Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
aktuell entwickeln sich starkte disruptive Tendenzen in fast allen Bereichen unseres Wirtschaftslebens. Dabei handelt es sich um Innovationen, die bestehende Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle radikal verändern und ganze Märkte umwälzen.
Durch die Verwendung von KI-Technologien werden diese Tendenzen verstärkt und sorgen auf der einen Seite für enorme Schübe im Technologiebereich, wodurch die Kluft zwischen Gewinnern und Verlieren immer größer wird.
Geschäftsmodelle von Unternehmen, welche seit Jahren sehr erfolgreich am Markt unterwegs sind brechen aufeinmal weg während andere sich neue erschließen. Es kommt also immer mehr darauf an, dass Unternehmen schnell auf diesen Wandel reagieren.
Für Anleger bedeutet das, dass die Einzeltitelselektion im Akteinbereich immer schwieriger wird. Eine Meldung kann von heute auf morgen dafür sorgen, dass eine einzelne Aktien massiv abgewertet wird, da dessen Zukunftsaussichten schlicht und ergreifend zu nicht gemacht werden.
Am besten zu Beschreiben ist das bspw. bei Bild- und Videobearbeitungssoftware. Nehmen wir einmal den Platzhirsch in diesem Segment: Adobe Inc.
Das Unternehmen bietet mit Adobe Photoshop oder Adobe Premiere sehr gute Profisoftware für Fotografen, Videografen, Mediendesigner u. ä. an. Der Marktanteil liegt hier bei 58,11 % bei 172 Mitbewerbern.
Anfangs profitiere die Firma noch vom sog. KI-Frühling, welcher in den 2020 Jahren seinen Anfang fand und mit Generativer KI den Grundstein für den KI-Boom legte. Diese Modelle können nicht nur Standardaufgaben lösen sondern auch sehr kreativ sein.
Die Aktie wurde beflügelt und legte über 163 % zu. Die Erwartungen waren hoch, wurden so dann aber wieder gebremst, da die Modell doch nicht das lieferten, was die Kundschaft erwartete.
So gab es immer wieder Fehler bei der Ausführung von Befehlen. Am bekanntesten ist vlt. der Fall “füge einen Lachs in das Bild ein”. Die KI hat so dann ein paar Lachsfilets in ein Bild mit einem Bach eingefügt. Die Aktie entäuschte und der Kurs brach ein -> ca. Minus 48 %.
2023 stellte Adobe ihr eigenes KI-Modell namens FireFly vor und die Anfangsprobleme waren weitestgehend gelöst. Die Aktie stieg wieder um über 100 % bis Februar 2024 nur um dann wieder um knapp 52 % zu fallen.
Nun muss man bedenken, dass ein Anstieg um 100 % und ein Fall um 50 % unterm Stricht nicht + 50 % bedeutet sondern +/- 0 %. Die Basis der Berechnung ist schließlich immer eine andere. Die Aktie steht heute somit wieder auf dem Stand von vor dem KI-Frühling.
Im allgemeinen gibt es inzwischen so viele unterschiedliche KI-Modelle, allen vorran ChatGPT, welche teilweise mit sehr günstigen Konditione in den Markt drängen und zusätzlich keine eigenen Softwareumgebung benötigen. Generative KI, wie ChatGPT, kann inzwischen als ChatBot die selben Befehle ausführen wie eine Bildbearbeitungssoftware inkl. KI-Modell. D. h. um ähnliche Ergebnisse zu erzielen, können Sie die Bildbearbeitungssoftware einfach weg lassen. Schlecht für Anbieter wie Adobe.
Diese Phänomen ist nun bei vielen anderen Dienstleistern ebenso zu beobachten, sei es bei Salesforce oder Anbieter wie Booking. Gerade deshalb, weil durch die KI-Technologie und Digitalisierung die Eintrittsbarrieren in alle Branchen fallen.
Alphabeth (Google) arbeitet z.B. daran über ihre KI in der Google-Suche gleich die Buchung von Hotels zu integrieren -> der Absprung auf Vergleichsportale wie Booking.com fällt damit weg.
Hinzu kommt, dass diese Entwicklungen immer schneller werden, was grundsätzlich schwierig für Stock-Picking ist, da die ausgewählten Aktien heute gut sein können und morgen schon wieder uninteressant.
Die breite Streuung über komplette Marktbereiche, Branchen und Volkswirtschaften wirkt dem entsprechend entgegen und sorgt dafür dass Anleger am allgemeinen Effizenzgewinn durch disruptive Tendenzen partizipieren.
Letzendlich wird der wirtschafltiche Kuchen nicht kleiner, sondern nur anders verteilt. An wen und in welcher Höhe wird immer schwieriger zu prognostizieren. Um den Kuchen aber weiterhin genießen zu können ist eine breite Streuung des Portfolios unumgänglich.
Wir hoffen Sie genießen heute beim Lesen Ihr Lieblingskuchenstück und wünschen einen schönen Sonntag!
Montag3
Deutschland / Ifo
Das Münchner Ifo-Institut fühlt mit seiner Befragung von rund 9000 Führungskräften der deutschen Wirtschaft auf den Puls. Das Barometer für das Geschäftsklima dürfte im November minimal um 0,1 Punkte auf 88,5 Zähler steigen, wie aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht. Dies wäre zwar der zweite Anstieg in Folge. Aber die Details zeigen, wie sehr die deutsche Wirtschaft immer noch schwächelt. Denn während die Unternehmen ihre aktuelle Lage einen Tick optimistischer einschätzen dürften als im Oktober, bewerten sie ihre Aussichten der Umfrage zufolge wieder etwas skeptischer.
Schweiz / USA
Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Martin Schlegel, betrachtet die Einigung im Zollstreit mit den USA nicht als entscheidende Wende für die Schweizer Wirtschaft. Die Vereinbarung sei hilfreich, werde aber die wirtschaftliche Lage voraussichtlich nicht wesentlich verändern, sagte Schlegel in Zürich. Zur Begründung führte er an, dass die Anpassung der US-Zölle von 39 auf 15 Prozent nur rund vier Prozent der Schweizer Exporte betreffe.
Ukraine / Deutschland
Bundeskanzler Friedrich Merz hat angekündigt, dass er den Ukraine-Unterhändlern in Genf einen eigenen Vorschlag für die Verhandlungen über eine Friedenslösung vorgelegt hat. “Ich habe unterhalb des umfassenden Vorschlages dieser 28 Punkte noch einmal einen Vorschlag gemacht”, sagte Merz mit Blick auf den 28 Punkte umfassenden US-Plan und die europäischen Änderungen daran. Den Gegenvorschlag haben Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen erarbeitet. Der Entwurf lehnt zentrale Punkte Washingtons ab. Dies geht aus einem Dokument der sogenannten E3-Staaten hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag vorlag.
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