Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
diese Woche erreichte uns die Meldung, dass die Tokioter Börse den japanischen Unternehmen Druck macht ihre liquiden Mittel zu verwenden … das Zahlenwerk dahinter ist eindrucksvoll!
So halten die japansichen Unternehmen derzeit Bargeld- und Einlagenbestände in Höhe von geschätzen 2,2 Billionen Euro – was fast 60 % des japanischen Bruttoinnlandsproduktes entspräche. Zur Erinnerung: Japan ist, gemessen am BIP, die 4. größte Volkswirtschaft der Welt.
Da diese Mittel bislang nicht produktiv eingesetzt wurden, drängt die Tokioter Börse die Unternehmen seit einiger Zeit dazu, ihre Bilanzen effektiver zu steuern.
Erste Fortschritte sind sichtbar: In der zurückliegenden Berichtssaison kündigten die TOPIX-Konzerne Aktienrückkäufe im Rekordvolumen von umgerechnet 52 Milliarden Euro an. Von Aktienrückkäufen wird in den Medien in letzter Zeit sehr oft berichtet, da dies auch gängige Praxis auf der anderen Seite des Atlantiks ist und US-Unternehmen ebenfalls hohe Bargeld- und Einalgenbestände aufweisen.
Daher möchten wir heute etwas näher auf das Thema Aktienrückkäufe eingehen.
Was sind Aktienrückkäufe?
Bei einem Aktienrückkauf kauft ein Unternehmen eigene Aktien vom Markt zurück. Diese Aktien werden dann entweder eingezogen, also vernichtet, oder im Unternehmen gehalten. Das Ziel ist, die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zu verringern. Durch diesen Rückkauf steigt in der Regel der Gewinn pro Aktie (EPS), weil sich der Gewinn auf weniger Aktien verteilt. Das kann den Aktienkurs positiv beeinflussen und den Wert für die Aktionäre erhöhen
Warum führen Unternehmen Aktienrückkäufe durch?
1. Steigerung des Aktienkurses
Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, sinkt die Anzahl der verfügbaren Aktien auf dem Markt. Das kann den Kurs steigen lassen, weil die Nachfrage nach den verbleibenden Aktien steigt und das Angebot sinkt. Zudem verbessert sich oft die Kennzahl des Gewinns pro Aktie (EPS), was Investoren positiv aufnehmen.
2. Zeichen des Vertrauens:
Ein Rückkauf kann signalisieren, dass das Management das Unternehmen für unterbewertet hält und Vertrauen in die zukünftige Entwicklung hat. Es zeigt, dass das Unternehmen seine eigenen Aktien für attraktiv hält und in seine Zukunft investiert.
3. Kapitalmanagement:
Unternehmen haben manchmal überschüssige liquide Mittel, die sie nicht für Investitionen oder Akquisitionen benötigen. Statt Dividenden zu zahlen, entscheiden sie sich für Rückkäufe, um den Aktionären einen Mehrwert zu bieten und die Kapitalstruktur zu optimieren.
4. Steuerliche Vorteile:
In einigen Ländern sind Rückkäufe steuerlich günstiger für die Aktionäre als Dividenden, weil sie nur bei Verkauf der Aktien besteuert werden, während Dividenden sofort versteuert werden müssen.
5. Vermeidung von Verwässerung:
Bei Aktienoptionen für Mitarbeiter kann es zu Verwässerungseffekten kommen. Rückkäufe helfen, diese Effekte auszugleichen und den Aktienkurs stabil zu halten.
Aktienrückkäufe sind also ein strategisches Instrument, das Unternehmen nutzen, um den Aktienkurs zu stützen, den Wert für die Aktionäre zu steigern, das Vertrauen in das Unternehmen zu signalisieren und die Kapitalstruktur zu optimieren.
Gerade in der heutigen Zeit, in welcher die Geldbestände stetig stark wachsen und das Liquditätsmanagement für Unternehmen damit immer wichtiger wird, steigt auch die Zahl der Aktienrückkäufe.
Vergleichen wir nun Japan mit den USA, dann ist das Volumen von Aktienrückkäufen viel höher. Wie oben beschrieben kündigten die Japanischen Unternehmen Aktienrückäufe im Gegenwert von 52 Milliarden Euro an (1,2 % des japanischen BIP) – die USA lagen in den letzten Jahren bei einem Volumen von 800 Milliarden bis 1 Billionen jährlich, was ca. 3,6 % des BIP entspricht. Also, gemessen am BIP, 3 x so hoch.
Das liegt u. a. daran, dass die US-Unternehmen weitaus höhere Eigenkapitalrenditen aufweisen. Experten schätzen, dass die Maßnahmen in Japan die Eigenkapitalrendite der Konzerne von derzeit lediglich 8,5 Prozent in den kommenden Jahren auf zirka elf Prozent heben könnten. Allerdings ist der Abstand zur Eigenkapitalrendite der US-Firmen, die rund 20 Prozent beträgt, weiterhin groß – vor allem wegen der geringeren Margen in Japan. Zum Vergleich, damit Sie auch sehen was die deutschen Unternehmen erwirtschaften: Im Dax liegt die Eigenkapitalrendite zwischen 12 % bis 15 %.
Daher ist es um so wichtiger, dass Unternehmen nicht nur Aktienrückkäufe durchführen oder Dividende ausschütten, sondern auch in produktivere Geschäftsfelder investieren.
Denn alles was aus dem Unternehmen herraus fließt ist letztendlich weg und kann nicht mehr für Investitionen verwerdet werden, welche wiederum die Eigenkapitalrendite steigern.
Sie sehen: es ist viel Geld im Umlauf und das auf allen Ebenen – die Frage ist nun in welche Richtung wird dieses Geld gelenkt …
Wir wünschen einen schönen Sonntag!
PS: Nächste Woche fallen unsere FIMILIA-News aufgrund Reisetätigkeiten aus. Das nächste Marktreporting erscheint wieder am 08.06.2025.

Montag3
China
China hat Antidumpingzölle von bis zu 74,9 Prozent auf bestimmte Kunststoffe aus den USA, der EU, Japan und Taiwan angekündigt. Betroffen sind POM-Copolymere, ein technischer Kunststoff, der in bestimmten Anwendungen etwa bei Autoteilen, Elektronik und medizinischer Ausrüstung Metalle wie Kupfer und Zink ersetzen kann, wie das chinesische Handelsministerium mitteilte.
Chinas Industrieproduktion ist im April um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen und hat sich damit im Vergleich zum März um 7,7 Prozent verlangsamt, wie aus Daten des chinesischen Nationalen Statistikamtes (NBS) hervorgeht. 24 Analysten waren laut einer Reuters-Umfrage von einem Anstieg von 5,5 Prozent ausgegangen. Die Einzelhandelsumsätze, ein Indikator für den Konsum, stiegen im April um 5,1 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von 5,5 Prozent erwartet. Die Anlageinvestitionen gingen in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent nach oben. Im ersten Quartal waren sie um 4,2 Prozent gestiegen.
Europa
Die Inflation im Euro-Raum dürfte sich im April nahe dem Ziel der EZB von zwei Prozent stabilisiert haben. Das EU-Statistikamt hatte eine vorläufige Teuerungsrate von 2,2 Prozent ermittelt. Auch im März waren die Verbraucherpreise im selben Tempo gestiegen. Die endgültigen Zahlen für April werden nun zeigen, ob die Zahlen Bestand haben.
Polen
Bei der Präsidentschaftswahl in Polen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem pro-europäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski und dem nationalistischen Kandidaten Karol Nawrocki ab. Auf Trzaskowski entfielen nach vorläufigen Ergebnissen in der ersten Wahlrunde etwa 30,8 Prozent der Stimmen, auf Nawrocki 29,1 Prozent. Die Entscheidung dürfte damit erst in einer Stichwahl am 1. Juni fallen.
Portugal
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Portugal zeichnet sich ein knapper Sieg der regierenden Mitte-Rechts-Allianz (AD) ab. Die Ergebnisse deuten aber auf eine erneut schwierige Regierungsbildung hin.
Rumänien
Bei der Präsidentschafts-Stichwahl in Rumänien zeichnet sich ein Sieg der EU-freundlichen Kandidaten Nicosur Dan ab. Der Bürgermeister von Bukarest kann nach Auszählung fast aller Stimmen auf rund 54 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent George Simion, ein rechtsextremer Europa-Skeptiker erklärte allerdings, er sei der Sieger. Nach seinen Zahlen habe er 400.000 Stimmen Vorsprung vor Dan.
Ukraine
Nach neuen russischen Angriffen auf die Ukraine setzt auf höchster Ebene eine Vermittlungsdiplomatie ein: US-Präsident Donald Trump hat für Montag Gespräche mit den Präsidenten von Russland und der Ukraine angekündigt. Auch die Europäer schalteten sich ein. Bundeskanzler Friedrich Merz sprach in Rom mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der britische Premierminister Keir Starmer hat am Sonntag mit den Staats- und Regierungschefs der USA, Italiens, Frankreichs und Deutschlands über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Man habe auch über die Verhängung von Sanktionen diskutiert für den Fall, dass Russland sich nicht ernsthaft auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einlasse. Das Telefonat mit Putin wird um 16.00 Uhr MESZ erwartet.
USA
Die US-Ratingagentur Moody’s hat die US-Kreditwürdigkeit am Freitagabend von “Aaa” auf “Aa1” zurückgesetzt und dem Land damit die Top-Bonität entzogen. Zur Begründung hieß es, die US-Finanzlage werde sich im Vergleich zu früheren Zeiten und zu anderen hochbewerteten Staaten wohl weiter verschlechtern. Der Kommunikationsdirektor Steven Cheung aus dem Weißen Haus bezeichnete den Moody’s-Ökonomen Mark Zandi daraufhin als politischen Gegner von US-Präsident Donald Trump.
Adidas
Dem Sportartikelhersteller droht Ärger wegen einer aufwändigen Werbeaktion nahe der berühmten Akropolis in Athen. Griechenlands Kulturministerin Lina Mendoni sagte am Freitag, die Nutzung der als Unesco-Weltkulturerbe eingestuften antiken Tempelanlage für kommerzielle Zwecke verstoße gegen nationales Recht.
Lufthansa
Der Logistikunternehmer und Lufthansa-Hauptaktionär Klaus-Michael Kühne kritisiert das Management der Fluggesellschaft. “Lufthansa ist zu zersplittert aufgestellt, es gibt zu viele Markennamen”, sagte Kühne der “Welt am Sonntag”. Es störe ihn etwa, wenn er bei der Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss einen Flug gebucht habe, dann aber in einem Flugzeug einer ganz anderen Airline sitze. Das Unternehmen habe strukturelle Probleme. “Ob der Vorstand genügend durchgreift, lasse ich dahingestellt sein. Meiner Meinung nach könnte mehr geschehen”, sagte der 87-jährige Unternehmer und größte Lufthansa-Aktionär.
Nvidia
Der Konzern befindet sich einem Medienbericht zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Investition in das Quantencomputer-Startup PsiQuantum. Das berichtete “The Information” am Sonntag. Beide Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Im März hatte Reuters berichtet, dass das Startup mindestens 750 Millionen Dollar von Investoren, darunter BlackRock, bei einer Bewertung von 6 Milliarden Dollar einsammeln will. Im Gegensatz zu anderen Quantencomputer-Startups, die auf seltenere Materialien setzen, nutzt PsiQuantum konventionelle Halbleiterfertigungsverfahren.
Tesla
Der von Elon Musk geleitete E-Autobauer schränkt die rechtlichen Möglichkeiten seiner Kleinaktionäre ein. Sie dürfen künftig nicht mehr das Management im Namen der Gesellschaft wegen Pflichtverletzungen verklagen, wie aus Unterlagen des Konzerns für die US-Börsenbehörde SEC hervorgeht. Künftig muss man dafür mindestens drei Prozent an Tesla halten, das entspricht aktuell rund 97 Millionen Aktien im Wert von 34 Milliarden Dollar. Der seit Jahren laufende Streit um ein Gehaltspaket von 56 Milliarden Dollar für Musk geht auf die Klage eines Aktionärs zurück, der neun Tesla-Aktien im Depot hatte. Ein Gericht in Delaware hatte das Vergütungspaket im vergangenen Jahr gekippt. Musk hat Berufung gegen diese Entscheidung eingelegt.
UBS
Das Unternehmen führt Insidern zufolge Gespräche über Entschädigungen mit Kunden, die durch exotische Anlageprodukte Geld verloren haben. Mehrere hundert Kunden hätten mit den komplexen Währungsderivaten Verluste eingefahren, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik Anfang April heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hatte, erklärten mit der Situation vertraute Personen. Darunter seien auch Kunden in der Schweiz. Insgesamt hätten sich die Verluste auf mehrere hundert Millionen Franken belaufen, sagte eine der Personen.
Vonovia
Die Führung des Immobilienkonzerns muss sich bei der Hauptversammlung auf Kritik an ihrer Vergütungspraxis einstellen. Die Stimmrechtsberater Glass Lewis raten laut “Handelsblatt” den Aktionären, den Vergütungsbericht für den Vorstand abzulehnen, der auf dem Aktionärstreffen am 28. Mai zur Abstimmung stehen wird. “Wir sind der Meinung, dass der Vorstand angesichts der großen Unzufriedenheit der Aktionäre mit den Vorschlägen zur Vergütung der Führungskräfte (…) bei der Festlegung des Bonusergebnisses für 2024, das trotz eines weiteren Nettoverlustes des Unternehmens erneut über dem Zielwert lag, mehr Vorsicht hätte walten lassen können”, zitierte das “Handelsblatt” eine Empfehlung von Glass Lewis, die der Zeitung vorliegt.
Walmart
Die US-Regierung geht weiter gegen Konzerne vor, die US-Verbraucher auf negative Auswirkungen der Zoll-Politik von Präsident Donald Trump hinweisen. Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, er habe mit Walmart-Chef Doug McMillon gesprochen. “Walmart wird tatsächlich einen Teil der Zölle übernehmen”, sagte Bessent. “Ich habe keinen Druck ausgeübt.” Am Samstag hatte Trump selbst geschrieben, Walmart solle aufhören, die Zölle als Grund für Preiserhöhungen zu nennen, diese selbst schlucken und seinen Kunden nichts berechnen. Ende April wurde Amazon für seine Zoll-Überlegungen scharf vom Weißen Haus kritisiert.
Dienstag4
China
Die chinesische Notenbank hat zum ersten Mal seit Oktober die Leitzinsen gesenkt. Sie reduzierte den einjährigen Leitzins um zehn Basispunkte von zuvor 3,1 Prozent auf 3,0 Prozent. Der fünfjährige LPR CNYLPR5Y=CFXS wurde um denselben Betrag von 3,6 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt. Die meisten neuen und ausstehenden Verbraucherkredite in China basieren auf dem einjährigen LPR, während der Fünfjahreszinssatz die Höhe der Hypothekenzinsen beeinflusst.
Deutschland
Die Erzeugerpreise dürften im April weiter gesunken sein. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sie zum Vormonat um 0,3 Prozent zurückgegangen sind. Bereits im März waren sie im Zuge sinkender Energiekosten auf dem Rückmarsch.
Europa
Die EU-Außenministerinnen und Außenminister kommen in Brüssel zu turnusgemäßen Beratungen zusammen, bei denen das mittlerweile 17. Sanktionspaket gegen Russland formal beschlossen werden soll. Darin vorgesehen ist unter anderem ein härteres Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte. An den Beratungen nehmen auch die Verteidigungsminister der 27 EU-Staaten teil. Weitere Themen sind die Lage im Nahen Osten und die Verteidigungsfähigkeit Europas.
USA/Russland
Ein zweistündiges Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat keinen Durchbruch mit Blick auf ein Kriegsende in der Ukraine gebracht. Beide vereinbarten zwar, dass die Ukraine und Russland über Friedensverhandlungen sprechen sollen. Ein Kreml-Insider wies darauf hin, dass es anders als von Trump behauptet keine Vereinbarung zu einem sofortigen Beginn gebe. Putin erklärte, eine Waffenruhe könne es erst nach einem Abkommen geben. Laut Kreml-Sprecher Peskow sprachen Trump und Putin auch über direkte Gespräche zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj. Dies berichteten staatliche russische Nachrichtenagenturen. Ein Sprecher der Bundesregierung teilte nach einem Telefonat Trumps mit einigen europäischen Staats- und Regierungschefs mit, die Europäer arbeiteten weiter an harten Sanktionen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen.
Alphabet
Auftakt zur Entwicklerkonferenz I/O des Internet-Konzerns Google: Die Alphabet-Tochter wird voraussichtlich neue Versionen ihrer Künstlichen Intelligenz (KI) präsentieren. In der Branche macht man sich Sorgen, dass Google im neuen KI-Zeitalter seine dominante Stellung in Sachen Internet-Suche verlieren könnte. Sprechen soll neben Alphabet-Chef Sundar Pichai unter anderem Google DeepMind CEO Demis Hassabis.
Deutschland/Chemie
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) äußert sich zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal und den Erwartungen für 2025. Bisher geht die Branche davon aus, dass es im laufenden Jahr keine Besserung der Lage gibt. Die Chemiefirmen kämpfen mit leeren Auftragsbüchern wegen der mauen Konjunktur und den Folgen der unberechenbaren US-Zollpolitik. Deshalb rechnet der VCI bisher mit einer stagnierenden Produktion und einem Umsatzminus von einem Prozent im Jahr 2025. Die Frage ist, ob der Verband seine Prognose nach den Zahlen für das erste Quartal aufrechterhält.
General Motors
Der US-Automobilhersteller hat die Mitarbeiter und Händler seines Exportgeschäfts in China darüber informiert, dass das Unternehmen keine Fahrzeuge mehr aus den USA nach China liefern wird. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der anhaltenden Gespräche zwischen den USA und China über Zölle und andere Handelsfragen.
Siemens
plant, eine führende Rolle bei Künstlicher Intelligenz (KI) in der Industrie zu übernehmen. “Siemens will das große Sprachmodell für die Industrie stellen”, sagte Technologie- und Strategievorstand Peter Körte dem “Handelsblatt”. Der Konzern wolle pro Jahr dreistellige Millionenbeträge in KI investieren, den Großteil davon in das KI-Modell. “Gegen Ende des Jahres werden wir die ersten Applikationen sehen.” Mithilfe von KI-Agenten seien in den Fabriken Produktivitätssteigerungen “von bis zu 50 Prozent” möglich.
Mittwoch5
EU/ISRAEL
Die EU will ihr Assoziierungsabkommen mit Israel aus Unmut über die Lage in Gaza überprüfen. Die Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte nach einem Treffen mit den Außenministern der Mitgliedstaaten, eine deutliche Mehrheit unterstütze dies. Die Lage in Gaza sei katastrophal. Es müsse sofort, ungehindert und in großem Umfang Hilfe geben. Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot sagte, 17 der 27 Mitgliedstaaten unterstützten den Schritt. Unterdessen kündigte das israelische Militär eine Ausweitung seines Einsatzes gegen die Hamas im Gazastreifen an. “Wir handeln nach einem strukturierten Plan und gehen zur nächsten Phase über”, sagt Armeechef Eyal Zamir. “Wir werden unseren Einsatz ausweiten, zusätzliches Gebiet einnehmen, die terroristische Infrastruktur beseitigen und zerstören, bis sie besiegt ist.”
G7/FINANZMINISTER
In den kanadischen Rocky Mountains kommen ab Mittwoch die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) zusammen. Hauptthemen sind der von den USA angezettelte Handelskrieg, der Zustand der Weltwirtschaft, neue Maßnahmen gegen Russland sowie die Regulierung von Künstlicher Intelligenz. Für den neuen Bundesfinanzminister Lars Klingbeil wird es der erste Auftritt auf ganz großer Bühne. US-Finanzminister Scott Bessent, der direkt in die Verhandlungen der USA zur Handelspolitik einbezogen ist, wird ebenfalls vor Ort in Banff in der Provinz Alberta sein.
DEUTSCHLAND/KONJUNKTUR
Die Wirtschaftsweisen legen ihr Frühjahrsgutachten vor. Die Regierungsberater um die Münchner Ökonomin Monika Schnitzer hatten der deutschen Wirtschaft noch im November ein leichtes Wachstum von 0,4 Prozent für 2025 prognostiziert. Experten rätseln, ob die Zahl vor dem Hintergrund des internationalen Zollstreits Bestand haben wird. Die EU-Kommission traut der deutschen Wirtschaft dieses Jahr nur eine Stagnation zu.
EZB/STABILITÄTSBERICHT
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht am Vormittag ihren halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht. Im Blickpunkt werden voraussichtlich die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die schwächelnde Konjunktur im Euroraum sowie die Gewinnaussichten der Banken angesichts der sinkenden Zinsen stehen. Zu den größten Sorgen dürfte zählen, dass die anhaltenden Spannungen im Welthandel zu einem Handelskrieg eskalieren könnten. Auch die Schockanfälligkeit der Börsen im Zuge der gestiegenen geopolitischen Unsicherheiten könnte ein Thema in dem Bericht sein.
DAIMLER TRUCK
Die Finanzchefin des Lastwagenherstellers, Eva Scherer, setzt den Rotstift an. Im Interview mit der “FAZ” kündigte sie einen weitreichenden Stellenabbau, Produktionsverlagerungen aus Deutschland und die Vergabe von Arbeiten an externe Dienstleister und Zulieferer an. “Unser Sparprogramm ist kein minimalinvasiver Eingriff”, sagte sie. Es gebe Tätigkeiten, die könne man in Deutschland belassen, wenn man die Faktorkosten senke. “Und dann gibt es Tätigkeiten, die wir an deutschen Standorten nicht langfristig halten können, wenn wir im Wettbewerb bestehen wollen. Diese Tätigkeiten werden wir fremdvergeben oder in andere Regionen auslagern müssen.” Außerdem könnten bei Absatzrückgängen die Produktionskosten nicht schnell genug angepasst werden. “Deshalb erhöhen wir die Zeitarbeiter-Quote und die maximale Dauer von befristeten Arbeitsverhältnissen.”
INFINEON
Infineon und Nvidia haben eine Zusammenarbeit zur Entwicklung von Chips für die Stromversorgung in KI-Rechenzentren angekündigt. Dabei soll eine neue Architektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom eingesetzt werden, teilten beide mit. “Damit ermöglichen wir eine schnellere, effizientere und skalierbarere KI-Rechenleistung”, erklärte der Infineon-Manager Adam White. Durch den Ansatz sei Nvidia in der Lage, den Energieverbrauch der KI-Infrastruktur zu optimieren, sagte Gabriele Gorla von Nvidia.
PORSCHE AG
Gewinn und Aktienkurs auf Talfahrt – der einst hochprofitable Sportwagenbauer macht seinen Aktionären, die sich zur Hauptversammlung virtuell treffen, derzeit große Sorgen. Die Euphorie nach dem Börsengang vor knapp drei Jahren ist längst verflogen. Die im vergangenen Jahr gestartete große Modelloffensive zieht bisher nicht, denn die VW-Tochter hat auf ihren großen Märkten China und USA massive Probleme. Der Weg aus der Krise dürfte daher im Mittelpunkt des Aktionärstreffens stehen.
JULIUS BÄR
Faule Kredite belasten das Ergebnis der krisengeplagten Bank erneut. Wertberichtigungen auf Hypotheken und anderen Krediten schlagen mit insgesamt 130 Millionen Franken zu Buche, teilte das Schweizer Institut überraschend mit. Bär war bereits von der Pleite der österreichischen Immobiliengruppe Signa mit Wucht getroffen worden. Die neue Ankündigung erfolge, nachdem das neue Management um Konzernchef Stefan Bollinger das Kreditportfolio unter die Lupe genommen habe. Bär wende nun vorsichtigere Kriterien in Bezug auf die Kreditqualität an. Risiko-Chef Oliver Bartholet nehme den Hut.
GOOGLE
Mit einer Vielzahl zusätzlicher KI-Funktionen stemmt sich der Konzern gegen die wachsende Konkurrenz von OpenAI & Co. Bei der jährlichen Entwickler-Konferenz I/O präsentierte die Alphabet-Tochter neue Angebote, mit denen sie ihren Schwund an Marktanteilen bei Internetsuchen aufhalten will.
TESLA
Tesla Chef Elon Musk hat den geplanten Start von Robotaxis in den USA bis Ende Juni bestätigt. In Austin im Bundesstaat Texas werde man mit zehn Fahrzeugen anfangen. Innerhalb weniger Monate dürften dann etwa 1000 Robotaxis in Betrieb sein. Bis Ende des kommenden Jahres würden vermutlich Hunderttausende selbstfahrende Teslas auf den Straßen unterwegs sein. Tesla führe zudem Gespräche mit großen Autobauern über eine Lizenzierung seiner Technologie für vollständig autonomes Fahren (Full Self-Driving, FSD).
Donnerstag6
USA
Vor dem Capital Jewish Museum in Washington sind am Mittwochabend Behördenangaben zufolge zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen worden. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Der Mann sei vor einer Veranstaltung in dem Museum vor dem Gebäude auf und ab gegangen. In Gewahrsam habe er “Free Palestine, Free Palestine” gerufen. Eine Sprecherin der israelischen Botschaft sagte, zwei Mitarbeiter seien “aus nächster Nähe” erschossen worden, während sie eine jüdische Veranstaltung in dem Museum besucht hätten. Bei den Toten habe es sich um einen Mann und eine Frau gehandelt. Es sei ein junges Paar gewesen. US-Präsident Donald Trump sprach auf seiner Online-Plattform Truth Social den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und machte Antisemitismus für die Tat verantwortlich.
Deutschland
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im April kräftig gestiegen. Zum Vorjahresmonat kletterten sie um 10,2 Prozent auf gut 64 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht werden soll. Darin wird der starke Anstieg auf Sondereffekte zurückgeführt. Auch in den ersten vier Monaten 2025 zusammen gab es trotz Konjunkturflaute ein deutliches Plus der Steuereinnahmen von 9,7 Prozent auf gut 286 Milliarden Euro.
Litauen/Kanzler
Kanzler Friedrich Merz besucht in Litauen die im Aufbau begriffene Bundeswehr-Panzerbrigade 45. Er wird dort mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda zusammentreffen, vor allem aber am sogenannten Aufstellungsappell der Brigade Litauen teilnehmen. Diese wird damit offiziell in den Dienst gestellt und soll am Ende 2027 rund 5000 Bundeswehr-Angehörige umfassen. Die Brigade ist Teil des verstärkten Schutzes von Nato-Staaten für die baltischen EU-Länder, weil mit einer wachsenden russischen Bedrohung gerechnet wird.
Deutsche Bank
Deutschlands größtes Geldhaus will bei seiner virtuellen Hauptversammlung seine Aktionäre umgarnen: Konzernchef Christian Sewing hatte in einer vorab verbreiteten Rede gesagt, das Institut habe den Antrag für einen weiteren Aktienrückkauf gestellt. Für 2024 schüttet das Geldhaus eine höhere Dividende aus. “Wir werden unseren Kurs fortsetzen und den wachsenden finanziellen Spielraum der Bank für kontinuierlich höhere Ausschüttungen nutzen”, verspricht der Deutsche-Bank-Chef den Anteilseignern. Bei den Aktionären dürfte das gut ankommen: “Sie haben die Deutsche Bank auf den Wachstumspfad zurückgebracht, Herr Sewing”, sagt Andreas Thomae von Deka Investment.
NIKE
Der US-Sportartikelhersteller wird Medienberichten zufolge ab nächster Woche die Preise für mehrere seiner Produkte erhöhen. Nike werde seine Sachen zudem auch wieder bei Amazon verkaufen, da die Zölle von US-Präsident Donald Trump die globalen Lieferketten störten und die Gewinne der Einzelhändler beeinträchtigen. Die Preise für Erwachsenen-Bekleidung und -Ausrüstung würden um zwei bis zehn Dollar erhöht, berichtete der Sender CNBC. Für Schuhe der Preisklasse 100 bis 150 Dollar sei eine Anhebung um fünf Dollar vorgesehen.
OpenAI
Der ChatGPT-Entwickler will ins Geschäft mit Elektronik-Geräten einsteigen. OpenAI gab am Mittwoch die 6,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Firma io Products bekannt, die vom früheren Apple-Chefdesigner Jony Ive gegründet worden war.
Freitag7
Deutschland
Die neue Bundesregierung aus Union und SPD will laut Finanzminister Lars Klingbeil bis zum Sommer spürbare Entlastungen für die Wirtschaft auf den Weg bringen. Ein wichtiges Element dabei würden die sogenannten Superabschreibungen sein, die Anreize für private Investitionen setzen sollten, sagte der SPD-Chef am Rande eines G7-Treffens im kanadischen Ferienort Banff. Dies werde zusammen mit verstärkten öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur und die Bundeswehr einen starken Effekt haben. Teil des Pakets soll laut Klingbeil auch sein, die Energiepreise zu drücken und so Firmen zu entlasten. Auch werde ein schneller Bürokratieabbau geprüft, was durch die Abschaffung des deutschen Lieferkettengesetzes funktionieren könne.
Europa
Die Europäische Union steht Insidern zufolge womöglich kurz davor, die Einführung neuer Bankenvorschriften zur Abgrenzung der Handelsbücher zeitlich zu verschieben. Zunächst solle noch mehr Klarheit gewonnen werden über die Pläne der US-Regierung zur Deregulierung des Finanzsektors, sagten fünf hochrangige Mitarbeiter europäischer und nationaler Institutionen der Nachrichtenagentur Reuters. Bei der Fundamentalen Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB), die ein Teil des großen Reformpakets Basel III zur Bankenregulierung ist, geht es unter anderem um die Behandlung von Marktpreisrisiken. Auch Kapital- und Berichtsanforderungen sind Teil davon. Die Einführung ist in der EU bereits auf 2026 verschoben worden, als klar wurde, dass die Vorschriften in den USA nicht fristgerecht umgesetzt werden.
Japan
Die Kerninflation der japanischen Verbraucher hat im April 3,5 Prozent erreicht und ist damit so schnell wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gewachsen. Wie offizielle Daten vom Freitag zeigten, lag der Anstieg des Kernverbraucherpreisindexes (CPI), der Kraftstoffe einschließt und die Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im Jahresvergleich über der mittleren Marktprognose von 3,4 Prozent und folgte auf einen Anstieg von 3,2 Prozent im März. Damit verzeichnete der Index den stärksten jährlichen Anstieg seit dem Höchststand von 4,2 Prozent im Januar 2023 und hält sich seit mehr als drei Jahren über dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank Bank of Japan (BOJ).
USA / Autobauer
Der US-Senat blockiert das geplante Verkaufsverbot für Verbrenner-Autos ab 2035 im Bundesstaat Kalifornien. Elf andere Bundesstaaten, die ein Drittel des US-Automarktes repräsentieren, hatten sich dem Vorhaben angeschlossen. US-Präsident Donald Trump kann nun eine unter seinem Amtsvorgänger Joe Biden beschlossene Ausnahmeregelung der US-Umweltschutzbehörde aufheben, die es Kalifornien erlaubt hätte, bis 2035 die Neuzulassung reiner Verbrenner zu verbieten und mindestens 80 Prozent Elektrofahrzeuge vorzuschreiben.
USA / Harvard
Die US-Regierung hat Harvard die Berechtigung entzogen, ausländische Studenten aufzunehmen. Heimatschutzministerin Kristi Noem habe angeordnet, das SEVP-Zertifizierungsprogramm für die Elite-Universität zu stoppen, teilt das Ministerium mit. Bereits bei Harvard eingeschriebene ausländische Studenten müssten die Uni wechseln oder würden ihre studentische Aufenthaltserlaubnis verlieren. “Diese Regierung zieht Harvard zur Rechenschaft, weil die Universität Gewalt und Antisemitismus fördert und mit der Kommunistischen Partei Chinas auf ihrem Campus zusammenarbeitet”, erklärte Noem. Harvard bezeichnete den Schritt in einer ersten Reaktion als rechtswidrig.
USA
Bei den Handelsgesprächen mit der EU drängen die Unterhändler von US-Präsident Donald Trump einem Zeitungsbericht zufolge auf einseitige Zollsenkungen für amerikanische Waren. Die Unterhändler würden mahnen, dass die EU ohne Zugeständnisse in den Verhandlungen zur Vermeidung zusätzlicher “reziproker” Zölle von 20 Prozent nicht vorankommen werde, berichtet die “Financial Times”. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer wolle dem EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Freitag mitteilen, dass eine kürzlich von der EU-Kommission vorgelegte Erläuterung für die Gespräche hinter den US-Erwartungen zurückbleibe, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen Insider.
Microsoft
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat ihre Klage gegen Microsofts 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Activision Blizzard aufgegeben. Sie erklärte, ein weiteres Vorgehen liege nicht im öffentlichen Interesse. Die Übernahme war im Jahr 2023 abgeschlossen worden. Die FTC war dann am 7. Mai mit dem Versuch gescheitert, doch noch vor Gericht eine Blockade durchzubringen. Microsoft-Präsident Brad Smith bezeichnete die Entscheidung als “Sieg für Gamer im ganzen Land und für den gesunden Menschenverstand in Washington”.
Onlyfans
Der Eigentümer der Erotikplattform OnlyFans, Fenix International Ltd, führt mehreren Insidern zufolge offenbar Gespräche über den Verkauf des Unternehmens an eine Investorengruppe für rund 8 Mrd. USD. Wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters erklärten, wird die Investorengruppe von der Forest Road Company, einer in Los Angeles ansässigen Investmentfirma, geleitet. OnlyFans und Forest Road lehnten eine Stellungnahme ab. Zwei Insider sagten, dass Fenix International Ltd auch mit anderen potenziellen Käufern im Gespräch ist. Das in London ansässige Unternehmen hat in den vergangenen Monaten das Interesse mehrerer Interessenten auf sich gezogen
Porsche
Der VW-Großaktionär hält seine virtuelle Hauptversammlung ab. Von den beiden Hauptbeteiligungen der von den Familien Porsche und Piech kontrollierten Holding, Volkswagen und dem Sportwagenbauer Porsche, fließt derzeit weniger Gewinn in die Kasse des Dax-Konzerns. Das Unternehmen aus Stuttgart hält auch deshalb Ausschau nach einer dritten großen Kernbeteiligung, nachdem es Minderheitsbeteiligungen an mehreren kleinen Firmen und Startups kaufte, um sein Portfolio zu erweitern.
Volkswagen
Der Autokonzern will an seinen Diversitätszielen in den USA festhalten und sich nicht der US-Regierung, die gegen die gezielte Förderung von Diversität in Unternehmen vorgeht, beugen. “Wir orientieren uns weiterhin an unseren Richtlinien, wie zum Beispiel unserem Code of Conduct und handeln entsprechend”, erklärte ein Sprecher der Volkswagen Group of America der “WirtschaftsWoche”. Ein Sprecher des VW-Konzernbetriebsrats sagte: “Es gibt im VW-Konzern keine neue Sicht auf das Thema DEI (Diversität, Gleichstellung, Inklusion). Unverändert und weiterhin ist Vielfalt in all ihren Dimensionen erklärtes Konzern-Ziel.” Volkswagen hatte auf der Hauptversammlung am 16. Mai bekannt gegeben, dass VW seine US-Töchter bei der Berechnung von Diversitätskennzahlen ausklammern wolle.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 23.999,17 | 0,98 % |
EuroStoxx50 | 5.422,46 | – 0,45 % |
S&P500 | 5.834,74 | – 2,05 % |
NASDAQ100 | 21.112,47 | – 1,47 % |
MSCI Emerging Markets | 1.167,78 | – 0,10 % |
MSCI World | 3.823,41 | – 0,89 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.327,39 $/oz. | 3,90 % |
Brent (Öl) | 64,14 $/bbl. | – 2,45 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,25 % |
3-M-Euribor | 2,08 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,21 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,14 % |
10J Bund | 2,64 % |
10J US-Treasury | 4,58 % |
10J JGB (Japan) | 1,51 % |
10J Gilts (UK) | 4,76 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1311 USD.
Deutschland – DAX knapp unter 24.000 Punkten
Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Der DAX gab 0,5 Prozent ab auf 23.999 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 23.843. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 5.424 nach unten. Die Rohstoffpreise fielen deutlich, Brent gab 1,3 Prozent nach. Stützend wirkte auch die Bekanntgabe besserer US-Einkaufsmanagerdindizes. Für zinssensible Immobilienwerte ging es in Europa um 1,3 Prozent nach unten.
Windkraft-Aktien standen erneut unter Druck. Die Entspannung vom Vortag durch die US-Genehmigung für den Weiterbau eines Windparks von Equinor hielt damit nicht lange an. Die Willkür der Trump-Regierung hänge schließlich weiter über der gesamten Erneuerbare-Energien-Branche, hieß es. Dazu komme das Risiko aus der noch laufenden Diskussion über US-Steueranreize. Das Steuer- und Ausgabengesetz sieht Kürzungen von Subventionen für die Solarbranche vor. Nordex fielen um 1,4 Prozent, Vestas sogar um 6,3 Prozent.
Unternehmensmeldungen spielten in dem Umfeld eine untergeordnete Rolle. Bayer konnten sich dem Abwärtstrend am Gesamtmarkt entziehen und gewannen 2,7 Prozent. Das Sentiment für die Aktie wurde gestützt durch die Nachricht über die Zulassung des Augenmedikaments Eylea in der hochdosierten Variante nun auch in China zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration. UBS schätzt die Einnahmen mit Eylea im laufenden Jahr auf insgesamt 3,12 Milliarden Euro.
Positiv kam im Handel die Aufforderung von Prosieben an die Aktionäre an, das Kaufangebot von MFE nicht anzunehmen. “So etwas klingt immer nach Bietergefecht und erhöhten Angeboten”, sagte ein Händler. Daher sei es für freie Aktionäre ratsam, einfach weiter abzuwarten. Interessant werde es erst, wenn der Vorstand und der Aufsichtsrat zusammen die Annahme eines Gebotes empfehlen. Die Aktien kletterten um 1,1 Prozent auf 7,08 Euro. Das Angebot von MFE ergebe beim aktuellen MFE-Kurs nur einen Preis von 5,75 Euro, hieß es von Prosieben. Zurückhaltend wurden die Zahlen zum ersten Quartal von CTS Eventim (-6,2%) kommentiert. “Die Zahlen sind schon gut, aber die hohen Erwartungen konnten sie nicht mehr erfüllen”, sagte ein Händler. Während der CTS-Umsatz noch deutlich anzog, gab es kräftigen Druck auf die EBITDA-Marge. Das Ergebnis je Aktie blieb daher klar unter Vorjahresquartal.
Gewinnmitnahmen drückten Freenet um 16,7 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal seien in Ordnung, aber unspektakulär, hieß es dazu. Die Jahresprognose wurde nicht erhöht, sondern nur bekräftigt. Oddo BHF senkte das Papier auf “Underperform”.
USA – Gute Konjunkturdaten verdrängen Schuldensorgen
Nach dem Rücksetzer am Vortag haben besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten am Donnerstag an der Wall Street zwischenzeitlich für eine freundliche Tendenz gesorgt. Sowohl in der Industrie wie auch im Dienstleistungssektor fielen die Einkaufsmanagerindizes besser als von Ökonomen prognostiziert aus. Im ganz späten Handel kamen die Indizes aber wieder zurück und gingen wenig verändert aus dem Tag. Die hohe Staatsverschuldung der USA, die an den Vortagen für Verunsicherung und Verkäufe gesorgt hatte, geriet etwas in den Hintergrund; auch wenn das von den Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump mit Änderungen gebilligt hatte, was in den kommenden Jahren weitere Schulden bedeuten dürfte. Hinzu kommt, dass sich die Schuldenaufnahme für die USA verteuert, nachdem inzwischen alle großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonität entzogen haben. Der Senat muss dem Gesetz zwar auch noch zustimmen. Allerdings haben die Republikaner dort eine knappe Mehrheit.
Der Dow-Jones-Index gab minimal nach auf 41.859 Punkte. Der S&P-500schloss ebenfalls fast unverändert, die Nasdaq-Indizes gewannen bis zu 0,3 Prozent.
Die Trump-Politik bewegt Kurse der Erzeuger alternativer Energie und der Krankenversicherer. Nach unten ging es für Aktien von Wind- bzw. Solarenergieunternehmen, weil das Trump’sche Steuer- und Ausgabengesetz bestimmte Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie schon 2028 statt 2031 auslaufen lassen würde. Enphase Energy rutschten um 19,6 Prozent ab, First Solar um 4,3 und Sunrun brachen um 37,1 Prozent ein. Bei Sunrun belastete zusätzlich eine Abstufung auf “Underperform” durch BMO Capital.
Aktien von Krankenversicherern wurden verkauft, nachdem die US-Regierung verstärkte Prüfungen des Programms “Medicare Advantage” angekündigt hatte. Dabei handelt es sich um den von der Regierung finanzierten, privat geführten Versicherungsplan für US-Senioren. Bei den Prüfungen soll hart gegen mögliche Überzahlungen vorgegangen werden. Humana fielen um 7,6 Prozent, CVS Health um 3,0 und Unitedhealth um 2,1 Prozent.
Nike verbesserten sich um 2,2 Prozent; der Sportartikelhersteller will erstmals seit 2019 wieder Produkte über die US-Seite von Amazon verkaufen. Amazonstiegen um 1,0 Prozent. Alphabet zogen um 1,4 Prozent erneut an. Im Handel hieß es, die Aktie profitiere von KI-Fantasie, nachdem die Tochter Google jüngst Pläne vorgestellt habe, um ihre KI-Position zu festigen. Lumen Technologieslegten um 0,8 Prozent zu mit der Nachricht, dass AT&T das Massen-Glasfasergeschäft für 5,75 Mrd. USD kauft. Laut AT&T soll so der Hochgeschwindigkeits-Glasfaser-Internetzugang für Millionen von Amerikanern beschleunigt werden. Laut den Analysten der KeyBanc bedeutet dies schärferen Wettbewerb für Comcast (-1,5%), Charter (-1,3%) und Cable One (-0,2%). AT&T schlossen 0,9 Prozent leichter.
Urban Outfitters schnellten um 23 Prozent nach oben. Der Textileinzelhändler hatte den Gewinn im 1. Quartal gesteigert. Für Snowflake ging es um 13,6 Prozent aufwärts. Das Cloud-basierte Datenspeicherunternehmen hatte über den Erwartungen liegende Quartalszahlen berichtet, auch der Ausblick gefiel. Advance Auto Parts haussierten um 57 Prozent. Der Autoteilehändler bestätigte seinen Ausblick für das Geschäftsjahr trotz des schwierigen Umfelds für die Branche, nachdem er einen geringeren bereinigten Verlust als erwartet für das erste Quartal gemeldet hatte. Wolfspeed, die am Vortag mit einem Bericht, der schuldenüberfrachtete Chiphersteller bereite eine Insolvenzerklärung vor, um 60 Prozent eingebrochen waren, erholten sich um rund 34 Prozent.
Der Dollar konnte sich nach seinen jüngsten Verlusten als Folge der zunehmenden Bedenken über die Schuldentragfähigkeit der USA etwas berappeln. Der Euro kam um 0,4 Prozent auf 1,1281 Dollar zurück. Beim Öl tat sich wenig. Tendenziell bremste weiter der am Vortag gemeldete unerwarteten Anstieg der US-Ölvorräte, daneben auch der etwas festere Dollar. Die Ölpreise gaben ein halbes Prozent nach. Beim Gold kam es nach den jüngsten Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. Das Edelmetall war zuletzt als sicherer Hafen stark gesucht gewesen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,8 Prozent bzw. 26 Dollar auf 3.291.
Asien – Börsen leicht erholt von Vortagesverlusten
Nach den Vortagesverlusten erholen sich die ostasiatischen und australischen Börsen am Freitag leicht. Damit steuert der regionale Aktienmarkt auf die sechste Woche mit Aufschlägen zu. Für etwas Beruhigung an den Märkten sorgen nicht mehr steigende US-Renditen am Rentenmarkt. Im Zuge positiver Konjunkturdaten hatten diese am Vortag leicht nachgegeben – ein Trend, der am Morgen in Asien anhält. Damit gerät die hohe Staatsverschuldung der USA, die am Vortag für Verunsicherung und Verkäufe gesorgt hatte, etwas in den Hintergrund, obwohl das von den Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump mit Änderungen gebilligt hatte.
Damit dürfte in den kommenden Jahren die Verschuldung in den USA zunehmen. Insofern wollen Händler hier keine Entwarnung geben, das Problem könne jederzeit wieder zu einem Belastungsfaktor für den Renten- und Aktienmarkt werden – auch in Asien, sollten die US-Renditen wieder anziehen.
Gestützt wird der Markt von Hoffnungen auf eine marktfreundliche Lösung im Handelsstreit mit den USA. China und die USA halten die Verhandlungskanäle weiter offen und auch zwischen Japan und den USA steigt die nächste Verhandlungsrunde. Dass ausgerechnet auch der japanische Nikkei-225 mit einem Aufschlag um 0,5 Prozent auf 37.159 Punkte auf Erholungskurs geht, mag verwundern. Denn die Inflation in Japan hat sich im April beschleunigt und die höchsten Stände seit über zwei Jahren erreicht. Die Kerninflation fiel zudem höher als erwartet aus. Yen und japanische Anleiherenditen ziehen im Gefolge der Daten an, der Yen bewegt sich aber in etwa auf dem Niveau des Vortagesschlusses an der Börse, so dass hier kein Gegenwind entsteht. Ob die Daten den Weg für eine weitere Straffung der Geldpolitik durch die Bank of Japan ebnen werden, ist zudem unklar.
In Südkorea dürfte die Bank of Korea nach allgemeiner Erwartung ihren Leitzins nächste Woche dagegen senken, wie ANZ-Ökonomin Bansi Madhavani anmerkt. Dem Kospi hilft das allerdings wenig, er sinkt um 0,1 Prozent. In China steigen Schanghai-Composite und HSI in Hongkong um 0,1 bzw. 0,6 Prozent. Händler sprechen von Hoffnungen im Handelsstreit mit den USA und möglicherweise weiteren Stimuli. Der australische S&P/ASX-200 tendiert gut behauptet, der Benchmarkindex könnte damit seine bisherigen Wochengewinne knapp ausbauen.
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3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 19.05.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 20.05.2025
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7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 23.05.2025