Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
Zollrisiken verzögern die geplanzen Zinssenkungen der FED, der US-Arbeitsmarkt wirkt robust – aber ist er das wirklich? … und warum fließt aktuell so viel Kapital nach Europa ?
Powell in Sintra: Ohne Zollrisiken wären die Zinsen schon gefallen
Am heutigen US-Nationalfeiertag möchte US-Präsident Donald Trump den „One Big Beautiful Bill Act“ unterschreiben. Die im Gesetz enthaltenen Steuersenkungen werden den Schuldenstand der USA von rund 36,5 Billionen US-Dollar weiter treiben. Das Congressional Budget Office geht von einem Anstieg der Schuldenlast in US-Treasuries – „Debt to the Public“ – von momentan etwa 100 auf rund 160 Prozent in den kommenden 30 Jahren aus.
Die Dominanz des US-Dollars wird vor diesem Hintergrund verstärkt diskutiert. Im ersten Halbjahr ist der US-Dollar so stark gefallen wie zuletzt 1973. Damals kollabierte das Bretton-Woods-System, nachdem die USA die Goldbindung des US-Dollars aufgegeben hatten. Die nächste Prüfung für das globale Währungs- und Handelssystem steht kommende Woche mit den Zollandrohungen auf dem Programm. Maroš Šefčovič, Handelskommissar der Europäischen Union (EU), traf gestern in Washington mit US-Handelsminister Howard Lutnick zusammen. Allein die bestehenden Zölle dürften verbunden mit dem schwachen US-Dollar die Inflation treiben. Die Rating-Agentur Fitch geht für das laufende Jahr sogar von vier Prozent aus.
Notenbankchef Jerome Powell hatte auf dem EZB-Treffen in Sintra erklärt, dass die Fed die Zinsen ohne Zoll-Unsicherheit bereits gesenkt hätte. Der Markt erwartet fünf Zinssenkungen bis Ende 2026, womit der US-Dollar weiterhin zur Schwäche neigen dürfte.
Die US-Notenbank befindet sich in keiner komfortablen Situation: Der US-Präsident macht sich verbal für Zinssenkungen stark, da die US-Regierung in diesem Jahr gut 11,5 Billionen US-Dollar Staatsanleihen ausgeben muss – jeder Prozentpunkt Zins zählt folglich. Andererseits erhöhen Zölle und ein schwacher US-Dollar den Preisdruck.
Gleichzeitig scheint die Unsicherheit die Konjunktur zu belasten. Zwar ist der Arbeitsmarkt auf den ersten Blick nach wie vor robust, jedoch deuten andere Indikatoren eine nachlassende wirtschaftliche Dynamilk an. Die Lagerhaltung nimmt ab, die Häfen in Kalifornien sind nicht ausgelastet und die Bestellungen von Lastwagen brechen ein.
Es wird erwartet, dass die die Fed nicht vor Herbst dieses Jahres die Zinsen senken wird. Dem Aktienmarkt macht all das bis dato nichts aus. Laut Bloomberg ist der S&P 500 Index in den vergangenen hundert Jahren nur drei Mal in einem Quartal mehr als zehn Prozent abgestürzt und hat diese Verluste mehr als aufgeholt.
Die Anleger gucken durch die Unsicherheit hindurch und konzentrieren sich auf die am 16. Juli startende Berichtssaison, für die die Erwartungen mit 5,9 Prozent Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal nicht allzu ehrgeizig erscheinen.
Scheinbarer Aufschwung: die US-Arbeitslosenquote im Kontext
Die US-Arbeitslosenquote fiel im Juni unerwartet auf 4,12 Prozent. Dieser Rückgang ist jedoch weniger auf einen Beschäftigungszuwachs als auf eine geringere Erwerbsbeteiligung zurückzuführen: Die Erwerbsbevölkerung schrumpfte um 130.000 Personen, während die Bevölkerung insgesamt um 200.000 zunahm.
Diese Entwicklung setzt einen Trend fort, der bereits im Mai zu beobachten war. Der Rückgang der Arbeitslosenquote ist somit statistisch verzerrt und weniger Ausdruck eines gestärkten Arbeitsmarktes als einer schwindenden Beteiligung. Besonders auffällig ist der Rückgang bei ausländischen Arbeitskräften, der auf das Ende des vorübergehenden Schutzstatus von bis zu 350.000 Venezolanern zurückgeführt wird. Scheiden diese Personen aus dem Arbeitsmarkt aus, werden sie nicht mehr als arbeitslos gezählt, was die Quote statistisch verzerrt.
Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit auf 23 Wochen, was auf strukturelle Schwächen hinweist. Das geringe Wachstum der privaten Beschäftigung um 74.000 sowie die rückläufige Erwerbsquote deuten auf einen stagnierenden Arbeitsmarkt hin. Vor diesem Hintergrund dürfte die US-Notenbank ihre abwartende Haltung beibehalten und eine erste Zinssenkung frühestens im Herbst 2025 vornehmen – vorausgesetzt, die Inflationsentwicklung lässt dies zu.
Kapitalflucht aus den USA: Europa profitiert
Europäische Aktienfonds haben in diesem Jahr bisher mehr als 100 Milliarden US-Dollar angezogen, während US-Fonds Abflüsse von rund 90 Milliarden US-Dollar verzeichneten. Die Gründe:
- Europas Pläne für Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben bieten eine klarere, mehrjährige Planungssicherheit, während politisch getriebene Unsicherheiten aus den USA das Planungsrisiko erhöhen.
- Europäische Vermögenswerte bleiben günstiger als ihre US-amerikanischen Pendants und bieten bei stabilem Wachstum großes Aufwärtspotenzial.
- EU-Behörden stehen unter Druck, die Regulierung zu straffen und private Investitionen zu mobilisieren, was die Unternehmerfreundlichkeit heben sollte.
Deutschland veranschaulicht diese Entwicklung: Die ausländischen Direktinvestitionen erreichten in den ersten vier Monaten des Jahres laut Bundesbank 46 Milliarden Euro – den höchsten Stand seit 2022. Die konsequente Umsetzung versprochener Reformen wird entscheidenden Einfluss darauf haben, ob die Dynamik in Europa erhalten bleibt.
Nun sind das alles Dinge, die bereits geschehen sind. Das sind u. a. die Gründe, weshalb der USD seit Jahresanfang so stark abgewertet hat. Die Frage ist nun, in wie Weit der One Big Beautiful Bill Act seine erwünschte Wirkung entfaltet und alles wieder in die andere Richtung geht. Denn die Börse lebt vom auf und ab.
Was auf jeden Fall positiv wirkt sind die Passagen, die es nicht oder nur abgemildert in das Gesetz geschafft haben. So z. B. die “Strafsteuer” auf Überweisungen ins Ausland (statt 3,5 % nur noch 1 % und ein wesentlich geringerer betroffener Personenkreis) und die abgeschaffte Straftsteuer auf Kapitaleinkünfte für Anleger, welche in “unfairen” Steuerländern sitzen. Beide Punkte wirken positiv für Kapitalflüsse zurück in die USA.
Wir wünschen einen schönen Sonntag.
Montag3
China
Die Industrieproduktion ist im Juni den dritten Monat in Folge geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg auf 49,7 von 49,5 Punkten im Mai. Er blieb damit unter der Marke von 50, ab der Wachstum signalisiert wird.
Deutschland / Preise
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Montag deutsche Inflationsdaten für Juni. Die Teuerungsrate dürfte sich knapp über der von der EZB angestrebten Marke von zwei Prozent einpendeln. Von Reuters befragte Experten gehen davon aus, dass die Inflation im Juni auf dem Vormonatswert von 2,1 Prozent verharrt. Im Mai hatten weiterhin fallende Energiepreise dämpfend auf die Inflation gewirkt, während sich Nahrungsmittel und Dienstleistungen verteuerten.
Japan
Die Industrieproduktion ist im Mai langsamer gestiegen als erwartet. Sie legte im Vergleich zum April um 0,5 Prozent zu, wie aus Daten des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie hervorgeht. Experten hatten einen Anstieg von 3,5 Prozent prognostiziert. Im Juni erwarten die Hersteller laut einer Umfrage des Ministeriums einen saisonbereinigten Produktionsanstieg von 0,3 Prozent, im Juli rechnen sie dann mit einem Rückgang von 0,7 Prozent.
USA / Fed
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nur einen Kandidaten für den Chefposten der US-Notenbank Fed nominieren, der sich zu Zinssenkungen bekennt. “Ich werde jemanden ernennen, der die Zinsen senken will”, sagte Trump am Freitag. Trump forderte eine Senkung des Leitzinses auf ein Prozent. Dieser liegt derzeit in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.
USA / Steuern
Das umstrittene Steuersenkungs- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump hat eine erste Hürde im Senat überwunden. Trotz zweier Gegenstimmen aus den eigenen Reihen schafften es seine Republikaner in der Nacht auf Sonntag, mit 51 zu 49 ein Verfahrensvotum für sich zu entscheiden. Mit der Abstimmung stiegen die Chancen, dass der Kongress als Ganzes das Gesetz wie von Trump gewünscht bis zum 4. Juli – Freitag, dem US-Nationalfeiertag – verabschiedet. Dem parteiunabhängigen Haushaltsbüro des Kongresses zufolge würde das Gesetz in der vom Senat behandelten Fassung die Staatsverschuldung binnen eines Jahrzehnts um 3,3 Billionen Dollar erhöhen.
Zölle
Kanada geht im Handelsstreit auf die USA zu. Die Regierung in Ottawa zog am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Digitalsteuer gegen US-Technologieunternehmen zurück, um die Verhandlungen mit dem Nachbarn voranzubringen. Premierminister Mark Carney und US-Präsident Donald Trump würden die Verhandlungen wieder aufnehmen, um sich bis zum 21. Juli auf ein Abkommen zu verständigen, teilte das kanadische Finanzministerium mit. Am Freitag hatte Trump die Handelsgespräche mit Kanada wegen der Digitalsteuer abrupt beendet.
Berkshire Hathaway
Warren Buffett hat am Freitag Aktien seiner Beteiligungsgesellschaft im Wert von 6 Mrd. USD gespendet. Dies ist seine größte jährliche Spende, seit er vor fast zwei Jahrzehnten damit begann, sein Vermögen zu verschenken. Die Spende von etwa 12,4 Mio. B-Aktien ging an die Gates-Stiftung und vier von seiner Familie geführte Stiftungen.
Deutschland / Fusionen
Das verstärkte Interesse amerikanischer Investoren an Europa schlägt sich bisher nicht in der Zahl der Übernahmen und Börsengänge in Deutschland nieder. Im ersten Halbjahr wurden deutsche Unternehmen für 28,2 Mrd. USD gekauft, wie aus den vierteljährlichen “League Tables” des Börsenbetreibers und Finanzdatenanbieters LSEG hervorgeht. Das Volumen lag damit um 44 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ähnlich aktiv wie im ersten Halbjahr 2023 waren deutsche Konzerne dagegen auf ihren Einkaufstouren im Ausland. Insgesamt waren die heimischen Unternehmen – als Käufer oder als Verkäufer – an Übernahmen im Wert von 54,4 Mrd. USD beteiligt, 24 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Dürr
Der Autozulieferer und Anlagenbauer verkauft sein Umwelttechnikgeschäft. Erwartet wird ein Nettoverkaufserlös von rund 250 Mio. €, wie das Unternehmen mitteilte. Die Prognose für den Nettofinanzstatus zum 31.12.2025 passte der Konzern entsprechend auf minus 250 bis minus 300 Mio. € an. Durch die Veräußerung der Umwelttechnik und den bereits 2024 vollzogenen Verkauf der Agramkow-Gruppe reduziert sich der Konzernumsatz um rund zehn Prozent. Käufer sei eine Tochtergesellschaft der Beteiligungsgesellschaft Stellex Capital Management. Dürr bleibt aber nach eigenen Angaben über eine Rückbeteiligung in Höhe von rund 25 Prozent an der Umwelttechnik beteiligt.
IBM
Konzern-Chef Arvind Krishna stellt die hohen Investitionen der großen Tech-Konzerne in Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) infrage. Er habe sich bewusst für eine vorsichtigere Strategie entschieden, sagte Krishna im Gespräch mit dem Handelsblatt. IBM würde die nötigen Kapazitäten lieber mieten, um flexibel zu bleiben, sagte Krishna. “Meine Meinung ist, dass die Kosten für Inferenz”, also die Nutzung von KI-Modellen, “in fünf Jahren ein Prozent der heutigen Kosten betragen werden”. Andere Firmen planen Rekordausgaben für Rechenzentren und GPU-Halbleiter, die für KI-Dienste wie OpenAIs ChatGPT oder Google Gemini genutzt werden. Allein der Google-Mutterkonzern Alphabet will in diesem Jahr 75 Mrd. USD investieren.
KWS
Der Saatgutkonzern zieht sich aus dem nordamerikanischen Maisgeschäft zurück und verkauft seine Anteile an den dortigen Gemeinschaftsunternehmen sowie Lizenzen für Züchtungsmaterial. Das Transaktionsvolumen beläuft sich für die beiden 50-prozentigen Beteiligungen unter dem Namen AgReliant auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag, wie das Unternehmen mitteilte. Für die Lizenzen erhalte KWS zusätzlich einen mittleren zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag. Käufer sei der Pflanzengenetik-Spezialist GDM mit Sitz in Buenos Aires.
Nvidia
Führungskräfte des Chipherstellers haben einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr Aktien im Wert von über 1 mrd. USD verkauft und damit vom starken Anlegerinteresse an Künstlicher Intelligenz (KI) profitiert. Mehr als die Hälfte davon sei allein in diesem Monat veräußert worden, als der Aktienkurs des Chip-Designers aus Kalifornien ein Allzeithoch erreichte, berichtete die “Financial Times”.
Oetker
Vor dreieinhalb Jahren haben sich die Brüder Alfred und Ferdinand Oetker vom Familienkonzern gelöst. Sie wollen international weiter zukaufen, auch wenn sie nun weniger Geld dafür haben. “Wir wollen in unseren relevanten Märkten schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Wir wollen internationaler werden. Und: Wir wollen nachhaltiger und innovativer werden. Das Wachstum soll vornehmlich aus Innovationen kommen – ergänzt durch Akquisitionen”, sagte Alfred Oetker im Interview mit dem Handelsblatt. Die Oetker Collection KG wurde 2021 von Alfred und Ferdinand Oetker gegründet und zu den Geschäftsbereichen gehören unter anderem Sekt, Wein und Spirituosen unter dem Namen Henkell Freixenet sowie Back- und Konditoreibedarf mit der Martin-Braun-Gruppe.
Porsche
Der Sportwagenbauer denkt laut Insidern über einen Verkauf seiner IT- und Managementberatung MHP nach. Im Gespräch ist sowohl ein Teil- als auch ein Komplettverkauf. Zwei mit dem Vorgang vertraute Personen nennen eine mögliche Bewertung von mehr als 1 Mrd. € für das gesamte Unternehmen. Der Prozess sei noch in einem frühen Stadium, ein Mandat sei bislang nicht vergeben worden. Als möglicher Berater gilt Lazard – die Investmentbank war bereits 2022 beim Porsche-Börsengang im Einsatz. Porsche erklärte, man äußere sich nicht zu vertraulichen Vorgängen, prüfe aber “kontinuierlich potenzielle Optimierungen für seine Beteiligungen”.
RTL Group
In Deutschland sorgte das Medienunternehmen für einen Paukenschlag mit der Übernahme des Pay-TV-Senders Sky Deutschland. Der RTL-Kurs schnellte an der MDax-Spitze letztlich um mehr als 16 Prozent nach oben. Dies sorgte für Fantasie im Streaming-Bereich. Laut Mitteilung des Großaktionärs Bertelsmann schließt der Medienkonzern mit künftig rund 11,5 Mio. zahlenden Streaming-Abonnenten in Deutschland zu den großen US-Wettbewerbern auf.
Dienstag4
Deutschland / Arbeitsmarkt
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legt die Arbeitslosenzahlen für Juni vor. Experten erwarten aufgrund der Konjunkturschwäche keine Besserung. Seit über zwei Jahren steigt die Arbeitslosigkeit, abgesehen von jahreszeitlichen Schwankungen. Im Mai war die Arbeitslosenzahl kaum merklich auf 2,919 Millionen zurückgegangen. Die BA geht von weiter steigender Arbeitslosigkeit im Sommer aus.
Europa / Dänemark
Dänemark übernimmt am 1. Juli die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft von Polen. Die Ratspräsidentschaft hat zwar kein Initiativrecht innerhalb der EU, kann aber bestimmte Themen vorantreiben und damit die EU-Diskussionen prägen. Dänemark gehört zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine und praktiziert zudem eine restriktive Asylpolitik. Die Europabegeisterung in dem skandinavischen Land ist zuletzt gestiegen – auch wegen der Besitzansprüche von US-Präsident Donald Trump auf Grönland, ein politisch selbstständiger Teil Dänemarks.
Europa / Ukraine
Die EU und die Ukraine haben eine vorläufige Einigung für den Agrarhandel erzielt. Damit soll das Freihandelsabkommen zwischen beiden Seiten angepasst werden, teilte die Europäische Kommission mit. Die Vereinbarung sieht vor, den EU-Markt für bestimmte ukrainische Produkte wie etwa fermentierte Milch oder Traubensaft vollständig zu öffnen. Für Butter, Magermilchpulver, Gluten, Hafer und Gerstengrütze gibt es Quoten, die aber auf den höchsten Stand der vergangenen Jahre angehoben werden. Bei sensibleren Gütern – von Zucker, Geflügel, Eiern über Weizen bis hin zu Mais und Honig – bleiben die Quotenerhöhungen der EU begrenzt. Für andere Fleischsorten wurden keine zusätzlichen Mengen zugelassen.
Japan
Die Stimmung unter Japans großen Herstellerfirmen hat sich in den drei Monaten bis Juni unerwartet verbessert. Dies zeigt die am Dienstag veröffentlichte “TANKAN”-Umfrage der Zentralbank. Der Hauptindex, der die Geschäftszuversicht großer Hersteller misst, lag im Juni bei plus 13 Punkten nach plus zwölf im März. An den Märkten wurde im Schnitt mit plus zehn Zählern gerechnet.
Japans Fertigungssektor ist im Juni zum ersten Mal seit 13 Monaten gewachsen, angeführt von einem Aufschwung bei der Produktion. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten endgültigen Einkaufsmanagerindex der au Jibun Bank hervor. Er stieg im Juni auf 50,1 von 49,4 Punkten im Mai.
USA / Syrien
US-Präsident Donald Trump hat die im Mai angekündigte Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien per Verordnung in Kraft gesetzt. Der Schritt ermöglicht ein Ende der Isolierung des Landes vom internationalen Finanzsystem. Die meisten Syrer hoffen, dass die Entscheidung den Weg für ein stärkeres Engagement der im Land tätigen humanitären Organisationen ebnet und ausländische Investitionen und Handel beim Wiederaufbau des Landes fördert.
USA / Steuergesetzt
Im US-Senat ist es weiterhin unklar, wann über das von Präsident Donald Trump geforderte Steuer- und Ausgabengesetz abgestimmt wird. Auch nach mehreren Stunden war in der Kongresskammer noch nicht absehbar, wann die vorangestellte Marathonsitzung über etliche Änderungsanträge ein Ende finden würde. Ob Trumps umstrittene Haushaltspläne die nötige Mehrheit erhalten, blieb unklar. Trump hat den 04.07. als Frist für eine Verabschiedung gesetzt. Sein einstiger Vertrauter Elon Musk übte erneut scharfe Kritik an dem Vorhaben.
Zölle
Die Europäische Union ist einem Medienbericht zufolge offen für ein Handelsabkommen mit den USA, das einen allgemeinen Zoll von zehn Prozent auf viele ihrer Exporte vorsehen würde. Im Gegenzug verlangt die EU Zusagen zur Senkung der Zölle in Schlüsselbranchen wie Pharmazeutika, Alkohol, Halbleitern und Verkehrsflugzeugen, wie die Agentur “Bloomberg” unter Berufung auf Insider berichtet. Zudem dränge die EU darauf, die US-Zölle auf Autos von 25 Prozent sowie auf Stahl und Aluminium von 50 Prozent durch Quoten und Ausnahmen zu lockern.
Apple
Der Konzern ist mit dem Versuch gescheitert, eine weitreichende Wettbewerbsklage des US-Justizministeriums abzuwehren. Ein Richter in Newark im US-Bundesstaat New Jersey lehnte am Montag einen entsprechenden Antrag des iPhone-Herstellers ab. Damit kann das Verfahren fortgesetzt werden, in dem Apple vorgeworfen wird, den US-Markt für Smartphones unrechtmäßig zu beherrschen. Dem Konzern droht nun ein jahrelanger Rechtsstreit mit den Wettbewerbsbehörden.
Bayer
Die Aktien schlossen 5,3 Prozent leichter. Der Supreme Court hat die US-Regierung um eine Einschätzung im Fall John Durnell gebeten. Diesem wurde eine Entschädigung über 1,25 Mio. USD von einem US-Gericht zugesprochen, nachdem er angeblich wegen der Verwendung des Herbizids Roundup erkrankt war. Gegen das Urteil hatte Bayer vor dem Supreme Court Einspruch eingelegt. Mit dem Verweis auf die US-Regierung ist unklar, ob das Oberste Gericht den Fall überhaupt annehmen wird. Das ist nach Einschätzung aus dem Handel insofern signifikant, weil der Supreme Court als unternehmensfreundlich gelten.
Mittwoch5
Ägypten
Ein Ölbohrschiff ist nach Angaben des ägyptischen Erdölministeriums im Golf von Suez gekentert. Die Behörden hätten einen entsprechenden Bericht der Öl- und Gasproduktionsfirma Offshore Shukheir Oil Company (Osoco) erhalten. Demnach habe sich das Schiff mit dem Namen “Adam Marine 12” in Gabal El-Zeit im Roten Meer befunden, einem Gebiet etwa 300 km südlich des Suezkanals. Die Region ist eines der bekanntesten Ölfördergebiete Ägyptens im Roten Meer. Der Vorfall werde voraussichtlich keine Störungen für die Schifffahrt im Kanal verursachen.
Deutschland / Koalition
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition kommen am frühen Abend in Berlin zusammen, um über einige Streitpunkte zu sprechen. Auf der Tagesordnung steht etwa die Stromsteuer, die anders als eigentlich geplant nicht für Privatverbraucher gestrichen werden soll. Zudem dürfte es um das Bürgergeld, die geplante Ausweitung der Mütterrente, eine Reform der Schuldenbremse und den Umgang mit der AfD gehen. Ein ungeklärtes Thema ist auch, ob eine Wehrpflicht bereits im Gesetz verankert werden soll – für den Fall, dass die Bundeswehr nicht genügend Personal hat.
Europa
Die Arbeitslosenquote im Euro-Raum dürfte sich auf niedrigem Niveau weiter einpendeln. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich die Quote im Mai auf dem Vormonatswert von 6,2 Prozent stabilisiert hat. EZB-Chefin Christine Lagarde hatte den “starken Arbeitsmarkt” jüngst als einen der Faktoren herausgehoben, die zur Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft in Zeiten des Handelskonflikts mit den USA beitragen.
Europa / Klima
Die Europäische Kommission will einen konkreten Gesetzesvorschlag vorstellen, wie stark die EU den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bis zum Jahr 2040 verringern soll. Als Klimaziel wird eine Reduzierung um 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 erwartet. Dies soll als verbindliches Ziel auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität 2050 verankert werden. Den Mitgliedstaaten bleibt aber voraussichtlich viel Freiraum bei der Umsetzung. Bis zu drei Prozentpunkte des 90-Prozent-Ziels müssen wohl nicht in der EU erbracht werden, sondern können durch Maßnahmen zur Kohlendioxid-Verringerung im Ausland erfüllt werden. Als Beispiel wird in Entwürfen der EU-Kommission die Wiederaufforstung von Wäldern in Brasilien genannt.
Nahost
US-Präsident Donald Trump vermeldet Fortschritte bei seinen Bemühungen um eine Feuerpause im Gazastreifen. Israel habe den “Bedingungen zur Finalisierung” einer 60-tägigen Waffenruhe zugestimmt, teilte Trump mit. “Während dieser Zeit werden wir mit allen Parteien daran arbeiten, den Krieg zu beenden.” Vertreter Katars und Ägyptens würden “diesen endgültigen Vorschlag” der Hamas übermitteln. “Ich hoffe zum Wohl des Nahen Ostens, dass die Hamas dieses Angebot annimmt, denn es wird nicht besser werden – ES WIRD NUR SCHLIMMER.”
Türkei
Im jahrzehntelangen Konflikt zwischen der Türkei und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK steht die Entwaffnung der Miliz offenbar unmittelbar bevor. Die PKK könnte binnen Tagen mit der Übergabe ihrer Waffen beginnen, sagte ein Sprecher der türkischen Regierungspartei AKP. “Wir haben jetzt ein Stadium erreicht, in dem es sich um Tage handeln könnte.” Die kommenden Tage seien “extrem wichtig für eine von Terrorismus befreite Türkei.” Die PKK, die seit mehr als vier Jahrzehnten einen blutigen Konflikt mit dem türkischen Staat führt, hatte im Mai beschlossen, sich aufzulösen und den bewaffneten Kampf zu beenden.
Ukraine
Das US-Verteidigungsministerium hat Insidern zufolge die Lieferung von Flugabwehrraketen und anderen Präzisionswaffen an die Ukraine zum Teil ausgesetzt. Grund seien Bedenken, dass die amerikanischen Bestände zu niedrig seien, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen.
USA / FED
US-Notenbankchef Jerome Powell bleibt seiner vorsichtigen geldpolitischen Linie treu und hält zugleich die Hoffnung auf Zinssenkungen wach. Der oberste US-Währungshüter sagte auf dem Zentralbankforum der EZB im portugiesischen Sintra, er könne nicht sagen, ob es zu früh sei, eine Zinssenkung im Juli zu erwägen. Die Entscheidung werde von den wirtschaftlichen Daten abhängen. Allerdings gelte es grundsätzlich, abzuwarten und mehr Erkenntnisse über die Folgen der US-Zollpolitik auf die Inflation zu sammeln.
USA / Steuern
Der US-Senat hat dem von Präsident Donald Trump geforderten Steuer- und Ausgabengesetz zugestimmt. Vizepräsident JD Vance gab die entscheidende Stimme ab. Nun muss es wegen der vorherigen Änderungen noch einmal zurück ins Repräsentantenhaus. Dort soll man sich diesen Mittwoch damit befassen.
Astrazeneca
Das wertvollste Unternehmen an der Londoner Börse, erwägt nach einem Bericht der “Times” einen Wechsel an die New Yorker Börse.
BayWa
Der angeschlagene Agrar- und Baustoffhändler will sich von seinen Aktionären bis zum Herbst die nötigen gut 200 Mio. € an frischem Eigenkapital für seine Sanierung beschaffen. Der Vorstand gab den Startschuss für eine Kapitalerhöhung, mit der das Grundkapital verdreifacht werden soll, wie die BayWa mitteilte. Die ersten 125 Mio. € sollen vorab wie vereinbart von den beiden Ankeraktionären aus dem Genossenschaftssektor, der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und der österreichischen Raiffeisen Agrar Invest, kommen.
Deutsche Bahn
Kunden der Bahn müssen sich nach Einschätzung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG noch in diesem Jahr auf eine erhebliche Preiserhöhung einstellen. Es drohten “schon in diesem Jahr historische Preissteigerungen von deutlich mehr als zehn Prozent”, zitierte “Bild” den EVG-Vorsitzenden Martin Burkert.
RWE
Finanzchef Michael Müller sieht keinen Abschreibungsbedarf für auf Eis gelegte Projekte in den USA. “Unsere Projekte sind in einer sehr frühen Phase. Wir haben uns nur Flächen gesichert und Entwicklungsarbeiten für die Projekte gestartet”, sagte er der “BörsenZeitung”. “Wir sind von der Werthaltigkeit der Projekte überzeugt und sehen keine Abschreibungen.”
Stellantis
Dem Autobauer drohen wegen der strengen CO2-Vorgaben der EU Werksschließungen. Ohne deutliche Änderungen der regulatorischen Lage bis zum Jahresende müsse das Unternehmen “harte Entscheidungen” treffen, sagte Europachef Jean-Philippe Imparato in Rom. Der französisch-italienische Konzern sei sonst in “zwei bis drei Jahren” Strafzahlungen von bis zu 2,5 Mrd. € ausgesetzt, da die Ziele für die Branche immer noch unerreichbar seien. Die EU-Vorschriften sehen hohe Strafen für Hersteller vor, die die Emissionsziele für ihre Fahrzeugflotten nicht erreichen.
Donnerstag6
Deutschland / China
Bundesaußenminister Johann Wadephul empfängt seinen chinesischen Kollegen Wang Yi in Berlin. Themen dürften neben der bilateralen Zusammenarbeit auch der russische Krieg gegen die Ukraine und das iranische Atomprogramm sein. Wang Yi, der höchste chinesische Diplomat, wird auch Kanzler Friedrich Merz treffen.
USA / Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt in den USA dürfte sich zuletzt abgekühlt haben. Von Reuters befragte Experten stellen sich im Mittel darauf ein, dass die Zahl der neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Juni nur noch um 110.000 gestiegen ist. Im Mai lag der Zuwachs noch bei 139.000. Bei der Arbeitslosenquote wird ein leichter Anstieg auf 4,3 Prozent erwartet. Die US-Notenbank achtet stark auf diese Daten, da sie neben Preisstabilität auch Vollbeschäftigung fördern soll. Sie hat den Leitzins dieses Jahr noch nicht angetastet – sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump, der die unabhängige Zentralbank zu Zinssenkungen drängt.
Continental
Der Autozulieferer spürt den starken Euro. Dieser habe im zweiten Quartal in allen drei Sparten Auswirkungen auf den Umsatz gehabt, teilte der Dax-Konzern zu seinem Pre-Close-Call mit Analysten mit. Vor allem im Reifengeschäft dürfte auch die Gewinnmarge beeinträchtigt sein. Dazu kämen die höheren Zölle in den USA. Zwar habe Continental Gegenmaßnahmen eingeleitet, doch diese kämen erst seit der zweiten Junihälfte zum Tragen. Die bereinigte Gewinnmarge im Reifengeschäft liege damit am unteren Ende der zuletzt gekappten Prognose.
Commerzbank
Im Ringen um die Commerzbank ist Unicredit-Chef Andrea Orcel bei der Bundesregierung erneut abgeblitzt. Aus dem Finanzministerium wurde der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) Orcel vor zwei Tagen auf dessen Brief vom 18. Juni geantwortet habe. Darin habe Klingbeil erneut das große Interesse der Bundesregierung an einer Eigenständigkeit der Commerzbank betont. Orcel sei an den Commerzbank-Vorstand verwiesen worden. In Regierungskreisen hieß es, dass man keine substanziell neuen Angebote der Unicredit sehe.
Siemens
und US-Entwickler von Chipdesignsoftware haben die Genehmigung erhalten, ihre Exportbeschränkungen für China aufzuheben. Die beiden weltgrößten Entwickler von Software für die Elektronikentwicklung (EDA), Synopsys und Cadence Design Systems, teilten mit, sie würden den Zugang zu ihrer Software und Technologie für Kunden in China wiederherstellen. Siemens erklärte, vom US-Handelsminisiterium informiert worden zu sein, dass die Exportkontrollbeschränkungen für EDA-Software und -Technologie an Kunden in China nicht mehr bestehen. Das Bureau of Industry and Security des US-Handelsministeriums, das für die Durchsetzung der Exportkontrollen zuständig ist, hatte im Mai Briefe an einige der führenden Hersteller von EDA-Software geschickt und sie aufgefordert, die Lieferungen an chinesische Kunden einzustellen.
Deutsche Autoindustrie
Die Aktien der deutschen Autobauer legten nach US-Absatzzahlen für das zweite Quartal zu. Als Dax-Spitzenreiter gewannen BMW 5,0 Prozent, Mercedes-Benz stiegen um 2,8 Prozent und Volkswagen 1,9 Prozent. Für die Sportwagentochter Porsche AG ging es um 2,2 Prozent nach oben.
Freitag7
Deutschland
Die deutsche Industrie dürfte im Mai weniger Aufträge eingesammelt haben. Die von Reuters befragten Experten rechnen mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent zum Vormonat. Der angeschlagene Sektor hatte wegen der anziehenden Binnennachfrage im April überraschend mehr Aufträge an Land gezogen. Das Neugeschäft wuchs um 0,6 Prozent.
USA / Haushalt
Der US-Kongress hat das umstrittene Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Donald Trump nach einer tagelangen Hängepartie verabschiedet. Das Repräsentantenhaus nahm am Donnerstag eine Vorlage des Senats mit 218 zu 214 Stimmen an. Trump kündigte an, das Gesetz am heutigen Nationalfeiertag in Washington per Unterschrift in Kraft zu setzen. Das Paket steht zum einen wegen der erwarteten Belastungen für den US-Haushalt in der Kritik. Unabhängige Experten des Kongresses schätzen, dass der Schuldenberg der USA durch Trumps Vorhaben innerhalb von zehn Jahren um etwa 3,4 Billionen Dollar zusätzlich anwachsen dürfte. Außerdem ist es wegen der vorgesehenen drastischen Kürzungen bei den Sozialleistungen umstritten.
USA / Zölle
US-Präsident Donald Trump will die einzelnen Länder in Kürze darüber informieren, mit welchen Zollsätzen sie auf ihre Exporte in die USA konkret rechnen müssen. Seine Regierung werde voraussichtlich diesen Freitag damit beginnen, Briefe mit den entsprechenden Informationen zu verschicken, sagte Trump. Finanzminister Scott Bessent sagte zu Bloomberg Television, er gehe davon aus, dass etwa 100 Länder einen Mindestzoll von zehn Prozent auferlegt bekommen.
Borussia Dortmund
Der Offensivakteur Jamie Gittens steht nach Angaben des Bundesligisten vor einem Wechsel zum englischen Erstligisten FC Chelsea. Darauf einigten sich demnach alle beteiligten Parteien. Die vertraglichen Details seien noch abzuwickeln.
Commerzbank
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lehnt eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit trotz Zusagen zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Filialen ab. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke machte nach einem Bericht des “Handelsblatt” in einem Brief an Unicredit-Chef Andrea Orcel deutlich, dass er Zweifel an dessen Versprechen hat. “Unsere Bedenken als Gewerkschaft Verdi in Bezug auf eine mögliche Fusion der beiden Institute wurden durch Ihr Schreiben nicht ausgeräumt”, zitiert die Zeitung aus dem Brief, der ihr vorliegt. Werneke reagierte damit auf ein Schreiben von Orcel an Bundeskanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil.
DHL
Finanzchefin Melanie Kreis erteilt der Forderung von Investoren eine Absage, das ehemalige Kerngeschäft mit Briefen und Paketen von dem Logistikkonzern abzuspalten. “Unser Vorstandsteam hat immer wieder klar gesagt, dass der Bereich Post & Paket Deutschland ein wichtiges Familienmitglied ist und bleiben wird”, sagte Kreis der “Börsen-Zeitung”
Kapitalmärkte
| Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
| DAX | 23.793,84 | – 1,00 % |
| EuroStoxx50 | 5.290,70 | – 0,78 % |
| S&P500 | 6.243,50 | 1,13 % |
| NASDAQ100 | 22.866,97 | 1,48 % |
| MSCI Emerging Markets | 1.233,27 | 0,42 % |
| MSCI World | 4.038,33 | 0,96 % |
Rohstoffe
| Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
| Gold | 3.334,42 $/oz. | 1,86 % |
| Brent (Öl) | 69,22 $/bbl. | 2,25 % |
Zinsen
| Geldmarkt | Zins p. a. |
| EZB Einlagensatz | 2,00 % |
| 3-M-Euribor | 1,94 % |
| FED-Leitzins | 4,50 % |
| Tagesgeldsatz Japan | 0,48 % |
| Tagesgeldsatz UK | 4,22 % |
| Rentenmarkt | Rendite p. a. |
| 5J Bund | 2,18 % |
| 10J Bund | 2,62 % |
| 10J US-Treasury | 4,28 % |
| 10J JGB (Japan) | 1,41 % |
| 10J Gilts (UK) | 4,61 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1708 USD.
Jobbericht aus den USA gibt Rückenwind
Der Dax hat am Donnerstag nach dem Arbeitsmarktbericht aus den USA im Plus geschlossen. Musste der Leitindex zur Mittagszeit noch um die Gewinnschwelle ringen, kam am Nachmittag etwas Rückenwind aus den Vereinigten Staaten, wo die Wirtschaft im Juni mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet. Der deutsche Leitindex ging 0,61 Prozent höher bei 23.934,13 Punkten aus dem Handel. Er knüpfte damit nach schwächerem Wochenstart an seine Stabilisierung vom Vortag an. In der zweiten deutschen Börsenreihe kam der MDax auf einen Anstieg um 0,31 Prozent auf 30.388,15 Punkte.
Die US-Aktienmärkte haben nach der Bekanntgabe überraschend positiver Arbeitsmarktdaten ihren Rekordkurs fortgesetzt. So erklomm der marktbreite S&P 500 am Donnerstag eine weitere Höchstmarke und gewann am Ende des verkürzten Handelstags 0,83 Prozent auf 6.279,35 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,99 Prozent auf 22.866,97 Punkteaufwärts. Auch er hatte im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht. Der Dow Jones Industrial hingegen ist noch ein kleines Stück von einem Höchststand entfernt. Der Leitindex stieg um 0,77 Prozent auf 44.828,53 Punkte. Damit beendete der Dow die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche mit einem Plus von 2,3 Prozent. Am Freitag bleiben die US-Börsen wegen des “Independence Day” geschlossen.
Im Juni hatte die US-Wirtschaft mehr neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,1 Prozent, während Volkswirte im Schnitt mit einem Anstieg auf 4,3 Prozent gerechnet hatten. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen etwas weniger als prognostiziert. Zudem hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA – gemessen am ISM-Einkaufsmanagerindex – im Juni etwas stärker auf als gedacht.
Von einer Rekordjagd wie am Vorabend an der Wall Street ist am Freitag an den asiatischen Börsen nichts zu spüren. Die Börsen der Region zeigen sich uneinheitlich mit einigen Ausreißern nach unten. Denn US-Präsident Donald Trump erinnerte noch einmal an die am 9. Juli ablaufende Schonfrist in Sachen Zölle. Laut Trump könnte seine Regierung bereits ab Freitag damit beginnen, Handelspartner per Brief über die künftige Höhe der zu entrichtenden Importzölle zu informieren, die dann ab 9. Juli gelten sollen. Im Handel beklagt man die steigende Ungewissheit, wie es bei den globalen und reziproken Zöllen weitergehe. Die zuletzt überzeugenden US-Konjunkturdaten bewiesen, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin in einem robusten Zustand befinde.
Dieser Umstand könnte Trump eher noch in seiner Zollpolitik bestärken, so die Befürchtung am Markt. In Südkorea scheint die Sorge über den US-Handel besonders ausgeprägt zu sein, denn der Kospi dreht nach einem Start im Plus nun scharf nach unten ab – der Leitindex büßt 1,5 Prozent ein. Auch in Hongkong geht es mit einem Abschlag von 0,6 Prozent bergab, die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone haben offenbar erneut die lokale Währung gestützt. Auf dem chinesischen Festland beweisen die Börsen einmal mehr ihr Eigenleben, der Schanghai-Composite steigt um 0,4 Prozent. Selbst in Australien folgt der S&P/ASX-200 mit unveränderter Tendenz den festen US-Börsen nicht. In Japan trat Premierminister Shigeru Ishiba dem Eindruck entgegen, dass es bei den Verhandlungen mit den USA über ein Handelsabkommen kaum Fortschritte gebe. Der Nikkei-225 dreht 0,1 Prozent auf 39.736 Punkte ins Minus und zeigt sich damit eher unauffällig.
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3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 30.06.2025
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 01.07.2025
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