Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
in dieser Ausgabe möchten wir mit einem faszinierenden Auszug aus dem achten Buch des Sokrates beginnen. Es ist erstaunlich, wie aktuell seine Beschreibungen der Charaktertypen in einer bestimmten Staatsform noch immer sind – vor allem im Hinblick auf die Entwicklung moderner Gesellschaften.
Sokrates stellt ein Entwicklungsmodell vor, das auf einem historischen Prozess basiert. Dieses Modell zeigt schrittweise Wege von der besten bis zur schlechtesten Verfassung auf – nicht als feststehende Geschichte, sondern als eine Art Gesetzmäßigkeit, die bestimmte Entwicklungsmuster aufzeigt. Der Weg beginnt mit der Aristokratie, führt über die Timokratie, gefolgt von der Oligarchie und mündet schließlich in die Demokratie, die heute in der westlichen Hemisphäre als wertvolle Staatsform gilt. Doch was kommt nach der Demokratie? Diese Frage ist heute ebenso brennend wie damals – etwa in Bezug auf die politischen Entwicklungen in den USA oder Deutschland.
Lassen Sie sich überraschen, wie Sokrates im achten Buch dieses historische Modell beschreibt – und warum es gerade heute wieder so brandaktuell ist. Herr Trump scheint zumindest in den USA die Brücke zur nächsten Staatsform zu sein, und die Frage, was Deutschland in der politischen Entwicklung erwartet, bleibt spannend.
Lesen Sie nun selbst den Auszug:
„ … Die nächste Stufe der historischen Entwicklung ist für Sokrates die Demokratie, die Staatsform seiner Heimatstadt Athen. Den Keim zu ihrer Entstehung bilden die sozialen Spannungen im oligarchischen Staat, in dem immer mehr Bürger in die Verschuldung und Armut absinken. Die Armen sind erbittert. Sie erkennen die Schwäche der oligarchischen Herrenschicht, der die Kampfkraft abhandengekommen ist. Davon ermutigt führen sie einen Umsturz herbei, was nicht ohne Blutvergießen einhergeht.
Nach der neuen demokratischen Verfassung werden die Ämter gewöhnlich durch Losentscheid vergeben, ein Qualifikationsnachweis ist nicht erforderlich. Neben der Redefreiheit genießen die Bürger zahlreiche weitere Freiheiten; niemand muss in den Krieg ziehen oder ein Amt übernehmen, alles geschieht auf freiwilliger Basis. Gesetzliche Vorschriften werden missachtet, verhängte Strafen teils nicht vollstreckt, wodurch die Gesellschaft eine gewisse anarchische Tendenz erhält. Übermut, Verschwendungssucht, Schamlosigkeit und Haltlosigkeit prägen die Lebensweise der demokratischen Gesellschaft.
Der Untergang der Demokratie
Aus der Demokratie geht letztlich die Tyrannenherrschaft hervor. Das Prinzip der unbeschränkten Freiheit, das die demokratische Gesinnung ausmacht, wird zum Verhängnis. Die Bürger sind nicht bereit, Autorität anzuerkennen, und Regierende schmeicheln dem Volk. Es entsteht eine Gesellschaft aus Freiheiten, die allmählich in Anarchie umschlägt.
Der Übergang zum Tyrannen ist dann nur noch ein kurzer Schritt: Günstige Umstände, soziale Spannungen und die Bereitschaft eines Einzelnen, Macht durch Populismus zu ergreifen, führen zu einer unfreien Diktatur.
Die Entwicklung der Tyrannis
In der Anfangsphase seiner Herrschaft tritt der neue Tyrann volksfreundlich auf. Er verhält sich milde, erlässt Schulden, verteilt konfisziertes Land und belohnt seine Anhänger. Nachdem er seine Herrschaft stabilisiert und einige Gegner beseitigt hat, ist sein nächster Schritt, einen Krieg zu beginnen. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit auf einen äußeren Feind, demonstriert seine Unentbehrlichkeit als Befehlshaber und verhindert, dass sich eine Opposition gegen ihn formiert.
Mögliche Gegner räumt er aus dem Weg, indem er sie an die Front schickt. Jeder Tüchtige, ob Freund oder Feind, erscheint ihm als Gefahr, die beseitigt werden muss. Da sich in der Bürgerschaft Hass auf den Tyrannen ansammelt, verstärkt er seine Leibgarde mit Söldnern und ehemaligen Sklaven, die ihm persönlich ergeben sind. Der Unterhalt dieser Truppe verursacht hohe Kosten. Zu deren Deckung werden zunächst die Tempel geplündert, dann Steuern erhoben.
Das Volk ist aus der maßlosen Freiheit in die übelste und bitterste Sklaverei geraten. Bei den Tragödiendichtern findet der Tyrann allerdings Beifall, denn sie bekommen von ihm Honorare und Ehren…“
Zusammenfassend können wir feststellen, dass in demokratischen Systemen die Machtstrukturen klar getrennt bleiben müssen: Legislative, Exekutive und Judikative. Der Präsident oder Regierungschef spielt in der Exekutive eine zentrale Rolle. Mit zunehmender Polarisierung besteht jedoch die Gefahr, dass diese Machtstellung ausgenutzt wird, um persönliche oder wirtschaftliche Interessen zu fördern – auf Kosten der demokratischen Prinzipien.
Die Präsidialmacht im Überblick
In präsidentiellen Systemen ist der Präsident oft gleichzeitig Oberbefehlshaber und Regierungschef. Er ernennt Minister, entwickelt Strategien und beeinflusst manchmal auch Gerichte und Medien. Bei starker Machtkonzentration besteht Gefahr, diese Macht für eigene Interessen zu missbrauchen.
Dies kann gravierende Folgen haben:
Erosion der Gewaltenteilung
Wenn der Präsident Kontrolle über Exekutive oder Justiz missbraucht, verliert die demokratische Kontrolle an Wirksamkeit. Unabhängige Gerichte werden untergraben, was die Demokratie schwächt.
Veränderung des Rechtsstaats
Machtinstrumente werden genutzt, um persönliche oder politische Agenda durchzusetzen, was vom Grundsatz des Rechtsstaats abweicht.
Verlust der Meinungsvielfalt
Medien werden regierungsnah, Kritik wird unterdrückt – die Gesellschaft verliert die Vielfalt der Meinungen, die für eine Demokratie essenziell ist.
Korruption und Nepotismus
Machtmissbrauch zugunsten eigener Interessen führt meist zu Korruption, beeinflusst Wirtschaft und Vergabeverfahren und beschädigt das Vertrauen in Institutionen.
Geschichte und Schutzmechanismen
Die Gefahr des Machtmissbrauchs ist kein Phänomen vergangener Zeiten. In autoritären Regimen oder Ländern mit schwacher Kontrolle droht die Demokratie zu scheitern. Starke Institutionen wie Parlamente, unabhängige Gerichte, freie Medien und zivilgesellschaftliches Engagement sind essenziell. Sie schützen vor Machtmissbrauch und helfen, demokratische Prinzipien aufrechtzuerhalten. Die Öffentlichkeit trägt durch kritische Diskussionen und Engagement dazu bei, die Demokratie zu bewahren.
Fazit
Sokrates’ Modell der Staatsentwicklung zeigt anschaulich, wie sich Gesellschaften im Laufe der Zeit verändern — von der aristokratischen Ordnung über die Demokratie bis hin zu Tyrannei und Diktatur. Seine Beobachtungen sind heute aktueller denn je: Die politischen Entwicklungen in den USA und Europa werfen Fragen auf, welche Staatsformen sich in Zukunft durchsetzen werden.
Ob es sich um Mischformen handelt oder ob radikale Veränderungen bevorstehen, bleibt abzuwarten. Doch die Lehren aus der Geschichte mahnen uns, wachsam zu bleiben und die Gefahren von Übermut, Korruption und Machtmissbrauch nicht aus den Augen zu verlieren.
Ein Blick zurück auf Sokrates’ Erkenntnisse kann uns dabei helfen, die Gegenwart besser zu verstehen und klügere Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Montag3
Deutschland / USA
Die USA und China haben in ihren Gesprächen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten nach Angaben beider Seiten eine Einigung erzielt. US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng äußerten sich am Sonntag in Genf bei getrennten Auftritten positiv über das Gesprächsergebnis. Sie kündigten eine Bekanntgabe von Einzelheiten am Montag an. Die Welthandelsorganisation (WTO) und Investoren begrüßten die Äußerungen der beiden Politiker, deren Delegationen am Samstag und Sonntag hinter verschlossenen Türen verhandelt hatten. An den Finanzmärkten wurden tendenziell positive Kursreaktionen erwartet.
Indien/Pakistan
Die zwischen den Atommächten Indien und Pakistan vereinbarte fragile Waffenruhe hat am Sonntag gehalten. Die beiden Staaten, die seit Jahrzehnten um die Kontrolle über die Himalaya-Region Kaschmir streiten, hatten sich am Samstag nach vier Tagen gegenseitiger Drohnen- und Raketenangriffe auf eine Waffenruhe verständigt. Dabei hatten die USA vermittelt und Druck auf beide Seiten ausgeübt. Nach der Verkündung der Vereinbarung waren nach Angaben von Anwohnern und Behörden am späten Samstagabend jedoch Explosionen in den Städten Srinagar und Jammu im indischen Teil Kaschmirs zu hören. Indien warf Pakistan vor, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Pakistan wies dies zurück und machte seinerseits Indien für Verstöße gegen die Vereinbarung verantwortlich.
Russland/Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt sich zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bereit und geht damit auf dessen Vorschlag ein. “Ich werde Putin am Donnerstag in der Türkei erwarten. Persönlich. Ich hoffe, dass die Russen dieses Mal nicht nach Ausreden suchen”, schrieb Selenskyj am Sonntag auf der Kurznachrichtenplattform X. Putin hatte zuvor Friedensgespräche zwischen beiden kriegführenden Staaten vorgeschlagen. Die Verhandlungen ohne Vorbedingungen sollten am Donnerstag in Istanbul beginnen, sagte Putin in einer Fernsehansprache, die in der Nacht zum Sonntag europäischer Zeit und damit zur besten Sendezeit am Samstagabend in den USA übertragen wurde.
Alphabet
Wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens hat der italienische Konzern Moltiply Google auf rund drei Milliarden Euro Schadenersatz verklagt. Die Alphabet-Tochter habe das Wachstum der Tochter 7Pixel, die unter anderem das populäre Vergleichsportal Trovaprezzi.it betreibt, zwischen 2010 und 2017 behindert und stattdessen den eigenen Dienst Google Shopping bevorzugt. Der Zeitung “Corriere della Sera” zufolge wurde die Klage bei einem Mailänder Gericht eingereicht. Google wies die Schadenersatzforderung als unangemessen zurück.
OpenAI und Microsoft
überarbeiten einem Medienbericht zufolge die Bedingungen ihrer milliardenschweren Partnerschaft. Ziel ist es, dem ChatGPT-Hersteller einen zukünftigen Börsengang zu ermöglichen und gleichzeitig den Zugang des Softwaregiganten zu hochmodernen KI-Modellen zu sichern, berichtete die “Financial Times”.
SAP
Der Walldorfer Softwarekonzern schafft einem Medienbericht zufolge zentrale Elemente der firmeneigenen Diversitätspolitik ab und gibt damit dem Druck der US-Regierung unter Präsident Donald Trump nach. SAP werde das Ziel, einen Anteil von 40 Prozent Frauen in der Belegschaft zu erreichen, nicht mehr fortführen, berichtet das “Handelsblatt” unter Berufung auf eine interne Mail des SAP-Managements vom Freitag. Zudem beziehe man die USA bei der Quote der weiblichen Führungskräfte nicht mehr ein.
DHL
Der weltweit größte Logistikkonzern könnte nach Einschätzung von Konzernchef Tobias Meyer vom Handelskrieg und den Zöllen profitieren, die US-Präsident Donald Trump eingeführt hat. Die hohen Zölle zwischen den USA und China könnten “zusätzliches Geschäft bringen”, sagte Meyer der “Süddeutschen Zeitung”. Demnach bauten Unternehmen “ihre Lieferketten um, und dies führt teils zu mehr Transporten”. “Außerdem ist der Marktanteil von DHL auf der Route China – USA klein im Vergleich zu unserem Anteil auf anderen Routen. Gewinnen andere Routen an Bedeutung zulasten des Handels China-USA, ist das gut für DHL”, sagte Meyer.
VW
ruft in den USA 89.417 Fahrzeuge wegen erhöhter Brandgefahr zurück. Grund dafür seien lose Zylinderkopfschrauben, aus denen Öl austreten könne, teilte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA am Samstag mit.
Dienstag4
USA/NAHOST
US-Präsident Donald Trump wird zum Staatsbesuch in Saudi-Arabien erwartet. Bei den Gesprächen geht es vor allem um wirtschaftliche Beziehungen, unter anderem um einen Waffendeal im Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar und Investitionen des Golfstaates in den USA. Gesprochen wird auch über eine mögliche zivile Nutzung von Atomenergie durch Saudi-Arabien. Insidern zufolge verlangen die USA dafür nicht mehr die Zusage des Königreichs, Israel als Staat anzuerkennen. Im Anschluss reist Trump nach Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.
UN/RUSSLAND
Der Luftfahrtrat der Vereinten Nationen, ICAO in Montreal, hat entschieden, dass Russland für den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine verantwortlich ist. Das Flugzeug der Malaysian Airlines war am 17. Juli 2014 über der von prorussischen Aktivisten kontrollierten und umkämpften Ostukraine abgeschossen worden. Unter den 298 Toten waren überwiegend Niederländer und Australier. Die Regierungen beider Länder teilten mit, der UN-Luftfahrtsrat werde in den kommenden Wochen prüfen, welche Form der Wiedergutmachung angemessen sei. Russland hat wiederholt eine Verwicklung in den Abschuss des Passagierflugzeugs zurückgewiesen.
DEUTSCHLAND/KONJUNKTUR/ZEW
Angesichts der Entspannung im Zollstreit dürfte der Konjunkturpessimismus der Börsianer etwas nachlassen. Die von Reuters befragten Volkswirte erwarten, dass das im Mai vom Mannheimer ZEW ermittelte Barometer mit Blick auf die deutschen Konjunkturaussichten der kommenden sechs Monate ansteigen wird – und zwar auf plus 13,7 Punkte. Noch im April schlug das Pendel in die andere Richtung aus: Nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump war das auf einer Analysten-Umfrage basierende Barometer auf minus 14,0 Zähler abgesackt.
USA/PREISE
Die Inflation in den USA dürfte sich auf erhöhtem Niveau verfestigt haben. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Teuerungsrate im April mit 2,4 Prozent genauso hoch wie im März ausgefallen ist. Die Notenbank strebt eine Rate von zwei Prozent an. Sie hat zuletzt eine Zinspause eingelegt und wird aus Sicht der Finanzmärkte auch nächsten Monat voraussichtlich noch stillhalten. Sie will vor einer etwaigen Zinssenkung mehr Klarheit über die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf Inflation und Konjunktur erlangen.
DEUTSCHLAND/UN/PEACEKEEPING
Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium richten am Dienstag und Mittwoch in Berlin die internationale Konferenz “Peacekeeping Ministerial” aus. Erwartet werden dazu UN-Generalsekretär Antonio Guterres sowie Delegationen aus mehr als 130 Staaten. Die Konferenz dient dazu, Mittel für weltweite sogenannte Blauhelm-Einsätze zu generieren. Derzeit sind laut Auswärtigem Amt knapp 70.000 Menschen aus 120 Ländern in elf UN-Blauhelm-Missionen im Einsatz. Seit Beginn des UN-Peacekeeping 1948 hat es weltweit bereits 70 solcher Blauhelm-Missionen gegeben.
DEUTSCHLAND/WIRTSCHAFTSTAG
Eine Woche nach seiner Wahl wird Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem Wirtschaftstag in Berlin sprechen. Auf der vom Wirtschaftsrat der CDU organisierten Konferenz gibt sich Prominenz aus Politik, Finanzwelt und Wirtschaft ein Stelldichein – mit dabei der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sowie die Bundesministerinnen Dorothee Bär (Forschung) und Verena Hubertz (Bau). Mit Spannung wird die Rede des Chefs des neu geschaffenen Digitalministeriums, Karsten Wildberger, erwartet. Auch mit von der Partie: Deutsche Bank-Chef Christian Sewing und der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr, die darüber sprechen, wie das Geschäftsmodell Deutschlands gestärkt werden kann.
MERCEDES-BENZ
Der Stuttgarter Autobauer erweitert seine Produktion in den USA um das SUV-Modell GLC, das bisher in Bremen gebaut und in die Vereinigten Staaten exportiert wird. Damit wollen die Schwaben vor dem Hintergrund der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ihr “Bekenntnis zu den USA” verstärken, wie es zur Ankündigung des Plans kürzlich hieß. Die Produktion im US-Werk Tuscaloosa soll mittelfristig das Volumen des Werks Bremen nicht schmälern.
LEG
Der Immobilienkonzern hat die Krise der Branche zu den Akten gelegt. Im ersten Quartal habe der Düsseldorfer Konzern im operativen Geschäft beim wichtigsten Ertragswert, dem Mittelzufluss (AFFO), ein Plus von 28,2 Prozent auf 62,3 Millionen Euro erzielt, teilte LEG Immobilien mit. Unter dem Strich schrieb LEG einen Gewinn von 243 Millionen Euro. Im Gesamtbestand konnte die LEG die Mieten um drei Prozent in die Höhe schrauben, der Leerstand der Wohnungen verringerte sich auf 2,4 Prozent. Zudem habe die LEG die Integration der 9000 Wohnungen des Zukaufs BCP abgeschlossen.
Mittwoch5
Deutschland
Der Bund muss mit 800 Mio. € einspringen, um die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bereits im Mai aufzufüllen. Die finanzielle Lage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) habe sich so deutlich verschlechtert, dass der Bund kurzfristig helfen müsse, schrieb das “Handelsblatt”. “Wir haben uns mit dem Finanzministerium geeinigt, 800 Mio. € Bundeszuschuss bereits Mitte Mai zum Auffüllen der Liquiditätsreserve zur Verfügung zu stellen”, teilte das Bundesgesundheitsministerium der Zeitung mit.
Deutschland / Preise
Die Inflation in Deutschland hat vorigen Monat wohl etwas nachgelassen. Klarheit bringen die endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. In vorläufigen Daten wurde für April eine Jahresteuerungsrate von 2,1 Prozent ermittelt – der niedrigste Wert seit Oktober 2024. Billigere Energie sorgte dabei für Entlastung im Portemonnaie der Konsumenten. Im März waren die Verbraucherpreise noch um 2,2 Prozent gestiegen.
Europa
Die Europäische Zentralbank hat nach Worten des französischen Notenbankchefs Francois Villeroy de Galhau Spielraum für eine weitere Zinssenkung bis zum Sommer. Zwar werde der Protektionismus der Regierung von Präsident Donald Trump in den USA zu einem Wiederanstieg der Inflation führen, sagte das EZB-Ratsmitglied der französischen Zeitungsgruppe EBRA. “Aber nicht in Europa, was wohl eine weitere Zinssenkung bis zum Sommer ermöglichen wird.”
Japan
In Japan sind die Großhandelspreise bis April um 4,0 Prozent und damit langsamer als im Vormonat gestiegen. Wie die Daten der Zentralbank Bank of Japan (BOJ) zeigten, entsprach der Anstieg des Preisindexes für Unternehmensgüter (CGPI) einer mittleren Marktprognose und folgte auf einen revidierten jährlichen Anstieg von 4,3 Prozent im März. Der CGPI misst die Preise, die sich Unternehmen gegenseitig für ihre Waren und Dienstleistungen in Rechnung stellen. Der auf Yen basierende Importpreisindex fiel im April um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem revidierten Rückgang von 2,4 Prozent im März.
Russland
Die Wirtschaft des Landes befindet sich einem für die EU angefertigten Bericht zufolge in einem schlechteren Zustand als die Regierung in Moskau einräumt. Trotz einer oberflächlichen Stabilität vertieften sich strukturelle Schwächen, hieß es in einer Analyse des Stockholm Institute of Transition Economics (Site). Hintergrund seien die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft und die Auswirkungen westlicher Sanktionen. Der Bericht wurde als Hintergrundmaterial für die EU-Finanzminister angefertigt.
USA
US-Präsident Donald Trump setzt seine Reise durch die Golfstaaten in Katar fort. Bei dem Besuch stehen Wirtschaftsfragen im Vordergrund, sicherheitspolitische Themen wie die Lage im Gazastreifen oder die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm sind nachgeordnet. Am Dienstag hielt sich Trump in Saudi-Arabien auf, wo er mit Kronprinz Mohammed bin Salman zusammenkam. Am Donnerstag steht ein Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Programm.
Cisco
Nach dem optimistischen Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr hoffen Anleger auf ermutigende Zahlen des Netzwerk-Ausrüsters. Cisco hat für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von 13,9 bis 14,1 Mrd. USD und einen Gewinn zwischen 0,90 und 0,92 USD je Aktie in Aussicht gestellt.
Daimler Truck
Der LKW-Hersteller spürt die Folgen der Zollpolitik von Donald Trump. Das Unternehmen senkte seinen Ausblick mit Verweis auf “die Unsicherheit der gesamtwirtschaftlichen Situation in Nordamerika” und eine “reduzierte Absatzerwartung” dort. Der Absatz auf Konzernebene dürfte daher zwischen 430.000 und 460.000 Einheiten liegen nach vorherigen Schätzungen von 460.000 bis 480.000. Der Umsatz des Industriegeschäfts werde auf 48 bis 51 (bislang: 52 bis 54) Mrd. € prognostiziert. Das bereinigte Konzern-Ebit wird nun zwischen minus fünf Prozent und plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet statt plus fünf bis plus 15 Prozent.
E.ON
Der Energiekonzern hat im 1. Quartal sein Ergebnis deutlich gesteigert und die Prognosen bestätigt. Von Januar bis Ende März habe E.ON sein bereinigtes Ebitda um 18 Prozent auf 3,2 Mrd. € verbessert, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der bereinigte Konzernüberschuss kletterte um 22 Prozent auf 1,3 Mrd. €. Der Konzern habe in allen Geschäftsfeldern sein Ergebnis verbessert. Größter Gewinnbringer war erneut das Geschäft mit den Stromnetzen. E.ON bekräftigte die Prognosen für 2025, wonach etwa das bereinigte Ebitda einen Wert zwischen 9,6 und 9,8 Mrd. € haben soll. Auch der Ausblick für 2028 bleibe bestehen.
Samsung
Das südkoreanische Unternehmen will eigenen Angaben zufolge alle Anteile an der FläktGroup, einem deutschen Hersteller für Klima- und Heizungsanlagen, für 1,5 Mrd. € von der europäischen Investmentfirma Triton übernehmen. Die FläktGroup hat ihren Hauptsitz in Herne in NRW und stellt Heizungs-, Lüftungs- sowie Klimatisierungssysteme (HVAC) für eine breite Palette von Gebäuden und Einrichtungen her, darunter auch für Rechenzentren.
Sony
Der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern hat einen Anstieg seines Betriebsgewinns für das im März abgelaufene Geschäftsjahr verzeichnet. Dieser stieg um 16 Prozent auf 1,4 Bio. Yen (8,5 Mrd. €) und übertraf damit die Schätzungen der Analysten. Das Unternehmen hat im vergangenen Monat die Preise für die PlayStation 5 in Europa und Großbritannien erhöht und dies mit der höheren Inflation und Wechselkursschwankungen begründet. Sony erwartet, dass der Gewinn im Spielegeschäft in diesem Jahr aufgrund höherer Verkäufe von First-Party-Spielen um 16 Prozent steigen wird.
TUI
Der Reisekonzern hat im 2. Quartal seines Geschäftsjahres 2024/25 schlechter abgeschnitten als im vergangenen Jahr. Von Januar bis März lag der Umsatz mit 3,7 Mrd. € knapp über dem Vorjahr, der bereinigte Betriebsverlust im saisonal schwachen Jahresauftaktquartal war mit 207 Mio. € fast zehn Prozent höher. Das lag vor allem am Kalendereffekt, dass die Osterferien in diesem Jahr ins zweite statt ins erste Quartal fielen. “Angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen ist 2025 herausfordernd”, erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Er bestätigte dennoch die Jahresprognose von fünf bis zehn Prozent mehr Umsatz und sieben bis zehn Prozent mehr Betriebsgewinn.
Volkswagen
Die mit den Gewerkschaften im Dezember vereinbarten Kostensenkungen in Deutschland haben bisher zu einem Rückgang der Fabrikkosten um durchschnittlich 13 Prozent geführt, wie Markenchef Thomas Schäfer der “Financial Times” sagte.
Donnerstag6
Deutschland
Im Bundestag stellen zahlreiche Minister ihre Pläne für die neue Legislaturperiode vor. Den Auftakt macht am Morgen Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), gefolgt vom neuen Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Auf dem Progamm stehen auch die Minister und Ministerinnen aus den Ressorts für Arbeit und Soziales, Gesundheit, Umwelt, Bildung, Landwirtschaft, Bauen und Forschung.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) stellt die neue Schätzung der Steuereinnahmen für die Jahre 2025 bis 2029 vor. Seit Dienstag beraten Experten von Bund, Ländern und Kommunen in Bremen über die zweimal jährlich vorgelegte Prognose. Erwartet wird, dass die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren wegen der Wirtschaftsschwäche langsamer steigen als bisher angenommen. Für die neue Bundesregierung könnte sich damit die Finanzierungslücke bei der Planung des Bundeshaushalts für 2026 nochmals vergrößern.
Europa
Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) fordern Insidern zufolge einige Geldhäuser in der Euro-Zone dazu auf, ihren Bedarf an US-Dollar in Stresszeiten zu bewerten. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Szenarien, in denen sich Institute unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump möglicherweise nicht mehr auf die Versorgung mit Dollar durch die US-Notenbank Federal Reserve verlassen könnten, wie drei mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Die Kontrolleure verlangten unter anderem, dass Banken Schwachstellen in ihren Bilanzen identifizieren. Dabei gehe es beispielsweise um Fälle, in denen sie Dollar verliehen oder auf Dollar lautende Vermögenswerte finanziert haben, aber nicht über ausreichende Dollar-Finanzierungsquellen verfügen, um Verbindlichkeiten zu decken, sagte einer der Insider.
Eurozone / Großbritannien
Wichtige Konjunkturdaten zeigen, wie die Wirtschaft in Europa in das Jahr gestartet ist. Einer Schnellschätzung zufolge war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone im ersten Quartal um 0,4 Prozent gestiegen. Mit der zweiten Schätzung des EU-Statistikamts wird sich nun zeigen, ob die Zahl Bestand hat oder nicht. Für die ebenfalls anstehenden BIP-Zahlen aus Großbritannien erwarten Experten, dass sich in den Monaten Januar bis März ein Zuwachs von 0,6 Prozent ergeben dürfte.
Iran / USA
Iran ist laut einem Medienbericht bereit, einem Abkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen. Dies erklärte Ali Shamkhani, der Berater des Oberhaupts des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Shamkhani sagte demnach, der Iran werde sich verpflichten, niemals Atomwaffen herzustellen, seine Bestände an hochangereichertem Uran zu vernichten, Uran nur noch in geringeren Mengen für zivile Zwecke anzureichern und internationale Inspektoren zur Überwachung des Prozesses zuzulassen.
Nato
Die Außenministerinnen und Außenminister der 32 Nato-Staaten beraten am Donnerstag im türkischen Küstenort Antalya vor allem über den weiteren Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. An den Beratungen nimmt auch US-Außenminister Marco Rubio teil, Deutschland wird von dem neuen Ressortchef Johann Wadephul vertreten. Das Treffen geht am Mittag mit einer Pressekonferenz von Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu Ende.
Ukraine / Russland / Türkei
In Istanbul sind heute direkte Gespräche zwischen der Ukraine und Russland geplant. Allerdings war bis zuletzt unklar, durch wen die beiden Kriegsgegner vertreten sein werden. Russland veröffentlichte am Mittwochabend eine Liste seiner Delegationsteilnehmer. Präsident Wladimir Putins Name tauchte nicht auf. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum macht sich nach Angaben eines Insiders auf den Weg in die Türkei, allerdings nach Ankara. Ob er nach Istanbul weiterreisen wollte, war nicht klar. Ein US-Regierungsvertreter teilte kurz nach Veröffentlichung der russischen Delegationsliste mit, Präsident Donald Trump werde nicht in die Türkei reisen.
USA / Fed
Mit Spannung wird an den Finanzmärkten ein Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell auf einer Konferenz in Washington erwartet. Auch wenn seine Rede der Überprüfung des geldpolitischen Rahmenwerks der Zentralbank gilt, werden Investoren nach Signalen zum weiteren geldpolitischen Kurs Ausschau halten.
Boeing
Der krisengeplagte US-Flugzeugbauer hat beim Besuch von Präsident Donald Trump am Golf von Qatar Airways einen Großauftrag für Langstreckenflugzeuge erhalten. Die staatliche Fluggesellschaft bestellte 130 777X-Maschinen und 30 Boeing 787 und sicherte sich Optionen für weitere 50 vergleichbare Flugzeuge. Die Maschinen werden einheitlich mit Triebwerken von GE AEROSPACEGE.Nausgestattet; an einem der beiden Programme ist auch der Münchner Triebwerksbauer MTU AERO ENGINE beteiligt.
Cisco
Der Konzern hat angesichts des anhaltenden Baubooms bei Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) seine Jahresprognose angehoben. Der US-Netzwerkausrüster erklärte, man erwarte nun für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz zwischen 56,5 und 56,7 Mrd. USD nach bislang 56 bis 56,5 Mrd.. Analysten gehen von einem Umsatz von knapp 56,5 Mrd. USD aus, wie aus Daten von LSEG hervorgeht. Auch der Jahresgewinn werde mit 3,77 bis 3,79 USD je Aktie höher liegen als die zunächst geschätzten 3,68 bis 3,74 USD, erklärte Cisco weiter.
Commerzbank
Der Konzern hat sich mit dem Betriebsrat auf die Modalitäten für den geplanten Abbau von rund 3900 Arbeitsplätzen bis 2028 geeinigt. Für Deutschland, wo im Zuge des Spar- und Investitionsprogramms “Momentum” allein 3000 Stellen wegfallen sollen, sei ein Rahmen-Sozialplan vereinbart worden, teilte die Commerzbank mit. Die Bank setzt dabei vor allem auf Altersteilzeit und Vorruhestand, aber auch Abfindungen seien möglich, wenn Mitarbeiter den Konzern in Deutschland in Abstimmung mit dem Arbeitgeber verlassen.
Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat der Commerzbank wollen vor der Hauptversammlung des Kreditinstituts gegen eine mögliche Übernahme durch die italienische UniCredit demonstrieren. “Die würde zu einem Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen in Deutschland führen”, sagte Kevin Voß, Verdi-Unternehmensbetreuer für die Commerzbank. Die Bank Unicredit ist mit 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund und hat sich über Derivate aber Zugriff auf weitere 18,5 Prozent gesichert. Mit Spannung wird erwartet, ob sich ein Vertreter der italienischen Großbank auf der Hauptversammlung äußern wird.
Deutsche Telekom
Eine robuste Nachfrage hat der Telekom ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. Außerdem hob der Bonner Konzern wegen der optimistischeren Prognose der US-Mobilfunktochter T-Mobile seine Gesamtjahresziele marginal an. Er peilt nun einen operativen Gewinn von rund 45 Mrd. € statt 44,9 Mrd. an. Der Free Cash Flow, der als Gradmesser für die Dividende gilt, werde voraussichtlich bei rund 20 Mrd. € statt etwa 19,9 Mrd. liegen.
Lufthansa
Einem Bericht des “Handelsblatt” zufolge soll die Airline eine komplett neue Organisation bekommen. Derzeit werde unter Hochdruck an dem Großprojekt “Matrix Next Level” gearbeitet”, erfuhr die Zeitung aus dem Umfeld des Unternehmens. Der Vorstand werde sich noch im Mai auf einer Klausurtagung mit dem Vorhaben befassen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte gegenüber dem “Handelsblatt”, “gruppenweite Programme, an denen intensiv gearbeitet werde, um die Zielmarge von acht Prozent zu erreichen.”
RWE
Der Energiekonzern hat nach Einbußen im 1. Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei zum Jahresauftakt auf 1,3 Mrd. € von 1,7 Mrd. € geschrumpft, teilte der größte deutsche Stromerzeuger mit. Ursache hierfür seien unter anderem Einbußen im Ökostromgeschäft durch schwächere Windverhältnisse gewesen. Der Konzern bekräftigte die Prognose, wonach das bereinigte Ebitda im Gesamtjahr zwischen 4,55 und 5,15 Mrd. € liegen soll.
Siemens
Der Münchner Technologiekonzern hat in China wieder mehr Aufträge eingesammelt und hält trotz der Konjunkturabkühlung an seiner Prognose fest. Der Gewinn im industriellen Geschäft verbesserte sich im abgelaufenen Quartal um 29 Prozent auf 3,2 Mrd. €, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf 19,8 Mrd. €, der Auftragseingang legte sogar um neun Prozent auf 21,6 Mrd. € zu. Die Zahlen fielen damit besser aus als von Analysten erwartet.
ThyssenKrupp
Der Industriekonzern hat trotz Einbußen im Stahlgeschäft seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2024/25 bestätigt. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) werde weiter in einer Größenordnung von 600 Mio. bis 1 Mrd. € erwartet, teilte der Konzern mit. Im zweiten Quartal fuhr Thyssenkrupp hier allerdings nur 19 Mio. € ein – 90 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Belastet wurde das Ergebnis durch die Stahlsparte, die im zweiten Quartal mit einem Fehlbetrag von 23 Mio. € in die Verlustzone rutschte. Konzernchef Miguel Lopez setzt insgesamt auf bessere Rahmenbedingungen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres.
Freitag7
Deutschland
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt stellt im Bundestag seine Pläne vor, besonders die zur Eindämmung der illegalen Migration. Dobrindt hat bereits die Grenzkontrollen verstärkt und lässt auch Asylbewerber zurückweisen. Dies hat zu Unmut in Nachbarländern wie Polen geführt. Zudem gilt das Vorgehen rechtlich als zweifelhaft. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass es solche Zurückweisungen in Abstimmung mit den Nachbarstaaten geben kann. Auch Digitalminister Karsten Wildberger und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche stellen die Pläne für ihre Ressorts vor.
Europa
In Tirana, der Hauptstadt Albaniens, nimmt Kanzler Friedrich Merz an einem Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teil. Diese umfasst neben den 27 EU-Staaten auch Länder wie Großbritannien und die Türkei. Erwartet werden deshalb neben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni auch der britische Premierminister Keir Starmer, Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan. Vor allem die Lage in der Ukraine dürfte im Vordergrund der Beratungen stehen.
USA
Die Entspannungssignale in dem von Präsident Donald Trump entfachten Handelsstreit dürften sich positiv auf die Konsumlaune in den USA auswirken. Das von der Universität Michigan veröffentlichte Barometer für das Verbrauchervertrauen wird laut den von Reuters befragten Experten im Mai voraussichtlich leicht ansteigen, nachdem die Konsumstimmung im Vormonat in den Keller gerauscht war. Besonderes Augenmerk gilt auch den Inflationserwartungen der Verbraucher: Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechneten sie im April aufgrund der höheren Zölle mit einer Teuerungsrate von 6,5 Prozent. Das war der höchste Wert seit 1981.
Ukraine/Türkei
Die ersten direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland seit dem Frühjahr 2022 sollen offenbar am Freitagvormittag in Istanbul beginnen. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, forderte die Vertreter der Ukraine am späten Donnerstagabend dazu auf, um 10.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr MESZ) zu den Gesprächen zu erscheinen. “Wir sind bereit zu arbeiten”, sagte der Berater von Präsident Wladimir Putin in einem auf Telegram veröffentlichten Video.
Syrien
Die syrische Regierung und der Hafenbetreiber DP World aus Dubai haben einem Agenturbericht zufolge eine Absichtserklärung im Wert von 800 Millionen Dollar zur Entwicklung des syrischen Hafens Tartous unterzeichnet. Dies meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Die Vereinbarung über die Entwicklung, das Management und den Betrieb eines Mehrzweck-Terminals in Tartous umfasst auch die Zusammenarbeit bei der Einrichtung von Industrie- und Freihandelszonen. DP World ist eine Tochtergesellschaft der Investmentgesellschaft Dubai World aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Applied Materials
hat die Umsatzerwartungen der Wall Street für das zweite Quartal verfehlt. Der US-Chipindustrie-Zulieferer leidet unter den anhaltenden Unsicherheiten durch den Handelskonflikt und Exportbeschränkungen. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März betrug der Umsatz 7,10 Milliarden Dollar, wie Applied Materials mitteilte. Analysten hatten LSEG-Daten zufolge mit 7,13 Milliarden Dollar gerechnet. Für das laufende dritte Quartal geht Applied von einem Umsatz von 7,2 Milliarden Dollar aus, plus/minus 500 Millionen. Die Prognosen liegen bei 7,19 Milliarden Dollar. Die Applied-Aktie verlor im nachbörslichen Handel zunächst 3,4 Prozent.
Bayer
Der in den USA mit einer Prozesswelle wegen seines Unkrautvernichters Glyphosat konfrontierte deutsche Chemiekonzern will einem Medienbericht zufolge Klagen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup beilegen. Wie das “Wall Street Journal” (WSJ) berichtete, prüft das Unternehmen offenbar gleichzeitig den Konkurs des seit 2018 zu Bayer gehörenden Glyphosat-Entwicklers Monsanto, falls ein Vergleich mit Schadenersatzklägern scheitern sollte. Bayer plant dem Bericht zufolge, einige der Massenklagen gegen Roundup vor einem Gericht in Missouri beizulegen, wo die meisten Klagen anhängig sind. Ein Insolvenzantrag nach Kapitel 11 würde die Klagen gegen Monsanto stoppen und einen Weg eröffnen, seinen Anteil an der Roundup-Haftung vor dem Konkursgericht zu regeln.
Boeing
US-Präsident Donald Trump hat Geschäfte im Gesamtwert von über 200 Milliarden Dollar zwischen den Vereinigten Staaten und den Vereinigten Arabischen Emiraten angekündigt. Darunter falle auch eine Zusage von über 14,5 Milliarden Dollar zwischen Boeing , GE Aerospace und Etihad Airways, die in den Kauf von 28 in den USA hergestellten Boeing 787 und 777X Flugzeugen mit GE-Triebwerken investiert werden sollen, erklärte das Weiße Haus.
Deutsche Bank
sieht sich laut ihrem Chef Christian Sewing trotz der US-Zollpolitik und der jüngsten Turbulenzen an den Börsen auf dem Weg zu ihren Jahreszielen. Die Ergebnisse der ersten drei Monate zeigten, dass die Bank in allen Bereichen klar auf Kurs sei, sagte Sewing in seiner am Donnerstag im Internet vorab verbreiteten Rede für die Hauptversammlung des Geldhauses in einer Woche in Frankfurt.
BYD
wird wohl in Ungarn ein Europa-Zentrum errichten. Der Chef des chinesischen E-Auto-Riesen, Wang Chuanfu, sprach am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit Ministerpräsident Viktor Orban von 2000 Arbeitsplätzen, die so entstehen sollen.
Volkswagen
Europas größter Autobauer stellt sich bei der Hauptversammlung den Fragen seiner Aktionäre. Im Mittelpunkt stehen dürfte dabei das Abschneiden des Unternehmens in China, wo Volkswagen vor allem bei Elektroautos unter der harten Konkurrenz heimischer Anbieter leidet. Dazu kommt die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die Exporte in die USA verteuert und die Frage aufwirft, wie das Unternehmen seine Produktion dafür rüstet. Dabei steht vor allem die Ingolstädter Tochter Audi im Fokus, die noch für dieses Jahr eine Entscheidung über eine Produktion in den USA angekündigt hat.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 23.828,63 | 1,40 % |
EuroStoxx50 | 5.432,72 | 2,16 % |
S&P500 | 5.936,81 | 4,91 % |
NASDAQ100 | 21.335,82 | 6,35 % |
MSCI Emerging Markets | 1.171,88 | 3,24 % |
MSCI World | 3.848,40 | 3,77 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.164,71 $/oz. | – 4,78 % |
Brent (Öl) | 64,99 $/bbl. | 0,77 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,25 % |
3-M-Euribor | 2,15 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,46 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 1,98 % |
10J Bund | 2,48 % |
10J US-Treasury | 4,27 % |
10J JGB (Japan) | 1,30 % |
10J Gilts (UK) | 4,46 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1191 USD.
Deutschland – Rekordhoch wieder im Visier
Nach einem verhaltenen Start ist es am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut nach oben gegangen. Der DAX schloss 0,7 Prozent höher bei 23.696 Punkten und hat damit das Rekordhoch bei 23.912 Punkten wieder im Visier. Es war der letzte große Tag der Berichtssaison zum ersten Quartal. Insgesamt hat die Berichtssaison geliefert und rechtfertigt die starke Performance – seit Jahresbeginn liegt der DAX mit über 18 Prozent im Plus.
Die Ausblicke der Unternehmen lieferten nicht den befürchteten Hemmschuh für das weitere Jahr, da die Zollschranken der USA die exportabhängige Wirtschaft weniger belasten dürften, als zwischenzeitlich angenommen. Negative Überraschungen lösten aber teils heftige Kursreaktionen aus. So schlossen Thyssenkrupp 12,5 Prozent im Minus, nachdem der Konzern mit seinen Ergebnissen für das zweite Quartal die Markterwartungen deutlich verfehlte.
Der mangelnde Schwung bei Siemens Digital Industries wird nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank negativ bewertet. Der deutsche Technologiekonzern hat im zweiten Quartal durchwachsene Ergebnisse geliefert, wobei die Auftragseingänge im Bereich Automatisierung bei Digital Industries im Vergleich zum Vorquartal rückläufig gewesen seien. Die Siemens-Aktie verlor 1 Prozent.
Deutsche Telekom schlossen 2,8 Prozent höher. Die DZ Bank bescheinigte dem Konzern ein solides Auftaktquartal 2025 mit einer leichten Anhebung des Ausblicks.
Die Ergebnisse der Allianz (-1,1%) fielen nach Einschätzung von Morgan Stanley relativ schwach aus. Der operative Gewinn habe zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, die Ergebnisqualität im Schaden-Unfall-Geschäft aber enttäuscht.
Bei RWE (+0,4%) entsprach das berechnete EBITDA im Großen und Ganzen den Konsenserwartungen. Auch die schwächeren Ergebnisse im Bereich Offshore-Wind waren angesichts der ungünstigen Windbedingungen wie erwartet ausgefallen.
Bei Merck KGaA ging es 6,8 Prozent abwärts nach einem leicht gesenkten Ausblick. Die Prognosesenkung ist nach Aussage von Finanzvorständin Helene von Roeder zu 80 Prozent auf negative Währungseffekte zurückzuführen. 20 Prozent seien durch globale Unsicherheiten bedingt, die vor allem den Geschäftsbereich Electronics beträfen.
Dermapharm verloren 8,7 Prozent. Der Konzern verwies auf Einmaleffekte, die zu einem Gewinnrückgang um 8,3 Prozent geführt hätten. “Der Markt ist skeptisch, ob die bekräftigten Jahresziele nun tatsächlich noch erreicht werden können”, so ein Händler.
USA – sinkende Marktzinsen stützen Wallstreet
Eine verhalten optimistische Stimmung hat am Donnerstag den Handel an den US-Börsen geprägt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher bei 42.323 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite sank um 0,2 Prozent, belastet von Gewinnmitnahmen in KI-Aktien. An der Nyse wurden 1.777 (Mittwoch: 912) Kursgewinner gesehen, denen 994 (1.844) -verlierer gegenüber standen. Unverändert zeigten sich 44 (79) Titel.
Unterstützung erhielten die Aktienmärkte von sinkenden Marktzinsen. Die zahlreichen US-Konjunkturdaten des Tages bewegten sich meist im Rahmen der Erwartungen oder fielen etwas besser aus als angenommen. In der Summe hätten sie zaghafte Zinssenkungshoffnungen genährt, hießt es. Im Blickpunkt stand der für die US-Wirtschaft wichtige Einzelhandel, dessen Umsätze sich im April wie prognostiziert um 0,1 Prozent erhöht hatten. Der März-Wert wurde zudem hochrevidiert.
Auch hat der US-Einzelhandelskonzern Walmart in seinem Erstquartal den vergleichbaren Umsatz stärker verbessert als erwartet. Der Jahresausblick wurde bekräftigt. Die Aktie verlor gleichwohl 0,4 Prozent. Walmart will zumindest einen Teil der Kosten, die durch die höheren US-Zölle entstehen, durch Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben. Analysten bezweifeln aber, dass die Kunden dies akzeptieren werden, und verwiesen auf die wachsenden Konsumzurückhaltung. Dagegen fielen die Hinterlegungsscheine von Alibaba um 7,5 Prozent. Der chinesische Online-Händler vermeldete für das vierte Geschäftsquartal Gewinne und Umsätze, die unter den Schätzungen der Analysten lagen.
Der Preisdruck auf Erzeugerebene in den USA hat im April stärker als erwartet nachgelassen – auch in der Kernrate. Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Mai spürbar aufgehellt. Besonders stark entwickelten sich die Subindizes für Auftragseingang und Beschäftigung. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Die Industrieproduktion zeigte sich im April unverändert, während Analysten ein leichtes Plus erwartet hatten. Die März-Daten zu den Lagerbestände zeigten einen etwas geringeren Anstieg als angenommen.
In der Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell gab es keine Aussagen zur aktuellen Geldpolitik. Die Fed nimmt Änderungen am geldpolitischem Handlungsrahmen vor. Dabei werden nun Änderungen des ökonomischen Umfelds seit 2020 berücksichtigt.
Die Cisco-Aktie gewann 4,9 Prozent. Der Netzwerkausrüster hat im dritten Geschäftsquartal deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die im Februar angehobene Prognose erhöhte das Unternehmen nach dem überraschend guten Quartal erneut. In dem neuen Ausblick sei der Einfluss der aktuell geltenden Zölle bereits berücksichtigt, teilte Cisco mit.
Die Unitedhealth-Aktie stand erneut unter Druck und verlor 11 Prozent. Nach dem CEO-Rücktritt und der kassierten Prognose für 2025 ermittelt nun das US-Justizministerium gegen den Krankenversicherer wegen möglichen strafrechtlichen Betrugs des staatlichen Krankenversicherungsprogramms Medicare, wie informierte Personen sagen.
Die Aktien von Foot Locker schossen um 86 Prozent auf 23,92 Dollar nach oben. Dick’s Sporting Goods (-14,6%) kauft Foot Locker für rund 2,4 Milliarden US-Dollar und will so seine Kundenpräsenz ausbauen. Dick’s will nach eigenen Angaben 24 Dollar je Aktie in bar zahlen, was einem Aufschlag von fast 90 Prozent auf den Aktienkurs von Foot Locker entspricht, der in diesem Jahr stark gefallen ist.
Birkenstock gewannen 6 Prozent. Der deutsche Schuh-Hersteller hat die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben, nachdem der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal gestiegen ist, unterstützt durch eine starke Nachfrage.
Gut kamen auch die Zahlen des chinesischen Spieleentwicklers Netease an. Der Kurs sprang um 14,6 Prozent nach oben.
Bei Aktien mit KI-Bezug, die an den Vortagen von Partnerschaften in Saudi-Arabien profitiert hatten, nahmen Anleger Gewinne mit. Nvidia, AMD und Super Micro Computer verbilligten sich um bis zu 2,3 Prozent. Meta gaben um 2,4 Prozent nach. Die Einführung eines KI-Modells der Facebook-Mutter verschiebt sich abermals, wie informierte Personen dem Wall Street Journal sagten.
Der US-Dollar neigte erneut zur Schwäche, der Dollar-Index gab um 0,2 Prozent nach. Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank verwies auf Berichte, wonach sich Beamte des südkoreanischen Finanzministeriums und des US-Finanzministeriums am Rande einer Tagung über Wechselkurse unterhalten haben. Die Relevanz der Schlagzeile bestehe in einem “Mar-a-Lago-Akkord” – also das Szenario internationaler Politikkoordination mit dem Ziel der Dollar-Schwächung. Der Wunsch einer Abwertung des Dollar scheine ein relativ stabiles Motiv von US-Präsident Trump zu sein.
Für die Ölpreise ging es abwärts. US-Präsident Trump deutete an, dass die USA kurz vor einem Abkommen stünden, bei dem der Iran auf Atomwaffen verzichtet. Theoretisch könnten die USA im Rahmen eines Abkommens mit Teheran die strengen Sanktionen gegen den iranischen Rohölexport lockern oder aufheben. Die Trump-Administration hatte diese Sanktionen erst vor zwei Tagen verschärft. Damit könnten größere Mengen iranischen Öls an den Markt kommen und die Preise drücken.
Der US-Anleihemarkt verbuchte nach den Daten etwas stärkeren Zulauf. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 8 Basispunkte auf 4,46 Prozent. Teilnehmer verwiesen vor allem auf den Rückgang der Erzeugerpreise, in denen sich der Einfluss der höheren Zölle noch nicht niedergeschlagen habe. Die Einzelhandelsdaten und die Industrieproduktion wiederum deuteten auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hin. Der Goldpreis profitierte von den gesunkenen Marktzinsen, die das zinslos gehaltene Edelmetall attraktiver machten.
Asien – Hongkong & Schanghai leichter
In relativ engen Grenzen geht es am Freitag an den Aktienmärkten in Ostasien uneinheitlich zu. Überwiegend dürften Gewinnmitnahmen dominieren angesichts der jüngsten Gewinne vor dem Hintergrund der Annäherung zwischen den USA und China im Zollstreit und mit Blick auf das bevorstehende Wochenende. Dazu haben die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine einen Dämpfer erlitten, was ebenfalls für Zurückhaltung sorgen könnte. Am Vortag hatte es bei den Bemühungen auf diplomatischer Ebene in der Türkei praktisch keine Fortschritte gegeben. Die Vorgabe aus den USA ist unterdessen leicht positiv. Dort hatten günstig ausgefallene Preisdaten und schwache Einzelhandelsumsätze etwas Zinssenkungsfantasie geschürt, worauf die Indizes mit kleinen Gewinnen aus dem Tag gegangen waren.
In Tokio liegt der Nikkei-225-Index fast unverändert bei 37.748 Punkten, an den Plätzen in Hongkong und Schanghai geht es um 0,8 bzw. 0,5 Prozent nach unten. Im Plus liegen der Kospi in Seoul mit 0,1 Prozent und der S&P/ASX-200 in Sydney mit 0,5 Prozent, er folgt wie häufig eher der US-Vorlage. Dazu kommen Zinssenkungshoffnungen: In der kommenden Woche befindet die australische Notenbank über die Zinsen. Laut den Ökonomen von HSBC fielen Inflations- und Arbeitsmarktdaten zuletzt im erwarteten Rahmen aus, sodass die Geldpolitiker auch mit Blick auf die globalen Risiken zu einer Senkung tendieren dürften.
In Tokio bremst, dass das BIP im ersten Quartal des Jahres zum Vorquartal um 0,2 Prozent geschrumpft ist und damit einen Tick stärker als gedacht. Gleichzeitig stieg der BIP-Deflator, was tendenziell den Zinserhöhungspfad der japanischen Notenbank unterstützt, die zuletzt wegen der Zollproblematik von weiteren Zinserhöhungen abgesehen hatte. Ökonomen zufolge dürfte der nächste Schritt aber erst im Januar 2026 anstehen. Der Yen zieht derweil weiter an, was am Aktienmarkt ebenfalls bremsen dürfte.
Für die Aktie des Videospiele-Riesen Netease geht es in Hongkong um gut 13 Prozent nach oben. Die Aktie war bereits an der Nasdaq deutlich gestiegen, nachdem Netease gute Quartalszahlen präsentiert hatte. Umgekehrt bei Alibaba: Hier wird ein kräftiges Minus aus dem US-Handel nachvollzogen, nachdem das Unternehmen mit seiner Umsatzentwicklung enttäuscht hatte. In Hongkong geht es um 5,3 Prozent abwärts für das Papier.
In Sydney verteuern sich Monadelphous um 1,5 Prozent. Der Maschinenbauer hat über neu erhaltene Aufträge berichtet.
Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin einsehen: