Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
gerade ist ein politischer Kurswechsel in den USA im Gange, welcher in den Main-Stream-Medien interessanterweise keine große Beachtung geschenkt wird.
Die Trump-Administration hat viele Förder- und Kreditprogramme so umgestaltet, dass der Staat nun Eigekapitalanteile an geförderten Unternehmen erwirbt. Sprich der Staat kauft Aktien von sog. “strategisch wichtigen Unternehmen”. Von einer 10-%-Beteiligung an Intel bis in hin zu Optionsschreinen und “Golden Shares”. Kopieren die Vereinigten Staaten nun China ?
Eine Strategie, die damalige US-Regierungen nur in Krisenzeiten angewendet hat wird nun zur neuen Normalität. Investiert wird in Halbleiter über seltene Erden bis hin zu Stahl. Ein Paradigmenwechsel, der Anleger und Analysten gleichermaßen beschäftigt.
Kritiker warnen, dass die USA damit Modelle imitieren, die sie lange kritisiert haben – etwa Chinas staatsnahe Wirtschaft. Befürworter sehen darin jedoch einen notwendigen Schritt, um Schlüsselindustrien wie Halbleiter, Energie und Stahl langfristig unter nationaler Kontrolle zu halten.
Welche Unternehmen profitieren von der neuen Strategie?
Intel (10 % Beteiligung)
Die US-Regierung investiert rund 8,9 Milliarden Dollar in Intel, um die heimische Chip-Produktion zu stärken. Gefördert werden Werke in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon. Ziel ist die technologische Unabhängigkeit von Asien – ein entscheidender Faktor für die Börse aktuell, da Intel wieder als strategisches Schwergewicht gehandelt wird.
MP Materials (15 % Beteiligung)
Mit 400 Millionen Dollar beteiligt sich das US-Verteidigungsministerium an MP Materials. Das Unternehmen betreibt die einzige große Seltene-Erden-Mine Nordamerikas. Diese Rohstoffe sind unverzichtbar für E-Motoren, Windturbinen und Verteidigungstechnologie – ein klarer Börsennews-Hotspot für Investoren mit Fokus auf Zukunftsrohstoffe.
Lithium Americas (10 % Beteiligung über Warrants)
Das Projekt Thacker Pass in Nevada ist Teil der US-Energiewende. Durch Beteiligungen über Warrants sichert sich die Regierung Anteile am Lithium-Abbau – einem zentralen Element für Elektroauto-Batterien. Anleger sehen hierin einen wichtigen Schritt, um die Börse aktuell im Bereich nachhaltiger Energie zu stärken.
Trilogy Metals (10 % Beteiligung)
Mit einer Investition von 17,8 Millionen Dollar unterstützt Washington das Ambler Mining District in Alaska. Ziel ist die Förderung von Kupfer, Zink und Kobalt – Schlüsselmetalle für Elektrifizierung und Verteidigung. Diese Beteiligung wird in den Börsennews als Teil einer größeren US-Rohstoffstrategie gewertet.
Nippon Steel & U.S. Steel (Golden Share)
Im Fall des geplanten Kaufs von U.S. Steel durch Nippon Steel behält die US-Regierung eine sogenannte goldene Aktie („Golden Share“). Diese gewährt Vetorechte bei sicherheitsrelevanten Entscheidungen – ein Novum, das für die Börse aktuell Signalwirkung hat: ausländische Investoren müssen mit stärkerer staatlicher Kontrolle rechnen.
Die Vereinigten Staaten, einst Symbol des freien Marktes, schlagen einen neuen Kurs ein: Staatliche Beteiligungen als Mittel der Wirtschaftssicherung.
Für die Börse bedeutet das aktuell mehr Unsicherheit, aber auch neue Chancen – insbesondere in Sektoren wie Halbleiter, grüne Energie und Rohstoffe.
Während Befürworter von einer „strategischen Notwendigkeit“ sprechen, warnen Experten vor wachsendem Einfluss des Staates auf den Markt.
Eines ist sicher: Es handelt sich hier um eine neue Ära des strategischen Kapitalismus.
Wir wünschen einen schönen Sonntag!
Montag3
Deutschland / China
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will sich während seiner China-Reise unter anderem für einen fairen Wettbewerb einsetzen und ist heute in Peking gelandet. Er ist der erste Minister des neuen Kabinetts, der die Volksrepublik besucht. Klingbeil wird Vize-Ministerpräsident He Lifeng zum deutsch-chinesischen Finanzdialog treffen, einem 2015 eingerichteten Gesprächsformat. Begleitet wird er von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und einer kleinen Delegation von Vertretern deutscher Banken und Versicherungen. Einem Sprecher des Finanzministeriums zufolge sollen wichtige Handelsthemen wie die chinesischen Beschränkungen für Seltene Erden besprochen werden.
Deutschland / Rente / Union
Im unionsinternen Rentenstreit hat Kanzler Friedrich Merz der Jungen Union einen Kompromiss angeboten. Der CDU-Vorsitzende lehnte am Sonntagabend in der ARD-Sendung “Bericht aus Berlin” zwar eine Änderung des Gesetzes zur Renten-Haltelinie von 48 Prozent bis 2031 ab. Er bot aber an, dass sich Union und SPD in der Gesetzeserklärung oder einer Begleiterklärung zu einer grundlegenden Rentenreform ab 2032 bekennen. Merz kündigte zudem an, dass die geplante Rentenkommission ihre Arbeit weiter beschleunigen werde. Hintergrund des Streits ist die Drohung der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Bundestag, das Rentenpaket im Bundestag scheitern zu lassen.
EU / Konjunktur / Prognose
Die EU-Kommission legt ihre Herbstprognose vor. Im Mai hatte sie vor dem Hintergrund des internationalen Handelskonflikts ihre Konjunkturvorhersage eingedampft. Sie traute Deutschland für das laufende Jahr nur eine Stagnation zu, der sich 2026 dank des Fiskalpakets eine Konjunkturerholung anschließen dürfte. Die Wachstumsrate beim Bruttoinlandsprodukt sollte laut der Frühjahrsprognose mit 1,1 Prozent aber hinter dem Tempo des Euroraums zurückbleiben, für den die EU-Kommission 2026 einen Zuwachs von 1,4 Prozent erwartete.
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