Marktreporting KW 50

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

mal wieder geht es um den lieben Zins. Die EZB hatte gestern verkündet den EZB-Einlagenzins um weitere 0,25 % zu senken. Damit liegt er nur noch bei 3 %.

Auch der 3-Monats-Euribor, also der Interbankenzins für 3 Monats-Gelder ist nur noch bei 2,88 % – was einem Rückgang von ca. 1 % seit ca. einem Jahr bedeutet.

Die Zinssätze “normalisieren” sich also langsam wieder. Immerhin ging es von Negativzinsen (-0,5% im September 2019) über eine regelrechte Zinsexplosion auf bis zu 4 % (September 2023). Die Schwankungsbreite lässt hier auch im Zinsmarkt grüßen.

Damit sieht sich die EZB auf der Zielgerade im Kampf gegen die Inflation. Das machten die Notenbanker rund um EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr durch die genannte Zinssenkung, eine veränderte Kommunikation und vorsichtigere Prognosen deutlich. Lagarde betonte jedoch, dass ihre Mission „noch nicht erfüllt“ sei, dennoch sehe sie sich und ihre Kollegen aber „wirklich auf dem Weg“, die Inflationsrate auf das Stabilitätsziel von zwei Prozent zu drücken. 

Sinkende Zinsen sind wiederum gut für das Immobiliengeschäft. Bei den aktuellen Bauzinsen ist das aktuelle Szenario zwar eingepreist, allerdings sollte es dadurch in nächster Zeit zu keinen größeren Zinsschwankungen kommen. Damit ist das Thema “Unsicherheit”, was gerade Immobilieninvestoren nicht gerade lieben, vom Tisch.

Damit steigt das Interesse privater Investoren an Wohnimmobilien langsam wieder. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) formuliert die Entwicklung in ihrem aktuellen Marktausblick für Wohnimmobilien so: „Der gewerbliche Markt hinkt zwar erwartungsgemäß hinterher, sendet aber ebenfalls Zeichen einer gewissen Belebung.“  

Nicht zuletzt sorgt eine Reihe von Meldungen über größere Transaktionen börsennotierter Immobilienunternehmen dafür, dass die Experten der Bank ein wenig optimistischer nach vorne blicken. 

Nach dem starken Zinsanstieg in den Jahren 2022 und 2023 waren Kapitalanleger nahezu komplett vom Immobilienmarkt verschwunden. Dafür hatten Finanzierungszinsen in der Spitze von mehr als vier Prozent gesorgt und zunächst noch hohe Immobilienpreise. Das hatte jede Renditerechnung hinfällig gemacht. 

Nach den deutlichen Abwertungen der vergangenen Jahre beobachtet Michael Schlatterer, zuständig für das Immobilienbewertungsgeschäft bei CBRE jedoch nun, dass die Buchwerte der Immobilien in den Bilanzen und die Kaufpreise langsam wieder zusammenfinden. „Das ist für uns ein Indiz, dass wir im kommenden Jahr von stabilen bis leicht steigende Preisen ausgehen können“, erwartet er. 

Es greift mal wieder die Regression zum Mittelwert – nach Extremwerten kommt alles wieder auf die Durchschnittswerte zurück!

Wir wünsche einen schönen Sonntag!

Ihre Finanzboutique

Wochenüberblick
 

Montag3

Eurozone
Die Finanzminister der Euro-Zone treffen sich ab Montag in Brüssel und beraten über die Haushaltsplanung und Empfehlungen für 2025. Deutschland wird dabei erstmals vom neuen Finanzminister Jörg Kukies vertreten, der sich auch vor der Presse äußern dürfte. Überschattet wird das Treffen von den Haushaltskrisen in Frankreich und Deutschland, die in den beiden größten Volkswirtschaften der Euro-Zone die Regierungen gesprengt haben.

Südkorea
Die politische Krise im Land spitzt sich zu: Der frühere südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun wurde am Sonntag im Zusammenhang mit der vorübergehenden Ausrufung des Kriegsrechts durch den Präsidenten verhaftet. Der Agentur Yonhap zufolge ermitteln die Behörden auch gegen Präsident Yoon Suk Yeol. Vor dem Parlament in Seoul protestierten am Sonntag Tausende Menschen. Sie forderten die Verhaftung Yoons und ein Amtsenthebungsverfahren.

Syrien
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad herrscht auf den Straßen von Damaskus Freude, aber auch Ungewissheit über den weiteren Weg des vom Bürgerkrieg gezeichneten Landes. “Die Zukunft gehört uns”, sagte zwar Rebellenkommandeur Abu Mohammed al-Golani am Sonntag im syrischen Fernsehen. Es gibt unter anderem mit dem Iran, Russland, der Türkei, Israel, den USA, den Kurden und anderen Rebellen-Gruppen aber noch zahlreiche andere Parteien mit Interessen in Syrien und der Region. Das schürt Sorgen vor neuer Instabilität. Assad selbst befindet sich inzwischen in Moskau. Russland habe ihm und seiner Familie aus humanitären Gründen Asyl gewährt, berichteten russische Agenturen unter Berufung auf einen Vertreter des russischen Präsidialamts. Deutschland will nach Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Neuordnung von Syrien helfen. “Gemeinsam mit internationalen Partnern und auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen wird Deutschland dazu seinen Beitrag leisten.”

Ukraine
Nach der Forderung des kommenden US-Präsidenten Donald Trump nach einem sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine hat das Land Bedingungen gestellt. “Wenn wir über einen wirksamen Frieden mit Russland sprechen, müssen wir zuallererst über wirksame Garantien für den Frieden sprechen”, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Der Krieg könne nicht einfach “mit einem Stück Papier und ein paar Unterschriften beendet werden”. Ein Kreml-Sprecher sagte, Russland sei zu Gesprächen bereit – aber Grundlage seien ukrainische Gebietsabtretungen an Russland.

USA
Der kommende US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, während seiner vierjährigen Amtszeit alle illegal in den USA lebenden Einwanderer abzuschieben. “Ich denke, man muss es tun”, sagte Trump dem Sender NBC auf eine entsprechende Frage. Das US-Heimatschutzministerium schätzt, dass sich Anfang 2022 etwa elf Millionen Einwanderer illegal in den USA aufhielten. Inzwischen dürften es noch mehr sein. Trump sagte zudem, er wolle versuchen, das Recht abzuschaffen, das jedem in den USA Geborenem die US-Staatsbürgerschaft garantiert.

Allianz
Die Gespräche zwischen dem Versicherer und dem französischen Vermögensverwalter Amundi über eine Partnerschaft mit Allianz Global Investors (AllianzGI) liegen einem Insider zufolge auf Eis. Die beiden Unternehmen hätten seit einigen Monaten immer wieder über ein Zusammengehen von Amundi mit der deutlich kleineren AllianzGI gesprochen, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Wochenende der Nachrichtenagentur Reuters. Man habe sich aber nicht auf eine Struktur einigen können. Das hatte zuvor auch die “Financial Times” berichtet. Ob die Verhandlungen später wieder aufgenommen werden könnten, sei offen.

Oracle
Bei den Quartalsergebnissen, die der SAP-Rivale am Montag veröffentlicht, richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die Entwicklung des Cloud-Geschäfts. Dank des weltweit wachsenden Bedarfs an Rechenkapazitäten ist diese Sparte der Wachstumstreiber für Oracle. Analysten erwarten für den gesamten Konzern einen Quartalsumsatz von 14,11 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 1,48 Dollar je Aktie.

RWE
Der Energiekonzern will 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen. Daran hält Vorstandschef Markus Krebber auch angesichts der Wahl von Donald Trump, deutscher Bürokratie und hoher Kosten fest. “Das ist, was nachgefragt wird. Und es ist das, was wettbewerbsfähig ist. Die Energiewende ist der richtige Weg”, sagte Krebber dem “Handelsblatt”.

Unicredit
Die italienische Großbank zeigt sich bei ihrem unerwünschten Übernahmeversuch der kleineren heimischen Rivalin Banco unbeeindruckt von der gestärkten Position der BPM-Anteilseignerin Credit Agricole. “Die gestrige Nachricht über die Erhöhung des Anteils von Credit Agricole an BPM ändert nichts für UniCredit”, schrieb ein Unicredit-Sprecher am Samstag auf LinkedIn. “Wir waren immer bereit, mit CA zu verhandeln, da dies unabhängig von der Höhe ihrer Beteiligung notwendig gewesen wäre.”

Volkswagen
Die Gewerkschaft IG Metall will im Tarifstreit mit Volkswagen den Druck durch längere Warnstreiks am Montag erhöhen. In neun deutschen VW-Werken werde die Schichtarbeit vier Stunden früher beendet, kündigte die IG Metall an. In Wolfsburg gehen am Montag die Gespräche der Tarifparteien weiter. VW fordert Lohnkürzungen und droht mit Entlassungen und Fabrikschließungen – IG Metall und Betriebsrat wollen das verhindern. Es werde sich entscheiden, ob ein Kompromiss gelinge oder es in dem Konflikt zur Eskalation komme, hatte Betriebsratschefin Daniela Cavallo erklärt. Zuletzt waren die Fronten verhärtet.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Autobauer aufgefordert, auf die Schließung von Werken zu verzichten. “Die Schließung von Standorten wäre nicht der richtige Weg”, sagte er der Funke Mediengruppe. “Gerade weil Fehlentscheidungen des Managements zu der schwierigen Situation beigetragen haben, wäre das nicht in Ordnung.” Scholz sagte zudem, es sei weiterhin richtig, den technologischen Umbruch entschlossen voranzutreiben und auf Elektromobilität zu setzen.

Dienstag4

FRANKREICH
Präsident Emmanuel Macron hat vor dem Hintergrund der Suche nach einem neuen Regierungschef zu einem Parteientreffen geladen. Teilnehmen sollten um 14.00 Uhr alle Parteien, die bereit seien, im Zuge der Regierungsbildung Kompromisse einzugehen, hieß es in einer Erklärung des Präsidialamts. Einem Insider aus dem Umfeld des Präsidenten zufolge wollten weder die rechtsnationale Rassemblement National noch die Linken eine Einladung annehmen.

DEUTSCHLAND/PREISE
Die deutsche Inflationsrate ist im November wohl den zweiten Monat in Folge gestiegen. Waren und Dienstleistungen dürften sich um durchschnittlich 2,2 Prozent zum Vorjahresmonat verteuern. Im Oktober war die Teuerungsrate auf 2,0 Prozent geklettert, nachdem sie im September mit 1,6 Prozent noch auf den tiefsten Stand seit über dreieinhalb Jahren gefallen war. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht seine endgültigen Daten zur Entwicklung im November.

VOLKSWAGEN
Im VW-Tarifkonflikt ist die vierte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Volkswagen-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel sagte nach etwa siebenstündigen Gesprächen, beide Seiten seien noch weit von einer tragfähigen Lösung entfernt. Er sprach zugleich von konstruktiven Gesprächen zu allen Forderungen in der laufenden Tarifrunde. IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger sprach ebenfalls von einem konstruktiven Klima in den Verhandlungen. Erstmals sei der Vorschlag der Arbeitnehmerseite nicht abgewiesen worden, sondern das Unternehmen habe sich damit ernsthaft auseinandergesetzt. Die Gespräche sollen am 16. und 17. Dezember fortgesetzt werden.

SAP
Im Rahmen der geplanten Neuausrichtung von SAP für die Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) nehmen einem Bericht zufolge etwa 3500 Beschäftigte des Konzerns in Deutschland ihren Hut. Etwa 80 Prozent schieden über das Vorruhestandsprogramm aus, schrieb das “Handelsblatt” unter Berufung auf Insider. Der Rest erhalte Abfindungen. SAP war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

ALLIANZ
Die ALLIANZ will in den nächsten drei Jahren mindestens drei Viertel des Nettogewinns über Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien an die Anteilseigner weiterreichen. Grundsätzlich bleibe es bei der Dividendenpolitik, 60 Prozent des Nettogewinns nach Anteilen Dritter direkt auszuschütten, teilte der Münchner Versicherer mit. Darüber hinaus sollten von 2025 bis 2027 im Schnitt mindestens 15 Prozent des Gewinns zusätzlich an die Anteilseigner zurückgegeben werden, zum Beispiel über Aktienrückkäufe. Am heutigen Dienstag stellt Vorstandschef Oliver Bäte die strategischen Pläne und die Finanz-Ziele des Münchner Versicherungsriesen für die nächsten Jahre auf einem Kapitalmarkttag vor.

THYSSENKRUPP
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat den wechselwilligen Thyssenkrupp-Finanzvorstand zum Verzicht auf seine Antrittsprämie aufgefordert. “Der Abgang von Jens Schulte kommt für Thyssenkrupp zur Unzeit”, sagte DSW-Chef Marc Tüngler der “Rheinischen Post”. Der strauchelnde Konzern brauche gerade jetzt eine verlässliche Steuerung der Finanzen. Der Chef der Aktionärsvereinigung kritisierte, dass sich der Manager schon nach wenigen Monaten im Amt zur Deutschen Börse verabschieden wolle. “Dass Schulte für den Start bei Thyssenkrupp auch noch eine Antrittsprämie von insgesamt 1,8 Millionen Euro in drei Tranchen kassiert, ist unanständig.”

ORACLE
ORACLE hat wegen der Investitionszurückhaltung einiger Kunden ein enttäuschendes Quartalsergebnis abgeliefert. Daran änderte auch das anhaltend stürmische Wachstum des Cloud-Geschäfts nichts. Ein Rekordbedarf an Rechenleistung für Künstliche Intelligenz (KI) habe der Sparte Cloud Infrastructure ein Umsatzplus von 52 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar beschert, sagte Safra Catz, die Chefin des SAP-Rivalen. “Das ist eine höhere Wachstumsrate als bei der Konkurrenz.”

Mittwoch5

Deutschland
Kanzler Olaf Scholz will beim Bundestag schriftlich ankündigen, dass er die Vertrauensfrage stellen will. Das Parlament soll dann am 16. Dezember entscheiden. Scholz rechnet nach dem Bruch der Ampel-Regierung damit, dass er bei der Abstimmung nicht mehr das Vertrauen der Mehrheit des Parlaments ausgesprochen bekommt – was dann den Weg zu vorgezogenen Neuwahlen freimachen soll, die für den 23. Februar 2025 geplant sind.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vorgeschlagen, den Mehrwertsteuersatzfür Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent zu senken. “Das würde ganz vielen, die wenig Geld verdienen, helfen. Und es wäre für den Bundeshaushalt keine übermäßige Belastung”, sagte er in der ARD. Trotz des Rückgangs der Energiekosten würden viele die Inflation noch stark spüren. “Da geht es um Lebensmittel, das, was man im Supermarkt an der Kasse zahlen muss. Und da sind einige schon ganz schön erstaunt, was da an Geld zusammenkommt für den Korb, den sie da gefüllt haben.”

Frankreich
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will einem Mitarbeiter zufolge innerhalb von 48 Stunden einen neuen Ministerpräsidenten ernennen. Die Ankündigung am Dienstagabend folgte einem Treffen Macrons mit den Chefs der großen Parteien über die Neubesetzung des Amtes. Die Sozialisten sprachen von “interessanten, aber ergebnislosen” Gesprächen. “Der Ball liegt beim Präsidenten”, sagte der Vorsitzende der Sozialistischen Partei, Olivier Faure, nach dem Treffen im Élysée-Palast.

Japan
Die Großhandelspreise sind im November um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit beschleunigte sich der Anstieg gegenüber dem Vormonat leicht, was ein Zeichen dafür ist, dass die Unternehmen weiterhin unter dem Druck der steigenden Rohstoffkosten stehen. Wie am Mittwoch weiter aus offiziellen Daten hervorging, lag der Anstieg des Preisindexes für Unternehmensgüter (CGPI), der die Preise misst, die die Unternehmen sich gegenseitig für ihre Waren und Dienstleistungen in Rechnung stellen, über der mittleren Marktprognose von 3,4 Prozent und folgte auf einen Anstieg von 3,6 Prozent im Oktober. Der auf Yen basierende Einfuhrpreisindex fiel im November um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im Oktober um 2,2 Prozent gesunken war.

Südkorea
Die Oppositionspartei nimmt einen neuen Anlauf für ein Amtsenthebungsverfahren von Präsident Yoon Suk Yeol und will einen entsprechenden Antrag ins Parlament einbringen. Yoon hatte vergangene Woche überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und die Opposition als Handlanger des kommunistischen Nordkoreas bezeichnet. Nach massiven Protesten hob er das Kriegsrecht nach sechs Stunden wieder auf. Eine erste Abstimmung über eine Amtsenthebung war gescheitert, weil Abgeordnete der Regierungspartei PPP dem Votum fernblieben. Die nächste Abstimmung soll am Samstag stattfinden. Zur Absetzung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich.

USA
Die Inflation in den USA dürfte im November leicht gestiegen sein. Die Verbraucherpreise werden um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen, sagen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen voraus. Im Oktober hatte die Teuerungsrate 2,6 Prozent betragen. Trotz des erwarteten Anstiegs gehen Beobachter davon aus, dass die US-Notenbank ihren Leitzins in der kommenden Woche erneut senken wird. Sie hat ihn in diesem Jahr bereits zweimal gesenkt – auf die aktuelle Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für Großinvestitionen in den USA angekündigt. Jede Person oder jedes Unternehmen, das mindestens eine Milliarde Dollar in den USA investiert, solle in den Genuss von “vollständig beschleunigten Genehmigungen und Zulassungen” kommen, schrieb der Republikaner auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Dies beinhalte auch Umweltauflagen.

Adidas
Der Konzern hat nach eigenen Angaben Ärger mit dem Zoll und dem Finanzamt. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern bestätigte einen Bericht des “Manager Magazins”, wonach es am Dienstag in der Konzernzentrale in Herzogenaurach und an weiteren Standorten eine Durchsuchung gegeben habe. Dabei sei es um die “Einhaltung von zoll- und steuerrechtlichen Vorschriften bei der Einfuhr von Produkten nach Deutschland” gegangen, bestätigte eine Sprecherin. Bei Adidas ist angesichts steigender Umsätze und Gewinne die Gefahr einer Herabstufung der Bonität durch Moody’s vorerst gebannt. Moody’s, eine der zwei weltweit wichtigsten Ratingagenturen, änderte den Ausblick für das “A3”-Rating des fränkischen Sportartikelkonzerns auf “stabil” von “negativ” und verwies auf die deutlich verbesserte Verschuldungsquote, die Ende September noch dem 2,8-fachen des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entsprach. Neun Monate zuvor lag der Wert bei 4,1.

Allianz
Oliver Bäte stuft die Ziele des Dreijahresprogramms “Lifting Ambitions” der Allianz nicht als konservativ ein. “Ich halte das schon für sehr ambitioniert”, sagte der Vorstandschef der Börsen-Zeitung. Schließlich sei dies das dritte Programm, das das Gewinnwachstum steigern solle. Zu den Spekulationen um eine Kombination des Asset Managements mit einem Partner sagte er, es gehe um die Frage, wie man Skalenvorteile erreiche: “Wir wollen im Asset-Management-Geschäft wachsen, und zwar über das hinaus, was wir bereits tun.”

Boeing
Der US-Flugzeugbauer hat im November nur 13 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Dies entspricht weniger als einem Viertel der 56 Flugzeuge, die das Unternehmen zwölf Monate zuvor an Kunden übergeben hatte, wie Boeing mitteilte. Die Zahl der Auslieferungen ging zurück, weil der Großteil der Flugzeugproduktion des Unternehmens während eines siebenwöchigen Streiks von 33.000 Fabrikarbeitern, der am 5. November endete, zum Erliegen kam. Der Flugzeughersteller hatte Anfang der Woche erklärt, die Produktion der 737 MAX wieder aufgenommen zu haben. Die 737-Produktion soll nun auf 38 Flugzeuge pro Monat erhöht werden, um dringend benötigte Einnahmen zu erzielen.

Bosch
Der schleppende Hochlauf der Elektromobilität macht dem Stuttgarter Autozulieferer zu schaffen. Das Unternehmen hat den Abbau von mehr als 5500 Stellen und kürzere Arbeitszeiten angekündigt. Arbeitnehmervertreter und Unternehmen wollen am Mittwoch weitere Details dazu nennen.

Credit Suisse
Der Schweiz steht offenbar eine Klage im Zusammenhang mit der Rettung der Credit Suisse ins Haus. Der Asset Manager Alliance Bernstein bereite eine Klage in Höhe von 225 Millionen Dollar vor, berichtet die Financial Times aus Kreisen. Es gehe dabei um die Entscheidung, bei der staatlich orchestrierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS 17 Milliarden Dollar an Schuldtiteln zu eliminieren.

DHL
Die ehemalige Staatssekretärin Katrin Suder soll auf der Hauptversammlung im Mai 2025 Post-Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard ablösen. Die 53-Jährige, die dem Gremium seit dem vergangenen Jahr angehört, sei zur Wahl als neue Aufsichtsratschefin vorgeschlagen worden, teilte die Deutsche Post mit. Die Physikerin Suder gilt als Expertin für Künstliche Intelligenz und arbeitete jahrelang für die Unternehmensberatung McKinsey, ehe sie 2014 unter Ursula von der Leyen zur Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium berufen wurde.

Engel & Völkers
Wegen des Verdachts der Scheinselbstständigkeit sind am Dienstag mehrere Standorte des Luxusmaklers Engel & Völkers durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft und das Hauptzollamt Bielefeld teilten gemeinsam mit, dass das Hauptzollamt insgesamt 18 Durchsuchungsbeschlüsse mit mehr als 300 Einsatzkräften deutschlandweit vollstreckt habe. Durchsucht wurden nach Handelsblatt-Informationen neben der Hamburger Zentrale unter anderem Standorte in München und Stralsund. Die Durchsuchungsbeschlüsse betreffen sowohl Geschäfts- als auch Privaträume. Dem Vernehmen nach hatten die Ermittlungsbehörden in Bielefeld das Verfahren angestoßen, weil dort die potenziellen Verstöße auffielen. Engel & Völkers bestätigt die Durchsuchungen, und teilte mit, das Unternehmen kooperiere “selbstverständlich vollumfänglich mit den Behörden sei an einer schnellen und vollständigen Aufklärung interessiert. 

Metro
Die Anteilseigner des Großhändlers müssen ohne Dividende auskommen. Der Düsseldorfer Konzern lässt die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2023/24 (Ende September) ausfallen. Metro schrieb unter dem Strich einen Verlust von 125 Millionen Euro, beim für die Dividende entscheidenden Ergebnis je Aktie verzeichnete der Konzern ein Minus von 33 Cent, wie er mitteilte.

Scalable
Der Neobroker will künftig nicht nur die Depots seiner Kundinnen und Kunden selber führen, sondern gründet zusammen mit der Börse Hannover eine eigene Handelsplattform. Auf der neuen European Investor Exchange (EIX) wird das Fintech auch selbst Wertpapierkurse stellen. Die Technologie der EIX stammt von Scalable, die Börse Hannover überwacht den Handel. “Wir diversifizieren damit unser Geschäftsmodell”, sagte der Co-Gründer und Co-Chef von Scalable, Erik Podzuweit, dem Handelsblatt. “Außerdem hilft uns dieser Schritt, unsere Kosten für die Kundinnen und Kunden gering zu halten.” Scalable zählt mit 1,1 Millionen Kundinnen und Kunden zu den größten Neobrokern des Landes und bietet auch digitale Vermögensverwaltung an. 80 Prozent der Kunden nutzen die Brokerdienste des Fintechs. 

ThyssenKrupp Steel Europe
Mitarbeiter des größten deutschen Stahlkonzerns wollen in Kreuztal im Siegerland gegen den geplanten Stellenabbau demonstrieren. Ab 16:00 Uhr wollen die Beschäftigten der beiden Standorte in Kreuztal in einem sogenannten Sternmarsch zum Roten Platz ziehen. Dort ist eine Kundgebung geplant. Zu den Rednern gehören der IG-Metall-Chef von NRW, Knut Giesler, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und der Betriebsratschef von Thyssenkrupp Steel Siegerland, Helmut Renk. Die Stahlkocher protestieren gegen die Pläne des Konzerns, 11.000 Stellen in der Stahlsparte zu streichen oder auszulagern. Das Werk in Kreuztal-Eichen soll geschlossen werden.

TUI
Die robuste Nachfrage nach Urlaubsreisen bei steigenden Preisen hat den Gewinn des Reisekonzerns kräftig gesteigert. In dem bis September laufenden Geschäftsjahr 2024 stieg das bereinigte Betriebsergebnis um ein Drittel auf 1,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. TUI traf damit die Erwartung von Analysten nach einer Erhebung von LSEG. Mit mehr als 20 Millionen Gästen für seine Pauschalreisen und Kreuzfahrten erzielte der weltweit größte Reiseanbieter gut 23 Milliarden Euro Umsatz, ein Plus von zwölf Prozent.

Volkswagen
Der Konzern erwägt, die Produktion des Golfs ins Ausland zu verlagern. Das erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Demnach wird im Topmanagement unter anderem diskutiert, das Mittelklassemodell statt in Wolfsburg in Mexiko zu fertigen. Dies sei eines von mehreren Szenarien, die gerade auf dem Tisch lägen, hieß es. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen und könne auch anders ausfallen. Das Unternehmen wollte die Informationen nicht kommentieren. Bislang wurde der Golf durchgängig im Stammwerk in Wolfsburg gebaut. In Puebla betreibt VW die größte Autofabrik Mexikos und fertigte dort fast vier Jahrzehnte den Käfer. 

Donnerstag6

Deutschland
In Berlin kommen die 16 Ministerpräsidenten zu einer Konferenz zusammen. Das Treffen findet diesmal ohne Kanzler Olaf Scholz statt, aber die Länder werden ihre Wünsche Richtung Bund formulieren. Sie könnten die Bundestagsfraktionen auch drängen, doch noch einige Gesetzesprojekte zu beschließen, die im Bundestag durch den Bruch der Ampel-Regierung hängen geblieben sind, die aber für die Länder wichtig sind.
Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute veröffentlichen jeweils ihre neuen Prognosen zur deutschen Konjunktur. Erwartet wird, dass die ohnehin mauen Vorhersagen für das kommende Jahr noch einmal deutlich zurückgeschraubt werden. Die vorgezogene Bundestagswahl und die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angedrohten Strafzölle für Waren aus Europa dürften das Wachstum belasten.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Erneuerung der deutschen Automobilindustrie mit einem umfangreichen Hilfspaket beschleunigen. “Wir wollen als Anreiz zum Kauf von E-Autos (Neuwagen und Gebrauchte) ein Ladestromguthaben von 1.000 Euro (für das Laden an öffentlich zugänglichen Ladesäulen) staatlich finanzieren”, heißt es in einem dreiseitigen Konzept aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge exklusiv vorliegt.

Europa
Die EZB entscheidet auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr über die Zinsen im Euroraum. Volkswirten zufolge werden die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde erneut die Schlüsselzinsen senken. Es wäre der vierte Schritt nach unten in diesem Jahr. Die EZB hatte im Juni die Zinswende eingeleitet. Erwartet wird von Ökonomen mit großer Mehrheit, dass die Euro-Wächter die Sätze um einen viertel Prozentpunkt senken werden. Damit würde die EZB weiter an ihrer Strategie der kleinen vorsichtigen Schritte nach unten festhalten. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, der mittlerweile als Leitzins gilt und den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder horten, würde damit von 3,25 Prozent auf 3,00 Prozent sinken.

Schweiz
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte Ökonomen zufolge ihre Geldpolitik weiter lockern und dabei nach überwiegender Einschätzung an ihrem bisherigen Zinssenkungstempo festhalten. Fast 90 Prozent der von Reuters befragten Volkswirte und Finanzmarktexperten erwarten, dass die Notenbank den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent senken wird. Einige wenige Befragte gehen von einer stärkeren Rücknahme um 50 Basispunkte aus. 2025 dürfte der SNB-Leitzins dann nahe oder bei null liegen und damit tiefer sinken, als Volkswirte bislang erwartet hatten. Das dreiköpfige Notenbankdirektorium entscheidet in der Regel viermal jährlich gegen Ende des Quartals über die Zinsen. Eine erneute Zinssenkung wäre die vierte der SNB in Folge, seit die Notenbank im März die Zinswende eingeläutet hat.

USA
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Dies berichtete der US-Sender CBS News unter Berufung auf mehrere Insider. Die chinesische Botschaft in Washington reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Adobe
Der Softwarekonzern hat für das Gesamtjahr einen geringeren Umsatz als von Experten erwartet vorausgesagt. Adobe erwartet einen Jahresumsatz zwischen 23,3 Milliarden und 23,55 Milliarden Dollar, Analysten haben mit 23,78 Milliarden gerechnet. Die Vorhersage deutet darauf hin, dass sich Adobes Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) erst später auszahlen könnten. Die Adobe-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst mehr als acht Prozent.

Allianz
Der größte deutsche Lebensversicherer bekommt einen neuen Vorstandschef. Katja de la Vina gibt den Posten, den sie seit zweieinhalb Jahren bekleidet, auf. “(Sie) möchte jetzt mehr für ihre beiden Kinder da sein und wird in dieser Phase in Teilzeit für die Allianz arbeiten”, erklärte der Versicherungsriese. Dazu wechselt sie in die zentrale Strategie- und Marketingabteilung der Allianz, “um zu einem späteren Zeitpunkt in Vollzeit und neuer Funktion zurückzukehren”. Vorstandschef von Allianz Leben wird zum 1. Januar der bisherige Schweiz-Chef der Allianz, Ruedi Kubat.

Siemens
Der Münchner Technologiekonzern rückt auf einem Kapitalmarkttag seine neue Vorzeigesparte Smart Infrastructure ins Rampenlicht. Das Geschäft mit Gebäude- und Infrastrukturtechnik profitiert unter anderem von der reißenden Nachfrage nach neuen Rechenzentren, die Siemens ausrüstet. Deshalb sollen die mittelfristigen Renditeziele für Siemens Smart Infrastructure nach oben geschraubt werden, wie der Konzern bereits angekündigt hat. Bisher soll die Sparte eine operative Umsatzrendite von 11 bis 16 Prozent erwirtschaften. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 waren es aber schon 17,3 Prozent.

SpaceX
Der Konzern wird in einem neuen Deal mit 350 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen von Elon Musk ist damit das weltweit wertvollste private Startup. SpaceX und seine Investoren werden Mitarbeitern bestehende Aktien in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar für 185 Dollar das Stück kaufen, berichtet die Financial Times aus Kreisen. Bei der letzten Transaktion dieser Art hatten sie noch 65 Prozent weniger gezahlt. 

Volkswagen
Der Autobauer bietet den neu gewerkschaftlich organisierten Arbeitern in seinem Montagewerk im US-Bundesstaat Tennessee eine Lohnerhöhung von 14 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren an. Zudem solle es eine Gewinnbeteiligung geben, teilte das Unternehmen mit. Der Autobauer und die Gewerkschaft UAW führen seit Monaten Vertragsgespräche.
Im Audi-Werk in Brüssel haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter nicht auf einen Sozialplan verständigen können. Audi sei bis zuletzt kompromissbereit gewesen, erklärte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. “Leider haben die Sozialpartner unser letztes, nochmals verbessertes Angebot abgelehnt.” Deshalb bereite man sich nun darauf vor, mit dem Angebot direkt auf die Beschäftigten zuzugehen. Audi stellt die Fahrzeugproduktion in dem Werk Ende März 2025 ein.

Freitag7

Deutschland
Die deutschen Exporte dürften im Oktober erneut gesunken sein. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarten einen Rückgang von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im September waren die Ausfuhren um 1,7 Prozent gefallen. Auch wegen der Exportschwäche haben führende Institute ihre Wachstumsprognosen für Europas größte Volkswirtschaft erneut zurückgeschraubt.

Syrien/Türkei
Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad berät US-Außenminister Antony Blinken weiter mit Verbündeten in der Region. Für Freitag ist ein Treffen mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan geplant. Beide Nato-Länder haben in Syrien Aufständische unterstützt, die allerdings unterschiedliche Interessen in dem Bürgerkriegsland haben.

Broadcom
hat angesichts der Nachfrage nach Chips für die Künstliche Intelligenz (KI) einen Umsatz für das erste Quartal über den Expertenerwartungen prognostiziert. Der Spezialist für Netzwerk-Chips sagte einen Umsatz von 14,6 Milliarden Dollar voraus. Analysten rechnen LSEG zufolge dagegen mit 14,57 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn lag im abgelaufenen vierten Quartal bei 4,3 Milliarden Dollar, ein Anstieg von etwa 23 Prozent. Hier hatten Analysten knapp 3,6 Milliarden Dollar erwartet. Im vorangegangenen Quartal hatten milliardenschwere Steuerrückstellungen Broadcom einen Verlust eingebrockt.

Mercedes
Der Autobauer hält trotz der schleppenden Nachfrage weiter am eingeschlagenen Kurs in der Elektromobilität fest. “Mercedes hat die Elektro-Offensive beibehalten und nicht verschoben”, sagte Konzernchef Ola Källenius der “SZ”. Bis Ende des laufenden Jahrzehnts wolle der Autobauer alle Klassen abdecken. Das Unternehmen halte daran fest, obwohl die Zahlen nicht die seien, die es vor fünf Jahren erwartet habe. “Die Dekarbonisierung stellen wir überhaupt nicht infrage”, betonte der Manager. Zugleich forderte Källenius Kaufanreize für E-Autos, die langfristig angelegt seien. Andernfalls würden die Kunden nur verunsichert.

Münchner Rück
Der weltgrößte Rückversicherer will seine Geschäftsziele für das kommende Jahr präsentieren. Für 2024 hat die Münchener Rück bisher mehr als fünf Milliarden Euro Gewinn in Aussicht gestellt – nach neun Monaten hatte sie trotz eines heftigen Beginns der Hurrikan-Saison schon fast 4,7 Milliarden in der Tasche. 2025 könnte es weiter nach oben gehen. Die Preise für Rückversicherungsschutz stiegen zuletzt zwar nicht mehr so schnell, doch ein Ende des “harten Marktes” ist nicht abzusehen.

Meta
In den USA hat Meta die Markteinführung eines neuen KI-Modells namens “Meta Motivo” bekannt gegeben. “Meta Motivo” adressiert Probleme wie Körperkontrolle, die häufig bei digitalen Avataren auftreten. Die KI ermöglicht es nun, dass die Figuren Bewegungen auf eine realistischere, menschenähnliche Weise ausführen können, so das Unternehmen. Meta kündigte auch die Einführung eines neuen Trainingsmodells für die Sprachmodellierung an, das Large Concept Model (LCM), das darauf abzielt, die Argumentation von der Sprachrepräsentation zu entkoppeln.

Intel
Nach dem Rücktritt von Intel-Chef Pat Gelsinger haben die beiden Manager an der Spitze des Chipherstellers eine Abspaltung der Fertigung nicht ausgeschlossen. Die Erklärungen der Co-Chefs Michelle Johnston Holthaus und David Zinsner bei einer Konferenz für Investmentbanker am Donnerstag in San Francisco ließen die Aktie des Konzerns im Verlauf um 2,3 Prozent steigen. “Glaube ich, dass es sinnvoll ist, dass sie komplett getrennt werden und es keine Verbindung gibt?”, fragte Holthaus bezüglich der Chipfertigungs- und -designsparten. “Ich glaube nicht. Aber jemand wird darüber entscheiden.” Zinsner beschrieb, wie die finanziellen und operativen Vorgänge bei der Fertigung bereits getrennt würden. Die Frage nach einer kompletten Trennung stelle sich jedoch “an einem anderen Tag”.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX20.484,510,49 %
EuroStoxx504.981,550,17 %
Dow Jones43.914,12– 1,63 %
S&P5006.075,80– 0,22 %
NASDAQ10021.615,27– 0,03 %
Nikkei39.752,490,98 %
Hang Seng20.009,391,35 %
MSCI World3.830,26– 0,52 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold2.665,03 $/oz.– 0,54 %
Silber30,74 $/oz.– 0,69 %
Brent (Öl)74.33 $/bbl.4,18 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz3,25 %
3-M-Euribor2,86 %
FED-Leitzins4,75 %
Tagesgeldsatz Japan0,23 %
Tagesgeldsatz UK4,70 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund1,94 %
10J Bund2,13 %
10J US-Treasury4,27 %
10J JGB (Japan)1,06 %
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Kapitalmarktkommentar7

Deutschland – EZB-Zinssenkung lässt DAX kalt

Die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nicht vom Hocker gerissen. Der Dax, der knapp unter seinem Rekordhoch in den Handel gestartet war, hielt sich auch nach dem Zinsentscheid in etwa auf Vortagesniveau und schloss 0,13 Prozent höher bei 20.426,27 Punkten. Der MDax sank letztlich um 0,43 Prozent auf 26.812,99 Zähler.
Die EZB senkte zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins. Sie reagierte mit einem Schritt um 0,25 Prozentpunkte auf die schwächelnde Konjunktur im Euroraum. Zudem wurden die Inflations- und Wachstumsprognosen leicht nach unten angepasst. Volkswirte rechnen damit, dass die Notenbank die Leitzinsen im nächsten Jahr noch weiter herabsetzen wird. Denn Handelskonflikte etwa mit den USA und ihrem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump könnten die schwächelnde Konjunktur in Europa zusätzlich unter Druck setzen.
Unter den Einzelwerten legten im Dax BASF um 0,7 Prozent zu. Analyst Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler hatte den Chemiewert auf “Buy” hochgestuft und hält ihn für historisch günstig. Die Chancen überwögen inzwischen wieder die Risiken, schrieb er. Katalysatoren könnten etwa unerwartet kräftige Konjunkturimpulse in China sein oder eine Erholung der Baubranche bei niedrigen Zinsen sowie ein möglicher Deal im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für die Papiere von BMW, Mercedes und Volkswagen ging es zwischen 0,5 und 0,8 Prozent nach oben. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will mit Ladestromguthaben und Steueranreizen den Kauf von Elektroautos ankurbeln. Vorgeschlagen wird, dass E-Autobesitzer beim Laden ihrer Fahrzeuge – zumindest für einen gewissen Zeitraum – finanziell unterstützt werden. Das geht aus einem Konzept des Ministeriums hervor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren. Zudem wird für Kaufanreize plädiert. Im MDax legten Hensoldt um 0,9 Prozent zu. Der Rüstungselektronik-Spezialist sprach am Kapitalmarkttag über seine mittelfristigen Wachstumsambitionen und rechnet mit einer anhaltenden Auftragsflut. An der Index-Spitze gewannen die Anteile des Flughafenbetreibers Fraport 4,3 Prozent, der am Morgen Verkehrszahlen für den Monat November vorgelegt hatte. Nemetschek verloren am Ende des MDax 4,3 Prozent. Die US-Bank JPMorgan nahm die Bewertung des Bausoftwarespezialisten mit “Underweight” auf. Die Gewinnentwicklung werde überschätzt und die üppige Bewertung lasse kaum Spielraum für Enttäuschungen, hieß es. Schott Pharma gingen nach laut Experten durchwachsenen Zahlen und einem ebenfalls gemischten Ausblick auf Berg- und Talfahrt. Zuletzt sackten sie auf ein Rekordtief von 25,00 Euro.

USA – Anleger im Techsektor holen nach Vortagesrally Luft

Die US-Börsen haben am Donnerstag nachgegeben. Erzeugerpreise und Daten vom Arbeitsmarkt hatten nur wenig Einfluss auf die Notierungen. Zum Börsenschluss an der Wall Street büßte der Leitindex Dow Jones Industrial 0,53 Prozent auf 43.914,12 Punkte ein. Seit seinem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei über 45.000 Punkten hat er nun schon weit mehr als 1.000 Punkte verloren. Der technologielastige und am Vortag auf Rekordhoch gekletterte Nasdaq 100 zollte am Donnerstag seiner Rally mit minus 0,68 Prozent auf 21.615,27 Punkte Tribut. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,54 Prozent auf 6.051,25 Zähler.
In den USA war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen. Die Daten würden eher für eine erneute Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed in der nächsten Woche sprechen. Allerdings hatten die Erzeugerpreise im November stärker zugelegt als erwartet. Diese wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus. Die Daten sendeten also das entgegengesetzte Signal. Die Aktien von Adobe sackten vorbörslich um 10,4 Prozent ab, nachdem der Softwarehersteller seine Quartalszahlen vorgelegt und einen unerwartet trüben Ausblick auf das Gesamtjahr abgegeben hatte. Dies verstärke die Bedenken über die Fähigkeit des Unternehmens, mit KI-basierten Unternehmen zu konkurrieren, sagte ein Branchenkenner. Die Wachstumsstory des Unternehmens werde immer komplexer, konstatierte Goldman-Analyst Kash Rangan. Er erinnert aber daran, dass Adobe in der Vergangenheit die anfänglichen Ziele immer wieder übertroffen habe. Die Apple-Papiere könnten ihren seit Wochen anhaltenden Höhenflug am Donnerstag gebremst fortsetzen und ein weiteres Rekordhoch erreichen. Tags zuvor hatten sie im Handelsverlauf bei 250,80 Dollar eine neue Bestmarke aufgestellt. Der Börsenwert kletterte auf 3,75 Billionen Dollar und steuert damit auf die Marke von 4 Billionen Dollar zu. Im vorbörslichen Handel stiegen die Papiere des iPhone-Konzerns um 0,1 Prozent. Die Anteilsscheine des Elektroauto-Herstellers Tesla fielen nach dem am tags zuvor erreichten Rekordhoch vorbörslich um 0,6 Prozent. Seit der von Donald Trump gewonnenen US-Wahl am 5. November wuchs der Börsenwert um rund drei Viertel auf inzwischen fast 1,4 Billionen Dollar. Tesla-Chef und Großaktionär Elon Musk hatte Trump im Wahlkampf stark unterstützt und gilt seitdem als einer der einflussreichsten Berater des künftigen Präsidenten. Tesla-Investoren setzen vor allem darauf, dass der Autobauer unter Trump schneller die Zulassung für weitreichenderes autonomes Fahren erhält

Asien – Schwächer – China-Börsen mit deutlicheren Abgaben

Mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Börsen am letzten Handelstag der Woche. Marktteilnehmer verweisen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street. Besonders kräftig geht es an den chinesischen Aktienmärkten nach unten. Hier herrscht Enttäuschung darüber, dass im Rahmen der Central Economic Work Conference (CEWC) keine konkreten großangelegten Stimuli für die chinesische Konjunktur bekannt gegeben wurden. Der Schanghai-Composite büßt 1,3 Prozent ein, für den Hang-Seng-Index geht es um 1,5 Prozent nach unten. An den anderen Handelsplätzen fallen die Abgaben etwas geringer aus. Der Nikkei-225 in Tokio fällt um 1,0 Prozent und die Börse in Sydney verliert 0,4 Prozent.
Die Investoren reagieren enttäuscht über die Konjunkturmaßnahmen, die im Rahmen der CEWC, die am Donnerstag zu Ende ging, angekündigt wurden. Das Ergebnis bestätigt die Einschätzung der Barclays-Ökonomen, dass im nächsten Jahr ein Fiskalpaket geschnürt wird – es entspricht aber nur dem Basis-Szenario von Barclays, dass der Nationale Volkskongress beschließen dürfte. Zudem habe die CEWC keine US-Zölle oder mögliche Handelsspannungen erwähnt, sondern betonte, dass Peking bereit sei, den richtigen Weg für eine Koexistenz mit den USA zu finden, ergänzt Barclays.
Auf der CEWC legt Peking die Ziele für das Wirtschaftswachstum, Haushaltsdefizit, die Emission von Schulden und andere Variablen für das kommende Jahr fest. Die Ziele werden auf dem Treffen vereinbart, aber erst auf der jährlichen Parlamentssitzung im März offiziell bekannt gegeben.
In Tokio berichten Händler von Zurückhaltung im Vorfeld der Sitzung der Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag. Es wird mit einer Bestätigung der Zinsen gerechnet. Die Stimmung bei den großen japanischen Unternehmen hat sich zwischen Oktober und Dezember leicht verbessert, wie aus dem Tankan-Bericht der BoJ hervorgeht. Der Bericht signalisiert nach Ansicht von Benjamin Shatil von JP Morgan “grünes Licht” für eine mögliche Zinserhöhung in diesem Monat. Die Inflationserwartungen lägen über fast alle untersuchten Zeithorizonte hinweg nun schon seit elf Quartalen in Folge über dem 2-Prozent-Ziel der BoJ, stellt der Ökonom fest. “Dieser Trend, verbunden mit der Botschaft der Widerstandsfähigkeit in den Stimmungsdaten, sendet ein positives Signal im Vorfeld der BoJ-Sitzung nächste Woche”, fügt Shatil hinzu.
Gegen den Trend verbessert sich der Kospi in Seoul um 0,5 Prozent. Hier sind die Blicke auf die anstehende Parlamentsabstimmung über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol gerichtet.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 13.12.2024 – 09:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 13.12.2024 – 09:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 09.12.2024
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 10.12.2024
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 11.12.2024
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 12.12.2024
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 13.12.2024

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