Marktreporting KW 3

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

es ist die wahrscheinlich beste Nachricht des noch jungen Jahres: Im Gazakrieg sollen ab Sonntag die Waffen schweigen und bald darauf die ersten israelischen Geiseln freikommen. Israel und die islamistische Terrormiliz Hamas einigten sich am Mittwoch auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt. Das teilten die Vermittler Katar, USA und Ägypten diese Woche mit.

Die Hamas nannte die Vereinbarung einen großen Erfolg. Die israelische Regierung wollte eigentlich am Donnerstag darüber abstimmen. Allerdings hatte sich die die Abstimmung verzögert, so dass es erst im laufe des Wochenende zu einem Beschluss gekommen ist.

Die komplexe Übereinkunft sieht laut den bislang vorliegenden Informationen mehrere Phasen vor. Dabei ist eine anfängliche, sechswöchige Feuerpause vorgesehen.

Die Hamas soll zunächst 33 israelische Geiseln freilassen, darunter alle Kinder, Frauen und Männer über 50. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei, würden sogar 50 palästinensische Gefangene freikommen.

Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe und die Freilassung der übrigen Geiseln sollten am 16. Tag der ersten Phase beginnen, hieß es weiter. Es sei zu erwarten, dass dann alle verbliebenen Geiseln freikämen.

Eine Waffenruhe in diesem seit über einem Jahr laufenden Konflikt, der mit seiner Komplexität eine der anhaltenstend Krisen dieser Welt ist würden den Weltfrieden maßgeblich beeinflussen:

1. Reduzierung von Gewalt und menschlichem Leid

Eine Waffenruhe führt unmittelbar zu einer Reduzierung der Gewalt und des menschlichen Leids in der betroffenen Region. Die vorhergehenden Konflikte haben Tausende von Menschenleben gefordert und unzählige weitere Menschen verletzt. Durch die Einstellung der Feindseligkeiten erhalten sowohl Israelis als auch Palästinenser die Möglichkeit, in einem friedlicheren Umfeld zu leben, was den direkten menschlichen Schmerz und die sozialen Spannungen verringert. Ein Ende der Gewalt kann den Weg für langfristige Lösungen ebnen und den Wiederaufbau von Gemeinden und Vertrauen in der Zivilbevölkerung ermöglichen.

2. Förderung von Dialog und Diplomatie

Eine Waffenruhe schafft Raum für diplomatische Gespräche und Verhandlungen. Ohne den Druck von militärischen Auseinandersetzungen können Diplomaten und Vermittler von Staaten oder internationalen Organisationen wie der UN effektiver arbeiten, um langfristige Friedenpläne zu entwickeln. Der Dialog zwischen den Konfliktparteien kann zu einem besseren Verständnis der jeweiligen Anliegen und Bedürfnisse führen und Schritte in Richtung einer gerechten und dauerhaften Lösung des Konflikts ermöglichen.

3. Stabilität in der Region

Die Waffenruhe trägt zur Stabilität in der gesamten Region des Nahen Ostens bei. Gewalt und Konflikte in Israel und Palästina haben oft Auswirkungen auf benachbarte Länder und können zu regionalen Spannungen oder sogar zu weiteren militärischen Konflikten führen. Eine positive Entwicklung in Israel könnte daher auch beruhigende Effekte auf Nachbarstaaten haben, die selbst von den Auswirkungen von Gewalt betroffen sind, sowie auf deren Beziehungen zueinander. Stabilität in Israel hat das Potenzial, ein Sicherheitsnetz zu schaffen, das auch anderen Ländern zugutekommt.

4. Vorstellung eines positiven Modells

Der positive Effekt einer Waffenruhe kann über die unmittelbare Region hinaus wirken, indem er als Modell für andere Konflikte dient. Wenn es gelingt, einen Waffenstillstand in einem so komplexen und polarisierten Konflikt wie dem in Israel und Palästina zu erreichen, könnte dies als Inspiration für andere Konfliktregionen weltweit dienen. Erfolgreiche Friedensbemühungen können das Vertrauen in die Diplomatie und in die Möglichkeit nachhaltiger Lösungen stärken.

5. Stärkung eines globalen Friedensbewusstseins

Eine positive Entwicklung in Israel, einschließlich einer Waffenruhe, könnte auch das globale Bewusstsein für die Bedeutung des Friedens fördern. Der internationale Druck auf die Konfliktparteien, Lösungen zu finden, wächst. Friedensbotschaften und humanitäre Initiativen könnten an Dynamik gewinnen, was letztlich zu unterstützen hilft, friedliche Lösungsansätze auch in anderen Regionen der Welt zu verfolgen.

Fazit

Die aktuelle Waffenruhe in Israel hat das Potenzial, einen mehrdimensionalen positiven Einfluss auf den Weltfrieden auszuüben. Sie ermöglicht nicht nur eine Reduzierung von Gewalt und menschlichem Leid, sondern fördert auch den Dialog, die regionale Stabilität und positivere globale Friedensansätze. Im Angesicht der Herausforderungen, die dieser Konflikt mit sich bringt, ist es entscheidend, die Hoffnung und die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden zu unterstützen – sowohl für die Menschen in Israel und Palästina als auch für die Weltgemeinschaft insgesamt.

Wir wünschen einen schönen Sonntag!

 

Wochenüberblick
 

Montag3

DEUTSCHLAND/WAHL/SPD
Trotz schlechter Umfragewerte schwört Kanzler Olaf Scholz die SPD auf einen Sieg bei der Bundestagswahl am 23. Februar ein. Er habe sich in Hamburg bereits zwei Mal in einem Februar als Bürgermeister zur Wahl gestellt und zwei Mal gewonnen, sagte Scholz beim Sonderparteitag der Sozialdemokraten am Samstag in Berlin. “Das macht Mut in dieser Zeit”, betonte Scholz. “Also kämpfen wir.” Im Anschluss wurde der 66-Jährige vom Parteitag mit großer Mehrheit per Handzeichen zum Kanzlerkandidaten der SPD gekürt.

DEUTSCHLAND/WAHL/CDU
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hält bei einem Wahlsieg der Union eine bessere Stimmung in der deutschen Wirtschaft für möglich. “Wenn wir es richtig machen, dann haben wir zur Sommerpause 2025 … in Deutschland eine andere Stimmung”, sagte Merz am Samstag nach der Klausurtagung des CDU-Bundesvorstands in Hamburg. Die CDU beschloss eine “Agenda 2030”, in der schrittweise Steuererleichterungen für Firmen und Steuerzahler bis 2029 sowie ein Wachstum von zwei Prozent in Aussicht gestellt werden.

UKRAINE/RUSSLAND
Die ukrainischen Truppen in der russischen Oblast Kursk haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zwei nordkoreanische Soldaten gefangengenommen. Sie seien verletzt und nach Kiew gebracht worden, teilte Selenskyj am Samstag mit. Die Gefangenen kommunizierten mit dem ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU. Es ist das erste Mal, dass die Ukraine die Gefangennahme nordkoreanischer Soldaten bekanntgibt, die überlebt haben. Zuvor waren nordkoreanische Soldaten gefangengenommen worden, die aber so schwer verletzt waren, dass sie kurz darauf starben.

EU/NATO
Nato-Generalsekretär Mark Rutte spricht mit Abgeordneten des Europäischen Parlamentes in Brüssel. Es ist sein erster offizieller Besuch dort, seit er am 1. Oktober 2024 das Amt übernommen hat. Themen dürften unter anderem der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Amtsübernahme des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar sein. Dieser hat gefordert, dass die Nato-Verbündeten ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung erhöhen.

LUFTHANSA
Die Lufthansa steht bei ihrem langen Werben um die italienische ITA Airways kurz vor dem Ziel. Der Einstieg bei der staatlichen Fluggesellschaft solle heute offiziell über die Bühne gehen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will mit der ITA Mehrwert für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre schaffen. “Ohne die Aussicht auf einen Ergebnisbeitrag in dreistelliger Millionenhöhe wären wir den Schritt nicht gegangen”, sagte Spohr der “FAZ”. “ITA soll nach Swiss den zweithöchsten Ergebnisbeitrag aller Auslandstochtergesellschaften liefern. Die Ausgangssituation ist her­vorragend.” Die Lufthansa hatte im Juli die kartellrechtliche Genehmigung der EU erhalten, 41 Prozent der staatlichen ITA, der Nachfolgegesellschaft der in Konkurs gegangenen Alitalia, für 325 Millionen Euro zu übernehmen. “Die Option, auf 90 Prozent aufzustocken, könnten wir bereits in diesem Jahr ziehen”, betonte Spohr. “Aus jetziger Sicht ist das noch nicht für 2025 geplant.”

COMMERZBANK
Commerzbank-Aufsichtsratschef Jens Weidmann sieht im Übernahmekampf mit Unicredit nur geringe Chancen auf einen einvernehmlichen Zusammenschluss. “Das ist wie bei jeder Beziehung: Wenn der Start misslungen ist, wird es schwierig”, sagte Weidmann dem “Handelsblatt”. “Es bräuchte einiges an Arbeit, um genügend Vertrauen herzustellen und ergebnisoffene Gespräche zu ermöglichen.” Weidmann bezweifelt, dass eine feindliche Übernahme im Bankensektor nachhaltig Werte schaffen kann.

UBS
“Wenn man rein die Zahlen anschaut und die UBS mit der Schweizer Volkswirtschaft vergleicht, ist sie zu groß”, sagt Ueli Maurer, Ex-Finanzminister der Schweiz, dem Schweizer “Tages-Anzeiger”. “Daher muss man das Risiko verkleinern. Das liegt primär an den Aktionären, die die Organe wählen und die mit ihrem Kapital haften. Diese müssen die Verantwortung übernehmen, nicht am Schluss die Steuerzahler. Gesetzgeberische Massnahmen müssen sicher auch geprüft werden.”


Dienstag4

Finnland / NATO
Kanzler Olaf Scholz nimmt an dem Treffen der Nato-Staaten und Ostseeanrainer in Helsinki teil. Thema ist dort vor allem die Frage, wie die Nato die Sicherheit für die Anrainer in der östlichen Ostsee erhöhen kann. Dabei geht es etwa um den Schutz von Internet-Kabeln oder Stromleitungen am Meeresgrund, die zuletzt mehrfach zerstört worden waren. Aber auch die Frage der sogenannten russischen Schattenflotte zur Umgehung westlicher Ölsanktionen dürfte Thema werden.

Frankreich
Frankreichs Wirtschaft dürfte der Zentralbank zufolge Ende des vergangenen Jahres ins Stocken geraten sein. Grund sei, dass der durch die Olympischen Spiele in Paris ausgelöste Konjunkturaufschwung nachgelassen und das geringe Wachstum zunichte gemacht habe, teilte die Zentralbank in ihrer am Montag veröffentlichten Monatsumfrage zum Geschäftsklima bei 8500 Unternehmen mit. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wäre im vierten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, aber das sei durch den weithin erwarteten Rückgang nach den Olympischen Spielen zunichte gemacht worden.

Nahost
Im Gazakonflikt haben sich am Montagabend die Hinweise auf eine bevorstehende Einigung verdichtet. US-Präsident Joe Biden sagte in seiner wohl letzten Rede zur Außenpolitik, man stehe “am Rande” einer Einigung. Die Vereinbarung würde zu einem Ende der Kämpfe führen, zur Freilassung der Hamas-Geiseln, für Israels Sicherheit sorgen und deutlich mehr humanitäre Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen erlauben. Eine über die Entwicklung unterrichtete Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, heute solle es heute in Doha ein Treffen zur Klärung der letzten Einzelheiten geben. US-Außenminister Antony Blinken sagte, man sei einer Lösung näher als jemals zuvor.

Nordkorea
Nordkorea hat erneut mehrere ballistische Kurzstreckenraketen vor seiner Ostküste abgefeuert. Die Raketen seien gegen 9.30 Uhr Ortszeit von Kanggye in der Provinz Jagang nahe der chinesischen Grenze gestartet und rund 250 Kilometer weit geflogen, teilte der südkoreanische Generalstab mit.

USA
Die US-Erzeugerpreise dürften im Dezember stärker gestiegen sein. Sie dürften um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zulegen, sagen die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen voraus. Im November lag das Plus noch bei 3,0 Prozent. Wegen anhaltender Inflationsgefahr hat die US-Notenbank weniger Zinssenkungen im laufenden Jahr signalisiert. Manche Experten rechnen sogar nur noch mit einer Zinssenkung.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat in seiner wohl letzten Rede zur Außenpolitik seine Bilanz trotz anhaltender Krisen verteidigt. “Im Vergleich zu vor vier Jahren ist Amerika stärker, unsere Bündnisse sind stärker, unsere Gegner und Konkurrenten sind schwächer”, sagte Biden am Montag vor US-Diplomaten im Außenministerium.

Bayer
Der Konzern rechnet in seiner Pharmasparte ab 2027 wieder mit Wachstum. Das sagte Spartenchef Stephan Oelrich dem “Wall Street Journal”. Neue Medikamente sollten erwartete Umsatzrückgänge etwa beim Blutverdünner Xarelto wettmachen.

Commerzbank
Der stellvertretende CEO Michael Kotzbauer verweist in der “Börsen-Zeitung” auf die Risiken eines Zusammengehens mit der Unicredit. Die Bank wäre auf absehbare Zeit vor allem mit sich selbst beschäftigt. Das habe die Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank 2009 gezeigt. “Wenn ich zurückblicke, dann waren die Integrationsjahre der Anfangspunkt für die schwierigen Jahre, die wir bei der Commerzbank zwischen 2013 und 2020 erlebt haben”, sagte Kotzbauer der Zeitung. Die Commerzbank konzentriere sich auf ihre eigene Strategie, die auf Eigenständigkeit ausgerichtet sei.

Daimler Truck
Der deutsche Nutzfahrzeughersteller kann sich den bislang größten Auftrag für Elektro-Lkw in seiner Firmengeschichte sichern. Amazon habe 200 schwere Elektro-Lkw vom Typ Mercedes-Benz eActros 600 bestellt, teilte der Onlinehändler am Montag mit. Die Fahrzeuge sollen in Deutschland und Großbritannien zum Einsatz kommen und noch in diesem Jahr in das Netzwerk des Online-Händlers integriert werden. Nach Angaben von Amazon handelt es sich um die bislang größte Bestellung von Elektro-Lkw für das Unternehmen. Die 40-Tonner sollen im Mittelstreckennetz zwischen Fulfillment-Centern, Sortierzentren und Zustellbasen eingesetzt werden.

Porsche
Der Konzern hat laut “Handelsblatt” im vergangenen Jahr mit über 1,5 Milliarden Euro deutlich mehr eingespart als die ursprünglich geplanten 600 Millionen Euro. Damit habe der Autobauer einen Teil der Mehrbelastungen aufgefangen, die auf mindestens vier Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr summiert hätten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Insider.

TikTok
Im Streit um die populäre Video-App TikTok erwägen die chinesischen Behörden einem Bericht zufolge den Verkauf des US-Geschäfts an den Milliardär und Trump-Berater Elon Musk. Die Überlegungen befänden sich noch in einem frühen Stadium, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die chinesische Regierung ziehe es vor, dass TikTok unter der Kontrolle des chinesischen Mutterkonzerns ByteDance bleibe. Es gebe noch keinen Konsens über das weitere Vorgehen. Weder TikTok noch Musk äußerten sich bislang zu den Berichten.


Mittwoch5

Deutschland
Die deutsche Wirtschaft dürfte 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft sein. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 Prozent. 2023 war es sogar um 0,3 Prozent gesunken.

Südkorea
Nach mehreren vergeblichen Versuchen haben südkoreanische Ermittler den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol festgenommen. Das teilte die Antikorruptionsbehörde CIO mit. Der Staatschef erklärte sich bereit, mit den Ermittlern zu kooperieren, um “Blutvergießen” zu vermeiden und beendete damit eine wochenlange angespannte politische Pattsituation. Dem 63-Jährigen wird Aufruhr im Zusammenhang mit der umstrittenen Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember vorgeworfen. Yoons Anwälte bezeichneten die Festnahme als unrechtmäßig und als Versuch, ihn öffentlich zu demütigen. Es ist das erste Mal in der Geschichte Südkoreas, dass gegen einen amtierenden Präsidenten ein Haftbefehl erlassen wurde.

Nahost
Die Hamas hat einem Insider zufolge noch keine Antwort auf den jüngsten Entwurf eines Gaza-Abkommens an die Vermittler übergeben. Grund sei, dass Israel keine Landkarten für den Abzug seiner Streitkräfte aus dem Gazastreifen vorgelegt habe, sagte ein Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

USA
Die US-Verbraucherpreise dürften im Dezember wieder stärker gestiegen sein. Die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen rechnen mit einer Inflationsrate von 2,9 Prozent, nach 2,7 Prozent im November. Wegen der hartnäckig hohen Inflation dürfte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins in diesem Jahr nur noch einmal senken, erwarten viele Ökonomen.

Allianz
Hackerangriffe und Datenpannen machen Unternehmen weltweit nach einer Allianz-Umfrage weiterhin am meisten Angst. Den größten Sprung nach oben im jährlichen “Allianz Risk Barometer” machen aber die Gefahren, die Zölle, Sanktionen und andere Folgen geopolitischer Spannungen und Handelskriege bergen, wie der Münchner Versicherungskonzern mitteilte. Mehr Augenmerk richteten die Unternehmen im Klimawandel auch auf Naturkatastrophen – und zwar auch in Deutschland: 29 Prozent der befragten deutschen Firmen nennen Stürme, Fluten und anderes Extremwetter als eines der wichtigsten Risiken für ihr Geschäft; vor einem Jahr waren es erst 20 Prozent.

Deutsche Bank
hofft nach der Bundestagswahl Ende Februar auf eine stabile und handlungsfähige Regierung. “Wenn wir diese Themen jetzt nicht anfassen, werden die Populisten nur weiteren Zulauf bekommen – mit der Gefahr, dass bei der Bundestagswahl im Jahr 2029 keine Mehrheiten mehr ohne sie möglich sein könnten”, warnte Bankchef Christian Sewing beim Neujahrsempfang seines Geldhauses in Berlin. Er verwies auf den Stillstand der vergangenen Monate nach dem Bruch der Ampel-Koalition. Deutschland müsse seine Defizite angehen, wieder wachsen und wettbewerbsfähiger werden.

Thyssenkrupp
Der Chef der Thyssenkrupp-Marinetochter TKMS zeigt sich zufrieden mit dem Geschäft. Es laufe so gut, dass es mit den Kapazitäten knapp werde, sagte Oliver Burkhard der “FAZ”. “Das ist natürlich eine privilegierte Situation als Verkäufer. Man könnte sagen: Die Bäckerbude geht so gut, dass die Schlange draußen immer länger wird.” Derzeit sei man gut für die neuen Aufträge aufgestellt, aber sollten sehr viele weitere Bestellungen eingehen, müsse TKMS darüber nachdenken, neben den Standorten in Kiel und Wismar noch eine dritte Werft in Betrieb zu nehmen. Zu einer möglichen Trennung vom Mutterkonzern sagte er: “Wir gehen verstärkt in Richtung Spin-Off.” Er plädierte zudem für einen Staatseinstieg.

Bayer
Nach dem schweren Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian Ende 2023 blickt Bayer wieder zuversichtlicher auf seine Pharma-Pipeline. “Wir setzen unsere ambitionierten Geschäftsziele trotz eines herausfordernden Marktumfeldes erfolgreich um. Gleichzeitig wächst der Wert unserer Entwicklungspipeline durch die Beschleunigung bahnbrechender Innovationen”, erklärte der Leiter des Pharma-Geschäfts, Vorstandsmitglied Stefan Oelrich, anlässlich der J.P. Morgan Healthcare Conference in San Francisco. Bayer habe zuletzt weitere Fortschritte gemacht, darunter die Einreichung mehrerer Zulassungsanträge für die wichtigen Wachstumstreiber: Das Krebsmittel Nubeqa, das Nierenmedikament Kerendia, Elinzanetant für Wechseljahresbeschwerden sowie das Herzmedikament Acoramidis.


Donnerstag6

ACEA
Mercedes-Chef Ola Källenius stellt als neuer ACEA-Präsident in Brüssel die wichtigsten Themen des Herstellerverbandes der europäischen Autobauer vor. Dazu dürften die schärferen CO2-Vorschriften zum Klimaschutz in der EU ab diesem Jahr gehören. Forderungen nach einem Verzicht auf fällige Bußgelder beim Verfehlen der Ziele werden laut, da die Branche in einer Absatzkrise steckt und der E-Autoverkauf insbesondere in Deutschland schleppend ist. Die Unternehmen fordern eine vorzeitige Überpürfung der Klimaschutz-Vorschriften schon in diesem Jahr und hoffen auf Erleichterungen.

Europa

Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht die Protokolle ihrer Zinssitzung vom 11. und 12. Dezember. Die EZB hatte auf dem Treffen die Zinsen erneut um einen viertel Prozentpunkt nach unten gesetzt. Anleger an den Finanzmärkten erhoffen sich von den Protokollen Hinweise darauf, wie die Währungshüter auf ihrem Zinssenkungskurs weiter vorgehen wollen. An der Börse wird aktuell damit gerechnet, dass die Notenbank auf ihrer Zinssitzung Ende Januar die Leitzinsen erneut senken wird. Die Protokolle dürften einen Einblick in die Diskussionen unter den Währungshütern geben.

Nahost
Im Gazakonflikt sollen ab Sonntag die Waffen schweigen und bald die ersten Geiseln freikommen. Israel und die radikal-islamische Hamas einigten sich am Mittwoch auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt, bei dem mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Dies teilten die Vermittler Katar, USA und Ägypten im Laufe des Abends mit. Die Hamas nannte die Vereinbarung einen großen Erfolg. Die israelische Regierung dürfte den Angaben vom Abend zufolge heute darüber abstimmen. Nach Angaben aus Kreisen dürfte sie angenommen werden. Wie es langfristig etwa mit der Regierung im Gazastreifen weitergehen soll, war zunächst unklar.

USA
Die Wirtschaft in den USA ist laut der Notenbank Fed zuletzt moderat gewachsen. Die wirtschaftliche Aktivität habe Ende November und im Dezember leicht zugenommen, teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht “Beige Book” mit. Die Erhebung lief bis zum 6. Januar und fußte auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen. Der Bericht wurde damit vor den verheerenden Waldbränden im Großraum Los Angeles erstellt, die laut Experten Milliardenschäden anrichteten. Die Beschäftigung am Arbeitsmarkt nahm laut Fed im Berichtzeitraum zu und die Preise zogen inmitten von Bedenken über die möglichen Auswirkungen der Politik des designierten Präsidenten Donald Trump leicht an.
Die US-Verbraucher bleiben in Shopping-Laune. Der Einzelhandelsumsatzdürfte im Dezember um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen sein, sagen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen voraus. Im November war das Plus mit 0,7 Prozent noch etwas größer ausgefallen. Kommt es so, signalisiert das ein gut gelaufenes Weihnachtsgeschäft.
US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner in seiner Abschiedsrede dazu aufgerufen, für die Seele der Demokratie zu kämpfen. In seiner letzten Rede aus dem Oval Office sprach der scheidende Präsident von einer “gefährlichen Machtkonzentration”, die sich in den USA herausbilde. “Heute zeichnet sich in Amerika eine Oligarchie von extremem Reichtum, Macht und Einfluss ab, die unsere gesamte Demokratie, unsere Grundrechte und -freiheiten und die faire Chance für alle, voranzukommen, wirklich bedroht”, sagte Biden.

Apple
Der US-Technologiekonzern führt Insidern zufolge Gespräche mit der britischen Bank Barclays über eine mögliche Kooperation im Kreditkartengeschäft. Barclays könnte den bisherigen Partner Goldman Sachs ablösen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters. Die Verhandlungen liefen bereits seit mehreren Monaten. Auch der Kreditkartenaussteller Synchrony Financial sei an den Gesprächen beteiligt. Ein Abschluss könne aber noch Monate dauern.

Drägerwerk
Der Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Gewinn trotz eines stagnierenden Umsatzes gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um etwa 19 Prozent auf rund 197 Millionen Euro, wie der Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik mitteilte. Neben der operativen Geschäftsentwicklung hätten mehrere ergebniswirksame Einmaleffekte von rund 22 Millionen Euro das Ebit positiv beeinflusst. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 0,6 Prozent.

Lufthansa
Der Lufthansa-Manager Jörg Eberhart soll Chef der künftig zur Lufthansa gehörenden Airline ITA Airways werden. Das kündigte die staatliche italienische Fluggesellschaft am Mittwochabend an, noch bevor der Einstieg der Lufthansa bei ITA zwischen dem Unternehmen und der italienischen Regierung final besiegelt war. Die Eigentümerversammlung berief neben Eberhart vier weitere Vorstandsmitglieder. Der bisherige Strategiechef von Lufthansa, der fließend Italienisch spricht, führte fast acht Jahre lang die italienische Lufthansa-Regionaltochter Air Dolomiti.

Richemont
Trotz der Konsumflaute im Schlüsselmarkt China ziehen die Geschäfte des Luxusgüterkonzerns Richemont an. Der Umsatz des Herstellers von Cartier-Schmuck und Uhren der Marken IWC und A. Lange & Söhne wuchs im wichtigen Weihnachtsquartal um zehn Prozent auf den Rekordwert von 6,15 Mrd. €, wie das Schweizer Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten einen Umsatz von 5,61 Mrd. € erwartet.

TikTok
Der designierte US-Präsident Donald Trump will das geplante Verbot der Kurzvideo-Plattform TikTok in den USA einem Medienbericht zufolge aussetzen. Trump erwäge, die Durchsetzung des Verbots per Dekret für 60 bis 90 Tage auf Eis zu legen, berichtete die Zeitung “Washington Post”. Wie Trump dies juristisch bewerkstelligen könnte, blieb offen. Trumps Amtszeit beginnt einen Tag nach Inkrafttreten des Bannes am 20. Januar.

Volkswagen
Chinesische Investoren sind nach Einschätzung eines Insiders an womöglich überzähligen Volkswagen-Werken in Deutschland interessiert. Die Übernahme einer Produktionsstätte erlaube es China, seinen Einfluss in einem Land auszubauen, in dem einige der ältesten und prestigeträchtigsten Automarken beheimatet sind, sagte eine mit der Denkweise der chinesischen Regierung vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. VW hat Überkapazitäten am Heimatstandort: Die Zukunft der Werke in Osnabrück und Dresden bleibt ungewiss, auch wenn die IG Metall Schließungspläne zunächst abwehren konnte.

Zalando
Der Online-Modehändler hat dank eines starken 4. Quartals mit hohem Kundenwachstum 2024 einen operativen Gewinn über den Erwartungen erzielt. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im vergangenen Jahr wohl bei rund 510 Mio. € liegen und damit über der Prognose von Oktober von 440 bis 480 Mio. €, teilte Zalando mit. Das Bruttowarenvolumen (GMV) stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 15,3 Mrd. €. Der Umsatz kletterte um 3,9 Prozent auf 10,5 Mrd. €.


Freitag7

NAHOST
Nach einigem Zögern steht nun auch eine offizielle Zustimmung Israels zu der Waffenruhe im Gazastreifen nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unmittelbar bevor. Das Sicherheitskabinett werde im Laufe des Tages zusammenkommen, gefolgt von einem Treffen des gesamten Kabinetts, um das Abkommen zu bestätigen. Ob das Treffen des vollständigen Kabinetts ebenfalls noch am Freitag oder erst am Samstag erfolgt, war allerdings zunächst nicht klar. Das Abkommen soll ab Sonntag greifen. Es sieht neben einer Feuerpause unter anderem auch eine Freilassung von Geiseln vor. Die Vereinbarung war nach monatelangen Verhandlungen unter internationaler Vermittlung erzielt worden.

DEUTSCHLAND/SCHWEDEN
Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt den schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson, den er gerade erst auf dem Nato-Treffen der Ostsee-Anrainer-Staaten getroffen hatte. Thema dürfte auch am Freitag die russische Bedrohung im Ostseeraum und eine engere Zusammenarbeit der Rüstungsindustrien beider Länder sein. Standardthema ist derzeit bei Treffen von EU-Regierungschefs auch, wie man auf mögliche Politikänderungen nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am Montag reagieren soll.

CHINA/BIP
Chinas Wirtschaft ist im vierten Quartal um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen und hat damit die Erwartungen der Analysten, die bei 5,0 Prozent lagen, deutlich übertroffen. Wie aus offiziellen Daten des Nationalen Statistikamtes hervorging, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf vierteljährlicher Basis im Zeitraum von Oktober bis Dezember um 1,6 Prozent, verglichen mit einem prognostizierten Anstieg von 1,6 Prozent und einem revidierten Zuwachs von 1,3 Prozent im Vorquartal. Für das Gesamtjahr 2024 verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ein Wachstum von 5,0 Prozent und erfüllte damit das jährliche Wachstumsziel der Regierung von rund fünf Prozent. Analysten hatten mit einem Wachstum von 4,9 Prozent gerechnet.

IWF/WELTWIRTSCHAFT
Der Internationale Währungsfonds will am Nachmittag deutscher Zeit neue Prognosen für die Weltwirtschaft veröffentlichen. Sie dürften beim Wachstum keine größeren Veränderungen bringen, aber einen Trend zu niedrigeren Inflationsraten zeigen, wie IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zuletzt bereits angedeutet hatte. Im Oktober hatte der IWF für 2024 und 2025 jeweils Zuwächse bei der globalen Wirtschaftsleistung von 3,2 Prozent vorausgesagt. Deutschland wurde für 2025 nur ein überschaubares Wachstum von 0,8 Prozent zugetraut.

QIAGEN
Die Aktionäre des deutsch-niederländischen Diagnostikkonzerns bekommen Ende Januar insgesamt 300 Millionen Dollar in ihre Wertpapierdepots gebucht. Je Aktie würden in den Tagen nach dem 28. Januar 1,26 Dollar aus einem synthetischen Aktienrückkauf ausgeschüttet, teilte Qiagen mit Sitz in Venlo mit. Bei dieser Transaktion sammelt ein Unternehmen nicht wie bei einem gewöhnlichen Aktienrückkauf Papiere am Markt ein. Vielmehr wird das Grundkapital um knapp drei Prozent herabgesetzt und das überschüssige Kapital an alle Aktionäre ausgezahlt. 36 Qiagen-Aktien werden damit mit Wirkung zum 29. Januar zu 35 neuen Papieren zusammengelegt.

EVOTEC
Evotec Chef Christian Wojczewski sieht das Hamburger Biotech-Unternehmen auf Kurs. “Unsere Guidance, die wir noch im Herbst bestätigt haben, sind 790 bis 820 Millionen Euro Umsatz und 15 bis 35 Millionen Euro beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen für 2024. Sie können davon ausgehen, dass sich daran nichts geändert hat”, sagte Wojczewski der “FAZ”. Im April bei der Präsentation der Jahreszahlen für 2024 will der Evotec-Chef die neue Strategie vorstellen. “Ich habe nicht vor, Evotec komplett umzukrempeln. Dazu gibt es auch gar keinen Grund: Evotec ist heute schon ein Weltmarktführer im Bereich der Frühphase der Medikamentenforschung”, sagte der Manager.

SUSS MICROTEC
Der Chipausrüster hat seine Gewinn- und Umsatzprognosen im abgelaufenen Jahr deutlich übertroffen. Dank eines Umsatzes von etwa 150 Millionen Euro im vierten Quartal summiere sich der Jahresumsatz 2024 auf rund 445 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Erwartet hatte Suss zuletzt 380 bis 410 Millionen Euro. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) betrage etwa 17,5 Prozent – ebenfalls deutlich mehr als die erwarteten 14 bis 16 Prozent. Das entspricht einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von knapp 78 (2023: 28) Millionen Euro. 2023 hatten Verluste in der inzwischen verkauften Mikrooptik-Sparte Suss Microtec belastet.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX20.854,653,17 %
EuroStoxx505.141,263,10 %
Dow Jones43.153,132,90 %
S&P5005.957,452,25 %
NASDAQ10021.091,251,17 %
Nikkei38.597,33– 0,56 %
Hang Seng19.537,363,47 %
MSCI World3.756,712,32 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold2.704,44 $/oz.0,54 %
Silber30,45 $/oz.0,26 %
Brent (Öl)81,94 $/bbl.2,57 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz3,00 %
3-M-Euribor2,79 %
FED-Leitzins4,50 %
Tagesgeldsatz Japan0,23 %
Tagesgeldsatz UK4,70 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,30 %
10J Bund2,53 %
10J US-Treasury4,27 %
10J JGB (Japan)1,22 %
10J Gilts (UK)4,73 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0306 USD.

Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – DAX bleibt auf Rekordkurs, Zalando-Zahlen überzeugen

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag fester geschlossen. Nach der Rekordjagd vom Vortag gewann der DAX weitere 0,4 Prozent auf 20.655 Punkte, bei 20.675 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 stieg sogar um 1,4 Prozent auf 5.107, angetrieben vor allem von kräftigen Erholungsschüben der Luxusgüter-Aktien nach überraschend starken Zahlen von Richemont. Diese gewannen in Zürich 16,4 Prozent. Im DAX stiegen Zalando nach ebenfalls guten Zahlen um 8,6 Prozent. “Nachdem die US-Verbraucherpreise die Rentenmärkte auf Erholungskurs getrieben haben, ist der Weg für den DAX nach oben frei”, so ein Marktteilnehmer. Nächstes übergeordnetes Ziel der neuen Rally-Runde sei aus technischer Sicht der Bereich zwischen 21.200 und 21.500 Punkten. Dieses Ziel lasse sich aus der jüngsten Konsolidierung ableiten. Kurzfristig könnte allerdings der Verfallstermin am Freitag die Dynamik bremsen. Ein positives Zeichen war der Umsatzanstieg vom Mittwoch, der den Ausbruch des DAX aus der Konsolidierung untermauert. Viele Anleger, die bislang an der Seitenlinie gewartet haben, springen nun auf den Börsenzug auf, wie Thomas Altmann von QC Partners sagte. “Gerade kurz nach Jahresbeginn ist die Angst, bei möglichen Kursgewinnen nicht dabei zu sein, bei vielen sehr groß”, so der Vermögensverwalter. Bei den Luxusgüteraktiengewannen LVMH 9,2 Prozent und Dior 8,6 Prozent, Kering 6,2 Prozent. Mit dem deutlichen Übertreffen der Konsenserwartungen durch Richemont im vierten Geschäftsquartal starte die Berichtssaison der Luxusgüterkonzerne mit einem “Paukenschlag”, meinten die Analysten von Bernstein. Alle Sparten des Schweizer Konzerns hätten die Umsatzerwartungen übertroffen. Der Sektor der Persönlichen Haushaltsgüter, dem auch Luxusaktien angehören, gewann 4,6 Prozent. Eine positive Überraschung sahen Marktteilnehmer auch in den Zahlen von Zalando. Der Online-Modehändler hat dank eines starken Schlussquartals das Ziel für das EBIT im vergangenen Jahr deutlich übertroffen: Statt 440 bis 480 Millionen Euro erzielte er nach eigenen Angaben 510 Millionen. Für die Analysten der UBS lieferten die vorläufigen Geschäftszahlen von Zalando den letzten Beweis, dass sich das Unternehmen in der Trendwende befindet. Mit Aufschlägen von 2 Prozent lagen auch Technologiewerte sehr fest im Markt. Hier stützte nicht nur die Entspannung an den Anleihemärkten, sondern auch günstige Zahlen von Taiwan Semiconductor. ASML legten 4,6 Prozent zu. Rüstungsaktien setzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Trotz des Waffenstillstands im Gazakonflikt bzw der Möglichkeit eines Einfrierens des Ukrainekriegs in den kommenden Monaten sind die Aussichten für die Branche exzellent angesichts der Erwartung steigender Rüstungsausgaben. Renk verbesserten sich um 4,5 Prozent. Nach dem Erhalt eines Auftrags durch die italienische Armee für 280 Millionen Euro gewannen Rheinmetall 4,5 Prozent. Fraport fielen dagegen um 2,7 Prozent zurück. “Die Zahlen sind ok, aber auch nicht außergewöhnlich gut”, sagte ein Marktteilnehmer. Die Zahl der Passagiere hat im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent zugenommen, das Frachtaufkommen um 6,2 Prozent. “Die Fantasie für den Kurs kommt nur aus den jüngsten Gebührenerhöhungen”, ergänzte der Marktteilnehmer. Sie sollten Gewinn und Umsatz in der Zukunft kräftig steigern. Die Gewinnwarnung vom späten Mittwoch dürfte Verbio auch den Platz im SDAXkosten. Der Kurs brach um 24 Prozent ein. Damit dürfte Verbio seinen Platz als schwächstes Index-Mitglied im SDAX zementieren. Das Unternehmen für Bio-Kraftstoffe erwartet im laufenden Geschäftsjahr bis Ende Juni nun nur noch ein EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich statt von 120 bis 160 Millionen Euro. Draeger wiederum stiegen nach ihren Zahlen um 8,4 Prozent.

USA – Anleger halten sich zurück

Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen haben die US-Börsen am Donnerstag mit leichten Abschlägen geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent niedriger bei 43.153 Punkte. Der S&P-500 fiel ebenfalls um 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 1.787 (Mittwoch: 2.370) Kursgewinner und 993 (434) -verlierer. Unverändert schlossen 56 (33) Titel. Am Mittwoch hatten günstig ausgefallene US-Verbraucherpreise Zinssenkungshoffnungen befeuert und die Börsen nach oben gezogen. Der Gouverneur der Federal Reserve, Christopher Waller, sagte, dass die Zentralbank die Zinssätze in der ersten Jahreshälfte wieder senken könnte, wenn die Inflation weiterhin eine Abkühlung zeigt. Wenn sich der Preisdruck weiter abschwächt, “ist es vernünftig zu denken, dass Zinssenkungen möglicherweise in der ersten Jahreshälfte stattfinden könnten”, so Waller in einem Interview auf CNBC. Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten kein einheitliches Bild. Der Philadelphia-Fed-Index ist im Januar deutlich in positives Terrain vorgedrungen, während Volkswirte ihn zwar leicht erholt, aber immer noch im negativen Bereich gesehen hatten. Der Index gilt jedoch als sehr volatil. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Dezember etwas weniger stark als angenommen. Bei den Importpreisen wurde ein kleiner Anstieg statt des erwarteten Rückgangs verzeichnet. Und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg stärker als erwartet. Die Lagerbestände sind im November wie von Ökonomen erwartet moderat gestiegen. Daneben lief die Berichtssaison weiter. Die Bank of America hat im vierten Quartal den Gewinn mehr als verdoppelt und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Aktie gab dennoch um 1,0 Prozent nach. Hier könnten Anleger aufgelaufene Gewinne mitgenommen haben. Morgan Stanley hat ebenfalls einen überraschend deutlichen Gewinnsprung vermeldet; die Aktie legte um 4,0 Prozent zu. Aus der ersten Reihe der US-Unternehmen hat zudem der Versicherer Unitedhealth über den Verlauf des vierten Quartals berichtet. Die Zahlen überzeugten indessen nicht in allen Punkten, was die Aktie um 6,0 Prozent nachgeben ließ. Einige Chipwerte erhielten positive Impulse vom taiwanischen Branchenriesen Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC), der für das laufende Jahr ein kräftiges Umsatzwachstum in Aussicht gestellt hat, befeuert von der hohen Nachfrage nach KI-Chips. Die in den USA gehandelten ADR von TSMC rückten um 3,9 Prozent vor. Applied Matierals stiegen um 4,5 Prozent, Broadcom um 0,6 Prozent. Nvidia indessen gaben 1,9 Prozent nach.

Asien – Uneinheitlich – Börsen in China nach BIP-Daten etwas fester

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China setzen am Freitag an den Börsen in Ostasien keine entscheidenden Akzente. Insgesamt ist die Tendenz uneinheitlich, wobei es in Schanghai (+0,6%) und in Hongkong(+0,4%) etwas nach oben geht. Schlusslicht ist Tokio. Der Nikkei-225-Index gibt um 0,4 Prozent nach auf 38.433 Punkte. Weiter bremst die Erwartung einer Zinserhöhung. In der kommenden Woche könnte es bereits soweit sein, nachdem unter der Woche entsprechende Hinweise aus der japanischen Notenbank kamen. Der Yen zieht vor diesem Hintergrund weiter an. In Seoul und in Sydneyliegen die Marktbarometer jeweils knapp im Minus. Die chinesische Wirtschaft ist im letzten Quartal 2024 mit 5,4 Prozent stärker gewachsen als Ökonomen mit 5,1 Prozent geschätzt hatten. Für das Gesamtjahr wurde ein Wachstum von 5,0 Prozent gemeldet. Zugleich stieg die Industrieproduktion im Dezember stärker als Ökonomen geschätzt hatten. Pinpoint-Ökonom Zhiwei Zhang spricht von durchwachsenen Signalen. Während das BIP-Wachstum die Erwartungen übertreffe, sei die Arbeitslosenquote auf über 5 Prozent gestiegen. Seiner Meinung nach hat Pekings Politikwechsel im September dazu beigetragen, die Wirtschaft im vierten Quartal zu stabilisieren, aber eine kontinuierliche Unterstützung werde entscheidend sein, um die Dynamik aufrechtzuerhalten. Die Volkswirte von Goldman Sachs warnen derweil, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr wahrscheinlich an Schwung verlieren wird. Das Wachstum der Anlageinvestitionen sei 2024 gedämpft geblieben, was die anhaltende Divergenz zwischen staatlichen Investitionen und Immobilieninvestitionen verdeutliche. Man gehe weiterhin davon aus, dass sich das reale BIP-Wachstum 2025 auf 4,5 Prozent verlangsamen werde, weil höhere US-Zölle weitere Stimuli durch Peking übersteigen dürften. Unter den Einzelwerten gewinnen TSMC in Taiwan knapp 5 Prozent. Der Chipfertiger hatte am Vortag nach Handelsende starke Geschäftszahlen vorgelegt. Zu den Gewinnern in Hongkong gehören Aktien aus dem Immobiliensektor, die nach Anfangsverlusten mit den neuen Konjunkturdaten ins Plus gedreht haben. Poly Property gewinnen 2,1 und Longfor 3,4 Prozent. Dagegen sacken China Vanke um über 5 Prozent ab. Hier belastet, dass der CEO des Unternehmens Medienberichten zufolge festgenommen wurde. In Tokio verbilligen sich Nintendo um über 4 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hat, dass der Nachfolger seiner Switch-Konsole erst später im Jahr auf den Markt kommen wird. Nach einer neuntägigen Gewinnserie kommt es in Seoul bei der Werftaktie Hanwha Ocean (-1,3%) zu leichten Gewinnmitnahmen. Auch der Wettbewerbertitel HD Hyundai Heavy Industries (-1,3%) wird verkauft. In Sydney bewegen sich Rio Tinto (-0,2%) nur wenig nach einem Bloomberg-Bericht, wonach der Bergbaukonzern mit dem Konkurrenten Glencore über einen Zusammenschluss gesprochen haben soll.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 17.01.2025 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 17.01.2025 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 13.01.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 14.01.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 15.01.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 16.01.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 17.01.2025

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