Marktreporting KW 6

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

mit unserem ersten Weekly News im Februar möchten wir Ihnen die Geschehnisse am weltweiten Geld- und Kapitalmarkt des Monats Januar zusammen fassen:

Im Januar 2025 haben sich die globalen Kapitalmärkte in einem volatilen Umfeld bewegt, geprägt von geldpolitischen Entscheidungen, geopolitischen Spannungen und makroökonomischen Entwicklungen. Die untertätigen Schwankungen sind spürbar mehr und heftiger geworden –  so wird es wohl im ganzen Jahr 2025 bleiben.

Der Technologiesektor stand vor Herausforderungen, wobei Unternehmen wie Nvidia im Januar einen Rückgang von 7,3% verzeichneten. Dies wurde auf den Wettbewerb durch aufstrebende Technologien wie das chinesische KI-Modell DeepSeek zurückgeführt, das die Nachfrage nach Nvidias KI-Hardware zu verringern drohte. Im Gegensatz dazu profitierte der Energiesektor von steigenden Ölpreisen, was zur insgesamt positiven Entwicklung der Märkte beitrug.

Im Januar 2025 verzeichnete der Goldpreis einen bemerkenswerten Anstieg von 7%, was den stärksten monatlichen Zuwachs seit August 2011 darstellt. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch die erhöhte Nachfrage von Investoren nach sicheren Anlagehäfen vor dem Hintergrund globaler Marktunsicherheiten getrieben.

Die jüngsten Ankündigungen der US-Regierung, ab dem 1. Februar 2025 Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada zu erheben, haben Befürchtungen hinsichtlich steigender Inflation geschürt. Analysten schätzen, dass diese Zölle den persönlichen Konsumausgabenindex der USA um 35 bis 40 Basispunkte pro Jahr erhöhen könnten, was zu einem Anstieg des Verbraucherpreisindex um etwa 1 Prozentpunkt führen würde.

Geldpolitik und Zinssätze

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihren Kurs der Zinssenkungen fort, um die Konjunktur im Euroraum zu stützen. Bis zum Jahresende 2025 wird ein Einlagensatz von etwa 1,75 % erwartet. Diese Maßnahmen sollen das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Inflation stabilisieren. In den USA hingegen bleibt die Situation komplexer. Die Federal Reserve steht vor der Herausforderung, zwischen der Unterstützung des Wirtschaftswachstums und der Kontrolle der Inflation abzuwägen. Die protektionistische Handelspolitik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump könnte die Inflation anheizen, was den Spielraum für Zinssenkungen einschränkt.

Die geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, beeinflussen die globalen Märkte erheblich. Die “America First”-Politik der US-Regierung könnte den freien Handel einschränken und die Warenströme beeinflussen. Gleichzeitig bieten Steuersenkungen und Deregulierung in den USA Chancen für Investoren, besonders im Finanzsektor.

In Europa hingegen stehen die Börsen vor wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen, die das Wachstum bremsen. Hier muss endlich ein Umdenken und Handeln einsetzen.

Wir wünschen einen guten Februar 2025! – sowie einen schönen Sonntag.

Wochenüberblick
 

Montag3

USA/Zölle
US-Präsident Donald Trump hat drastische Zoll-Erhöhungen für Einfuhren aus Mexiko, Kanada und China verkündet und damit Sorgen vor einem Handelskrieg mit weltweiten Auswirkungen etwa für die Autoindustrie geschürt. Die drei Länder kündigten am Wochenende umgehend Gegenmaßnahmen an. Mexiko ist ein wichtiger Produktionsstandort auch für deutsche Autobauer. Aus der EZB wurde die Warnung laut, die neuen Zölle würden zu höherer Inflation und höheren Zinssätzen in den USA führen, was wiederum den Euro schwächen dürfte. Für die Börsen wurde ein turbulenter Montag erwartet. Über Maßnahmen gegen die Europäische Union will Trump zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Trump kündigte an, am Montag mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau über die neuen Zollerhöhungen sprechen zu wollen. Vor Reportern sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) auch, dass er am gleichen Tag auch mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum das Gespräch suchen werde.

USA/Panama
Bei seiner ersten Auslandsreise nach Panama hat der neue US-Außenminister Marco Rubio im Auftrag des US-Präsidenten Donald Trump die sofortige Beendigung des chinesischen Einflusses auf den Panama-Kanal gefordert. “Minister Rubio machte deutlich, dass dieser Status quo inakzeptabel sei und dass die Vereinigten Staaten ohne sofortige Änderungen Maßnahmen ergreifen müssten, um ihre Rechte aus dem Vertrag zu schützen”, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, in einer Erklärung. Rubio traf in Panama-Stadt auf Präsident Jose Raul Mulino, der signalisierte nach den Gesprächen mit dem US-Spitzendiplomaten, das Abkommen mit dem in Hongkong ansässigen Unternehmen CK Hutchison Holdings überprüfen zu wollen.

Deutschland
Die CDU will auf ihrem Sonderparteitag am Montag in Berlin ein Sofortprogramm für den Fall eines Wahlsieges beschließen. In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Papier wird als Teil von 15 schnell umzusetzenden Maßnahmen auch eine Asylwende mit der Zurückweisung aller Flüchtlinge an den deutschen Grenzen genannt. In dem Sofortprogramm verspricht die CDU eine Mischung aus Entlastungen für die Wirtschaft, einer Wende in der Asylpolitik sowie die Rücknahme von Gesetzen der Ampelkoalition. Während in etlichen Orten der Republik am Sonntag zehntausende Menschen gegen AfD und auch die CDU demonstrierten, versicherten Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder, dass es keine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten geben werde. SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil kritisierte dagegen, dass man Merz nach gemeinsamen Abstimmungen mit der AfD im Bundestag nicht mehr vertrauen könne.

Volkswagen
Die Turbulenzen bei Europas größtem Autokonzern erreichen nun auch dessen Gewinnperle Porsche. Der auf dem chinesischen Markt unter Druck geratene Sportwagenbauer will sich von seinem Vizechef und Finanzvorstand Lutz Meschke sowie von Vertriebsvorstand Detlev von Platen trennen. Der Aufsichtsrat habe seinen Vorsitzenden Wolfgang Porsche beauftragt, mit beiden Managern Gespräche über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zu führen, teilte die Porsche AG am Samstagabend mit.

Volkswagen hat laut Gerichtsunterlagen aufgrund einer milliardenschweren Steuerforderung Klage gegen den indischen Staat erhoben. Die Forderung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar sei unmöglich hoch, stehe im Widerspruch zu den indischen Vorschriften für die Besteuerung von Importen und gefährde die Geschäftspläne des Unternehmens, heißt es in den bei Gericht eingereichten Unterlagen zur Klage vom 29. Januar.

Unicredit/Generali
Mitten im Ringen um die Commerzbank sowie eine Neuordnung der italienischen Finanzbranche steigt Unicredit auch bei Italiens größtem Versicherer Generali ein. Unicredit erklärte am Sonntag überraschend, sie habe an der Börse 4,1 Prozent der Generali-Aktien gekauft und halte weitere 0,6 Prozent im Rahmen von Dienstleistungen für ihre Kunden. Es handle sich um eine Finanzbeteiligung ohne strategisches Interesse.

OpenAI
Der US-Konzern hat am Sonntag (Ortszeit) ein neues KI-Werkzeug namens “Deep Research” vorgestellt. Wie das Unternehmen mitteilte, schafft es das Programm, komplexe Aufgaben in mehreren Schritten im Internet zu recherchieren. “Es schafft in wenigen Minuten, wofür ein Mensch viele Stunden brauchen würde”, so OpenAI. Das KI-Startup fügte hinzu, dass “Deep Research” aber noch in den Kinderschuhen stecke und deswegen an Grenzen stoße. So könne das Programm zum Beispiel Schwierigkeiten haben, glaubwürdige Informationen von Gerüchten zu unterscheiden. “Deep Research” ist von einer Version des OpenAI o3-Modells angetrieben, das für das Browsen im Internet und die Datenanalyse optimiert ist, so OpenAI.

Dienstag4

Europa
Die EU-Staaten müssen nach Ansicht von Kanzler Olaf Scholz ihre Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie so bündeln, dass “bezahlbare Waffen” produziert werden. “Es gibt keine großen Programme, die alle gemeinsam machen. Wir sehen eine große Aufsplitterung unter vielen, vielen unterschiedlichen Rüstungsprojekten, ganz anders als in den USA”, sagte Scholz am Montagabend nach dem informellen EU-Gipfel in Brüssel. “Das muss sich ändern.” Man müsse sehen, wie Waffen anders eingekauft werden, aber auch, wie die Europäer selbst große Serien entwickeln könnten, “die dafür notwendig sind, dass wir bezahlbare Waffen auch herstellen”. Scholz plädierte dafür, dass alle EU-Staaten zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.

Frankreich
Die französische Regierung hat ungeachtet eines drohenden Misstrauensvotums ihren Haushaltsentwurf 2025 ohne Abstimmung durch das Parlament gedrückt. Ministerpräsident François Bayrou kündigte am Montag den Rückgriff auf Artikel 49.3 der Verfassung an, der dies ermöglicht. “Wir haben den Augenblick der Wahrheit erreicht”, sagte Bayrou vor den Abgeordneten. “Kein Land kann ohne Haushalt überleben.” Für Mittwoch wird ein Misstrauensvotum erwartet.

Israel
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft sich mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Bei dem Gespräch soll es um die Situation im Gazastreifen, die von der Hamas festgehaltenen Geiseln und die Konfrontation mit dem Iran sowie dessen regionalen Verbündeten gehen. Netanjahu ist der erste ausländische Regierungschef, der Trump seit dessen Amtsantritt im vergangenen Monat besucht. Seine Reise findet vor dem Hintergrund von Verhandlungen zur zweiten Phase des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas statt, die diese Woche beginnen sollen.

Syrien
Syriens neue Regierung hat vier bis fünf Jahre als Zeitrahmen für Präsidentschaftswahlen genannt. Es werde eine umfangreiche Infrastruktur für die Abstimmung benötigt, sagte Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa in einer am Montag im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache. Diese Infrastruktur müsse wiederhergestellt werden, was Zeit benötige. Die Behörden müssten zudem die Wahlregister aktualisieren. Sonst würde jede Wahl angezweifelt. Scharaa hatte im Dezember angekündigt, dass die Ausarbeitung einer neuen Verfassung bis zu drei Jahre dauern könnte.

USA
Die USA haben die geplante Verhängung von Zöllen
gegen Kanada nach Angaben beider Staaten um mindestens 30 Tage verschoben. Dies gaben US-Präsident Donald Trump und Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau am Montag nach einem Gespräch bekannt. Trump hatte am Wochenende Zölle von 25 Prozent ab Dienstag angekündigt. Zuvor waren bereits die geplanten Zölle gegen Mexiko verschoben worden. Damit greifen am Dienstagmorgen (MEZ) noch die Maßnahmen gegen China. China hat nach Inkrafttreten der von Trump angekündigten Zölle ein Paket von Zöllen auf eine Reihe von Produkten aus den USA angekündigt. Sie sollten am 10. Februar in Kraft treten, teilt das Finanzministerium in Peking mit. China nimmt unter anderem Kohle, Flüssigerdgas und Rohöl ins Visier. Unterdessen hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen klargemacht, dass die Europäische Union eine Antwort geben werde, sollte sie von der neuen US-Regierung “unfair” ins Visier genommen werden. “Es gibt eindeutig neue Herausforderungen und neue Unsicherheiten (…) und wenn sie unfair oder willkürlich angegriffen werden, wird die Europäische Union entschlossen reagieren”, sagt von der Leyen nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU.
Die US-Notenbank Federal Reserve kann trotz der von Präsident Donald Trump verhängten Sonderzölle aus Sicht einer Währungshüterin bei den Leitzinsen zunächst eine abwartende Haltung einnehmen. Es sei für die Geldpolitik angebracht, angesichts der Unsicherheit in der Wirtschaft geduldig und vorsichtig zu sein, sagt die Chefin des Notenbankbezirks Boston, Susan Collins, in einem CNBC-Interview.

Alphabet
Die Geschäftszahlen der Google-Mutter und des Chip-Herstellers stehen ganz im Zeichen des DeepSeek-Schocks. Vor allem bei Google erhoffen sich Börsianer Aufschluss darüber, ob mit dem Aufstieg der chinesischen Billig-KI die milliardenschweren Investitionen in neue Rechenzentren sich auszahlen werden. MicrosoftMSFT.O hatte diese Ausgaben mit dem exponentiell wachsenden Bedarf an Rechenpower durch die rasche Verbreitung von KI gerechtfertigt. Bei AMD warten Anleger auf Neuigkeiten rund um KI-Prozessoren.

Fraport / Uber
Der Fahrdienstvermittler Uber und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport haben eine Zusammenarbeit beschlossen. Fraport hat dem Fahrgastvermittler spezielle Zonen zugewiesen, an denen Fahrgäste ein- und aussteigen können, wie Uber der FAZ mitteilte. Bislang mussten Reisende, die sich von einem Uber-Fahrer zum Flughafen bringen oder von dort abholen ließen, den Ausstiegs- oder Einstiegsort individuell mit dem Fahrer klären und in ungünstigen Fällen lange Strecken mit ihrem Gepäck laufen. Von Dienstag an sollen Uber-Kunden an einem speziell gekennzeichneten Ort auf dem Parkplatz P31 am Terminal 1 auf ihre über die Uber-App vermittelte Taxi- oder Mietwagenfahrt warten können. 

ING
Die niederländische Großbank erwägt Zukäufe in Deutschland und anderen europäischen Ländern. “Wir wollen in größeren Märkten wie Italien, Spanien und Deutschland größer werden”, sagte Konzernchef Steven van Rijswijk zu Reuters. “M&A ist überall eine Option, wenn es unseren Kriterien entspricht.” Van Rijswijk nannte keine möglichen Übernahmeziele und sagte auch nicht, ob die ING an der Commerzbank interessiert sein könnte.

Tesla
Der Konzern hat im vergangenen Jahr einen Absatzeinbruch in Kalifornien erlitten. Die Neuzulassungen für die Fahrzeuge des E-Autobauers fielen in dem US-Bundesstaat 2024 um zwölf Prozent, wie aus Daten des Verbands von Neuwagen-Händlern in Kalifornien hervorging. “Die Dinge sehen für Tesla im Golden State nicht so gut aus. Die Dominanz von Tesla auf dem Markt für Elektrofahrzeuge gerät weiter ins Wanken, da die Marke ihren fünften vierteljährlichen Zulassungsrückgang in Folge verzeichnete”, teilte der Verband weiter mit. Neben einem harten Wettbewerb und hohen Zinsen dürfte die Rolle von Tesla-Chef Elon Musk bei den US-Wahlen den Absatzrückgang verschärft haben.

TikTok
US-Präsident Donald Trump ordnet den Aufbau eines Staatsfonds an. Ein entsprechender Erlass sei an die Finanz- und Handelsministerien gegangen. Der Fonds könne auch TikTok kaufen, sagt Trump. Zu dem Thema liefen Gespräche mit mehreren Personen, vermutlich werde er noch im Februar eine Entscheidung zu der Videoplattform treffen. TikTok mit rund 170 Millionen Nutzern in den USA wurde im Januar vorübergehend abgeschaltet, weil ein Gesetz den Verkauf oder das Verbot ab dem 19. Januar aus Gründen der nationalen Sicherheit verlangte. Trump hat die Maßnahme für 75 Tage ausgesetzt.

UBS
Mitten in der Integration der Credit Suisse hat die Großbank UBS deutlich mehr verdient. Der bereinigte Vorsteuergewinn kletterte 2024 dank eines florierenden Investmentbankings auf 8,8 Mrd. USD, wie das Schweizer Institut mitteilte. Analysten hatten einer Umfrage der Bank zufolge mit einem Überschuss von 8,44 Mrd. USD gerechnet. Die Aktionäre können sich auf höhere Ausschüttungen freuen. Die Dividende für das vergangene Jahr soll um 29 Prozent auf 0,9 USD je Aktie steigen. Im ersten Halbjahr peilt der Konzern zudem Aktienrückkäufe von 1 Mrd. USD an.

Samsung
Im Prozess um angebliche Bilanzfälschung und Aktienkurs-Manipulation hat ein Berufungsgericht den Freispruch des Samsung-Chefs Jay Y. Lee am Montag bestätigt. Der Samsung-Chef selbst wollte sich beim Verlassen des Gerichtssaals nicht äußern. Ihm und anderen Managern war vorgeworfen worden, bei einer 8 Milliarden Dollar schweren Fusion zweier Samsung-Töchter im Jahr 2015 die Rechte von Minderheitsaktionären missachtet zu haben. Die Anklage hatte fünf Jahre Haft gefordert, Lee die Anschuldigungen dagegen zurückgewiesen. Es blieb zunächst unklar, ob die Staatsanwaltschaft nach dem Urteil des Berufungsgerichts vor den Obersten Gerichtshof zieht. 

Siltronic
Der Halbleiterhersteller kürzt erneut seine Dividende. Der Hauptversammlung am 12. Mai solle eine reduzierte Dividende von 0,20 € für das Geschäftsjahr 2024 vorgeschlagen werden, teilte der Hersteller von Siliziumwafern für die Chipherstellung mit. Im Vorjahr hatte Siltronic 1,20 € je Aktie ausgeschüttet, ein Jahr zuvor waren es noch drei Euro gewesen. “Die Reduzierung der Dividende ist eine Folge der anhaltenden Nachfrageschwäche und dient vor allem der Unterstützung des organischen Wachstums”, teilte das Unternehmen mit.


Mittwoch5

Grönland
In Grönland soll vor dem Hintergrund der Annexionswünsche von US-Präsident Donald Trump am 11. März ein neues Parlament gewählt werden. Das schlug Ministerpräsident Mute Egede vor. Es wird erwartet, dass sich der Wahlkampf um die Unabhängigkeitsbestrebungen der zu Dänemark gehörenden Insel, die Entwicklung der Wirtschaft und die Beziehungen zu Dänemark und den USA drehen wird. “Wir befinden uns mitten in einer ernsten Zeit. Eine Zeit, die wir in unserem Land noch nie erlebt haben. Dies ist nicht die Zeit für interne Spaltungen”, schrieb Egede in sozialen Medien. Das Parlament muss dem Wahltermin zustimmen.

Russland
Neue Sanktionen des Westens, ein schwächerer Rubel und eine geringere Ernte haben aus Sicht der russischen Notenbank die Inflation im Land angeheizt. Diese Faktoren seien für die hohen Inflationsraten im Dezember 2024 und im Januar 2025 verantwortlich, teilte die Zentralbank in einem Bericht mit. Die Inflation in Russland lag im vergangenen Jahr bei 9,52 Prozent. Noch 2023 hatte sie bei 7,42 Prozent gelegen. Zielmarke der Notenbank sind jedoch 4,0 Prozent. Auf ihrer jüngsten Zinssitzung im Dezember hatten die Währungshüter den LeitzinsRUCBIR=ECI trotz der hohen Inflationsraten überraschend unverändert bei 21 Prozent belassen.

Schweden
Die Zahl der Toten bei einem Anschlag auf die Risbergska-Erwachsenen-Schule in Örebro ist laut Angaben der Polizei auf mindestens elf gestiegen. Die Zahl der Verletzten sei noch ungeklärt, und es gebe zurzeit auch noch keine Informationen zum Zustand der Verletzten, teilte die örtliche Polizei auf ihrer Internetseite mit. Zuvor hatte der örtliche Polizeichef Roberto Eid Forest auf einer Pressekonferenz erklärt, die Polizei gehe davon aus, dass der Schütze allein gehandelt habe. Ein terroristisches Motiv werde zurzeit nicht vermutet. Vieles sei jedoch noch ungeklärt. Der mutmaßliche Schütze sei der Polizei bisher nicht bekannt gewesen.

Spanien
Die spanische Regierung hat eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 37,5 Stunden ohne Lohnverlust beschlossen. “Bei diesem Vorschlag geht es darum, besser zu leben, weniger zu arbeiten und wirtschaftlich viel produktiver und effizienter zu sein”, begründete Arbeitsministerin Yolanda Diaz von der linken Sumar-Partei in Madrid den Kabinettsbeschluss. Damit das von Arbeitgeberverbänden massiv kritisierte Dekret wirksam wird, muss es allerdings vom Parlament beschlossen werden. Die Minderheitsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez ist auf die Unterstützung mehrerer kleinerer Parteien angewiesen, damit die Arbeitszeitverkürzung in Kraft treten kann. Die spanische Zentralbank warnte, dass höhere Arbeitskosten die Inflation anheizen und die Schaffung von Arbeitsplätzen bremsen könnten.

Ukraine
Bei der Abwehr der russischen Invasion sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bislang 45.100 eigene Soldaten gefallen. Rund 390.000 seien verletzt worden, sagt er in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan. Selenskyj schätzt, rund 350.000 russische Soldaten seien gestorben und zwischen 600.000 und 700.000 verletzt worden. Zudem gebe es auf russischer Seite viele Vermisste.

USA
Die USA wollen nach Darstellung von Präsident Donald Trump die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und ihn wirtschaftlich entwickeln. Während einer Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington sagte Trump, dort sollten dann “die Menschen der Welt” leben, während die Nachbarstaaten auf Dauer Palästinenser aufnehmen könnten. Der Küstenstreifen habe das Potenzial, die “Riviera des Nahen Ostens” zu werden. Einen Einsatz des US-Militärs schloss Trump nicht aus. Einzelheiten nannte er nicht. In ersten Reaktionen in der Nacht lehnte die radikal-islamische Hamas den Vorschlag ab.
Das von US-Präsident Donald Trump kritisch beäugte Handelsdefizit der Vereinigten Staaten dürfte sich vor dem Jahreswechsel ausgeweitet haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Importe die Exporte im Dezember wertmäßig um 96,6 Milliarden Dollar überstiegen. Im November lag die Lücke bei 78,2 Milliarden Dollar. Am Dienstag sind US-Zölle auf Einfuhren aus China in Kraft getreten, was Vergeltungsmaßnahmen der Volksrepublik auslöste. Die Einführung von Zöllen gegenüber Mexiko und Kanada hatte Trump dagegen in letzter Minute aufgeschoben. Mit Blick auf Sonderzölle hat er auch die EU ins Visier genommen.
US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf den Iran. Er unterzeichnete ein sogenanntes Präsidialmemorandum, mit dem wirtschaftliche Sanktionen gegen die Islamische Republik verschärft werden. Gleichzeitig zeigte er sich verhandlungsbereit mit der Regierung in Teheran. Trump und andere Westmächte werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Nuklearwaffen entwickeln zu wollen. Der Iran dürfe keine Atombombe besitzen, betonte der US-Präsident. Die Islamische Republik bestreitet, an der Entwicklung einer derartigen Waffe zu arbeiten. Trump will mit seiner Direktive vor allem iranische Ölexporte und damit die Haupteinnahmequelle der Regierung zum Erliegen zu bringen. “Wir haben das Recht, die Ölexporte in andere Länder zu blockieren”, sagte der US-Präsident. Man werde aber sehen, ob ein “Deal” mit dem Iran möglich sei.
Der von den Republikanern geführte US-Senat hat Pam Bondi als neue Generalstaatsanwältin der USA bestätigt. Damit gelangt eine der engsten politischen Verbündeten von Präsident Donald Trump an die Spitze der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden. Das 54:46-Votum zur Bestätigung Bondis wird Trump helfen, seine Kontrolle über das US-Justizministerium zu festigen. Der demokratische Senator John Fetterman stimmte zusammen mit allen Republikanern für Bondi. Bondi, 59, war von 2011 bis 2019 die oberste Strafverfolgungsbeamtin von Florida. Während Trumps erster Amtszeit war sie Mitglied von Trumps Kommission für Opioid- und Drogenmissbrauch. Bondi hat in der Vergangenheit Trumps falsche Behauptung verteidigt, er habe die Wahl 2020 aufgrund von weitverbreitetem Wählerbetrug verloren. 

Alphabet
Als Reaktion auf ein abgeschwächtes Wachstum des Cloud-Geschäfts will das US-Unternehmen deutlich mehr Geld in Künstliche Intelligenz (KI) stecken. Konzernchef Sundar Pichai stellte bei der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse am Dienstag für 2025 Investitionen von 75 Mrd. USD in Aussicht. Dies sind fast 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und etwa 30 Prozent mehr als von Analysten erwartet. Im abgelaufenen Quartal stieg der Konzernumsatz der Google-Mutter den Angaben zufolge um zwölf Prozent auf 96,47 Mrd. USD. Analysten hatten mit 96,56 Milliarden Dollar gerechnet. Google Cloud wuchs um 30 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger als prognostiziert und fünf Prozentpunkte weniger als im vorangegangenen Quartal. Damit fiel das Unternehmen hinter den Rivalen Microsoft Azure zurück, der ein Plus von 31 Prozent verbuchte.

AMD
Das wachstumsstarke Geschäft mit Prozessoren für Rechenzentren hat AMD ein Rekord-Quartalsergebnis beschert. “Dank der Stärke unseres Produktportfolios und der wachsenden Nachfrage nach Hochleistungsrechnern sehen wir 2025 klare Chancen für weiteres Wachstum”, sagte Lisa Su, die Chefin des Halbleiter-Herstellers. Umsatz und Gewinn würden voraussichtlich prozentual zweistellig zulegen. Im abgelaufenen Quartal steigerte AMD den Konzernumsatz den Angaben zufolge um 24 Prozent auf 7,66 Mrd. USD und den bereinigten operativen Gewinn um 43 Prozent auf gut 2 Mrd. USD. Diese Werte lagen über den Markterwartungen. 

Honda Motor / Nissan Motor
Die japanischen Autohersteller könnten einem Medienbericht zufolge ihre Fusionspläne aufgeben. Das berichtet die Zeitung “Asahi Shimbun” unter Berufung auf mehrere Insider. Die Führungskräfte beider Hersteller wollten sich in naher Zukunft getrennt treffen, um einen möglichen Abbruch der Fusionsgespräche zu diskutieren. Für Honda seien die Gespräche nicht so verlaufen, wie der größere Automobilhersteller gehofft habe. Die beiden Autobauer hatten im Dezember mitgeteilt, einen Zusammenschluss auszuloten, wodurch gemessen am Absatz der weltweit drittgrößte Autokonzern nach Toyota und Volkswagen entstehen würde.

Tesla
Der Konzern hat im Januar in fünf europäischen Ländern einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die Verkäufe von Tesla in Großbritannien fielen um fast zwölf Prozent, obwohl die monatlichen Zulassungen von Elektroautos in Europas größtem Markt für batterieelektrische Fahrzeuge auf einen Rekordwert stiegen, wie aus Daten der Forschungsorganisation New AutoMotive hervorgeht. In Frankreich brach der Absatz von Tesla im Berichtsmonat um 63 Prozent ein, in Schweden und Norwegen um 44 Prozent beziehungsweise 38 Prozent und in den Niederlanden um 42 Prozent. Konkurrenten hatten zuletzt den US-Elektroautohersteller mit neueren Fahrzeugmodellen überholt. Außerdem hat Tesla-Chef Elon Musk mit seiner lautstarken Unterstützung für rechtsextreme Parteien in Großbritannien und Deutschland auf seiner Social-Media-Plattform X für Kontroversen gesorgt.

TikTok
Das Startup Perplexity AI hat ein Gebot für das US-Geschäft der chinesischen Social-Media-App Tiktok abgegeben. Dies bestätigte Perplexitys Chief Business Officer Dmitry Shevelenko am Montag (Ortszeit) dem Handelsblatt. Vorgesehen ist demnach die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens unter US-Kontrolle, alle Daten würden in den USA und Europa bleiben. “Wir haben das stärkste Angebot”, betonte Shevelenko, eine Fusion von Perplexity und Tiktok wäre eine “machtvolle Kombination”. Der US-Staat würde dabei ebenfalls einen Anteil erhalten. Perplexity kommt damit entsprechenden Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump entgegen. Trump hatte einen bereits in Kraft getretenen Tiktok-Bann kurz nach seiner Amtseinführung zunächst für 75 Tage ausgesetzt, damit sich womöglich doch noch ein Käufer für das US-Geschäft finden könnte. 


Donnerstag6

Frankreich
In Frankreich hat Regierungschef Francois Bayrou im Parlament zwei Vertrauensvoten bestanden und damit den Haushalt 2025 durchgesetzt. Die von den Linken beantragten Misstrauensvoten fanden nicht genügend Unterstützer, da es weder von der rechtsextremen Nationalen Sammlungsbewegung RN noch von den Sozialisten unterstützt wurde. Im ersten Votum stimmten 128 Abgeordnete gegen Bayrou, im zweiten 122. Nötig wären mindestens 289 Stimmen gegen Bayrou gewesen.

USA
Die US-Regierung äußert sich einen Tag nach den Aussagen von Präsident Donald Trump über die Zukunft des Gazastreifens zurückhaltender. Demnach sollten dessen Bewohner “vorübergehend umgesiedelt” werden, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Auch US-Außenminister Marco Rubio erklärte, die Einwohner sollten das Gebiet für eine “Übergangszeit” des Wiederaufbaus und der Trümmerbeseitigung verlassen. Trump hatte am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu überraschend angekündigt, dass die USA den kriegszerstörten Gazastreifen übernehmen würden, nachdem die dort lebenden Palästinenser anderswo dauerhaft angesiedelt worden seien.

Amazon
Bei den Quartalsergebnissen des Online-Händlers richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS). Ähnlich wie bei den Konkurrenten Microsoft und Google fragen sie sich, ob sich nach der Vorstellung der chinesischen Billig-KI DeepSeek die milliardenschweren Investitionen in neue Rechenzentren noch gerechtfertigt sind.

Deutsche Post
Verdi erhöht im Tarifstreit mit der Deutschen Postvor der dritten Verhandlungsrunde den Druck weiter. Die Gewerkschaft ruft für Donnerstag Beschäftigte in der Brief-, Verbund- und Paketzustellung bundesweit an ausgewählten Standorten zu vollschichtigen Warnstreiks auf. Am Mittwoch hatte sie zur Arbeitsniederlegung der Paketzustellung aufgerufen, am Dienstag zu Warnstreiks in Briefzentren.

Ford
Der US-Autobauer rechnet in diesem Jahr mit Verlusten von bis zu fünf Milliarden Dollar in seinem Elektrofahrzeug- und Software-Geschäft. Dies wäre ein ähnlicher Verlust wie im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt prognostiziert der Autobauer einen Gesamtgewinn vor Steuern zwischen sieben und acht Milliarden Dollar, der damit etwas geringer als 2024 ausfallen werde.

Metro
Der tschechische Milliardär und langjährige MetroB4B.DE-Großaktionär Daniel Kretinsky will seinen Griff um den Großhändler weiter festigen und ihn von der Börse nehmen. Der Düsseldorfer Konzern schloss dazu mit Kretinskys Investmentgesellschaft EPGC eine Delisting-Vereinbarung, wie er mitteilte. Die Offerte sei eine “einmalige Gelegenheit” für die Metro-Aktionäre, sich mit einer attraktiven Prämie von ihren Anteilsscheinen zu trennen, erklärte EPGC. Mit den beiden Metro-Großaktionären und -Gründungsgesellschaftern Meridian und Beisheim verständigte sich Kretinsky bereits.

Freitag7

USA/STRAFGERICHTSHOF
US-Präsident Donald Trump belegt Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sanktionen. Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, teilte die US-Regierung mit. Demnach werden gegen IStGH-Mitglieder, die an Ermittlungen gegen US-Bürger oder gegen Verbündete der USA beteiligt sind, Einreiseverbote verhängt. Betroffen von dem Visa-Embargo sind auch deren Familienmitglieder. Zudem drohen finanzielle Sanktionen. Der IStGH ermittelt unter anderem gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

DEUTSCHLAND/PRODUKTION/EXPORT
Voraussichtlich mau ausfallende Daten zu Export und Produktion in Deutschland werfen ein Schlaglicht auf die schlechte Verfassung der Wirtschaft vor der Jahreswende. Experten erwarten, dass sowohl die Fertigung als auch der Export im Dezember um 0,6 Prozent zum Vormonat geschrumpft sein dürfte. 2024 brachte bereits das zweite Rezessionsjahr in Folge. Für das laufende Jahr erwarten viele Ökonomen allenfalls ein mageres Wachstum.

AMAZON
Die Kauflust der Verbraucher hat dem Online-Händler ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. “Die Weihnachtseinkaufssaison war die bisher erfolgreichste für Amazon”, sagte Konzernchef Andy Jassy. Das Wachstum der wichtigen Cloud-Sparte blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte ebenfalls. Amazon-Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als vier Prozent.

PORSCHE
Der Stuttgarter Sportwagenbauer legt nach einem Gewinneinbruch ein Spar- und Investitionsprogramm auf und nimmt dafür in diesem Jahr weitere Ergebniseinbußen in Kauf. Der Vorstand habe “umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung der kurz- und mittelfristigen Ertragskraft der Gesellschaft beschlossen”, teilte die Volkswagen-Tochter mit. Unter anderem sollen wieder mehr Porsche-Modelle mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridmotoren ausgestattet und gebaut werden, nachdem das Geschäft mit Elektro-Sportwagen schleppend läuft.

VOLKSWAGEN
Der künftige 20.000-Euro-Stromer der Wolfsburger Hauptmarke Volkswagen dürfte einem Medienbericht zufolge wohl in Portugal hergestellt werden. Nach einem Bericht von “Business Insider” könnte die für 2027 geplante Fertigung des ID.1 im portugiesischen Palmela erfolgen. Auf diese Fabrik hatte der VW-Konzern in den vergangenen Jahren vor allem als Produktionsstätte für die kompakten VW-Modelle T-Roc und T-Roc R gesetzt.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

Märkte Aktueller Indexstand Veränderung Vorwoche
DAX 21.902,42 0,78 %
EuroStoxx50 5.356,69 1,89 %
S&P500 5.079,42 0,63 %
NASDAQ100 21.774,06 1,38 %
MSCI Emerging Markets 1.103,74 2,08 %
MSCI World 3.852,72 0,67 %

Rohstoffe

Rohstoff Bewertung Veränderung Vorwoche
Gold 2.864,23 $/oz. 2,36 %
Brent (Öl) 75.,33 $/bbl. – 2,33 %

Zinsen

Geldmarkt Zins p. a.
EZB Einlagensatz 2,75 %
3-M-Euribor 2,56 %
FED-Leitzins 4,50 %
Tagesgeldsatz Japan 0,48 %
Tagesgeldsatz UK 4,70 %
Rentenmarkt Rendite p. a.
5J Bund 2,13 %
10J Bund 2,33 %
10J US-Treasury 4,43 %
10J JGB (Japan) 1,28 %
10J Gilts (UK) 4,44 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0422 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – Börsen in Haussestimmung – Ukraine treibt

Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 21.902 Punkte, bei 21.921 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,6 Prozent auf 5.357 Punkte nach oben. Stützend wirkten der günstige Verlauf der Berichtssaison sowie Berichte über einen möglichen Waffenstillstandsplan für die Ukraine, den die US-Administration angeblich in der kommenden Woche vorstellen werde. Das drückte Rüstungsaktien, verhalf dem Rohstoff-Sektor europaweit aber zu Aufschlägen von 4,0 Prozent. Ein Wiederaufbau des Landes dürfte dem Sektor zu Gute kommen. Daneben habe die Börse das “Trumpsche Playbook” durchschaut, so Marktanalyst Jens Klatt von XTB. Trump werde mit Europa das gleiche Spiel treiben wie mit Mexiko oder Kanada: Zölle androhen, Umsetzung verzögern oder aussetzen, von Europa bekommen, was man eigentlich wolle, so höhere Rüstungsausgaben oder eine bessere Handelsposition für die USA. Positive Impulse kamen auch von der Geldpolitik. Die Bank of England (BoE) hatte am Mittag wie erwartet ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte gesenkt. Dennoch geriet das Pfund nach der Entscheidung unter Abgabedruck. Im Handel machte man dafür den eher taubenhaften Ausblick verantwortlich. Denn die BoE ist der Ansicht, dass ausreichende Fortschritte bei der Disinflation erzielt worden seien und ein “gradueller und vorsichtiger Ansatz” für weitere Zinssenkungen angemessen sei. Siemens Healthineers (+5,3%) ist im Auftaktquartal ihres Geschäftsjahres 2024/25 trotz anhaltender China-Schwäche wie erwartet profitabel gewachsen und hat die Prognose bestätigt. Die Geschäftszahlen für das erste Geschäftsquartal stellten der Deutschen Bank zufolge das “best-case”-Ergebnis dar. Die Zahlen hätten die Konsenserwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten EBIT um 2 Prozent und beim bereinigten Gewinn je Aktie um 9 Prozent übertroffen. Qiagen (-3,2%) habe ein solides Schlussquartal vermeldet, kommentierte die DZ Bank. Die Zahlen hätten die Erwartungen “voll” getroffen. Der initiale Ausblick liege aber marginal unter der Konsenserwartung. Für Aurubis ging es nach Zahlen um 7,4 Prozent nach oben. Rüstungsaktien standen unter Druck. Wie Bloomberg berichtete, glauben US-Alliierte, Washington werde auf der Münchener Sicherheitskonferenz in der kommenden Woche einen Waffenstillstandsplan für die Ukraine vorstellen. Ein Einfrieren des Konflikts in der Ukraine dürfte an der Börse zunächst negativ für den Rüstungssektor gewertet werden, fundamental bleiben die Aussichten für die Branche aber sehr gut. Rheinmetall verloren 5,7 Prozent und Hensoldt 6,2 Prozent. Für Heidelberg Materials ging es dagegen um 5 Prozent nach oben, Saint-Gobain gewannen 6,2 Prozent und Holcim 3,7 Prozent – der Sektor dürfte von einem Wiederaufbau der Ukraine profitieren. Auch Chemieaktien waren gesucht: BASF gewannen 7,2 Prozent und Wacker Chemie 7,4 Prozent. Die Stimmung in der europäischen Bankenbranche blieb positiv: “Die Zahlen sind sehr gut”, so ein Marktteilnehmer zur Societe Generale. Der Nettogewinn hat die Erwartungen um gut ein Viertel übertroffen. Auch die Societe Generale legt nun ein Aktienrückkaufprogramm auf. Für die Aktie ging es um 13,2 Prozent nach oben. Moeller Maersk zogen um 6,3 Prozent an. Der Reederei-Konzern legt ein Aktienrückkaufprogramm über umgerechnet etwa 1,9 Milliarden Euro auf. Volvo Car (-11,1%) bläst dagegen der Wind ins Gesicht, aber CEO Jim Rowan erwartet, dass die gesamte Branche in diesem Jahr auf eine harte Probe gestellt werde. Mit Blick auf das laufende Jahr prognostiziert Volvo ein “turbulentes 2025” mit geringerem Volumen, hier erwartet der Konsens laut Jefferies ein Plus von 5,6 Prozent im Jahresvergleich. “Der Aderlass setzt sich fort”, so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die weiter zurückgehende Anzahl der Aktientitel im Prime Standard der Deutschen Börse. Mit Metro stehe nun voraussichtlich das nächste Delisting an. IPOs seien dagegen Mangelware. Großaktionär EPGC will den Metro-Aktionären im Rahmen eines Delisting-Erwerbsangebots alle noch nicht von EPGC gehaltenen Aktien gegen 5,33 Euro in bar abkaufen. Der Kurs sprang um 37,8 Prozent auf 5,38 Euro nach oben. Gute Nachrichten gab es von Rational (+3,9%), das Unternehmen hat das Jahr 2024 mit Umsatz- und Ergebniszuwächsen beendet und dabei neue Höchstwerte erreicht.

USA – Gemächlich weiter aufwärts – Dow hinkt hinterher

Die jüngste Aufwärtstendenz an der Wall Street hat sich am Donnerstag fortgesetzt, allerdings eher gemächlich Gangart. Der Markt habe sich im Spannungsfeld der Zollpolitik des neuen Präsidenten und der Berichtssaison der Unternehmen bewegt. Für etwas Zurückhaltung dürfte der US-Arbeitsmarktbericht für Januar am Freitag gesorgt haben, weil er allmonatlich für den Zinskurs der Notenbank als sehr wichtig gilt. Allerdings hat die Notenbank zuletzt signalisiert, es mit Zinssenkungen nicht eilig zu haben und zunächst abwarten zu wollen – auch weil sie die Auswirkungen der Trumpschen Politik in ihre Entscheidungen einbeziehen will. Die Konjunkturdaten vom Tage fielen durchwachsen aus und sorgten für keine Impulse. Unter anderem stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung etwas stärker als erwartet, nachdem tags zuvor die ADP-Arbeitsmarktdaten noch besser ausgefallen waren als geschätzt. Der eng gefasste Dow-Jones-Indexhinkte hinterher, er gab um 0,3 Prozent nach auf 44.748 Punkte. Er wurde gebremst von starken Verlusten bei Honeywell (-5,6%) und Salesforce (-4,9%). Honeywell kündigte einen Plan zur Aufteilung in drei Unternehmen an, um den Wert für die Aktionäre zu steigern. Auf den Kurs drückte aber, dass das Industriekonglomerat mit seiner Gewinn- und Umsatzprognose für 2025 unter den Schätzungen der Analysten liegt. Die solide ausgefallene Quartalszahlen gingen darüber unter. Der S&P-500-Index und die Nasdaq-Indizes zogen dagegen um bis zu 0,5 Prozent an. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.326 (Mittwoch: 1.908) Kursgewinner, 1.456 (902) -verlierer und 62 (35) unveränderte Aktien. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen wieder etwas, nachdem sie vortags stark gefallen waren. Das stützte den Dollar, der Euro gab leicht auf 1,0385 Dollar nach. Die Unsicherheit über die Handelspolitik von Präsident Trump sei weiterhin groß, sagte Pepperstone-Stratege Michael Brown. Das habe zuletzt die Anleger in sichere Häfen wie Anleihen, den Dollar oder das Gold getrieben, das zuletzt wiederholt Rekordhochs markierte. Am Donnerstag verbilligte sich die Feinunze um etwa 11 auf 2.857 Dollar. Bei den Ölpreisen tat sich wenig, sie gaben um bis zu 0,7 Prozent nach. Am Aktienmarkt sorgte eine Flut an Quartalszahlen für Bewegung vor allem bei Einzelaktien. Im Halbleitersektor verloren Qualcomm 3,7 und Arm Holdings 3,3 Prozent. Qualcomm übertraf bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal zwar die Prognosen, allerdings störten sich die Anleger daran, dass das margenstarke Geschäft mit der Lizenzierung von Patenten und der Ausblick für diesen Bereich enttäuschte. Bei Arm enttäuschte der Ausblick hoch gesteckte Erwartungen. Er fiel im Rahmen der Konsensschätzung und nicht etwa höher aus. Wie Qualcomm hatte auch Arm besser als erwartete Geschäftszahlen berichtet. Ford sackten um 7,5 Prozent ab. Der Autohersteller übertraf im vierten Quartal mit Betriebsgewinn und Umsatz die Analystenschätzungen, die Gewinnprognose verfehlte die Erwartung aber. Under Armour schlug mit Umsatz und Ergebnis die Prognosen und erhöhte den Ausblick. Die Aktie stieg zunächst leicht, rutschte dann aber immer weiter ab bis auf ein Minus von 7,8 Prozent zum Handelsende. Peloton Interactive machten dagegen einen Satz um 12,0 Prozent. Der Hersteller von Fitnessgeräten für den Heimgebrauch schnitt im Berichtsquartal gut ab und hob den Ausblick an. Bei Eli Lilly (+3,3%) sorgten gute Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick für Käufe. Bristol Myers Squibb verbilligten sich um 3,8 Prozent. Auch hier fielen die Quartalszahlen gut aus, allerdings enttäuschte der Ausblick, wie Händler sagten. Philip Morris International machten nach dem Quartalsausweis einen Satz um 10,9 Prozent. News Corp gaben um 1,0 Prozent nach, obwohl Umsatz und Gewinn stärker gesteigert wurden als erwartet. Für Roblox ging es um 11,1 Prozent abwärts, Der Online-Spieleanbieter verfehlte mit seiner Nutzerzahl die Prognosen der Wall Street.

Asien – Uneinheitlich – Börse Tokio von Zinssorgen gedrückt

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zum Ende der Woche uneinheitlich. Während die Börsen in Japan und Südkorea etwas nachgeben, geht es in China nach oben. Übergeordnet hält sich weiter die Sorge vor einer Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Nach der von Peking eher maßvollen Reaktion auf die von US-Präsident Trump verhängten Importzölle auf chinesische Waren, setzt man am Markt weiter auf Verhandlungen. Angesichts der weiter bestehenden Unsicherheiten, bleiben die Anleger aber vorsichtig. An der Börse in Tokio gibt der Nikkei-Index um 0,5 Prozent nach auf 38.856 Punkte. Getrübt wird die Stimmung von Sorgen vor steigenden Zinsen, nachdem die Ausgaben privater Haushalte im Dezember deutlich um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Ökonomen hatten nur mit einem leichten Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die Daten könnten der Bank of Japan Argumente für eine weitere Zinserhöhung liefer, heißt es. Erst am Vortag hatte sich das Board-Mitglied der BoJ, Naoki Tamura, dafür ausgesprochen, die Zinssätze in der im Oktober 2025 beginnenden Hälfte des Fiskaljahres auf 1 Prozent oder mehr anzuheben. Tamura gilt als Falke. Unter den Einzelwerten macht die Aktie von Nissan einen Kurssprung um 8,7 Prozent nach oben. Medienberichten zufolge, sind die Fusionsgespräche mit Honda (-0,1%) gescheitert. Nissan sei nun auf der Suche nach einem neuen Partner, berichte die Financial Times. Dieser werde auch außerhalb der Automobilindustrie gesucht. Auch am Aktienmarkt in Südkorea geht es nach unten. Der Kospi verliert ebenfalls 0,5 Prozent. Nach drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Kursgewinnen nehmen die Anleger im Vorfeld der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten Gewinne mit, heißt es von Kiwoom Securities. An den chinesischen Börsen zeigt sich indessen ein anderes Bild. In Hongkong legt der Hang-Seng-Index um 1,2 Prozent zu, auf dem chinesischen Festland rückt der Schanghai-Composite sogar um 1,5 Prozent vor. Angesichts der maßvollen Reaktion Pekings auf die US-Strafzölle haben die Anleger ihre Sorgen vor einer Eskalation des Handelskonflikts erst einmal zur Seite geschoben, heiße es aus dem Markt. Wenig Bewegung zeigt sich in Australien. In Sydney gibt der S&P/ASX 200 leicht um 0,1 Prozent nach.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 07.02.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 07.02.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 03.02.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 04.02.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 05.02.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 06.02.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 07.02.2025

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