Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrter Anleger,
sicherlich ist es Ihnen bereits aufgefallen oder Sie haben es in den Medien entsprechend entnommen: Der USD wertet gerade ab – seit Anfang März gegenüber dem EUR um ca. 3,3 % und seit seinem 12-Monats-Tief um ca. 6 %.
Die Wechselkurse – gerade bei EUR/USD – spüren alle Anleger in Deutschland, die US-Papiere im Depot halten. Doch wie genau spüren Sie das eigentlich? Wir haben uns hierzu erlaubt, das Ganze an einem Zahlenbeispiel zu verdeutlichen.
Wir nehmen einen fiktiven Anleger, der einen ETF auf den S&P 500 (die 500 größten Aktien der USA) im Depot hält. Dieser ETF ist selbstverständlich ausschüttender Natur, damit die Dividenden nicht in die Berechnung der Wertentwicklung einfließen. Das ist deshalb wichtig, da wir den Vergleich zum S&P 500 Index ziehen möchten, in dessen Indexberechnung ebenfalls keine Dividenden einfließen.
Hier ein kleiner Exkurs: Sprechen die Medien vom DAX, erwähnen sie meist den DAX-Performanceindex, in dessen Indexberechnung die Dividenden jedoch einfließen, also immer wieder mitangelegt werden. Dies ist besonders, da alle anderen Indizes dieser Welt eben keine Dividenden einrechnen. Sie können sich ja einmal den Spaß erlauben und nach dem DAX-Kursindex googeln – der Version ohne Dividenden – und werden feststellen, dass die deutschen Aktien erst Ende 2023 nennenswert über das Niveau des Jahres 2000 gestiegen sind!
Zurück zu unserem fiktiven Anleger: Sein ETF auf den S&P 500 liegt in Deutschland im Depot – die Kurse werden im Depotausweis dementsprechend in EUR umgerechnet.
Der S&P 500 ist nun wieder auf einem Niveau von Mitte/Ende September 2024 angelangt. Die Wertentwicklung müsste im Depot also +/- 0 sein, da der ETF den Index direkt abbildet (Tracking-Error und etwaige Ordergebühren nicht eingerechnet). Betrachten wir den EUR/USD-Kurs, so ist dieser im gleichen Zeitraum allerdings um 2,40 % gefallen, der USD hat also aufgewertet.
Was bedeutet das für den Anleger? Sein ETF ist im selben Zeitraum um ca. 1 % gestiegen – aus einer Nullrunde ist also zumindest eine leichte positive Performance geworden.
Fazit: Wertet der USD auf, ist das für uns Europäer im Depot erst einmal gut.
Andersherum betrachtet: Wenn der USD abwertet, fallen die USD-lastigen Depotwerte entsprechend. Auch hier wieder ein Zahlenbeispiel:
Seit Anfang März hat der USD gegenüber dem EUR um ca. 3,3 % abgewertet. Der S&P 500 ist seitdem in ähnlicher Weise gefallen (ca. 3,49 %). Unser fiktiver Anleger hat aufgrund des Wechselkurses also seine negative Performance weiter verschlechtert – um genau zu sein um ca. 1,5 % auf minus 4,9 %.
Fazit: Wertet der USD ab, ist das für uns Europäer im Depot erst einmal schlecht.
Rechnen Sie die Wechselkurse aus den Wertentwicklungen Ihrer Anlagen heraus, dann sagt dies viel mehr über die tatsächliche Qualität des Assets aus. Am krassesten war dieser Effekt zu sehen, als im Zeitraum Juni 2021 bis Oktober 2022 der EUR/USD-Kurs um ca. 22 % korrigierte. Der USD hat mal wieder aufgewertet.
Der S&P 500 lag in diesem Beispiel mit ca. 12 % im Minus – der ETF auf diesen Index in einem deutschen Depot mit ca. 11 % im Plus. Das ist das beste Beispiel, dass die Performance des Vermögenswerts nicht gut war – der Wechselkurs jedoch vieles gerettet hat und die Qualität erst auf den zweiten Blick erkennbar ist.
Ist das jetzt ein Grund zur Sorge? Wohl eher kaum! Erstens war der zuvor genannte Zeitraum ein Extrembeispiel, welches sich in den Jahren darauf wieder beruhigt hat, und zweitens geht es viel mehr darum, dass bei jeder Betrachtung von Wertentwicklungen die relevanten Parameter berücksichtigt werden. Der Wechselkurs ist einer davon und am ehesten greifbar.
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen! … und sollten Sie in naher Zukunft eine USA-Reise planen, können wir zumindest sagen, dass diese heute billiger sein sollte als noch am Anfang des Jahres.

Montag3
China
Chinas Industrieproduktion ist in den ersten beiden Monaten des Jahres um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie aus Daten des chinesischen Nationalen Statistikamtes (NBS) hervorgeht. Damit verlangsamte sich das Wachstum gegenüber dem Dezember (6,2 Prozent), übertraf aber die Markterwartungen. 26 Analysten waren laut einer Reuters-Umfrage von einem Anstieg um 5,3 Prozent ausgegangen. Die Immobilieninvestitionen in China fielen dagegen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 um 9,8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2024 waren sie um 10,6 Prozent gesunken. Die anhaltende Immobilienflaute belastet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwer.
Deutschland
Das von Union und SPD geplante Schuldenpaket von mehreren hundert Milliarden Euro als Grundlage für die Bildung einer gemeinsamen Bundesregierung hat eine weitere Hürde genommen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss am Sonntag mit den Stimmen von Union, SPD und Grünen einen Gesetzentwurf für mehrere Grundgesetzänderungen. Der Ausschuss empfahl dem Bundestag, das Paket am Dienstag mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit zu verabschieden. Der Bundesrat könnte am 21. März zustimmen. Dafür sind auch die Stimmen aus Bayern erforderlich. Ministerpräsident Markus Söder muss dafür noch die Freien Wähler ins Boot holen. Am Montag ist eine Krisensitzung mit dem Koalitionspartner geplant. Söder zeigte sich aber optimistisch: “Gehen Sie mal davon aus, dass Bayern am Ende zustimmen wird”, sagte er im ZDF.
Am Tag vor der wohl entscheidenden Abstimmung über das große Finanzpaket im Bundestag legt das Ifo-Institut seine Frühjahrsprognose vor. Im Dezember hatten die Münchner Forscher für 2025 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 0,4 und 1,1 Prozent veranschlagt. Andere führende Institute haben jüngst für das laufende Jahre allenfalls eine Stagnation und mitunter sogar das dritte Rezessionsjahr in Folge vorausgesagt. Interessenverbände der Wirtschaft fordern von der künftigen Regierung, mit Reformen und Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts die Konjunktur wieder flott zu machen.
Das Bundeswirtschaftsministerium bewertet in seinem Monatsbericht die Konjunkturlage. Die Bundesbank hat jüngst für die Monate Januar bis März ein geringfügiges Anziehen der Wirtschaft prognostiziert. Trotz eines marginalen Wachstums dürfte sie demnach in der Grundtendenz in einer Stagnation gefangen bleiben. Dies sehen auch viele führende Wirtschaftsforschungsinstitute so. Die Ökonomen vom Essener RWI erwarten sogar ein drittes Rezessionsjahr in Folge – es wäre die längste Durststrecke seit Gründung der Bundesrepublik.
G7
Die Finanzministerinnen und Finanzminister der sieben führenden westlichen Demokratien (G7) werden sich am Montag virtuell treffen. Dies teilte Kanadas neuer Finanzminister Francois-Philippe Champagne am Sonntag auf X mit. “Wir verschwenden keine Zeit! Es wird gut sein, sich mit meinen Amtskollegen zu treffen, da wir auf den diesjährigen G7-Gipfel in Kananaskis in Kanada, hinarbeiten.” Dies sei eine Gelegenheit für Kanada, eine Führungsrolle zu übernehmen. Kanada hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne.
USA
US-Präsident Donald Trump will am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Er werde dann wohl etwas zu den laufenden Gesprächen zum Ukraine-Krieg ankündigen können, sagte Trump vor Journalisten. Man spreche bereits über die “Aufteilung gewisser Vermögenswerte” zwischen den beiden Seiten. Land und Kraftwerke stünden im Mittelpunkt der Gespräche über ein Russland-Ukraine-Abkommen.
USA / Haushalt
In den USA haben beide Kammern des Kongresses einem vorläufigen Ausgabengesetzentwurf zugestimmt. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der Senat dem Übergangshaushalt am Freitag (Ortszeit) mit 54 zu 46 Stimmen zu und leitete ihn zur Unterzeichnung an Trump weiter. Damit ist die Finanzierung der Regierungsbehörden vorerst gesichert.
USA / Zölle
US-Präsident Donald Trump will keine Ausnahmen bei den Stahl- und Aluminiumzöllen ermöglichen. Das sagte Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One.
Baidu
Der Konzern hat zwei neue Modelle für Künstliche Intelligenz vorgestellt. Es handelt sich um das multimodale Ernie 4.5 und ein neues, auf logisches Denken ausgerichtetes Modell namens X1. Ernie 4.5 verfüge über eine “hervorragende multimodale Verständnisfähigkeit”, teilte das Unternehmen mit.
E.ON / RWE
Die Chefs beider Stromkonzerne sehen großes Einsparpotenzial bei der Energiewende. Nach ihrem Plan, den Eon-Chef Leonhard Birnbaum und RWE-Chef Markus Krebber in einem Doppelinterview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” vorstellten, liegt großes Kostensenkungspotenzial darin, dass der Stromverbrauch in Deutschland in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich weniger stark steigen wird als von der bisherigen Bundesregierung angenommen. Dadurch könnten in der deutschen Energiewende hohe finanzielle Belastungen zeitlich gestreckt werden.
Forever 21
Der US-Fast-Fashion-Einzelhändler hat zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren Insolvenz beantragt. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben durch schwindende Besucherzahlen in den Einkaufszentren und die zunehmende Konkurrenz durch Online-Händler unter Druck geraten. Die Geschäfte und die Webseite sollen dem Unternehmen zufolge in den USA geöffnet bleiben und der internationale Betrieb sei nicht beeinträchtigt. Die geschätzten Vermögenswerte von Forever 21 belaufen sich auf 100 bis 500 Mio. USD, wie aus den beim Gericht in Delaware eingereichten Papieren hervorgeht. Die Verbindlichkeiten liegen zwischen einer und fünf Milliarden Dollar.
Klarna
Der schwedische Bezahldienst bereitet einen Börsengang in New York vor. Das Unternehmen reichte am Freitag einen Börsenprospekt in den USA ein. Den Unterlagen zufolge hat Klarna im vergangenen Jahr den Umsatz um 24 Prozent auf 2,8 Mrd. USD gesteigert. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 21 Mio. USD nach einem Minus von 244 Mio. USD ein Jahr zuvor. In dem Börsenprospekt wurden zunächst keine Angaben zum Volumen der geplanten Aktienplatzierung gemacht. Medienberichten zufolge könnte das Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar bei einer Bewertung von mehr als 15 Mrd. USD anstreben.
ProSiebenSat1
Der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 hat Insidern zufolge am Sonntag über einen Einstieg des Partners General Atlantic (GA) beim deutschen Fernsehkonzern beraten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Sache vertrauten Personen. Es blieb zunächst offen, ob das Kontrollgremium grünes Licht für einen Deal geben würde. Die bayerische Fernsehkette hatte jüngst angekündigt, dass man mit dem langjährigen Joint-Venture-Partner General Atlantic verhandele, um eine Lösung für Firmenverkäufe zu finden.
RWE
Vor dem Oberlandesgericht Hamm geht der Rechtsstreit zwischen einem Bauern aus Peru und dem Energiekonzern RWE in eine neue Runde. Der Landwirt und Bergführer Saúl Lliuya ist Miteigentümer eines Wohnhauses in der Stadt Huaraz, die am Fuße der Anden unterhalb eines Gletschersees liegt. Die weltweiten Treibhausgasemissionen, an denen RWE zu einem Teil beigetragen habe, hätten zu einem Abschmelzen des Gletschers geführt. RWE solle sich an den Kosten für Maßnahmen zum Schutz seines Hauses vor Überflutungen beteiligen, fordert er mit Unterstützung der Umweltorganisation Germanwatch. In den mündlichen Verhandlungen am Montag und am Mittwoch haben zunächst Gutachter das Wort. Ob das Gericht zu einem Urteil kommt ist offen.
Tesla
US-Milliardär Elon Musk will Ende kommenden Jahres einen von seiner Autofirma Tesla entwickelten Roboter zum Mars schicken. Wenn die Landung des Raumgefährts seiner Firma SpaceX mit dem Roboter Tesla Optimus an Bord gut verlaufe, könnten schon 2029 Menschen zu dem Planeten reisen, schrieb Musk am Freitag auf seiner Kurznachrichten-Plattform X.
ThyssenKrupp
Der mögliche Teilverkauf der Marinesparte von Thyssenkrupp an RheinmetallRHMG.DE ist einem Medienbericht zufolge gescheitert. Die Konzernspitze habe dem Verkauf von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) an den Rüstungskonzern ein Ende bereitet, berichtet das “Handelsblatt” unter Verweis auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. ThyssenKrupp will nun bis zum Spätsommer eine Lösung für TKMS finden. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte bereits Mitte Februar Reuters gesagt, dass sein Konzern bei TKMS nicht zum Zuge komme. “Nach meinem Wissensstand ist der Verkaufsprozess gestoppt”, hatte Papperger damals gesagt. “Damit sind alle Interessenten raus.”
UBS
Konzernchef Sergio Ermotti erhält für 2024 eine Gesamtvergütung von 14,9 Mio. CHF. Wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht der Schweizer Instituts hervorgeht, dürfte Ermotti weiterhin zu den bestbezahlten Bankchefs Europas gehören. Im Jahr davor hatte Ermotti, der zur Integration der in Schieflage geratenen Credit Suisse engagiert worden war, für seine rund neun Monate an der Spitze des Vermögensverwalters 14,4 Miio. CHF zugesprochen bekommen.
Volkswagen
Die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch prüfen einem Bericht der “Bild” zufolge einen Teilverkauf ihrer VW-Aktien. Innerhalb des engsten Kreises liege diese Option seit Monaten auf dem Tisch, berichtete die Zeitung unter Verweis auf sieben mit dem Thema vertraute Personen. Bislang kontrollieren die Nachfahren des Autopioniers Ferdinand Porsche über ihre Beteiligungsgesellschaft Porsche SE mehr als 53 Prozent von VW. In berechneten Szenarien solle der Anteil an den Stammaktien mal auf 50, mal auf 45 Prozent reduziert worden sein, heiße es. Externe Berater, Analysten und auch angestellte Top-Manager hätten den Familien demnach zu einem Mini-Exit geraten. “Wir behalten auch dann die Kontrolle über VW”, zitierte “Bild” ein Familienmitglied.
Dienstag4
NAHOST/KRIEG
Israel hat in der Nacht zum Dienstag die Waffenruhe mit der Hamas beendet und mehrere Angriffe auf den Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sind bei den Angriffen mindestens 200 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, ist das Militär angewiesen worden, “energisch” gegen die Hamas vorzugehen. “Dies folgt auf die wiederholte Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen, sowie auf ihre Ablehnung aller Vorschläge, die sie vom Gesandten des US-Präsidenten Steve Witkoff und von den Vermittlern erhalten hat”, hieß es in der Erklärung weiter. Ein hochrangiger Vertreter der Hamas beschuldigte Israel, die Waffenruhevereinbarung einseitig aufgehoben zu haben und fügte hinzu, das Schicksal der 59 Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, sei nun ungewiss. Es handelt sich um die heftigsten Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar.
USA/RUSSLAND
US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin wollen in einem Telefonat über einen Frieden in der Ukraine sprechen. “Wir wollen sehen, ob wir diesen Krieg zu einem Ende bringen können”, hatte Trump angekündigt. “Vielleicht kriegen wir das hin, vielleicht nicht, aber ich glaube, wir haben eine sehr gute Chance.” Grundlage der Gespräche dürfte ein von den USA ausgearbeiteter und von der Ukraine angenommener Plan für eine 30-tägige Feuerpause sein. Allerdings hat Russland Bedingungen gestellt. Trump sagte, man werde über Gebiete und Kraftwerke sprechen.
DEUTSCHLAND/FINANZPAKET
Der Bundestag wird in zweiter und dritter Lesung über das milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD abstimmen. Dabei wird mit Spannung erwartet, ob Union, SPD und Grüne nach der Einigung über Nachbesserungen eine Zweidrittel-Mehrheit zustande bekommen. Scheitert die Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und das 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur, dann könnten auch die Koalitionsverhandlungen platzen. Stimmt der Bundestag mit Zweidrittel-Mehrheit zu, muss am Freitag noch die Länderkammer ihr OK geben. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Montagabend Eilanträge mehrerer Bundestagsabgeordneter gegen die geplante Abstimmung abgewiesen.
DEUTSCHLAND/FINANZPAKET
Kurz vor der entscheidenden Abstimmung des alten Bundestages haben sich die Parteichefs von CDU, SPD und Grünen optimistisch geäußert, dass am Dienstag die nötige Zweidrittel-Mehrheit zustande kommen wird. CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil sprachen nach Fraktionssitzungen von sehr wenigen Abweichlern, so dass die Mehrheit von 31 Stimmen nicht als gefährdet gilt. Bei einer Probeabstimmung in der Grünen-Fraktion gab es eine Nein-Stimme, die schon vorher bekannt war. Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner sprach davon, dass sich keine Schwierigkeiten abzeichneten.
DEUTSCHLAND/TARIFE
Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind gescheitert. Gewerkschaften und Arbeitgeber konnten sich auch in der dritten Runde nicht auf einen Abschluss einigen. Jetzt soll die Schlichtung angerufen werden. Beide Seiten betonten am Montagabend in Potsdam, eine Einigung angestrebt zu haben, was aber an den Forderungen der jeweils anderen Partei gescheitert sei.
DEUTSCHLAND/FRANKREICH
Am Abend empfängt Kanzler Olaf Scholz den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Vorbereitung des EU-Gipfels. Dabei wird es um die Reaktion auf die amerikanisch-russische Annäherung und die Hilfe für die Ukraine gehen. Weiteres Thema wird sein, wie man die Verteidigungsanstrengungen in der EU finanzieren und hochschrauben kann. Macron spricht sich mittlerweile auch regelmäßig mit dem designierten Nachfolger von Scholz, Friedrich Merz, ab.
VOLKSWAGEN
Die VW-Tochter Audi öffnet ihre Bücher und gibt einen Ausblick auf das laufende Jahr. Am Montag hatte Audi bereits angekündigt, bis 2029 bis zu 7500 Stellen zu streichen. Betroffen sei der indirekte Bereich, zu dem unter anderem die Verwaltung und die Entwicklung gehören. Audi leidet derzeit unter der schwächelnden Nachfrage insbesondere nach Elektroautos und hatte zudem 2024 mit fehlenden Teilen zu kämpfen.
ALLIANZ
Die Allianz steigt mit einem Milliardengewinn aus ihren langjährigen Gemeinschaftsunternehmen auf dem indischen Markt aus und sucht dort nach einem neuen Partner. Die jeweils 26-prozentigen Beteiligungen an der Bajaj Allianz General Insurance und der Bajaj Allianz Life Insurance würden für 2,6 Milliarden Euro an den Mehrheitseigentümer Bajaj verkauft, teilte der Münchner Versicherer mit. Die Allianz werde daraus einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro verbuchen. Der Versicherungsriese hatte Insidern zufolge vergeblich versucht, seine Beteiligung an den Joint Ventures auszubauen.
ALPHABET
Der US-Technologieriese hat einem Medienbericht zufolge einen zweiten Anlauf für eine milliardenschwere Übernahme des Cybersecurity-Startups Wiz gestartet. Alphabet befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen zum Erwerb von Wiz für rund 30 Milliarden Dollar, berichtete das “Wall Street Journal” (WSJ). Es wäre die bislang größte Transaktion von Alphabet.
TESLA
Die kanadische Stadt Toronto hat aufgrund der Handelsspannungen mit den USA die finanzielle Förderung für Elektroautos von Tesla ausgeschlossen. Die Stadt fördert die Einführung von E-Autos, die als Mietfahrzeuge gekauft werden, indem sie Fahrern und Besitzern bis Ende 2029 eine Ermäßigung der Zulassungs- und Erneuerungsgebühren gewährt, um die Emissionen zu senken. Doch seit dem 1. März haben Tesla-Fahrzeuge keinen Anspruch mehr auf diese Förderung, so die Bürgermeisterin der Stadt, Olivia Chow.
APPLE
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verkündet seine Entscheidung zur Marktstellung von Apple in Deutschland. Das Bundeskartellamt hatte dem US-Konzern eine überragende marktübergreifende Bedeutung zugeschrieben, was die Voraussetzung für Maßnahmen zur Einschränkung der Dominanz ist. Apple legte gegen die Feststellung der Behörde Beschwerde ein. In der Verhandlung vor dem BGH im Januar hatte der Vorsitzende Richter des zuständigen Kartellsenats, Wolfgang Kirchhoff, Andeutungen gemacht, dass er der Einschätzung des Kartellamts folgen könnte.
NVIDIA
Konzernchef Jensen Huang wird bei seinem Auftritt auf der Entwicklerkonferenz GTC voraussichtlich den Wettstreit um immer leistungsfähigere KI-Prozessoren verteidigen. Das Aufkommen des sogenannten Reasoning spiele dem weltgrößten Anbieter von KI-Chips in die Hände. Programme, die mit Hilfe eines “inneren Monologs” nach der bestmöglichen Antwort auf eine Anfrage suchten, benötigten leistungsfähige Prozessoren. Anfang des Jahres hatte das chinesische Startup DeepSeek das Branchen-Mantra erschüttert, dass die Qualität einer KI von der Qualität der Hardware abhängt.
Mittwoch5
Deutschland
Der Bundestag hat am Dienstag in einer historischen Entscheidung eine Lockerung der Schuldenbremse zugunsten höherer Verteidigungsausgaben und ein Sondervermögen Infrastruktur in Höhe von 500 Mrd. € beschlossen. Am Dienstag wurde bei der namentlichen Abstimmung im Bundestag die dafür nötige Zweidrittelmehrheit durch Stimmen der Union, SPD und Grünen erreicht. Nach Angaben des Bundestags stimmten 512 Abgeordnete mit Ja, 206 mit Nein, Enthaltungen gab es keine. Für die für eine Grundgesetzänderung nötige Zweidrittelmehrheit waren mindestens 489 Stimmen erforderlich. Am Freitag muss nun noch der Bundesrat zustimmen – ebenfalls mit einer Zweidrittelmehrheit.
Frankreich
Frankreich kündigt fast 1,5 Mrd. € umfassende Investitionen in seine Atomstreitkräfte an. Mit dem Geld sollen neue Kampfflugzeuge mit modernster Nuklearraketentechnologie ausgestattet werden, erklärt Präsident Emmanuel Macron auf dem Luftwaffenstützpunkt Luxeuil. Dort sollen Rafale-Kampfflugzeuge stationiert werden, die die nächste Generation von Hyperschall-Marschflugkörpern tragen sollen. Diese Marschflugkörper können mit Atombomben ausgerüstet werden. Sie sollen nach offiziellen Angaben ab 2035 einsatzbereit sein.
Nahost
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betont, niemand werde seine Regierung von der Erfüllung aller Kriegsziele abhalten. Man werde steigenden Druck auf die radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen ausüben. Man stehe dabei erst am Anfang. Dies werde so lange weitergehen, bis die Hamas keine Gefahr mehr darstelle. Weiter sagte Netanjahu, militärischer Druck sei entscheidend für die Freilassung der israelischen Geiseln in den Händen der Hamas. Die Verhandlungen zu ihrer Freilassung würden “nur unter Feuer” fortgesetzt.
Ukraine
Die Angriffe auf Energie-Infrastruktur in der Ukraine und in Russland sollen für eine Frist von 30 Tagen ausgesetzt werden. Das vereinbarten US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin bei dem Gespräch über Wege zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stimmte im Anschluss dem Stopp der Angriffe auf die Energieversorgung zu. Sein eigentliches Ziel, die Einigung auf eine umfassende Feuerpause, erreichte Trump nicht. Daran solle nun rasch gearbeitet werden, kündigte der US-Präsident an. Es sei ein sehr gutes und nützliches Gespräch mit Putin gewesen. Putin selbst stellte Bedingungen für eine umfassende Feuerpause
Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff werden weitere Gespräche mit Russland über den Krieg in der Ukraine am Sonntag in der saudiarabischen Stadt Dschidda stattfinden. “Der Teufel steckt im Detail. Wir haben ein Team, das nach Saudi-Arabien reist, angeführt von unserem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und unserem Außenminister Marco Rubio, und ich denke, wir müssen diese Details herausfinden”, sagt Witkoff im US-Fernsehsender Fox News. In der Nacht zum Mittwoch griffen beide Seiten Infrastruktur-Ziele an
USA
Die US-Notenbank wird bei ihrer anstehenden Zinsentscheidung wegen des scharfen Kurswechsels der neuen US-Regierung in der Handelspolitik wohl vorerst die Füße stillhalten. Beobachter gehen davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen werden. Zentralbankchef Jerome Powell hat klargemacht, dass die Federal Reserve keine Eile mit weiteren Zinssenkungen hat. Zunächst will sie sich einen Überblick darüber verschaffen, wie die angekündigten und zum Teil eingeführten US-Importzölle auf Inflation und Konjunktur auswirken.
Deutsche Telekom
Der Konzern will mit neuen Flatrate-Mobilfunktarifen ihren Umsatz steigern. “Ab April gibt es mehr Datenvolumen in allen Tarifen”, kündigte der Geschäftsführer Privatkunden bei der Telekom Deutschland, Wolfgang Metze, gegenüber der “Funke Mediengruppe an. “Wir sind überzeugt, dass wir damit wachsen. Im Schnitt um 2 bis 2,5 Prozent jährlich bis 2027.” Beim Ausbau des Glasfaserausbaus hat sich der Konzern für Deutschland für die nächsten fünf Jahre Ziele gesetzt: “Pro Jahr bauen wir 2,5 Mio.Glasfaseranschlüsse vors Haus, und damit mehr als alle anderen Anbieter zusammen. Aktuell haben wir mehr als 10 Mio. gebaut, bis 2030 sollen es rund 25 Mio. sein. Wir haben bislang über eine Million aktive Kunden auf dem Glasfasernetz.”
Nvidia
Konzern-Chef Jensen Huang hat das Streben seiner Firma nach immer leistungsfähigeren Prozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) verteidigt. “Die Rechenpower, die wir wegen KI-Agenten und ‘Reasoning’ benötigen, ist um gut 100 Mal größer, als wir letztes Jahr um diese Zeit gedacht haben”, sagte er in einer Rede auf der Entwicklerkonferenz seines Unternehmens. Unter KI-Agenten verstehen Experten Programme, die Aufgaben weitgehend selbstständig erledigen. Das sogenannte Reasoning ist eine Technologie, die logisches Denken simuliert. Dabei führt die KI eine Art inneren Monolog, um zur bestmöglichen Antwort auf eine Anfrage zu kommen.
Stahlindustrie
Die EU-Kommission will ihren Aktionsplan für die schwächelnde Stahlindustrie vorlegen. Es wird erwartet, dass die EU Schutzmaßnahmen wie Zölle auf bestimmte Stahlsorten beschließt und auf die neuen Aufschläge für Einfuhren in die USA reagiert.
Volkswagen
Der Konzern will sich von einem kleinen Teil seiner Beteiligung am LKW-Hersteller Traton trennen. VW und die mit der Transaktion beauftragte Bank teilten mit, VW werde 11 Mio. € Aktien an Traton in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren an Investoren verkaufen. Das entspreche 2,2 Prozent des Aktienkapitals. VW wolle ein verlässlicher und verantwortungsvoller Traton-Aktionär bleiben und habe sich zu einer 90-tägigen Stillhalte-Periode ohne weitere Aktienverkäufe verpflichtet.
Donnerstag6
USA/FED
Die US-Notenbank pausiert erneut und ist trotz der Politikwende in Washington noch zu Zinssenkungen im laufenden Jahr bereit. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beschlossen, den Schlüsselsatz in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent zu halten. Sie avisierten zugleich, dass das Niveau bis Ende des Jahres um insgesamt einen halben Prozentpunkt sinken könnte. Die Notenbanker änderten damit nichts an ihrem Zinsausblick vom Dezember. Ein erster Schritt nach unten dürfte schon auf der übernächsten Sitzung im Juni anstehen, wenn die Händler an den Terminmärkten mit ihrer Erwartung richtig liegen. Powell betonte auch mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angestoßene Zollpolitik, die damit verbundene Unsicherheit sei hoch.
EU-GIPFEL
Bei dem Treffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel beherrschen drei Themen die Beratungen: Die weitere Entwicklung in der Ukraine wird Thema werden, auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt an den Beratungen teil. Die Bundesregierung hofft auf einen Beschluss für erhöhte Waffenhilfe für das von Russland überfallene Land. Außerdem wollen die EU-Regierungen über Wege zur Finanzierung höherer Rüstungsausgaben sprechen. Eng damit verbunden ist eine erste Debatte über den künftigen EU-Haushalt ab 2028.
EUROZONE/ZINSEN
EZB-Präsidentin Christine Lagarde steht in Brüssel im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) des EU-Parlaments Rede und Antwort zur Geldpolitik. Investoren erhoffen sich von der Befragung Aufschluss über den weiteren Zinskurs der EZB. Die Währungshüter waren Mitte 2024 angesichts einer abebbenden Inflation auf einen Zinssenkungskurs umgeschwenkt und haben seitdem sechsmal die Schlüsselsätze nach unten gesetzt – zuletzt Anfang März. Doch jüngst hatte Lagarde die gestiegene Unsicherheit betont, und inzwischen wird am Finanzmarkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der nächsten geldpolitischen EZB-Sitzung im April noch mit rund 60 Prozent taxiert.
RWE
RWE fährt seine Investitionen zurück. Strikteres Risikomanagement und höhere Renditeerwartungen führten dazu, dass RWE in den kommenden Jahren weniger investieren werde als bislang geplant, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt seien für die Jahre 2025 bis 2030 nun 35 Milliarden Euro netto vorgesehen, rund 10 Milliarden netto weniger als bisher geplant. Im vergangenen Jahr schrumpfte das bereinigte Ebitda auf 5,7 Milliarden Euro von 7,7 Milliarden.
MERCEDES
Konzernchef Ola Källenius hat im Handelsstreit zwischen den USA und der EU für den Wegfall aller Zölle auf Autos plädiert. “Heute fallen für jeden Pkw aus den USA beim Import in Europa Gebühren von zehn Prozent an, umgekehrt sind es 2,5 Prozent. Lasst uns doch diese Zölle beidseitig auf null absenken. Das wäre Reziprozität und würde Wachstum schaffen, statt es zu ersticken”, sagte Källenius im Interview mit dem “Handelsblatt”. US-Präsident Donald Trump hat einen ähnlichen Vorschlag allerdings bereits in seiner ersten Amtszeit 2018 als unzureichend abgelehnt. Zuletzt hatte Trump sogar angekündigt, ab 2. April auf Autos aus europäischer Produktion einen Importzoll von 25 Prozent zu verhängen. Mercedes-Benz wäre davon stark betroffen.
THYSSENKRUPP
Der geplante Kahlschlag von Thyssenkrupp beim Stahl könnte einer Studie zufolge direkt und indirekt 55.000 Arbeitsplätze kosten. “Ein Rückgang der Beschäftigung in der Duisburger Stahlindustrie um 11.000 Beschäftigte und die damit verbundene Reduktion der Kapazitäten führen zu insgesamt geschätzten Verlusten von 5,6 Milliarden Euro beim Bruttoinlandsprodukt und knapp 55.000 Arbeitsplätzen in Deutschland”, heißt es in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der “Rheinischen Post” vorliegt.
Freitag7
Deutschland
Der Haushaltsausschuss des Bundestages wird auf seiner Sitzung mehr als elf Milliarden Euro für zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine freigeben. Nach der Vorlage von Finanzminister Jörg Kukies stehen für das laufende Jahr drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bisher eingeplanten vier Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem sollen außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen über 8,25 Milliarden Euro für die Militärhilfe für die Jahre 2026 bis 2029 bewilligt werden. Mit der Zustimmung des Ausschusses wird gerechnet
EU/Ukraine
Der EU-Gipfel hat der Ukraine weiter Unterstützung zugesagt, aber eine Festlegung auf konkrete Zahlen vermieden. Zuvor hatten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die EU- Außenbeauftragte Kaja Kallas auf dem EU-Gipfel in Brüssel gefordert, ein größeres Militärpaket zu beschließen. “Wir brauchen Mittel für Artilleriegranaten und würden uns sehr über die Unterstützung Europas mit mindestens fünf Milliarden Euro so schnell wie möglich freuen”, sagte Selenskyj vor den EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel per Videoschalte. “Je stärker sie auf dem Schlachtfeld sind, desto stärker sind sie hinter dem Verhandlungstisch”, sagte Kallas. In der Erklärung verpflichteten sich alle Staats- und Regierungschefs mit Ausnahme des ungarischen Präsidenten Viktor Orbán, das Land weiter zu unterstützen.
Ukraine
Der Haushaltsausschuss des Bundestages wird auf seiner Sitzung mehr als elf Milliarden Euro für zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine freigeben. Nach der Vorlage von Finanzminister Jörg Kukies stehen für das laufende Jahr drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bisher eingeplanten vier Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem sollen außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigungen über 8,25 Milliarden Euro für die Militärhilfe für die Jahre 2026 bis 2029 bewilligt werden. Mit der Zustimmung des Ausschusses wird gerechnet
MICRON TECHNOLOGY
Der reißende Absatz nach Speicherchips für Server hat Micron ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert. Der Umsatz stieg um mehr als ein Drittel auf 8,05 Milliarden Dollar, teilte der Halbleiter-Hersteller mit. Der bereinigte Gewinn liege bei 1,78 Milliarden Dollar. Auf das angelaufene Vierteljahr stellte das Unternehmen Erlöse zwischen 8,6 und neun Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten lediglich mit 8,5 Milliarden Dollar gerechnet. “Wir sind auf dem Weg zu einem Rekordumsatz und einer deutlich verbesserten Ertragskraft im laufenden Geschäftsjahr”, sagte Micron-Chef Sanjay Mehrotra. Der US-Konzern profitiert vom hohen Bedarf an sogenannten HBM-Speichern (High Bandwidth Memory).
NIKE
Der angeschlagene US-Sportartikelriese hat sich im Weihnachtsgeschäft und zu Jahresbeginn besser geschlagen als erwartet. Der Umsatz ging im dritten Quartal (Dezember bis Februar) um neun Prozent auf 11,27 Milliarden Dollar zurück, wie der Adidas-Rivale mitteilte. Die neuen Sneaker-Modelle “Pegasus Premium” und “Vomero 18”, die der neue Nike-Chef Elliott Hill schnell auf den Markt geworfen hat, kamen bei den Kunden gut an. Analysten hatten einen Rückgang um knapp zwölf Prozent erwartet. Der Nettogewinn brach zwar um fast ein Drittel auf 794 Millionen Dollar ein, der Gewinn je Aktie lag mit 54 Cent aber weit über den Analystenprognosen, die im Schnitt bei 29 Cent gelegen hatten.
TESLA
US-Justizministerin Pamela Bondi hat eine Klage gegen drei Personen im Zusammenhang mit Brandstiftung an Tesla-Autohäusern bekanntgegeben. Ihnen drohten Haftstrafen zwischen fünf und 20 Jahren, hieß es in einer Erklärung ihres Ministeriums. “Wer sich an dieser Welle des Inlands-Terrorismus gegen Tesla-Einrichtungen beteiligt, den wird das Justizministerium hinter Gitter bringen”, wurde Bondi darin zitiert. Einzelheiten zu den Anklagepunkten wurden nicht genannt.
FEDEX
hat seine Prognose für den Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr gesenkt. Der Umsatz werde im Vergleich zum Vorjahr stagnieren oder leicht zurückgehen, teilte der Deutsche-Post-Rivale mit. Zuvor hatte FedEx mit einem etwa gleichbleibenden Wert gerechnet. Den Gewinn je Aktie erwartet der US-Konzern nun zwischen 18,00 und 18,60 Dollar statt bislang 19,00 bis 20,00 Dollar. FedEx hatte bereits Anfang Dezember seine Gewinnprognose für das im Mai 2025 endende Geschäftsjahr gesenkt.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 22.786,50 | – 0,88 % |
EuroStoxx50 | 5.418,59 | – 0,03 % |
S&P500 | 5.652,85 | 0,50 % |
NASDAQ100 | 19.677,61 | – 0,14 % |
MSCI Emerging Markets | 1.125,60 | – 0,20 % |
MSCI World | 3.675,71 | 0,49 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 3.033,01 $/oz. | 1,47 % |
Brent (Öl) | 71,87 $/bbl. | 1,55 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 2,50 % |
3-M-Euribor | 2,46 % |
FED-Leitzins | 4,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,45 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,42 % |
10J Bund | 2,77 % |
10J US-Treasury | 4,25 % |
10J JGB (Japan) | 1,50 % |
10J Gilts (UK) | 4,63 % |
Währung
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Deutschland – Anleger machen vor großem Verfall weiter Kasse
Die Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt haben sich am Donnerstag etwas verschärft. Am Tag vor dem großen Verfall an den Terminbörsen zollte der Dax seiner jüngsten Rekordrally weiter Tribut und fiel um 1,24 Prozent auf 22.999,15 Punkte. Zeitweise hatte der Leitindex auf seiner Talfahrt sogar bis zu zwei Prozent eingebüßt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 1,83 Prozent auf 29.102,20 Punkte nach. Zum größten Dax-Verlierer wurde Rheinmetall wegen anhaltender Gewinnmitnahmen, die sich im ganzen Rüstungsbereich zeigten. Auch bei Banken realisierten die Anleger Kursgewinne. Deutsche Bank und Commerzbank verzeichneten Kurseinbußen von bis zu fünf Prozent. Diese drei Aktien zählen in diesem Jahr zu den stärksten Dax-Werten. Im Dax verblieben nur wenige Aktien mit positivem Vorzeichen. Ein Plus von 0,4 Prozent gab es bei SAP, nachdem JPMorgan den Aktien des Softwarekonzerns den Status “Positive Catalyst Watch” verlieh und damit positive Kurstreiber in Aussicht stellte. Im MDax gerieten die RTL-Aktien mit 7,7 Prozent unter Druck. Bernstein-Analystin Annick Maas attestierte dem Medienkonzern zwar ermutigende Umsätze im Streaming-Geschäft, aber auch ein weiteres schwaches Jahr der Produktionssparte Fremantle. Nach einer Kursrally auf ein Hoch seit mehr als einem Jahr wurden bei der Aktie wohl auch Gewinne realisiert. Ein zweiter großer MDax-Verlierer waren Lanxess mit einem achtprozentigen Abschlag. Damit beschleunigte sich der jüngste Abwärtstrend bei dem Spezialchemiekonzern nach einer Rally, die Anfang März zu Ende ging. Am Markt wurde das Minus mit einem enttäuschenden Ausblick begründet. Chetan Udeshi von JPMorgan vermisst im ersten Quartal die Aussicht auf ein saisonal übliches Anspringen der Geschäfte. Als großer SDax -Verlierer entpuppte sich SGL mit einem Kurseinbruch um 16 Prozent. Dafür verantwortlich gemacht wurde eine maue Prognose mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Aktien büßten ihre Kursgewinne seit Mitte Februar mit einem Schlag ein und sackten unter ihre 21-Tage-Linie. Die Gewinnmitnahmen im Rüstungsbereich machten sich auch bei Deutz mit einem Kursrutsch um 13 Prozent bemerkbar. Bei dem Motorenbauer hatte sich zuletzt auch Fantasie entwickelt, die nun schnell schwindet. Laut dem Warburg-Analysten Stefan Augustin dürften die zuletzt groß gewordenen Erwartungen im Verteidigungsbereich nachlassen.
USA – Knappe Verluste – Richtungssuche hält an
Die US-Börsen haben am Mittwoch keine klare Richtung gefunden. Nach einem verhaltenen Start schafften es die wichtigsten Indizes nur zeitweise ins Plus – am Ende standen moderate Verluste zu Buche. Der Leitindex Dow Jones Industrialschloss 0,03 Prozent tiefer mit 41.953,32 Punkten. Damit rutschte er knapp unter die zeitweise überwundene 200-Tage-Linie, die wichtig für den langfristigen Trend ist. Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um 0,22 Prozent auf 5.662,89 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,30 Prozent auf 19.677,61 Punkte
Bei den Halbleitertiteln ging die Kursentwicklung am Donnerstag deutlich auseinander: Während Micron, Arm und Schwergewicht Nvidia gegen den Markt zulegten, belegten Microchip Technology, Broadcom, Analog Devices und NXP, im Nasdaq 100 hintere Plätze. Micron will nach US-Börsenschluss seine Quartalszahlen vorlegen – ebenso wie der Sportartikelhersteller Nike und der Logistiker Fedex . Beim Elektroautobauer Tesla hielt sich die Kursreaktion auf einen neuen Rückruf der Cybertrucks in Grenzen: Die zuletzt stabilisierten Aktien verloren 0,4 Prozent. Zuvor hatte sich der Aktienkurs gegenüber dem Rekordhoch im Dezember mehr als halbiert. Um 4,4 Prozent bergab ging es für die Anteilsscheine von Aramark Sie litten unter negativen Branchennachrichten aus Frankreich. Die Aktien des Konkurrenten Sodexo brachen um gut 17 Prozent ein, nachdem der Anbieter von Catering und Facilitymanagement die Wachstums- und Profitabilitätsziele für 2025 deutlich gestutzt hatte. UBS-Analyst Ivar Billfalk-Kelly macht dafür unter anderem den verzögerten Anlauf von Verträgen mit US-Einrichtungen im Gesundheitsbereich verantwortlich.
Asien – Deutliche Verluste in Hongkong und Schanghai
Nach wenig inspirierenden Vorgaben der Wall Street geht es am Freitag an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien uneinheitlich zu. Teils deutlichen Verlusten an den chinesischen Börsen stehen kleine Aufschläge an den anderen Plätzen gegenüber. Nach der Feiertagspause in Japan am Donnerstag steigt der Nikkei-225-Index in Tokio um 0,2 Prozent auf 37.815 Punkte. In Seoul legt der Kospi um 0,1 Prozent zu. In Sydney ist der Handelstag mit einem Plus von 0,2 Prozent bereits beendet. In Hongkong knickt der HSI um 2,1 Prozent ein, in Schanghai geht es um 1,1 Prozent abwärts. Der Markt warte weiter auf Stimuli für die maue Wirtschaft, heißt es an den chinesischen Plätzen. Die Volatilität bleibe erhöht angesichts der beträchtlichen Unsicherheit mit Blick auf die Wirtschaftspolitik der Trump-Administration, so Marktexperte Alvin T. Tan von RBC. Besonders schwach zeigen sich in Hongkong Technologietitel, deren Subindex sogar 3,0 Prozent einbüßt. Hier geht es für Tencent nach dem Rücksetzer am Vortag nach Vorlage eigentlich gut ausgefallener Quartalszahlen um weitere 2,0 Prozent südwärts. Albibaba verlieren 3,4 Prozent. Schwach liegen auch Immobilienaktien. Longfor verbilligen sich um 2,6, Country Gardenum 3,0 und China Vanke um 3,2 Prozent. Für BAIC Motor geht es um 13 Prozent steil abwärts. Das Unternehmen rechnet damit, dass 2024 der Nettogewinn deutlich gesunken ist. Im Sog liegen auch andere Autoaktien extrem schwach im Markt. BYD sinken um 8,1 und Geely um 5,0 Prozent. Neue Preisdaten aus Japan sind unterdessen wie erwartet ausgefallen. In der Kernrate stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 2,6 Prozent, was der Notenbank des Landes als Argument dienen könnte, beim nächsten Treffen im Mai die Zinsen zu erhöhen, wie Analysten der ING befinden. Von der Aussicht auf steigende Zinsen profitieren Bankaktien. Sumitomo Mitsui Financial Grouplegen um 3,4 Prozent zu, Mitsubishi UFJ Financial Group um 5,7 Prozent. In Seoul rutscht der Kurs von Hanwha Aerospace um 12,6 Prozent ab. Das Rüstungsunternehmen hat eine Kapitalerhöhung angekündigt. Hanwha Systemsgeraten mit in den Sog und verbilligen sich um 5,9 Prozent. Für den Kurs des australischen Uranproduzenten Paladin ging es in Sydney um 4 Prozent nach unten. Paladin musste nach ungewöhnlich starken Regenfällen den Betrieb in einer Mine in Afrika einstellen.
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1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 21.03.2025 – 09:00 Uhr
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3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 17.03.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 18.03.2025
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 19.03.2025
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 20.03.2025
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 21.03.2025