Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
was für eine Woche! Friedrich Merz wird Kanzler 2. Wahl.
Nämlich erst im 2. Wahlgang, beim ersten hat er die absolute Mehrheit verpasst. Daher mussten die Fraktionen von Linke und Grüne nochmals herrangezogen werden um per Eilantrag eine 2. Wahlrunde noch am selben Tag durch zu führen.
Dann allerdings hat er die benötigte Mehrheit erhalten und wurde entsprechend vereidigt. Kurz darauf die ersten Antrittsbesuche in Paris und Warschau.
Doch wer waren die Abgeordneten die für diesen “Stotterstart” gesorgt haben? Wer wollte Friedrich Merz eventuell einen Denkzettel verpassen?
Da die Wahl des Bundeskanzlers geheim abgehalten wird, werden wir das unter Umständen nie erfahren. CDU- und SPD-Fraktion wollen es auch garnicht in Erfahrung bringen. Aus deren Kreisen heißt es: “Wir wollen nun nach vorne schauen und das Land wieder vorran bringen, eine Rückwährtsgewandte Nachforschung bringt niemanden etwas”.
Ab sofort heißt es für die Bundestagsabgeordneten Farbe bekennen! Denn im Gegensatz zur Bundeskanzlerwahl finden die meisten Abstimmungen transparent statt und es ist für jeden Einsehbar, welche Abgeordnete sich zu welchem Thema wie positioniert hat. Sie selbst können sich bspw. auf www.abgeordnetenwatch.de ein Bild darüber machen.
Interessanterweise ist selbst die Vertrauensfrage keine geheime Abstimmung und es kann immer nachvollzogen werden wer für oder gegen den Kanzler gestimmt hat. Warum ist also die Wahl zum Start des neuen Kanzlers geheim? Diese Frage wird oft diskutiert!
Andersherum könnte man auch Fragen warum die Abstimmungen im allgemeinen nicht geheim sind? Denn gem. unseren demokratischen Prinzipien sollte ja kein Abgeordneter für oder gegen Themen stimmen nur um sich in seiner eigenen Partei profilieren zu können. Es gibt zwar keinen offiziellen Fraktionszwang, die Abgeordneten sind laut Bundestag “frei und nur ihrem Gewissen verantwortlich”.
Dennoch wird in den Fraktionen erwartet, dass die Mitglieder einheitlich abstimmen. Und wer zu oft aus der Reihe tanzt, riskiert beispielsweise, bei der nächsten Wahl von der Partei nicht mehr berücksichtigt zu werden.
Auf der anderen Seite ist das Transparenzprinzip auch geschaffen worden um uns Bürgern die Möglichkeit zu geben, genau zu prüfen wer nun wirklich im Wille des Volkes handelt oder nicht. Wie so oft hat die Medallie zwei Seiten.
Nun werden wir sehen wie Friedrich Merz und die neue Regierung mit diesem Thema umgeht – es bleibt zu hoffen, dass die neue Regierung mehr Einigkeit an den Tag legt wie die vorherige.
Wir wünschen – nach dieser politisch unruhigen Woche – einen ruhigen sonnigen Sonntag.

Montag3
Deutschland
Einen Tag vor der Kanzlerwahl im Bundestag unterzeichnen die Parteichefs von CDU, CSU und SPD am Montag den Koalitionsvertrag. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und die CSU-Landesgruppe wählen zudem ihre neuen Vorsitzenden – dies sollen Jens Spahn für die Gesamtfraktion und Alexander Hoffmann für die Vertretung der CSU-Abgeordneten im Bundestag werden. Zudem will die SPD die Namen ihrer Minister im Kabinett bekanntgeben. Parteichef Lars Klingbeil ist als Finanzminister, Boris Pistorius weiter als Verteidigungsminister wohl gesetzt. Der nach über sieben Jahren als Bundesarbeitsminister aus dem Amt scheidende SPD-Politiker Hubertus Heil erklärte derweil, er wolle wegen mangelnder Unterstützung aus der Parteispitze nicht Fraktionschef werden. Wie das Nachrichtenportal “Politico” berichtete, soll Generalsekretär Matthias Miersch den SPD-Fraktionsvorsitz übernehmen. Insidern zufolge soll voraussichtlich die bisherige Vizefraktionschefin Verena Hubertz neue Bauministerin werden. Als Minister für Umweltschutz und Klima sei der bisherige Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, im Gespräch.
Israel
Die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz aus dem Jemen hat ihre Raketenangriffe auf Israel den dritten Tag in Folge fortgesetzt und dabei fast den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv getroffen. Nachdem die Raketen in den vergangenen beiden Tagen abgefangen werden konnten, schlug am Sonntag das Geschoss in der Nähe des größten israelischen Airports ein, wie das israelische Militär mitteilte. Die israelische Regierung drohte mit Vergeltung. “Wir haben in der Vergangenheit angegriffen. Wir werden auch künftig angreifen”, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Mehrere Airlines sagten Flüge für die kommenden Tage ab, darunter die Lufthansa.
Shell
prüft einem Medienbericht zufolge gemeinsam mit Beratern eine mögliche Übernahme des Konkurrenten BP Der britische Ölkonzern wolle aber zunächst noch weitere Rückgänge des Aktienkurses und des Ölpreises abwarten, bevor eine Entscheidung über ein Übernahmeangebot getroffen werde, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ein endgültiger Beschluss hänge wahrscheinlich davon ab, ob der Aktienkurs des heimischen Rivalen weiter falle.
Warren Buffett
Die Investorenlegende übergibt zum Jahresende den Chefposten seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway an seinen Vize Greg Abel. “Ich denke, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Greg zum Jahresende die Leitung des Unternehmens übernehmen sollte”, kündigte der 94-jährige Buffett am Samstag bei der Hauptversammlung an. Abel habe von seiner Ankündigung nichts gewusst, fügte er hinzu. Er fühle sich geehrt, sagte der 62-jährige Abel, der seit 2018 Vize-Chef ist und 2021 zum voraussichtlichen Nachfolger von Buffett bestimmt wurde. An seinen Anteilen an Berkshire wolle er festhalten, sagte Buffett. Diese sollten nach seinem Tod fast vollständig verschenkt werden. Laut dem Magazin Forbes beläuft sich sein Vermögen auf 168,2 Milliarden Dollar. Fast der gesamte Betrag stecke in Berkshire-Aktien.
Dienstag4
Deutschland/Kanzlerwahl
Der neue Bundestag wählt am Vormittag einen neuen Kanzler. Eine Mehrheit von CDU/CSU und SPD für CDU-Chef Friedrich Merz gilt als sehr wahrscheinlich. Es könnte aber einzelne Abweichler in der geheimen Wahl geben. Nach der Ernennung durch den Bundespräsidenten erfolgt die Vereidigung im Bundestag – anschließend auch für die ernannten neuen Ministerinnen und Minister. Im Kanzleramt und Ministerien findet dann die Übergabe der Geschäfte an den jeweiligen Nachfolger statt. Unter anderem übernimmt SPD-Chef Lars Klingbeil die Leitung des Bundesfinanzministeriums von Jörg Kukies (ebenfalls SPD).
EU/Russland – Energie
Die Europäische Union will einen Plan vorlegen, wie die noch verbliebenen Erdgasimporte aus Russland beendet werden können. Nach Angaben aus EU-Kreisen wurde geprüft, wie europäische Unternehmen unter Verweis auf Force Majeure, also höhere Gewalt, straffrei aus ihren Abnahmeverträgen herauskommen könnten. Denkbar sei auch, den Abnehmern zu verbieten, neue Gasverträge mit Russland zu schließen. Rund 19 Prozent des Erdgasbedarfs in der EU werden weiterhin durch Russland gedeckt. Die Lieferungen kommen über die Pipeline Turkstream oder als Flüssigerdgas (LNG) per Schiff. Die EU hat das Ziel formuliert, Brennstofflieferungen aus Russland bis 2027 zu beenden.
Commerzbank
Der Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi wollen vor der Hauptversammlung des Geldhauses am 15. Mai für dessen Eigenständigkeit und gegen eine mögliche Übernahme durch die italienische Unicredit demonstrieren. Geplant sei eine 30-minütige Kundgebung vor dem Congress Center Wiesbaden, heißt es in einer Reuters vorliegenden Mail der Gewerkschaft an Betriebsratsmitglieder. “Wir wollen erneut deutlich machen, wie wichtig unsere Eigenständigkeit ist und dass wir diese zu verteidigen wissen”, so die Gewerkschaft. Die Commerzbank hat das Übernahmeinteresse der italienischen Großbank Unicredit geweckt.
Ford
Der US-Autobauer hat seinen Ausblick wegen der Unsicherheit über die Folgen der Zölle von Präsident Donald Trump ausgesetzt. “Wir konzentrieren uns darauf, das zu managen, was wir kontrollieren können”, erklärte Finanzchefin Sherry House bei Vorlage der Geschäftszahlen. Wenn man die Auswirkungen der Aufschläge ausklammere, sei der Konzern zwar auf Kurs, die bisherigen Prognosen zu erfüllen. Man habe den Ausblick jedoch ausgesetzt, bis mehr Klarheit über die Folgen von Vergeltungszöllen und etwaigen Reaktionen der Verbraucher auf Preiserhöhungen herrsche. Die Ford-Aktie verlor nachbörslich zwei Prozent.
Fresenius Medical Care
Der Dialysespezialist ist dank Einsparungen mit einem kräftigen Ergebnisplus ins Jahr gestartet. Der bereinigte operative Gewinn stieg im ersten Quartal um 13 Prozent auf 457 Mio. €, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur mit 446 Mio. € gerechnet. Der Konzernumsatz legte um drei Prozent auf 4,88 Mrd. € zu, währungsbereinigt ein Plus von einem Prozent.
JP Morgan
Die US-Bank hat eine positive Bilanz seiner hausinternen KI-Werkzeuge insbesondere während der jüngsten Marktturbulenzen gezogen. Sie hätten der US-Großbank geholfen, den Umsatz mit wohlhabenden Kunden zu steigern und Anfragen besorgter Kunden zu bewältigen, sagte die Leiterin der Vermögensverwaltung, Mary Erdoes, der Nachrichtenagentur Reuters.
Lufthansa
Die Krise der Kernmarke Lufthansa, die mit einem “Turnaround-Programm” bekämpft wird, ist ein wichtiges Thema auf der virtuellen Hauptversammlung der Airline-Gruppe. Investoren wie die Fondsgesellschaft Deka Investment mahnen außerdem eine Nachfolgelösung für den langjährigen Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley im kommenden Jahr an, nachdem der als Nachfolger gehandelte frühere Airbus-Chef Thomas Enders seinen Posten als Lufthansa-Kontrolleur aufgibt.
Open AI
Der ChatGPT-Entwickler gibt Pläne für eine Transformation in ein rein kommerzielles Startup auf. OpenAI sei als gemeinnützige Organisation gegründet worden und werde aktuell von einer gemeinnützigen Organisation kontrolliert, erklärte Mitgründer und Chef Sam Altman. An dieser Struktur werde sich nichts ändern. Der gewinnorientierte Teil von OpenAI solle in eine sogenannte Public Benefit Corporation (PBC) umgewandelt werden. Damit folge man dem Beispiel anderer KI-Entwickler wie Anthropic oder xAI des Milliardärs Elon Musk.
Rational
Der Großküchen-Ausrüster hat Umsatz und Gewinn nur leicht gesteigert. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um drei Prozent auf 295,3 Mio. €, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein Prozent auf 72,1 (2024: 71,1) Mio. €, wie Rational in Landsberg am Lech mitteilte. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) bröckelte damit auf 24,4 (24,8) Prozent ab. Die Umsatzentwicklung sei zu erwarten gewesen. Die schwächere Rendite sei auf erhöhte Kosten für Vertrieb, Service und Produktentwicklung zurückzuführen, sagte Vorstandschef Peter Stadelmann.
UBS
Die Schweizer Bank hat nach eigenen Angaben eine weitere Altlast der von ihr übernommenen Credit Suisse gelöst. Die Credit Suisse Services werde 511 Mio. $ zahlen, nachdem sie sich mit dem US-Justizministerium über die Umsetzung ihres Schuldbekenntnisses von 2014 in Steuerangelegenheiten geeinigt habe, teilte die UBS mit. Dabei war es um die Unterstützung reicher Amerikaner bei der Steuerhinterziehung gegangen. Die UBS sei in das Verhalten nicht involviert gewesen.
Mittwoch5
Deutschland/Frankreich/Polen
Bundeskanzler Friedrich Merz macht seine Antrittsbesuche am Donnerstag zunächst in Paris und dann in Warschau. Mit Präsident Emmanuel Macron will er bereits eine deutsch-französische Initiative in der Wirtschaftspolitik vorlegen, um einen “Kickstart” zu demonstrieren. Das Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk ist vor allem ein Zeichen, dass der neue Kanzler Polen gleichwertig in die deutsche Europapolitik einbeziehen will.
Indien/Pakistan
Der Streit zwischen den Atommächten Indien und Pakistan eskaliert. Indien hat nach eigenen Angaben “terroristische Infrastruktur” an neun Orten in Pakistan angegriffen. Zuvor waren laute Explosionen an mehreren Orten in Pakistan und im pakistanischen Teil Kaschmirs zu hören gewesen. Wie die Polizei und Augenzeugen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters berichteten, gab es zwischen den Armeen beider Länder in Kaschmir an mindestens drei Orten heftigen Schusswechsel. Pakistan meldet mindestens acht Tote und 35 Verletzte. Der indische Sender CNN News-18 berichtete unter Berufung auf indische Insider, bei dem Angriff seien zwölf Terroristen getötet und mindestens 55 Menschen verletzt worden. Der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif erklärte gegenüber dem Sender, dass es sich bei allen von Indien angegriffenen Orten um zivile Einrichtungen und nicht um Lager militanter Gruppen gehandelt habe.
Papst/Konklave
Am Nachmittag beginnt hinter den geschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle das Konklave, in dem 133 Kardinäle das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wählen. Abgeschirmt von der Außenwelt bestimmen sie den Nachfolger von Papst Franziskus, der am Ostermontag verstarb. Das Rennen gilt als offen.
USA/China
US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer werden sich am Samstag in Genf mit Chinas Vizeministerpräsident He Lifeng treffen. Dies teilten das US-Finanzministerium sowie das chinesische Handelsministerium mit. “Ich habe das Gefühl, dass es hier um Deeskalation geht. Wir müssen erst deeskalieren, bevor wir weitermachen können”, sagte Bessent dem Sender Fox News. Das Treffen gilt als ein erster Schritt, um das Eis für mögliche Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump auferlegten Zölle sowie Chinas Gegenzölle zu brechen.
USA/Fed/Zinsen
Trotz der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Zinssenkung legt die Notenbank Fed voraussichtlich eine weitere Pause ein. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass das Leitzinsniveau von 4,25 bis 4,50 Prozent beibehalten wird. Fed-Chef Jerome Powell hat deutlich gemacht, dass sich die unabhängige Notenbank keinesfalls von politischen Vorgaben leiten lässt. Sie will vor etwaigen Zinssenkungen zunächst sehen, wie sich die von Trump aufgetürmten Zollhürden auf Inflation und Konjunktur auswirken.
BMW
Als letzter deutscher Autobauer öffnet BMW seine Bücher für das abgelaufene Quartal. Analysten gehen davon aus, dass der Gewinn bei dem Unternehmen um fast ein Drittel gesunken ist, beim Umsatz sagen sie ein Minus von vier Prozent voraus. Mit Spannung erwartet wird jedoch, ob sich die Münchner eine Prognose für das Gesamtjahr zutrauen. BMW hatte bislang die Belastungen durch Zölle in den USA und in Europa auf eine Mrd. € beziffert.
Fresenius
Der Gesundheitskonzern ist dank einer starken Entwicklung in der Medikamentensparte Kabi und bei der Kliniktochter Helios in Spanien mit einem Ergebnisplus ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um vier Prozent auf 654 Mio. €, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dazu trugen auch Einsparungen bei. Analysten hatten im Schnitt nur 634 Mio. erwartet. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 5,63 Mrd. €, währungsbereinigt ebenfalls ein Plus von sieben Prozent. Unter dem Strich verdiente Fresenius 416 Mio. € – zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Mercedes
Auf seiner Hauptversammlung muss sich der Stuttgarter Premiumhersteller mit Kritik von Aktionären an der Luxusstrategie und der Schwäche im China-Geschäft auseinandersetzen. “Wir wollen wissen, wie der Vorstand das Unternehmen vom Standstreifen wieder auf die Mittelspur steuern will”, erklärte die Fondsgesellschaft DWS.
Siemens Healthineers
Der Medizintechnik-Konzern drosselt wegen des Zollstreits trotz eines unerwartet guten zweiten Quartals die Gewinnprognose für das laufende Jahr. Für den erwarteten Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) gibt die Siemens-Tochter nun eine Bandbreite von 2,20 bis 2,50 (Vorjahr: 2,23) € an, “um der gestiegenen Unsicherheit Rechnung zu tragen”. Bisher lag die Untergrenze bei 2,35 €. Der Umsatz soll aber wie geplant auf vergleichbarer Basis um fünf bis sechs Prozent zulegen.
Vonovia
Ende einer Ära beim größten deutschen Immobilienkonzern: Firmenchef Rolf Buch verlässt den von ihm geprägten Branchenprimus überraschend zum Jahresende. Nachfolger wird der ehemalige SAP-Manager und Vodafone-Finanzchef Luka Mucic. Vonovia teilte zudem mit, mit Zuwächsen ins neue Geschäftsjahr gestartet zu sein und auch unter dem Strich schwarze Zahlen zu schreiben. Der bereinigte Gewinn vor Steuern (Ebt) stieg im Q1 um knapp 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf 478,7 Mio. €. Die Mieten legten organisch um 4,3 Prozent zu.
Donnerstag6
Deutschland
Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit dem französischen Präsident Emmanuel Macron und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk einen “Neustart für Europa” verabredet. Merz und Macron betonten bei dem Antrittsbesuch in Paris die Notwendigkeit, die industrielle Basis in der EU zu stärken und enger in der Verteidigungspolitik und -industrie zusammenzuarbeiten. Ähnlich äußerte sich Tusk. Bei beiden Gesprächen war zudem die Abstimmung über die Ukraine-Politik zentrales Thema. Die drei Regierungen versicherten dem von Russland überfallenen Land die weitere Solidarität.
Papst
Der zweite Tag der Papst-Wahl steht an. Der erste Wahlgang am Mittwochabend hatte keine Entscheidung gebracht. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle war am Abend schwarz gefärbter Rauch aufgestiegen, das Zeichen für einen erfolglosen Wahlgang. Ab heute sind mehrere Wahlgänge pro Tag möglich. Wahlberechtigt und wählbar sind 133 Kardinäle, die hinter den geschlossenen Türen der Kapelle abstimmen. Gewählt ist, wer mindestens zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinigen konnte.
USA
Die US-Notenbank Federal Reserve lässt die Forderung von Präsident Donald Trump nach einer raschen Zinssenkung kalt. Die unabhängigen Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den Leitzins in einer einstimmigen Entscheidung in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Trump hatte Powell erst vor wenigen Tagen erneut gedrängt, die Zinsen zu senken. Der Fed-Chef betonte, die Zwischenrufe aus dem Weißen Haus hätten keinen Einfluss. “Wir sind in einer guten Position, um abzuwarten und haben es nicht eilig.”
ARM
Der Chip-Designer hat einen Gewinn- und Umsatzausblick für das laufende Quartal unter Erwartungen abgegeben. Arm verwies auf die weltweiten Handelsspannungen. Der Konzern rechnet im ersten Quartal mit einem Umsatz zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Dollar. Damit liegt der Mittelwert unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 1,1 Milliarden. Beim bereinigten Gewinn sprach Arm von einer Spanne zwischen 30 und 38 Cent pro Aktie verglichen mit Schätzungen von 42 Cent.
Siemens Energy
Der Energietechnikkonzern erwartet auch durch die neuen Zölle der USA keine übergroßen Belastungen. Siemens Energy beobachte die Entwicklungen aufmerksam und analysiere kontinuierlich deren potenzielle Auswirkungen auf seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, teilte der Konzern mit. “Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2025 wird derzeit von einer begrenzten direkten Belastung des Ergebnisses von Siemens Energy bis zu einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, nach kompensatorischen Maßnahmen, ausgegangen.”
Qiagen
Der Diagnostikkonzern umgarnt seine Anteilseigner neben einer erstmaligen Dividende mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm. Die Aktionäre sollen auf der HV am 26. Juni grünes Licht für einen neuen synthetischen Aktienrückkauf von bis zu 500 Millionen Dollar über einen Zeitraum von 18 Monaten geben, wie das Dax-Unternehmen nach Börsenschluss mitteilte. Seit 2024 hat Qiagen auf diesem Weg schon rund 600 Millionen Euro an die Investoren zurückgeführt.
Freitag7
Deutschland / USA
Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Donnerstagabend erstmals mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Beide hätten eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Beendigung des Krieges in der Ukraine vereinbart, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. “Gleichzeitig waren sich Präsident Trump und Bundeskanzler Merz einig, die Handelsstreitigkeiten rasch beilegen zu wollen.”
Europa
Der frisch gewählte Bundeskanzler Friedrich Merz absolviert am Freitag den zweiten Teil seiner Antrittsbesuche – nach Paris und Warschau am Mittwoch geht es diesmal nach Brüssel. Dort wird er zunächst EU-Ratspräsident Antonio Costa, dann EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und schließlich Nato-Generalsekretär Mark Rutte treffen. Themenschwerpunkte dürften das Streben nach mehr Wettbewerbsfähigkeit für die deutsche und europäische Industrie sowie die verstärkte Verteidigungspolitik und die Ukraine-Hilfe sein.
Großbritannien
Großbritannien wird eigenen Angaben zufolge bis zu 100 Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte mit Sanktionen belegen. Die Sanktionen würden das größte Maßnahmenpaket Großbritanniens gegen die Schattenflotte darstellen, erklärte das Büro von Premierminister Keir Starmer. Mit der Maßnahme soll der Druck auf Moskau im Krieg mit der Ukraine erhöht werden. Die Schiffe haben seit Anfang vergangenen Jahres Fracht im Wert von über 24 Mrd. USD transportiert, wobei einige Schiffe unter Verdacht stehen, an der Beschädigung kritischer Infrastrukturen beteiligt gewesen zu sein, so Großbritannien. Starmer wird die Maßnahmen auf einem Gipfeltreffen der Sicherheitsallianz Joint Expeditionary Force (JEF) in Oslo ankündigen.
Großbritannien / Spionage
Der flüchtige Wirecard-Manager Jan Marsalek soll laut britischen Gerichtsunterlagen mit russischen Spionen über Waffengeschäfte und andere Deals gesprochen haben. Marsalek habe sich mit dem Chef eines in Großbritannien agierenden Spionagerings, Orlin Roussev, über die Beschaffung von Drohnen für den Krieg in der Ukraine, den Handel mit Blutdiamanten und die Bereitstellung von Söldnern in Afrika ausgetauscht, ging am Donnerstag aus Dokumenten bei dem Verfahren in London hervor. Vor dem Central Criminal Court – besser bekannt als Old Bailey – wird das Strafmaß gegen die Mitglieder des Spionagerings verhandelt.
Japan
Die japanischen Reallöhne sind aufgrund von Inflation im März den dritten Monat in Folge gesunken. Wie Regierungsdaten zeigten, sanken die inflationsbereinigten Reallöhne im März um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem sie im Februar um revidierte 1,5 Prozent und im Januar um 2,8 Prozent zurückgegangen waren. Die Verbraucherinflationsrate, die das japanische Arbeitsministerium zur Berechnung der Reallöhne heranzieht und die die Preise für frische Lebensmittel einschließt, stieg im März im Jahresvergleich um 4,2 Prozent, was gegenüber dem Anstieg von 4,3 Prozent im Februar eine leichte Abschwächung bedeutet. Aufgrund der steigenden Lebensmittelkosten ist die Rate jedoch immer noch vergleichsweise hoch. Die Grundgehälter sind im März um 1,3 Prozent gestiegen und damit genauso stark wie im Februar.
Papst
Der Kardinal Robert Prevost aus den USA ist neuer Papst. “Friede sei mit Euch”, sagte der Pontifex, der den Namen Leo XIV annahm, zu Zehntausenden jubelnden Menschen auf dem Petersplatz in seiner ersten Ansprache am Donnerstagabend. Prevost ist der erste amerikanische Papst. Der 69-Jährige stammt ursprünglich aus Chicago und verbrachte den Großteil seiner Kirchenlaufbahn als Missionar in Peru. Er wurde 2023 zum Kardinal ernannt. Bislang hat er nur wenige Interviews gegeben und ist selten öffentlich aufgetreten.
Russland
Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen findet auf dem Roten Platz in Moskau die traditionelle Militärparade zum 80. Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland statt. Der Zeremonie unter freiem Himmel wohnen neben Russlands Präsident Wladimir Putin führende Politiker befreundeter Staaten bei, darunter der chinesische Präsident Xi Jinping und das brasilianische Staatsoberhaupt Luiz Inacio Lula da Silva. Die Parade werde besonders vor ukrainischen Drohnen geschützt, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Ukraine wirft Russland den Bruch der angekündigten dreitätigen Waffenruhe vor.
Airbus
Der British-Airways-Mutterkonzern IAG plant laut Insidern eine Bestellung von rund 30 Langstreckenflugzeugen bei dem europäischen Flugzeugbauer. IAG werde dies am Freitag bei der Vorlage der Geschäftszahlen bekanntgeben, hieß es.
Commerzbank
Der Konzern ist überraschend mit einem Gewinnzuwachs in das Jahr gestartet. Das von der italienischen UniCredit umworbene Geldhaus habe im 1.Quartal einen Nettogewinn von 834 Miio. € erwirtschaftet – ein Zuwachs von 11,7 Prozent, teilte die zweitgrößte deutsche börsennotierte Bank mit. Analysten hatten einem von der Bank zusammengestellten Konsensus zufolge im Schnitt mit einem Rückgang auf 698 Mio. € gerechnet. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp erklärte zu den Zahlen: “Wir haben den höchsten Quartalsgewinn seit 2011 erzielt und zeigen damit, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wachsen können”. Die Erträge nahmen um 11,8 Prozent auf 3,07 Mrd. € zu.
Krones
Der weltgrößte Getränkeabfüllanlagen-Hersteller zeigt sich resistent gegen die wachsende Unsicherheit in der Wirtschaft aufgrund der drohenden US-Zölle. “Die Märkte des Unternehmens sind weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen und die Investitionsbereitschaft der Krones-Kunden ist weiterhin robust”, erklärte das Unternehmen. An den Erwartungen für das laufende Jahr habe sich nichts geändert. Der Umsatz stieg im 1. Quartal – auch dank der Übernahme der schweizerischen Netstal Maschinen – um 13 Prozent auf 1,41 Mrd. €, das Ebitda sogar um 19 Prozent auf 149,3 Mio. €.
Lonza
Der Arznei-Auftragsfertiger erwartet gegenwärtig keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen von möglichen Zöllen auf seine Produkte oder auf die Rohstoffbeschaffung. Dies gelte auch für den Fall, dass Zölle auf Pharmazeutika eingeführt würden, erklärte das Schweizer Unternehmen. Das Management bestätigte den Ausblick. So peilt das Basler Unternehmen für das laufende Jahr weiterhin ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von knapp 20 Prozent und eine operative Marge von knapp 30 Prozent an.
Nissan
Der japanische Autobauer Nissan Motor wird eigenen Angaben zufolge den zunächst geplanten Bau einer 1,1 Mrd. USD teuren Fabrik für Elektrofahrzeugbatterien auf der Insel Kyushu aufgeben. “Nissan ergreift sofortige Sanierungsmaßnahmen und prüft alle Optionen, um seine Leistungsfähigkeit wiederherzustellen”, teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit. Der Autohersteller habe nach Abwägung der Investitionseffizienz beschlossen, den Bau eines neuen Lithium-Eisen-Phosphat(LFP)-Batteriewerks abzubrechen. Japans drittgrößter Autobauer hatte erst im Januar den Plan für die LFP-Batteriefabrik angekündigt, die mit einer Investition von 153,3 Mrd. Yen (1,05 Milliarden Dollar) etwa 500 Arbeitsplätze schaffen sollte.
Stablecoins
Ein Gesetzentwurf zur Schaffung eines rechtlichen Rahmens für eine an klassische Währungen gekoppelte Form der Kryptowährung ist im US-Senat gescheitert. Die Vorlage für eine Regulierung von Stablecoins erhielt am Donnerstag nicht genug Stimmen, um sie der gesamten Kongresskammer für eine Abstimmung vorlegen zu lassen. Zwei der Republikaner von US-Präsident Donald Trump stimmten mit den Demokraten. Diese hatten erklärt, es müsse über stärkere Regeln bezüglich ausländischer Stablecoins und des Schutzes vor Geldwäsche diskutiert werden. Die Entscheidung ist ein empfindlicher Rückschlag für die Krypto-Branche, die das Gesetz mit dem Namen “Genius Act” eigentlich in trockenen Tüchern gesehen hatte.
UBS
Die Schweizer Großbank will sich einem Medienbericht zufolge von einem Teilbereich trennen. UBS verhandele über einen Verkauf ihrer Hedgefonds-Einheit O’Connor an den US-Broker Cantor Fitzgerald, wie die Agentur “Bloomberg” berichtete.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 23.537,93 | 1,95 % |
EuroStoxx50 | 5.318,92 | 0,32 % |
S&P500 | 5.686,16 | 0,02 % |
NASDAQ100 | 20.063,56 | 1,82 % |
MSCI Emerging Markets | 1.137,69 | – 0,19 % |
MSCI World | 3.723,38 | – 0,01 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.336,43 $/oz. | 3,00 % |
Brent (Öl) | 63,95 $/bbl. | 2,83 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,25 % |
3-M-Euribor | 2,15 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,46 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 1,98 % |
10J Bund | 2,48 % |
10J US-Treasury | 4,27 % |
10J JGB (Japan) | 1,30 % |
10J Gilts (UK) | 4,46 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1261 USD.
Deutschland – Berichtssaison stützt die Aktienmärkte
Mit Aufschlägen hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag geschlossen. DeZum einen wird darauf gesetzt, dass der Zoll-Konflikt deeskaliert, nachdem die USA und Großbritannien ein erstes Handelsabkommen geschlossen haben. Nachdem sich ein solches über den Tag angekündigt hatte, lieferte es im späten Handel kaum noch Impulse. Vertreter Großbritanniens erklärten, es handele sich nicht um ein umfassendes Handelsabkommen, sondern das Abkommen konzentriere sich auf die Senkung von Zöllen in bestimmten Sektoren. Einige Details seien noch nicht abschließend geklärt, was weitere Gespräche in der Zukunft bedeuten könnte.
In Großbritannien hat die Bank of England wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Die Unternehmen aus dem DAX, die ihre Quartalszahlen vorlegten, haben mehrheitlich positiv überrascht, was den Index in die Höhe schob. Der deutsche Leitindex legte um 1,0 Prozent auf 23.353 Punkte zu und notiert damit in der Nähe des Rekordhochs bei 23.476 Punkten.
Unter den Einzelwerten gewannen Infineon 2,5 Prozent, obwohl das Unternehmen die Prognosen senkte. Dies mindert laut JP Morgan aber das Risiko für die Aktie. Im Ausblick sei nun die erwartete Belastung durch Zölle berücksichtigt. Siemens Energy legten nach endgültigen Zahlen um 3,3 Prozent zu. Die Margen des Auftragsbestands hätten sich in allen vier Segmenten verbessert, so JP Morgan. Von guten Zahlen war auch mit Blick auf Heidelberg Materials zu hören, die Aktie gewann 4,8 Prozent. Laut Jefferies ist das operative Ergebnis 6 Prozent besser als erwartet ausgefallen.
Für Rheinmetall stiegen 4,1 Prozent. Die vorgelegten detaillierten Zahlen der einzelnen Sparten implizierten eine Anhebung des Ausblicks, hieß es von RBC, auch wenn der Rüstungskonzern seine Ziele zunächst nur bestätigt hat. Qiagenschlossen 2,1 Prozent höher. Das Diagnostikunternehmen plant die Einführung einer jährlichen Bardividende und eine Verlängerung der Aktienrückkäufe. Für Henkel ging es nach dem Quartalsbericht 0,5 Prozent nach unten. Die Analysten von Morgan Stanley sprachen trotz der Bestätigung des Ausblicks von einem schwachen Start ins Jahr im Consumer-Bereich. Das und die erhöhte Unsicherheit in Schlüsselbranchen werfe die Frage über die Erreichbarkeit der Prognose auf.
Nach Vorlage des Quartalsberichts legten Puma um 5,2 Prozent zu. Der Konzern habe besser als erwartet abgeschnitten, kommentierte Morgan Stanley. Gea notierten 1,2 Prozent im Plus. Bei dem Maschinenbauer hat das zweistellige Wachstum des Service-Segments den organischen Umsatzrückgang bei neuen Maschinen mehr als kompensiert, wie die Analysten von JP Morgan sagen.
Suss Microtec gingen 1,9 Prozent niedriger aus dem Handel. Der Erstquartalsbericht lieferte laut der DZ Bank Licht und Schatten.
USA – Leichte Gewinne im Dow Jones
Die Aussicht auf Fortschritte im Zoll-Konflikt hat an der Wall Street am Donnerstag für gute Stimmung gesorgt. Hintergrund ist ein Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien, das US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer bekannt gegeben haben. Vertreter Großbritanniens erklärten aber, es handele sich nicht um ein umfassendes Handelsabkommen, sondern das Abkommen konzentriere sich auf die Senkung von Zöllen in bestimmten Sektoren. Einige Details seien noch nicht abschließend geklärt. Der Dow-Jones-Index legte um 0,6 Prozent auf 41.368 Punkte zu, schloss damit allerdings deutlich unter den Tageshochs, nachdem im späten Handel Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent, der Nasdaq-Composite 1,1 Prozent.
Konjunkturdaten fanden in dieser Situation weniger Beachtung. Doch untermauerte zumindest der Arbeitsmarkt die positive Stimmung, denn die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen besser als gedacht aus. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat abgenommen. Dass die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft deutlicher als veranschlagt gesunken ist und die Lohnstückkosten deutlicher als erwartet gestiegen sind, spielte keine Rolle.
Die Aussicht auf Bestellungen als Resultat des Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien beflügelte die Boeing-Aktie (+3,4%). Im Rahmen des bekannt gegebenen Deals will eine britische Airline nach Angaben von US-Handelsminister Howard Lutnick Boeing-Maschinen im Wert von 10 Mrd. USD bestellen. Weitere Details dazu gab es zunächst aber nicht.
Derweil hat sie Bilanzsaison in den USA ihren Höhepunkt überschritten. Conocophillips hat den Gewinn im 1. Quartal leicht gesteigert. Der Ölproduzent senkte angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds aber sein Investitionsbudget. Der Kurs stieg dennoch um 1,3 Prozent. Nvidia zogen um 0,3 Prozent an, AMD um 1,3 Prozent und Broadcom um 1,5 Prozent. Die Trump-Regierung will Vorschriften zu den maximalen Liefermengen von Chips für künstliche Intelligenz überarbeiten. Das Handelsministerium plant, eine Vorschrift zu ersetzen, die bisher Obergrenzen für die Lieferung von Chips in Länder wie Indien, die Schweiz, Mexiko und Israel festlegt.
Der Dollar zog mit der Ankündigung des Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien kräftig an. Der Dollar-Index stieg um 1,1 Prozent. Der Greenback profitierte aber auch weiterhin von der Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend, die Zinsen unverändert zu lassen. Zudem sprachen Händler von einer falkenhaften Tonlage durch US-Notenbankgouverneur Jerome Powell.
Die Ölpreise zogen mit dem geschlossenen Handelsabkommen deutlich an. Für Brent und WTI ging es um mehr als 3 Prozent nach oben. Der “Deal” mit Großbritannien schürte Hoffnungen, dass sich Trump auch mit China einigen werde, hieß es. Das befeuerte Nachfragespekulationen am Rohölmarkt.
Der “sichere Hafen” Gold war in diesem Umfeld nicht gefragt. Für die Feinunze ging es um 1,6 Prozent auf 3.307 USD nach unten. Auf den Goldpreis drückte auch die Stärke der US-Devise. Gesucht waren auch Aktien der Kryptobranche, nachdem Bitcoin über die Marke von 100.000 USD gestiegen war. Microstrategy verbesserten sich um 5,6 Prozent und Coinbase um 5,1 Prozent.
Asien – Uneinheitlich / China nach Exportdaten etwas leichter
Zum Wochenausklang lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Einige Handelsplätze, vor allem die japanische Börse, profitieren davon, dass die USA ein Rahmenabkommen für einen Handelsvertrag mit Großbritannien geschlossen haben. Diesem ersten “Trade Deal” sollen viele weitere folgen, wie US-Präsident Donald Trump am Donnerstag ankündigte. Zudem trifft sich am Wochenende US-Finanzminister Scott Bessent mit dem chinesischen Stellvertretenden Ministerpäsidenten He Lifeng in der Schweiz zu Gesprächen. Das weckt Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zollstreits mit China.
Die chinesischen Börsen zeigen sich davon gleichwohl unbeeindruckt. Auch die Daten zur chinesischen Handelsbilanz stützen nicht. Die chinesischen Exporte stiegen im April insgesamt zwar weniger stark als im März, aber immer noch deutlich stärker als angenommen. Die Exporte in die US brachen allerdings aufgrund der hohen US-Strafzölle ein. In Shanghai sinkt der Composite-Indexum 0,3 Prozent. In Hongkong tendiert der Hang-Seng-Index kaum verändert.
Der Nikkei-225-Index gewinnt in Tokio 1,3 Prozent auf 37.415 Punkte, auch gestützt vom Yen, der zum US-Dollar schwächer tendiert. Das stützt Aktien exportorientierter Branchen wie Elektronik, Technologie und Automobilbau. Unter den Einzelwerten gewinnen Nippon Telegraph & Telephone 4 Prozent, nachdem das Unternehmen Zahlen zum Geschäftsjahr 2024/25 vorgelegt hat. Negativ werden hingegen die Zahlen von Kawasaki Heavy Industries (-2,2%) aufgenommen.
Etwas fester zeigt sich der australische Aktienmarkt; der S&P/ASX-200 steigt in Sydney um 0,5 Prozent. Die Aktien von Macquarie verteuern sich um gut 4 Prozent, nachdem die Investmentbank Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt und die Dividende erhöht hat. Macquarie sieht sich nach den Worten des CEO gut gerüstet, um die aktuelle Lage zu bewältigen und mittelfristig “überragende” Ergebnisse zu liefern.
In Seoul tendiert der Kospi kaum verändert. Korea Zinc springen um 10 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr 2 Millionen eigene Aktien zurückgekauft, die bis zum Ende dieses Jahres aus dem Aktienregister gestrichen werden sollen.
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