschreibungen auf die beiden Hauptinvestments VW und Porsche führen zu einem Konzernverlust von 20 Milliarden Euro. Dieser ist aber nicht zahlungswirksam, eine Dividende soll dennoch fließen. Die von den Familien Porsche und Piech kontrollierte Holding trat kürzlich Spekulationen entgegen, dass im Eignerclan ein Verkauf von VW-Aktien in Betracht gezogen wird.
UNITED INTERNET
erwartet nach dem von Netzproblemen überschatteten Vorjahr für 2025 wieder mehr Umsatz und Gewinn. Ohne Berücksichtigung des zum Verkauf stehenden Geschäftsfelds Energy werde ein Umsatzanstieg auf etwa 6,4 (2024: 6,303) Milliarden Euro erwartet, teilte das Unternehmen mit. Der Ebitda-Gewinn solle auf rund 1,35 (1,295) Milliarden Euro zulegen. Für 2024 schlage das Unternehmen neben einer regulären Dividende von 0,40 Euro je Aktie eine einmalige Nachholdividende von 1,50 Euro je Aktie als Ausgleich für die “geschmälerten Dividendenzahlungen” der Jahre 2018 bis 2023 vor.
PROSIEBENSAT.1
Der von der italienischen Berlusconi-Familie kontrollierte Fernsehkonzern MFE hat Insidern zufolge für Mittwoch eine Sitzung des Verwaltungsrats einberufen, um ein mögliches Angebot für den deutschen Konkurrenten ProSiebenSat.1 zu prüfen. Eine etwaige Offerte würde vor der ProSieben-Hauptversammlung am 28. Mai unterbreitet werden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. MFE-MediaForEurope werde zwei Varianten prüfen. Beide beinhalteten eine Erhöhung der derzeitigen Beteiligung von knapp 30 Prozent von MFE an dem bayerischen Medienunternehmen.
1&1
erwartet bei weiterhin leicht erhöhten Kündigungen einen Service-Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Ebitda werde um 3,4 Prozent auf rund 571 (590,8) Millionen Euro zurückgehen. Dieser Rückgang basiere darauf, dass die Zahlungen aus der neuen Roaming-Vereinbarung mit Vodafone anders verbucht würden als die des vorigen Roaming-Vertrags mit Telefonica: Bisher seien die Roaming-Zahlungen teilweise aktiviert und abgeschrieben worden, nun würden sie direkt ertragswirksam. Beim ohne Abschreibungen ermittelten Ebit-Gewinn ergäben sich deshalb keine Änderungen.
Donnerstag6
China
Die Gewinne der chinesischen Industrie sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 gesunken. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes (NBS) sanken die Industriegewinne im Zeitraum Januar bis Februar um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Dezember waren die Gewinne noch um elf Prozent gestiegen. Die Gewinne der Industrie gingen im gesamten Jahr 2024 um 3,3 Prozent zurück.
Deutschland
Die deutschen Konjunkturaussichten für das laufende Jahr sind laut Bundesbank nach wie vor mau. “Zwar dürfte es im ersten Quartal ein leichtes Plus geben. Doch schon im zweiten Quartal könnte die Wirtschaft erneut stagnieren”, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Fritzi Köhler-Geib im rheinland-pfälzischen Ingelheim. Die Wirtschaft finde nur langsam aus der Stagnation heraus. Die Unternehmen seien finanziell solide aufgestellt, stünden aber vor erheblichen Herausforderungen. “Der wirtschaftliche Ausblick ist verhalten”, so das Fazit von Köhler-Geib.
In Zeiten von Zollkonflikten und Handelshürden gibt die DIHK einen Überblick über die Geschäfte der auslandsaktiven deutschen Unternehmen. Grundlage sind die aktuellen Ergebnisse der DIHK-Umfrage “Going International 2025”. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer geht auf einer Online-Pressekonferenz der Frage nach, wie sich die zunehmenden Handelshemmnisse auswirken und welche Folgen ein ausgewachsener Handelskrieg hätte.
Frankreich
Kanzler Olaf Scholz nimmt in Paris an einem weiteren Gipfel zur Unterstützung der Ukraine teil. Bei dem Treffen, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnimmt, soll es konkrete Beschlüsse geben. Die Europäer beraten sich auch wegen der gleichzeitig in Saudi-Arabien laufenden Gespräche der USA und Russlands über die Ukraine.
Kanada
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney bezeichnet die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Autozölle als direkten Angriff auf die kanadischen Arbeitnehmer. Vor Reportern sagte Carney, er werde am Donnerstag ein hochrangiges Treffen der Kabinettsminister einberufen, um Handelsoptionen zu diskutieren. “Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen, und wir werden es gemeinsam verteidigen”, sagte er. Kanada erwäge durchaus Vergeltungsmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten.
USA
US-Präsident Donald Trump hat Sonderzölle auf alle nicht in den USA gefertigten Autos in Höhe von 25 Prozent angekündigt. Die Maßnahme solle ab dem 2. April gelten, gab der Republikaner zur Unterzeichnung eines entsprechenden Erlasses bekannt. Die Zölle sollen demnach für immer gelten und auch leichte Nutzfahrzeuge (light trucks) erfassen. Trump zufolge wird die neue Regelung dazu führen, dass Autohersteller ihre Werke in den USA bauen.
Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn will am Vormittag in Berlin ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorstellen. Reuters hatte Mitte März bereits über Eckwerte berichtet. Demnach betrug nach dem Verkauf der profitablen Logistiktochter Schenker der Konzernverlust unter dem Strich noch knapp 1,8 Milliarden Euro. Dies ist rund eine Milliarde Euro Verlust weniger als im Jahr davor. Im operativen Geschäft ohne Steuer- und Zinszahlungen des hoch verschuldeten Staatsunternehmens lag das Minus bei rund 330 Millionen Euro.
Deutsche Bank
Der ehemalige Chef der Deutschen Börse, Theo Weimer, und die Finanzexpertin Dagmar Valcárcel werden den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einem Bericht des “Handelsblatts” zufolge verlassen. Das Blatt berief sich in seiner Berichterstattung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Deutsche Bank wollte die Informationen auf Anfrage des “Handelsblatts” nicht kommentieren. Wer Weimer und Valcárcel im Aufsichtsrat ersetzen könnte, wird die Bank vermutlich in der kommenden Woche mitteilen. Dann verschickt das Institut die Einladung für seine Hauptversammlung und wird dort Vorschläge machen. Änderungen könnte es in absehbarer Zeit auch im Vorstand der Bank geben, hieß es laut “Handelsblatt” in Finanzkreisen. Unklar sei jedoch, um welchen Manager oder welche Managerin es dabei gehen könnte.
Nestle
PAI Partners und Bain Capital gehören einem Medienbericht zufolge zu den Investoren, die ein Gebot für das Wassergeschäft des Schweizer Lebensmittelriesen Nestle in Erwägung ziehen. Der Bereich könnte in einer Transaktion mit umgerechnet etwa fünf Milliarden Euro oder mehr bewertet werden, wie die Agentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen meldete. Clayton Dubilier & Rice und KKR hätten sich ebenfalls mit dem Geschäft befasst. Nestle könnte bei einer möglichen Transaktion eine Beteiligung an dem Bereich behalten.
OpenAI
Das KI-Unternehmen rechnet einem Medienbericht zufolge ab dem Jahr 2029 mit einem positiven Cashflow. Bis dahin erwartet die Firma hinter ChatGPT einen Umsatz von mehr als 125 Milliarden Dollar, meldet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf einen Insider. Im laufenden Jahr geht OpenAI demnach von einer Verdreifachung seines Umsatzes auf 12,7 Milliarden Dollar aus. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits im September unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass OpenAI mit einem Umsatz von mehr als 11,6 Milliarden Dollar rechne. Der Umsatz im Jahr 2024 werde sich auf 3,7 Milliarden Dollar belaufen, meldete Reuters damals weiter. Auch Bloomberg berichtete nun von diesem Wert.
TikTok
US-Präsident Donald Trump will möglicherweise China eine kleine Reduzierung der Zölle zugestehen, um eine Einigung über das chinesische Unternehmen TikTok zu erzielen. Außerdem sagte Trump zu Journalisten, dass er wahrscheinlich eine Frist für den Zwangsverkauf verlängern werde, wenn keine Einigung über die Social-Media-App erzielt werde. Wegen einer möglichen Bedrohung der nationalen Sicherheit hatte der US-Kongress im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das TikToks chinesischen Mutterkonzern ByteDance dazu verpflichtet, sein US-Geschäft bis zum 19. Januar 2025 zu verkaufen. Ansonsten werde die Plattform landesweit gesperrt. Trump, bei dessen Wahlerfolg die bei Jugendlichen besonders beliebte Video-App eine große Rolle gespielt hatte, verlängerte diese Frist zunächst bis zum 5. April.
Volkswagen
Der Konzern nimmt einem Medienbericht zufolge einen neuen Anlauf, sich von dem Dieselmotoren- und Turbomaschinen-Hersteller MAN Energy Solutions zu trennen. Der Wolfsburger Konzern habe sich kürzlich mit Beratern über mehrere Alternativen für die Tochter unterhalten, darunter einen Börsengang, berichtete die Nachrichtenagentur “Bloomberg”. Die frühere MAN Diesel & Turbo könnte dabei mit fünf Milliarden Euro oder mehr bewertet werden. Die Überlegungen seien aber noch in einem frühen Stadium, eine Transaktion würde wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr über die Bühne gehen.
Freitag7
Australien
Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese hat für den 3. Mai Neuwahlen angesetzt und damit einen fünfwöchigen Wahlkampf eingeleitet. Albaneses Labor-Partei hatte bei den letzten Wahlen im Jahr 2022 die Mehrheit errungen, aber die jüngsten Meinungsumfragen zeigen, dass die Partei Kopf an Kopf mit der oppositionellen Liberal-Nationalen Koalition liegt, wenn die Stimmen der kleineren Parteien umverteilt werden. Da die Amtszeit einer Regierung in Australien auf drei Jahre begrenzt ist, hätten die Wahlberechtigten im Land spätestens am 17. Mai an die Urnen gehen müssen, um ein neues Parlament zu wählen.
Brasilien
Der brasilianische Generalstaatsanwalt Paulo Gonet wird den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro nicht wegen Betrugs bei dessen Impfunterlagen anklagen. Wie aus einem Gerichtsdokument hervorging, will Gonet keine Anklage gegen Bolsonaro erheben, die nur auf Behauptungen aus einem Vergleich mit einem ehemaligen Berater des Präsidenten beruht, und argumentierte, er brauche mehr Beweise, um eine Anklage zu stützen. Der Generalstaatsanwalt bat auch den Obersten Gerichtshof deshalb, den Fall abzuweisen.
Deutschland / Arbeitsmarkt
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt die Arbeitslosenzahlen für März bekannt. Mit dem Einsetzen der Frühjahrsbelebung geht die Arbeitslosigkeit in der Regel zurück. Mit Spannung wird erwartet, ob die wirtschaftliche Schwäche den üblichen Rückgang dämpft. Das IAB-Forschungsinstitut der BA geht für das Gesamtjahr von einer weiter steigenden Arbeitslosigkeit aus. Im Februar war die Arbeitslosenzahl um wenige Tausend auf 2,989 Millionen gesunken.
Deutschland / GfK
Die Konsumforscher der GfK prognostizieren die deutsche Verbraucherstimmung für April, die sich laut Experten aufhellen dürfte. Das Barometer für das Konsumklima war zuletzt überraschend gesunken. Die neue Umfrage wird nun auch zeigen, wie sich der Ausgang der Bundestagswahl und die Aussicht auf eine handlungsfähige Regierung auf die Stimmung der Verbraucher ausgewirkt haben. Das Konsumbarometer wird gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.
Deutschland
In Berlin beginnt am Nachmittag die nächste Phase der Koalitionsgespräche von CDU/CSU und SPD. Im Willy-Brandt-Haus beugt sich die Hauptverhandlergruppe über die Texte der 16 Arbeitsgruppen der Fachpolitiker. Ergebnisse werden noch nicht erwartet. Es wird zunächst vor allem identifiziert, welche strittigen Themen nun die Spitzen der drei Parteien klären müssen.
Bundesfinanzminister Jörg Kukies will seinen US-Kollegen Scott Bessent treffen. Das Meeting soll in Washington stattfinden, wohin der SPD-Politiker diese Woche gereist ist. Die US-Sonderzölle auf Auto-Importe aus Europa dürften dabei eine wichtige Rolle spielen. Deutschland hat zudem ein Interesse daran, die Regierung von Präsident Donald Trump davon zu überzeugen, sich weiter für die Unterstützung der Ukraine einzusetzen.
Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin schlägt laut Medienberichten eine Übergangsregierung für die Ukraine vor, um Neuwahlen und die Unterzeichnung von Schlüsselabkommen mit dem Ziel einer Einigung zu ermöglichen. Während eines Besuchs in der nördlichen Hafenstadt Murmansk sagt Putin laut russischen Nachrichtenagenturen, Russland bewege sich allmählich, aber zuversichtlich auf die Erreichung seiner Ziele in dem mehr als drei Jahre dauernden Krieg mit der Ukraine zu. Er denke, dass US-Präsident Donald Trump, der die Beziehungen zu Moskau verbessern und auf eine Einigung hinarbeiten wolle, aufrichtig um Frieden in der Ukraine bemüht sei. Russland sei außerdem bereit, mit Nordkorea zusammenzuarbeiten, um eine Lösung des Konflikts zu finden.
USA / Fed
Die Zölle der Trump-Regierung werden nach Darstellung der US-Notenbankerin Susan Collins wohl zunächst die Inflation in den USA anheizen. “Es scheint unvermeidlich, dass die Zölle die Inflation kurzfristig in die Höhe treiben werden”, sagt Collins bei einer Veranstaltung in Boston. Der Anstieg dürfte dabei eher von kurzer Dauer sein. Jedoch “gibt es auch Risiken”, dass der höhere Preisdruck länger anhalten könnte, fügt sie hinzu. Angesichts der Situation rechne sie nun damit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen länger stabil halten werde.
USA / WTO
Die USA haben ihre Beiträge für die Welthandelsorganisation (WTO) Insidern zufolge offenbar pausiert. Die USA ziehen sich aus globalen Institutionen zurück, die ihrer Meinung nach im Widerspruch zu ihrer “America First”-Wirtschaftspolitik stehen, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Das Weiße Haus reagierte nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme. Ein US-Delegierter habe auf einer WTO-Haushaltssitzung am 4. März mitgeteilt, dass die Zahlungen der USA für die Jahre 2024 und 2025 bis zur Überprüfung der Beiträge an internationale Organisationen auf Eis gelegt seien, so zwei der Insider. Der dritte Insider bestätigte diese Angaben und sagte, dass die WTO einen “Plan B” für den Fall einer längeren Finanzierungspause ausarbeite, ohne näher darauf einzugehen.
USA
Der Tech-Milliardär Elon Musk, der von US-Präsident Donald Trump zum Kostensenkungsbeauftragten ernannt wurde, will die Bundesausgaben um eine Billion Dollar senken, ohne dabei Dienstleistungen zu beeinträchtigen. Musk sagt in der FOX-Nachrichtensendung “Special Report with Bret Baier”, er sei zuversichtlich, dass seine Abteilung für Regierungseffizienz Einsparungen in Höhe von einer Billion Dollar finden könne, wodurch die derzeitigen Bundesausgaben von etwa sieben Billionen Dollar auf sechs Billionen Dollar sinken würden. “Die Regierung ist nicht effizient, und es gibt eine Menge Verschwendung und Betrug, so dass wir zuversichtlich sind, dass eine 15-prozentige Reduzierung möglich ist, ohne dass die kritischen Regierungsdienste beeinträchtigt werden”, sagt Musk.
Curevac
Das Biotechunternehmen hat in einem Patentstreit mit seinem Rivalen BioNTech einen Erfolg vor dem Europäischen Patentamt (EPA) bekanntgegeben. Dieses habe die Gültigkeit des europäischen CureVac-Patents EP 3 708 668 B1 mit Anpassungen bestätigt, teilte der Konzern mit. Ein ursprünglich von BioNTech im April 2023 eingelegter Einspruch gegen die Gültigkeit des Patents sei damit weitestgehend zurückgewiesen worden. Nun werde das Landgericht Düsseldorf entscheiden, ob das Patent in seiner angepassten Fassung verletzt worden sei. Eine Anhörung sei für den 1. Juli angesetzt.
Deutsche Bank
Der Konzern bekommt im nächsten Jahr einen neuen Finanzvorstand. James von Moltke habe angekündigt, seinen im Juni 2026 auslaufenden Vertrag nach acht Jahren im Amt nicht zu verlängern, teilte das größte deutsche Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Es sei “Zeit für etwas Neues”, schrieb der 55-Jährige in einem Reuters vorliegenden Brief an seine Mitarbeiter. Dass die Bank in diesem Jahr die nächste Phase ihrer Strategie einläuten wolle, sei “die passende Gelegenheit für einen Wechsel”. Von Moltkes Nachfolger steht bereits fest: Raja Akram kommt zum 1. Oktober von Morgan Stanley zur Deutschen Bank.
Holcim
Nach der Abspaltung des Nordamerikageschäfts Amrize peilt der Schweizer Zementkonzern Holcim Zukäufe an. Mit einer geschätzten Gesamtkapazität für Kapitalallokation von 18 bis 22 Mrd. CHF im Zeitraum von 2025 bis 2030 werde Holcim in organisches Wachstum und Zukäufe investieren und gleichzeitig eine attraktive und progressive Dividendenpolitik verfolgen, teilte der Konzern im Vorfeld eines Investorentages mit. Überschüssiges Kapital werde für große strategische Akquisitionen und opportunistische Aktienrückkäufe verwendet.
Isar Aeropace
Das deutsche Weltraum-Startup nimmt einen neuen Anlauf für den Testflug seiner Weltraum-Rakete “Spectrum”. Es wäre der erste Flug einer orbitalen Trägerrakete von Kontinentaleuropa aus. Am Montag hatte Isar Aerospace den Start vom norwegischen Weltraum-Bahnhof Andoya wegen widriger Winde abgeblasen. Auf einen für Donnerstag erwogenen Versuch hatte das Unternehmen verzichtet.
PNE
Großaktionär Morgan Stanley nimmt Insidern zufolge einen neuen Anlauf, einen Käufer für den Hamburger Wind- und Solarpark-Entwickler zu finden. Die Investmentbanker von Goldman Sachs loteten im Auftrag von Morgan Stanley bereits das Interesse in der Private-Equity-Branche an dem Aktienpaket im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro aus, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein formaler Verkaufsprozess könnte im Laufe des Jahres beginnen, so dass PNE im Herbst einen neuen Mehrheitseigentümer bekommen könnte.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 22.607,47 | 2,22 % |
EuroStoxx50 | 5.359,43 | – 1,17 % |
S&P500 | 5.680,35 | 0,21 % |
NASDAQ100 | 19.798,62 | 0,23 % |
MSCI Emerging Markets | 1.118,35 | – 0,88 % |
MSCI World | 3.677,22 | – 0,20 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.072,06 $/oz. | 1,54 % |
Brent (Öl) | 73,92 $/bbl. | 2,23 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,65 % |
3-M-Euribor | 2,37 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,45 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,37 % |
10J Bund | 2,76 % |
10J US-Treasury | 4,35 % |
10J JGB (Japan) | 1,56 % |
10J Gilts (UK) | 4,73 % |
Währung
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Deutschland – Aktien tendieren schwächer
Leichter sind die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Umschichtungen in defensive Werte und Einzelhändler milderten das Minus der vor allem deutschen Autowerte allerdings etwas ab. Belastend wirkte wieder einmal die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Er hatte am Vorabend wie befürchtet zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe von Autos und Autoteilen verhängt und diese als “nicht mehr verhandelbar” bezeichnet. Eingeführt werden sollen sie am 2. April. Der autolastige DAX verlor 0,7 Prozent auf 22.679 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Donnerstag um 0,82 Prozent auf 28.628,56 Punkte nach, und der Euro-Stoxx-50fiel um 0,6 Prozent auf 5.381 Punkte.
Kräftig abwärts ging es in Europa bei fast allen Autowerten. Der Sektor reduzierte sich um 1,1 Prozent. Die exportstarken deutschen Autobauer litten durch die Bank: Vor allem Porsche AG standen zunächst unter deutlichem Druck und erholten sich erst spät auf 2,6 Prozent Minus. Für BMW, Mercedes-Benz und Zulieferer wie Continental ging es zwischen 2,4 und 2,7 Prozent abwärts. VWfielen um 1,5 Prozent. Gegen den Trend nach oben ging es mit 1,8 Prozent bei Ferrari. Der italienische Luxuswagenbauer bestätigte, trotz der Trump-Zölle seine Jahresprognose zu halten.
ProSiebenSat1 brachen nach enttäuschten Übernahmespekulationen um 10,2 Prozent auf 5,87 Euro ein. MFE hat am Vorabend zwar ein Gebot für die Senderkette vorgelegt – der von der Berlusconi-Familie kontrollierte Medienkonzern bietet aber nur den gesetzlichen Mindestpreis für die ausstehenden Aktien von je 5,75 Euro. Entsprechend verschnupft reagierten die Anleger. Henkel legten im DAX um 2,7 Prozent zu nach besser als erwarteten Zahlen von US-Konkurrent HB Fuller am Vorabend. Defensive Branchen waren angesichts der Zollstreitigkeiten europaweit erste Wahl. Auch RWE und Eonlegten um bis zu 1,6 Prozent zu.
Daneben gab es auf Unternehmensebene eine Reihe endgültiger Geschäftsberichte bei Nebenwerten: Unter anderem fielen SMA Solar nach Jahreszahlen um 8,9 Prozent. Der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen rutschte wegen Wertberichtigungen tief in die roten Zahlen. Auch ein ordentlicher Ausblick auf die Auftragslage änderte daran nichts.
Ionos kletterten nach ihren Jahresergebnissen um 6,4 Prozent. Diese waren laut JP Morgan etwas besser als erwartet ausgefallen. Bei CTS Eventim kam der Ausblick gut an und ließ die Titel um 3,1 Prozent steigen.
USA – Zollpolitik verunsichert / Leichte Verluste
Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag am Ende einer kleinen Berg- und Talfahrt mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Anleger sind verunsichert. Im Fokus stehen erneut Zollankündigungen des US-Präsidenten. Donald Trump hatte am Mittwoch nach dem Börsenschluss an der Wall Street Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte sowie zentrale Autoteile per “Executive Order” unterzeichnet. Nun herrschen wieder Sorgen, dass es zu einer deutlichen Verschärfung des globalen Handelsstreits kommt. Der könnte die Inflation wieder antreiben und die Wirtschaft ausbremsen. Der weltweit bekannteste US-Aktienindex Dow Jones Industrial schloss nach einem richtungslosen Verlauf 0,37 Prozent tiefer auf 42.299,70 Punkte. Der S&P 500verlor 0,33 Prozent auf 5.693,31 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100sank um 0,59 Prozent auf 19.798,62 Zähler, nachdem er zum Börsenauftakt um fast ein Prozent gesunken war und dann zeitweise zugelegt hatte.
Der US-Präsident hatte am Vorabend neue Importzölle im Automobilbereich angekündigt. Spätestens vom 3. Mai an werden die zusätzlichen Abgaben für die Automobilzuliefererindustrie erhoben. Vom 2. April an sollen bereits sogenannte reziproke Zölle erhoben werden. Damit sollen die US-Zölle auf dasselbe Niveau gehoben werden wie die Zölle der Handelspartner aus Autos aus den USA.
Die Aktien von General Motors (GM) und Ford zählten nach Trumps Zollbeschlüssen zu den größten Verlierern am Markt. Sie sind auf die hochintegrierten Produktionsketten in den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada angewiesen. GM importiert einige Chevrolet-Modelle aus Werken in Mexiko und Kanada. Ford produziert ebenfalls einige Modelle für den US-Markt in Mexiko, wenngleich der Anteil geringer als bei GM ist. Zudem müssen die US-Hersteller “Revanche-Zölle” all der Länder fürchten, deren Unternehmen nun von den US-Autozöllen betroffen sind. Die GM-Aktien fielen als Schlusslicht im S&P 100 um 7,4 Prozent und die von Ford um 3,9 Prozent. Dagegen stiegen die Papiere von Elektroautoherstellern. Tesla, Lucid Group und Rivian legten um 0,4 bis 7,6 Prozent zu. Nach Ansicht von Analysten sind Elektroautohersteller weitaus weniger durch die US-Zölle gefährdet. Die schweizerische Bank UBS verwies unter anderem darauf, dass die Produktion von Rivian komplett in den USA erfolge, auch wenn dies nicht alle Komponenten betreffe.
Aktien von Banken litten nach ihrem zuletzt starken Lauf unter Gewinnmitnahmen. Im Dow zählten Goldman Sachs mit minus 2,6 Prozent zu den schwächsten Werten, nachdem sie seit Mitte März acht Tage in Folge gestiegen waren. Morgan Stanley verloren 2,6 Prozent, während JPMorgan, die sogar neun Tage in Folge gestiegen waren, um 1,2 Prozent nachgaben.
Für die Anteilscheine von AMD ging es an der Nasdaq um 3,2 Prozent abwärts, nachdem Jefferies die Aktien des Chipherstellers von “Buy” auf “Hold” herabgestuft hatte. Analyst Blayne Curtis schrieb, AMD profitiere nur begrenzt von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Erwartungen an das Unternehmen seien zu hoch gesteckt und von Intel drohe wachsender Konkurrenzdruck. Außerdem gebe es Hinweise, dass die Grafikprozessor-Serie H200 von Nvidia einen erheblichen Leistungsvorteil im Vergleich zum AMD-Modell MI300X habe.
“Wie gewonnen, so zerronnen” lautete die Quintessenz bei Gamestop. Die Aktie, die am Vortag noch mit einem Kurssprung von fast 12 Prozent von dem Quartalsgewinn und der neuen Investmentstrategie pro Bitcoin des Videospiele-Händlers profitiert hatte, sackte nun um rund 22 Prozent ab. Gamestop gab bekannt, Wandelanleihen im Wert von 1,3 Mrd. UD zu verkaufen, um seine geplanten Bitcoin-Käufe zu finanzieren.
Applovin büßten rund 20 Prozent ein, nachdem Shortseller Muddy Waters schrieb, dass er auf einen Kursrückgang wette.
Asien – Schwach / Autowerte in Tokio + Seoul mit US-Zöllen schwach
Die US-Strafzölle sind auch am Freitag zentrales Thema an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Vor allem in Tokio und Seoul geht es deutlich abwärts, erneut angeführt von den Aktien der dortigen Autohersteller. Auf der Tokioter Börse lasten zusätzlich überraschend deutlich gestiegene japanische Verbraucherpreise. Sie wecken Befürchtungen, dass die Bank of Japan demnächst die Zinsen erneut anheben könnte. Der Yen wertet zum US-Dollar auf; der Nikkei-225-Index fällt um 2,4 Prozent auf 36.902 Punkte. Die Aktien der Autohersteller werden wegen der voraussichtlich ab dem 2. April geltenden US-Strafzölle von 25 Prozent abermals kräftig abverkauft. Toyota verlieren 4,7, Honda 4,8 und Nissan 3,2 Prozent.
In Seoul verbilligen sich Hyundai Motor und Kia um je etwa 3 Prozent. Der Leitindex Kospi gibt um 2,2 Prozent nach. Neben Autowerten werden auch Aktien des Chipsegments verkauft. Anleger fürchten, dass auch diese Branche von Strafzöllen und Handelsbeschränkungen betroffen sein wird. Indexschwergewicht Samsung Electronics fällt um 1,7 Prozent. SK Hynixbüßen 3,6 Prozent ein. Nicht ganz so hoch wie in Tokio und Seoul fallen die Kursverluste an den chinesischen Börsen aus. Sie werden etwas gestützt von der Hoffnung auf weitere Wirtschaftsstimuli der chinesischen Regierung. Der Composite-Index in Schanghai liegt 0,7 Prozent im Minus. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fällt um 1,1 Prozent.
Der Aktienmarkt in Sydney trotzte der negativen Tendenz und ging gut behauptet aus dem Handel. Noch vor Handelsbeginn hatte der australische Premierminister Anthony Albanese Neuwahlen für den 3. Mai angesetzt.
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1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 28.03.2025 – 09:00 Uhr
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3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 24.03.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 25.03.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 26.03.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 27.03.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 28.03.2025