Marktreporting KW 43

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

was treibt Menschen dazu, ihr Vermögen strategisch anzulegen? Häufig ist es der Traum, sich in Zukunft größere Wünsche erfüllen zu können. Dabei spielt der Erwerb einer Immobilie eine besondere Rolle, da er den Wunsch nach einem eigenen Zuhause mit der Anlage in einer eigenen Assetklasse vereint. Im Gegensatz zu Konsumausgaben ist das Geld schließlich nicht einfach “weg”.

In Gesprächen mit unseren Kund:innen zeigt sich immer wieder, dass besonders der Immobilienbesitz — gerade bei den jüngeren Generationen — hoch im Kurs steht. Eine Beobachtung, die auch das aktuelle Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes bestätigt: Stolze 39 % der Befragten träumen von den eigenen vier Wänden (ein signifikanter Anstieg gegenüber 31 % im Vorjahr).

Dem gegenüber steht eine weiterhin rückläufe Neubauaktivität. Das Bundesamt für Statistik meldet für Januar bis August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang der Baugenehmigungen von 26,6 % bei Einfamilienhäusern und 19,6 % bei Mehrfamilienhäusern.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe bemängelt die zu schwachen Investitionsimpulse der Bundesregierung und hofft auf eine Belebung der Neubautätigkeit durch den neuen Gebäudetyp E. Unterdessen weist das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf große regionale Unterschiede hin: Während etwa im bayerischen Landkreis Straubing innerhalb von drei Jahren 9,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern gebaut wurden, waren es in Wuppertal nur 0,7.

Führt diese steigende Nachfrage nun zu Preissteigerungen? Eine Überlegung ist es Wert! Es sieht zumindestens danach aus, dass die Talsohle fallender Immobilienpreisen und steigender Zinsen langsam überschritten ist und die Märkte vor einer Wende stehen. Der Interhy Immobilienpreisindex belegt diese Entwicklung.

 

 

Beziehen wir den Immobilienpreisindex auf die Geldanlage, bedeutet das, dass Anleger, die auf eine Immobilie hinsparen, dieses Jahr mind. 3,06 % Rendite benötigen um die Inflation im Immobiliensektor auszugleichen.

Von 2022 bis Ende 2023 hingegen, hätte jede positive Rendite für einen Ausgleich gesorgt, während die Jahre davor weit mehr notwendig gewesen wäre.

Und hier kommen wir zum Punkt: Ist der Anleger sich seines Anlage/Sparzieles ersteinmal bewusst, ist es wesentlich leichter die Zielrendite zu bestimmen und die daraus resultierenden Risiken abzuleiten.

Darum besprechen wir mit unseren Kunden immer das Ziel ihrer Geldanlage, um die Anlagestrategie auf die persönlichen Lebensumstände anzupassen … und das ganze immer indivduell, wie Ihr Fingerabdruck!

Nun wünschen wir viel Spaß beim lesen der restlichen Nachrichten der Woche.

Ihre Finanzboutique

 

Wochenüberblick
 

Montag3

China
Die chinesische Zentralbank greift der schwächelnden Wirtschaft mit einer erwarteten Leitzinssenkung erneut unter die Arme. Die People’s Bank of China (PBOC) senkte den einjährigen Leitzins (LPR) um 0,25 Prozentpunkte auf 3,10 Prozent und den fünfjährigen Leitzins ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 3,60 Prozent, wie die Zentralbank mitteilte. Der einjährige LPR beeinflusst die meisten neuen und bestehenden Kredite in China, während der fünfjährige LPR vor allem bei der Preisgestaltung von Hypotheken eine Rolle spielt. Die Zinssenkung ist Teil eines umfangreichen Konjunkturpakets der Regierung in Peking und folgt auf Zinssenkungen im vergangenen Monat. Der jüngste Schritt soll vor allem den angeschlagenen Immobiliensektor stützen und den schwächelnden Konsum ankurbeln.

Deutschland
Die Bundesregierung hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach sie die Einführung eines Gesetzes zum Schutz inländischer Banken vor grenzüberschreitenden Übernahmen erwägt. “Wir dementieren das”, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Zuvor hatte die italienische Zeitung “La Repubblica” unter Berufung auf einen Insider berichtet, die Bundesregierung könnte dem Beispiel Polens folgen, wo es ein Gesetz gebe, das ausländische Banken daran hindere, 100 Prozent eines polnischen Kreditinstituts zu kaufen. Zudem müssten demnach übernommene Banken an der Warschauer Börse notiert bleiben. Die italienische Bank Unicredit wirbt derzeit um die Commerzbank.
Der Präsident des Luftfahrtverbands BDL, Jens Bischof, fordert eine Abschaffung der Luftverkehrsteuer. In Deutschland “müssen Fluggesellschaften Verbindungen streichen, weil stark steigende staatliche Steuern und Gebühren die Tickets verteuern und profitables Fliegen erschweren”, sagte Bischof der “FAZ”. Steuern und Gebühren machten bei einem Abflug aus Deutschland mittlerweile 30 Euro vom Preis eines Tickets aus.
Deutschland und Türkei wollen ihre Zusammenarbeit verstärken und planen nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz erstmals seit 2016 wieder gemeinsame Regierungskonsultationen. “Die bilateralen Beziehungen, das haben wir beide hier gesagt, entwickeln sich sehr gut und sie werden auch weiter ausgebaut”, sagte Scholz am Samstag nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul. Scholz verteidigte zudem Rüstungsexporte an die Türkei und sieht auch Fortschritte bei einer möglichen Lieferung von Eurofighter-Kampfjets.

Europa
Die fünf größten EU-Länder geben einer Studie zufolge jährlich 42 Mrd. € für die Subventionierung von Dienstwagen mit Verbrennungsmotoren aus. Spitzenreiter ist Italien mit 16 Mrd. €, gefolgt von Deutschland mit 13,7 Mrd. €, wie aus einer Untersuchung im Auftrag der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) hervorgeht. Frankreich und Polen subventionieren demnach mit gut 6 Mrd. € jährlich. Firmenwagen machten derzeit rund 60 Prozent der Neuwagenverkäufe in Europa aus. Rund 15 Mrd. € würden in den vier genannten Ländern in die Subventionierung von SUVs fließen, heißt es in der Studie. Im Durchschnitt erhielten Dienstwagenfahrer einen jährlichen Steuervorteil von 6.800 €, bei größeren Modellen mit hohem Schadstoffausstoß sogar bis zu 21.600 €.

Moldau
In der Republik Moldau steht die pro-europäische Regierung um Präsidentin Maia Sandu vor einem schweren Rückschlag. Die Bürgerinnen und Bürger des südosteuropäischen Landes sprachen sich ersten Ergebnissen zufolge am Sonntag in einem Referendum faktisch gegen einen EU-Beitritt aus. Zudem lag Sandu bei den zeitgleich durchgeführten Präsidentschaftswahlen nur knapp vor ihrem pro-russischen Rivalen Alexandr Stoianoglo. Umfragen hatten einen deutlichen Sieg Sandus vorhergesagt.

USA
Das Haushaltsdefizit der USA ist im Geschäftsjahr 2024 (per Ende September) im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 1,833 Bio. USD gestiegen. Das sei das drittgrößte Defizit in der Geschichte des Landes und der höchste Stand außerhalb der Covid-Ära, teilte das Finanzministerium mit.
Der führende US-Währungshüter Raphael Bostic sieht keinen Grund zur Eile bei Zinssenkungen. Der Chef des Notenbankbezirks Atlanta plädierte auf einem Branchenforum für eine Senkung des Leitzinses der US-Notenbank auf 3 bis 3,5 Prozent bis Ende nächsten Jahres. Die Fed hatte im September den geldpolitischen Schlüsselsatz ungewöhnlich deutlich um einen halben Punkt auf 4,75 bis 5,00 Prozent gesenkt und fasst weitere Schritte nach unten fest ins Auge.
In den letzten Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November pumpt die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris deutlich mehr Geld in ihren Wahlkampf als ihr republikanischer Herausforderer Donald Trump. Im vergangenen Monat gab Harris rund 270 Mio. USD vor allem für Fernsehwerbung aus, wie aus Finanzberichten hervorgeht. Trump kam im gleichen Zeitraum auf rund 78 Mio. USD. Im September hatte Harris mit 222 Mio. USD mehr als dreimal so viel eingenommen wie Trump mit 63 Mio. USD. Der Republikaner erhält jedoch weiterhin erhebliche Unterstützung von wohlhabenden Spendern wie Elon Musk durch millionenschwere Zuwendungen an sogenannte Super-PACs.

Boeing
Der US-Konzern und Gewerkschaften haben sich im Tarifstreit auf einen neuen Vorschlag geeinigt. Dieser sieht unter anderem eine Lohnerhöhung von 35 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren vor und soll den streikenden Beschäftigten kommenden Mittwoch zur Entscheidung vorgelegt werden. Boeing hofft, damit den Ausstand beenden zu können, in dem sich die rund 33.000 gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten seit dem 13. September befinden und der den Flugzeugbauer nach Einschätzung von Experten etwa eine Milliarde Dollar pro Monat kostet.

Mercedes Benz
Im Streit um EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China dringt Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius auf eine Verschiebung der umstrittenen Maßnahme. “Wir brauchen mehr Freihandel statt neuer Handelshemmnisse. Deshalb ist eine Lösung wichtig, die sowohl der EU als auch China gerecht wird”, sagte Källenius der Zeitung “Bild”. “Die Verhandlungen dafür brauchen Zeit. Um sie nicht zu gefährden, sollte die EU die Vollstreckung der geplanten Zölle verschieben.” Die Unternehmen müssten international wettbewerbsfähig sein. Neue Zölle würden dabei nicht helfen.

Sanofi
Der französische Pharmakonzern verkauft sein Geschäft mit Produkten zur Gesundheitsvorsorge an die Beteiligungsfirma Clayton Dubilier & Rice (CD&R) aus den USA. Finanzminister Antoine Armand bestätigte entsprechende Medienberichte am Sonntag. CD&R werde 51 Prozent an der Sparte Opella übernehmen. Zudem beteilige sich die staatliche Investitionsbank (BPI) für rund 150 Mio. € mit einem Prozent an Opella. Gemessen daran würden 100 Prozent der Sparte mit etwa 15 Mrd. € bewertet werden.

SAP
Mit der Vorlage seiner Geschäftszahlen am Abend läutet der Software-Konzern die heiße Phase der deutschen Bilanzsaison ein. Dabei richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf das Wachstum des zukunftsträchtigen Cloud-Geschäfts, das SAP im vorangegangenen Quartal ein überraschend starkes Gewinnwachstum beschert hatte. Im Auftrag des Walldorfer Unternehmens befragte Analysten erwarten ein Wachstum der Cloud-Umsätze um ein Viertel auf etwa 4,4 Mrd. €. Der operative Gewinn ist den Schätzungen zufolge um 17 Prozent auf gut 2 Mrd. € gestiegen.


Dienstag4

BRICS
Die sogenannten BRICS-Staaten kommen zu einem Gipfeltreffen in der zentralrussischen Stadt Kasan zusammen. Der Einladung von Präsident Wladimir Putin zugesagt haben der chinesische Staatschef Xi Jinping, der indische Ministerpräsident Narendra Modi, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sowie die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Iran, Armenien, Ägypten und Bolivien. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde geladen. Die BRICS-Staaten sind ursprünglich Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, sie haben sich 2006 als Gegengewicht zur G7 zusammengeschlossen. Auch weitere Länder sind mittlerweile beigetreten, andere wollen folgen.

Deutschland
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September kräftig gestiegen. Sie erhöhten sich um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf mehr als 86 Mrd. €, wie aus dem Reuters vorliegenden Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht werden soll. Im August hatte es ein Plus von gut fünf Prozent gegeben, dem allerdings ein Einbruch im Juli vorausging.
Beim Arbeitgebertag in Berlin spricht am Vormittag Kanzler Olaf Scholz (SPD). Er dürfte seine Wirtschaftspolitik gegen Kritik von Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger verteidigen. Dieser gilt als einer der schärfsten Kritiker der Ampel-Koalition, der zuletzt vor allem gegen die geplante Rentenreform und die Bürokratie wetterte. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sind als Redner vorgesehen.

Nahost
Israel nimmt nach eigenen Angaben das Vermögen der Hisbollah-Miliz im Libanon ins Visier. Hunderte Millionen Dollar in Bargeld und Gold seien in einem Bunker unter einem Krankenhaus in Beirut versteckt, sagte Armee-Sprecher Daniel Hagari im Fernsehen. Der vergangenen Monat getötete Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah habe den Bunker bauen lassen. Er sei für längere Aufenthalte ausgelegt. “Ich appelliere an die libanesische Regierung, die libanesischen Behörden und die internationalen Organisationen – erlauben Sie der Hisbollah nicht, das Geld für Terror und Angriffe auf Israel zu verwenden”, sagte Hagari weiter.

Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds will seine neuen Prognosen für die Weltwirtschaft veröffentlichen. Im Juli hatte der IWF noch Wachstumsraten von etwas über drei Prozent für die Jahre 2024 und 2025 in Aussicht gestellt. Daran dürfte sich nicht viel ändern, wie IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zuletzt bereits angedeutet hatte. Globale Wachstumstreiber sind vor allem Indien und China. Die Aussichten für die zuletzt schon abgeschlagene deutsche Wirtschaft dürften sich vermutlich noch einmal eingetrübt haben.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, warnt vor anhaltend hohen Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum. “Der Schmerz, den wir alle wegen der steigenden Preise empfinden, wird bleiben, und das höhere Preisniveau macht viele Menschen auf der ganzen Welt ziemlich wütend”, sagte sie in einer Rede auf der Bretton-Woods-Konferenz. Die Weltwirtschaft sei mit einer “unerbittlichen Kombination aus langsamem Wachstum und hoher Verschuldung” konfrontiert. Trotz einer insgesamt vernünftigen Leistung der Weltwirtschaft gebe es weiterhin Anlass zur Sorge. “Der Handel wächst etwas langsamer als das globale Wachstum.” Zudem belasteten Klimarisiken die wirtschaftlichen Aussichten einiger Länder.

USA
US-Außenminister Antony Blinken trifft heute in Israel ein, der ersten Station einer umfassenderen Nahost-Reise. Ziel der Gespräche nach dem Tod des Hamas-Führers Jahja Sinwar sei es, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen wiederzubeleben, die Zukunft des Gebiets zu erörtern und die humanitäre Hilfe zu verbessern, sagt ein hochrangiger Vertreter des Außenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Die geplante einwöchige Reise des US-Chefdiplomaten umfasst auch einen Aufenthalt in Jordanien am Mittwoch und in Doha.

General Motors
Der US-Autobauer legt als erstes Unternehmen der Branche seine Geschäftszahlen zum dritten Quartal vor. Analysten gehen davon aus, dass der Gewinn zurückgegangen ist, während der Umsatz leicht zugelegt haben dürfte. GM dürfte dabei von der starken Nachfrage nach renditestarken Verbrennerfahrzeugen profitieren, während das Geschäft mit Elektroautos schwächelt.

Metro
Der Großhandelskonzern hat auch dank einer Steigerung im 4. Quartal seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 in die Höhe schrauben können. Beim bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) landete der Konzern aber wohl am unteren Ende des Prognosekorridors. Beim Ergebnis je Aktie erwarten die Düsseldorfer rote Zahlen.

Qualcomm
Mit einer neuen Generation von Prozessoren trägt Qualcomm der wachsenden Verbreitung Künstlicher Intelligenz (KI) in Smartphones Rechnung. Der weltgrößte Anbieter von Handy-Chips gab bekannt, dass er ursprünglich für den Desktop-Prozessor “Snapdragon Elite X” entwickelte Technologien auch in seinen Produkten für Mobilgeräte einsetzen werde. Diese dienten dazu, einen Teil der Berechnungen von KI-Programmen direkt auf dem Smartphone auszuführen. Zu den Abnehmern des “Snapdragon 8 Elite” gehörten Handy-Hersteller wie Samsung oder Xiaomi.

SAP
Gestützt auf ein erneut überraschend starkes Quartalsergebnis hat SAP seine Gesamtjahresziele angehoben. “Das Wachstum der Clouderlöse entwickelte sich außerordentlich gut”, sagte Christian Klein, der Chef des größten europäischen Software-Hauses. Dabei spielten Angebote mit Künstlicher Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle. “Etwa 30 Prozent unserer Cloud-Vertragsabschlüsse im dritten Quartal beinhalteten KI-Anwendungsszenarien.” Die Cloud-Erlöse stiegen im abgelaufenen Quartal währungsbereinigt um 27 Prozent auf 4,35 Mrd. €. Der operative Gewinn habe sogar um 28 Prozent auf 2,24 Mrd. € zugelegt und die Markterwartungen übertroffen. Auf dieser Basis peilt SAP für das Gesamtjahr nun Cloud- und Software-Erlöse von 29,5 bis 29,8 statt 29 bis 29,5 Mrd. € an. Das Betriebsergebnis werde wohl bei 7,8 bis acht statt 7,6 bis 7,9 Mrd. € liegen. 

US-Banken
Die Ratingagentur Moody’s hebt ihren Ausblick für das US-Bankensystem von “negativ” auf “stabil” an. Die Änderung spiegele die Erwartung wider, dass Zinssenkungen und ein anhaltend moderates Wirtschaftswachstum die Qualität der Bankenaktiva stabilisieren und die Rentabilität steigern werden, teilte Moody’s mit. Die Agentur gehe davon aus, dass diese Faktoren zu einer Verbesserung des Umfelds für US-Banken führen werden.

Mittwoch5

EZB
Führungsmitglieder der Notenbank sehen mit Sorge auf die schwache Konjunktur. “Die Wachstumsaussichten haben sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert, was auch den disinflationären Druck erhöhen könnte”, sagte Finnlands Notenbankchef Olli Rehn in Washington. Sein französischer Kollege Francois Villeroy de Galhau warnte in New York, es bestehe das Risiko, dass die Inflation zu niedrig ausfalle, “insbesondere wenn das Wachstum unterdurchschnittlich bleibt”. Portugals Zentralbankchef Mario Centeno, der die EZB seit langem davor warnt, die Zinsen zu lange hoch zu halten, äußerte sich ähnlich: “Ich sehe mehr Risiken in einem Unterschreiten der Zielinflation als umgekehrt”, sagte er in Washington. 

Deutsche Bank
Die Deutsche Bank hat nach einem Ausrutscher im zweiten Quartal wieder einen Milliardengewinn verbucht. “Im abgelaufenen Quartal haben wir wichtige Fortschritte dabei erzielt, juristische Altlasten hinter uns zu lassen”, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. “Gleichzeitig haben wir im operativen Geschäft einen Rekordgewinn für ein drittes Quartal erwirtschaftet.” Das Frankfurter Geldhaus schrieb im dritten Quartal nach Steuern und Anteilen Dritter einen Gewinn von 1,46 (Vorjahr: 1,03) Milliarden Euro. Analysten hatten im Mittel mit rund 1,4 Milliarden Euro gerechnet. Im zweiten Quartal hatte noch eine milliardenschwere Rückstellung für einen Rechtsstreit rund um die Tochter Postbank der Bank einen Verlust beschert. Nun konnte die Deutsche Bank einen Teil der Rückstellung in Höhe von 440 Millionen Euro auflösen, was das Ergebnis trieb. Zudem liefen die Geschäfte der Investmentbank rund.

Deutsche Bank/Postbank
Das Oberlandesgericht Köln entscheidet in dem seit Jahren andauernden Rechtsstreit, welchen Nachschlag Anteilseigner der Postbank von der Deutschen Bank erhalten sollen. Die Kläger hatten 2010 das Übernahmeangebot der Deutschen Bank über 25 Euro je Aktie für die Postbank angenommen, klagten dann aber gegen das Institut und forderten stattdessen 57,25 Euro. Strittig ist, ob die Deutsche Bank durch ihre Vereinbarungen mit der Deutschen Post de facto nicht schon vor 2010 Zugriff auf mehr als 30 Prozent der Anteile hatte. Die Deutsche Bank hat sich mit einer Reihe von Klägern bereits außergerichtlich geeinigt.

Commerzbank
Die Bundesregierung betrachtet die Beteiligung der italienischen Unicredit an der Commerzbank nicht als ungewöhnlich. Eine Beteiligung ausländischer Investoren, insbesondere aus der EU, sei keine Seltenheit, hieß es in einer Antwort des FDP-geführten Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Verkauf eines Commerzbank-Anteils in Höhe von 4,5 Prozent durch den Bund an Unicredit habe den deutschen Bankenmarkt nicht geschwächt, jedenfalls gebe es dafür keine Anhaltspunkte. Die Mailänder kontrollieren über Finanzinstrumente 21 Prozent an der Commerzbank und streben eine Übernahme an.

Deutsche Börse
Gestützt auf ein erneutes Umsatz- und Gewinnplus hat die Börse zum zweiten Mal binnen weniger Monate ihre Jahresziele angehoben. “Auch wenn der Rückenwind der Hochzinsphase langsam nachlässt, blicken wir auf ein sehr attraktives Kerngeschäft mit weiterem deutlichen Wachstumspotenzial”, sagte Gregor Pottmeyer, Finanzchef des Börsenbetreibers. Für 2024 stellte das Unternehmen Nettoerlöse von rund 5,8 statt mehr als 5,7 Milliarden Euro in Aussicht. Der operative Gewinn werde voraussichtlich 3,3 bis 3,4 Milliarden Euro statt mehr als 3,3 Milliarden Euro betragen. Getrieben werde das Wachstum unter anderem von der Übernahme des dänischen Finanzsoftware-Spezialisten SimCorp und gestiegenen Handelsumsätzen.

Volkswagen
Ein hochrangiger Manager des VW-Konzerns ist einem Medienbericht zufolge nach einem mutmaßlich positivem Drogentest aus China nach Deutschland abgeschoben worden. Der Leiter der Volkswagen-Produktstrategie in China sei zuvor etwa zehn Tage in dem Land inhaftiert gewesen, berichtete die “Financial Times”. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte der Zeitung zufolge, die deutsche Botschaft in Peking habe konsularischen Beistand geleistet und stehe in Kontakt mit dem Betroffenen, seiner Familie sowie den örtlichen Behörden. Volkswagen und das Auswärtige Amt reagierten nicht sofort auf eine Reuters-Anfrage um Stellungnahme.

Deutsche Telekom
Bei den Quartalsergebnissen der US-Tochter T-Mobile richten Anleger ihre Aufmerksamkeit erneut auf den Kundenzustrom. Hier hatte der Mobilfunker zuletzt Rekorde eingefahren. Außerdem erhoffen sie sich weitere Informationen zum Glasfaser-Geschäft, das T-Mobile mit mehreren Zukäufen gestärkt hat. Analysten erwarten für das abgelaufene Quartal einen Konzernumsatz von rund 20 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 8,1 Milliarden Dollar.


Donnerstag6

Deutschland
Bundesfinanzminister Christian Lindner stellt am Nachmittag die Ergebnisse der neuen Steuerschätzung vor. Drei Tage lang hat der Arbeitskreis Steuerschätzungen im thüringischen Gotha über seine Herbst-Prognose der Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden in den Jahren 2024 bis 2028 beraten. Dem Gremium aus Vertretern von Bund und Ländern gehören auch Experten aus Wirtschaftsinstituten und Behörden an. Die Prognose ist die Grundlage für die Haushaltsplanung der öffentlichen Hand und hat damit auch Bedeutung für den Streit in der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP über den Etat für 2025.

Nahost
In Paris kommen Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft zu einer Libanon-Konferenz zusammen. Zu dem Treffen wird auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet. Ziel der Beratungen ist, die Bevölkerung des Libanon und dessen Souveränität zu unterstützen.

Einkaufsmanagerindex
Ein wichtiges Barometer zur Konjunkturentwicklung in Deutschland steht an: Der von S&P Global veröffentlichte Einkaufsmanagerindex dürfte eine anhaltende Talfahrt der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone im Oktober anzeigen. Auch die Euro-Zone, die laut dem Barometer im September schrumpfte, hat demnach den Sprung über die Wachstumsschwelle im Oktober nicht geschafft. Die EZB geht davon aus, dass keine Rezession heraufzieht, das Wachstum aber schleppend ausfallen dürfte.

Tesla
Der Elektroauto-Hersteller hat auch dank gesunkener Materialkosten eine höhere Gewinnmarge erwirtschaftet als gedacht. Die Spanne habe im dritten Quartal 19,8 Prozent betragen, teilte der Konzern mit. Analysten waren von nur 17,3 Prozent ausgegangenen, nach 18 Prozent im zweiten Quartal. Der bereinigte Gewinn lag mit 72 Cents pro Aktie um 14 Cents über den Prognosen. Der Umsatz belief sich auf 25,18 Milliarden Dollar und blieb damit hinter den Schätzungen von 25,37 Milliarden zurück. Für das Gesamtjahr sagte Tesla leicht über dem Vorjahr liegende Auslieferungen voraus. Tesla-Aktien stiegen nachbörslich um zwölf Prozent.

Wolfspeed
Der US-Halbleiterkonzern hat seine Pläne für eine milliardenschwere Chipfabrik im saarländischen Ensdorf auf Eis gelegt. Wolfspeed begründete dies mit der schwachen Nachfrage nach Elektroautos, für die die Chips gedacht waren. “Wir glauben, dass wir für die absehbare Zukunft die Kapazitäten haben, die wir brauchen, um den geplanten Hochlauf bei unseren Kunden zu bedienen”, bestätigte eine Sprecherin Informationen aus Branchenkreisen. “Aus diesem Grund setzen wir unsere Pläne für unsere nächste Chipfabrik in Ensdorf erst einmal aus.” Über die Auswirkungen spreche man derzeit mit der Bundesregierung, der saarländischen Landesregierung und dem Partner ZF Friedrichshafen.

Baiersdorf
hat in den ersten neun Monaten 2024 an Wachstumstempo verloren. Der Konzernumsatz sei im Vergleich zum Vorjahr organisch um 6,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro gestiegen, teilten die Hamburger am Donnerstag mit. In den ersten sechs Monaten stand noch ein Plus von 7,1 Prozent in den Büchern. Probleme bereitete vor allem der Luxusmarkt rund um die Marke La Prairie. Dabei blieb der wichtige Markt China schwierig. Auch Konkurrent L’Oreal hatte für die Region schwache Umsätze vermeldet. Erholt habe sich dagegen das Geschäft in Nordamerika, erklärte Beiersdorf. Seine Jahresprognose bekräftigte der Konzern.

Siemens
Der Münchner Technologiekonzern denkt laut “Bloomberg” über eine milliardenschwere Übernahme des US-Industriesoftware-Unternehmens Altair nach. Siemens diskutiere derzeit mit Investmentbankern eine Offerte für Altair Engineering, hieß es in dem Bericht, in dem sich die Agentur auf mit den dem Vorgang vertraute Personen beruft. Es könnten aber noch weitere Bieter auftauchen. Altair ist an der New Yorker Nasdaq notiert und wird dort mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien sind in diesem Jahr um 20 Prozent gestiegen, am Mittwoch zogen sie um weitere 3,1 Prozent an. Siemens wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

BMW
hat laut “FAZ” mit der Arbeitnehmerseite einen Kompromiss zur Beschäftigungsicherung an den deutschen Standorten erzielt. BMW wolle dabei einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen.

Thyssen-Krupp
Die Marinetochter TKMS zieht Insidern zufolge das Interesse des Bremer Schiffsbauers LÜRSSEN und des RHEINMETALL-Konzerns auf sich. Beide Unternehmen hätten TKMS ins Visier genommen, sagten zwei Insider. Rheinmetall und Lürssen wollten dies nicht kommentieren, Thyssenkrupp verwies auf Aussagen vom Vortag. Demnach werde der Konzern seine Bemühungen verstärken, eine eigenständige Lösung für TKMS zu finden, einschließlich einer möglichen Ausgliederung. Man sei auch offen für industrielle Partnerschaften. Am Dienstag hatte Thyssenkrupp erklärt, der Finanzinvestor Carlyle habe sich bei TKMS zurückgezogen. Die IG Metall machte sich daraufhin für einen Einstieg des Staates stark.

Deutsche Telekom
Die Ratingagentur Moody’s blickt positiv auf die Deutsche Telekom. Der Ausblick sei von “stabil” auf “positiv” angehoben worden, teilte die Agentur mit. Das Rating selbst beließ Moody’s bei “Baa1”. Die Anhebung spiegele die Erwartung wider, dass sich das operative Geschäft der Telekom in Deutschland und den USA in den Jahren 2024 bis 2027 weiter stark entwickeln werde, hieß es.

Freitag7

Deutschland / Indien
Bundeskanzler Olaf Scholz ist mit einem Großteil des Kabinetts in Indien. Gemeinsam mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi wird der SPD-Politiker am Morgen bei der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft sprechen. Später stehen die Regierungskonsultationen beider Staaten an, bevor Scholz die neue Zentrale von Airbus in Indien eröffnet. Es wird erwartet, dass sich beide Regierungschefs für ein Freihandelsabkommen der EU mit Indien einsetzen und ihre Zusammenarbeit in mehreren Bereichen ausbauen wollen, unter anderem bei Fachkräften und im Sicherheitsbereich.

Deutschland / Migration
In Leipzig geht die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder zu Ende, bei der das Thema Migration im Mittelpunkt steht. Der amtierende Vorsitzende, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), wird sich zum Abschluss am Mittag vor der Presse äußern. Am Donnerstag hatte der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin erneut eine jährliche Obergrenze bei der Aufnahme von Migranten in Deutschland gefordert: “Es muss darum gehen, eine niedrige zweistellige Zahl in den Zehntausendern zu erreichen.” Sein Vorgänger als MPK-Vorsitzender, Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD), dämpfte allerdings die Erwartungen, dass es bei dem Treffen wesentliche Beschlüsse geben würde.

Allianz
hält Insidern zufolge Ausschau nach einem Partner für ihren europäischen Vermögensverwalter Allianz Global Investors. Dabei sei eine Übernahme ebenso möglich wie ein Teil-Verkauf der Sparte, sagten vier mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, der Frankfurter AllianzGI mehr Schlagkraft zu geben. Die Frankfurter AllianzGI steht in der Asset-Management-Sparte des Münchner Versicherers derzeit im Schatten des US-Vermögensverwaltungsriesen Pimco. Allianz-Chef Oliver Bäte wäre auch bereit, die Kontrolle über AllianzGI abzugeben, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.

Baiersdorf
CEO Satya Nadellas Vergütung ist im Geschäftsjahr 2024 wegen seiner Aktienzuteilungen um 63 Prozent auf 79,1 Millionen Dollar gestiegen. Wie aus einem am Donnerstag eingereichten Dokument hervorgeht, erhielt Nadella rund 71 Millionen Dollar in Aktienzuteilungen. 2023 hatte er Aktienzuteilungen in Höhe von 39 Millionen Dollar bezogen. Die Microsoft-Aktien hatten in dem am 30. Juni 2024 in den USA zu Ende gegangenen Geschäftsjahr um rund 31,2 Prozent zugelegt.

Porsche
stellt seine Quartalszahlen vor – Die Sportwagenschmiede leidet unter der verflogenen Kauflaune betuchter Kunden in China, wo ihr Absatz im dritten Quartal zweistellig schrumpfte. Die Analysten der Deutschen Bank prognostizierten für Juli bis September eine Umsatzrendite von gut elf Prozent. Die VW-Tochter entfernt sich damit weiter von Margen um 15 Prozent, die der kriselnde Volkswagen-Mutterkonzern gut gebrauchen könnte. Der Porsche-Absatz wird derzeit auch von Modellwechseln in vier der sechs Baureihen gedämpft.

Mercedes Benz
Der Autobauer hat im dritten Quartal wegen schwacher Verkäufe von Luxusautos in China einen Gewinneinbruch erlitten. Das Betriebsergebnis (Ebit) sackte von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte ab auf 2,5 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Im Kerngeschäft mit Pkw brach der bereinigte operative Gewinn noch stärker ein um 64 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, so dass die Rendite mit 4,7 Prozent nicht mal halb so hoch war wie vor Jahresfrist (12,4 Prozent). Das konzernweite Betriebsergebnis soll 2024 um mehr als 15 Prozent schrumpfen nach knapp 20 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch den Ausblick für den Umsatz passten die Schwaben nach unten an: Er soll nun leicht sinken statt das Vorjahresniveau zu erreichen.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

MärkteAktueller IndexstandVeränderung Vorwoche
DAX19.455,04– 1,03 %
EuroStoxx504.940,29– 0,90 %
Dow Jones42.374,36– 2,08 %
S&P5005.835,55– 0,48 %
NASDAQ10020.232,87– 0,45 %
Nikkei38.226,21– 2,44 %
Hang Seng20.620,50– 0,47 %
MSCI World3.718,51– 0,82 %

Rohstoffe

RohstoffBewertungVeränderung Vorwoche
Gold2.729,04 $/oz.0,32 %
Silber33,49 $/oz.– 0,55 %
Brent (Öl)75,40 $/bbl.2,67 %

Zinsen

GeldmarktZins p. a.
EZB Einlagensatz3,25 %
3-M-Euribor3,14 %
FED-Leitzins5,00 %
Tagesgeldsatz Japan0,23 %
Tagesgeldsatz UK4,95 %
RentenmarktRendite p. a.
5J Bund2,09 %
10J Bund2,31 %
10J US-Treasury4,23 %
10J JGB (Japan)0,95 %
10J Gilts (UK)4,20 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0828 USD.

Kapitalmarktkommentar7

 

Deutschland – Tesla-Optimismus verhilft Dax zur Erholung

Nach drei Verlusttagen in Folge hat der Dax am Donnerstag wieder leicht Fahrt aufgenommen. Vor allem starke Automobilwerte trieben den Leitindex an. Sie profitierten von einem überraschend guten Quartalsergebnis des US-Elektroautobauers Tesla. Letztlich ging der deutsche Leitindex mit einem Plus von 0,34 Prozent auf 19.443,00 Punkte aus dem Tag. Der MDax, der Index der mittelgroßen Börsentitel, gewann 0,44 Prozent auf 27.142,17 Punkte.. “Endlich steigen die Margen wieder”, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets über Tesla. “Zwar sind Probleme wie eine schwächere Nachfrage und die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Elektroautohersteller weiterhin nicht wegzudiskutieren, aber Tesla steuert erfolgreich gegen.” Das half auch deutschen Autotiteln. Die Kursgewinne von BMW, Mercedes, Porsche und VW reichten von 1,2 bis 3,1 Prozent. Auch die Kurse von Zulieferern wie Continental und Infineon legten überdurchschnittlich zu mit Gewinnen von um die ein Prozent. Laut einem Börsianer half auch eine Meldung zur China-Konkurrenz der Auto- und Zuliefererbranche in Europa. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf vertraute Personen berichtete, dränge Peking derzeit bei chinesischen Herstellern darauf, sich bei der Expansion bedeckt zu halten, während die Verhandlungen über EU-Zölle auf chinesische Importe laufen. Quartalsberichte legten aus dem Dax zudem der ChemiekonzernSymrise, der Nivea-Hersteller Beiersdorf und der Triebwerksfabrikant MTU vor. Bei Beiersdorf reagierten Anleger erleichtert, nachdem die Hamburger nach schwachen Quartalsberichten der Konkurrenz die Jahresziele bekräftigt hatten. Der Kurs stieg um 2,8 Prozent. MTU gewannen 1,4 Prozent. Analystin Chloe Lemarie vom Investmenthaus Jefferies lobte das dynamisch gelaufene Geschäft mit Ersatzteilen, das als besonders profitabel gilt. Für Symrise ging es dagegen am Dax-Ende um 3,0 Prozent abwärts, auch wenn der Aromen- und Duftstoffhersteller sein Ziel für das Jahresumsatzwachstum aus eigener Kraft höher gesteckt hatte. Das sei längst erwartet worden, kommentierte UBS-Analyst Charles Eden. Nach den jüngst vorgelegten sehr starken Umsatzzahlen des Konkurrenten Givaudan seien die Erwartungen sogar nochmals gestiegen und nun enttäuscht worden. Siemens verloren 1,0 Prozent. Am Vorabend hatte Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichte, dass der Konzern mit dem US-Softwarehersteller Altair Engineering über eine Übernahme spreche. In der zweiten Reihe brachen die Bilfinger -Aktien um 11,0 Prozent ein. Am Markt wurde dies mit einer Mitteilung des Baudienstleisters begründet, wonach eine Tochtergesellschaft in den USA als Generalunternehmer beim Bau eines Fähranlegers fungiert hatte, bei dessen Einsturz vor einigen Tagen sieben Menschen ums Leben gekommen waren.

USA – Tesla stützt Tech-Werte – Dow gibt weiter nach

Nach den deutlichen Verlusten am Vortag haben sich die US-Technologiewerte wieder ein Stück weit erholt. Für Auftrieb sorgten am Donnerstag die starken Quartalszahlen des Elektroautoherstellers Tesla . Die Anleger nahmen zudem erleichtert zur Kenntnis, dass die Renditen am Anleihenmarkt nach ihrer jüngsten Rally wieder fielen. Der überwiegend mit Standardwerten bestückte Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gab gleichwohl etwas weiter nach. Insgesamt ließ die Unsicherheit rund um die Wahlen in knapp zwei Wochen die Anleger weiter vorsichtig agieren.
Der Dow fiel um 0,33 Prozent auf 42.374,36 Punkte. Der marktbreite S&P 500legte um 0,21 Prozent auf 5.809,86 Punkte zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,83 Prozent auf 20.232,87 Punkte nach oben.
Thema des Tages war der Kurssprung in Höhe von fast 22 Prozent der Aktien von Tesla. Das ist der größte Tagesgewinn der Papiere seit Mai 2013. Damit waren sie der klare Spitzenreiter im Nasdaq 100. Der E-Autobauer hatte im dritten Quartal mehr als erwartet verdient, auch wenn die Umsatz-Prognose der Analysten leicht verfehlt worden waren. “Zwar sind Probleme wie eine schwächere Nachfrage und die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Elektroautohersteller weiterhin nicht wegzudiskutieren, aber Tesla steuert erfolgreich gegen”, schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets und hob die starke Gewinnmarge hervor. Unter den weiteren Gewinnern im Nasdaq 100 stiegen die Anteilscheine von T-Mobile USum 5,7 Prozent. Der Mobilfunkkonzern hatte die Anleger mit gestiegenen Neukundenzahlen und angehobenen Jahreszielen erfreut. Am Dow-Ende sackten die Papiere von IBM um gut sechs Prozent ab. Der Computerkonzern hatte mit geringem Umsatzwachstum enttäuscht. Analysten äußerten sich vor allem negativ zur Entwicklung im Beratungssegment, während das Software-Geschäft solide verlaufen sei. Als zweitschwächster Wert büßten Honeywell mehr als fünf Prozent ein. Der Mischkonzern hatte zwar sein Ergebnisziel für 2024 angehoben, aber die Schätzung für die Umsätze gesenkt und liegt damit nun unter der Markterwartung. Negativ im Fokus standen erneut die Anteile von Boeing, denn die streikenden Arbeiter des Flugzeugbauers hatten auch dessen nachgebessertes Gehaltsangebot abgelehnt. Die Anteilscheine fielen nach dem Minus von 2 Prozent am Vortag um weitere 1,2 Prozent. Unter den besten Werten im S&P 500 gewannen die Aktien von UPS 5,3 Prozent. Der Paketdienst hatte im dritten Quartal dank guter Geschäfte und des Verkaufs einer Konzerntochter überraschend viel verdient. Der Spielzeughersteller Mattel hatte beim Ertrag ebenfalls die Markterwartung übertroffen. Dessen Aktionäre freuten sich über ein Plus von 4,4 Prozent

Asien – Meist freundlich – Tokio vor Parlamentswahl schwächer

Überwiegend im Plus tendieren die Börsen in Ostasien und Australien am Freitag. An der Tokioter Börse geht es jedoch vor der Parlamentswahl in Japan am Wochenende deutlicher nach unten. Wegen der ungewissen politischen Zukunft ihres Landes nehmen die japanischen Anleger vorsichtshalber Geld vom Tisch.
Der Nikkei-225-Index fällt um 1 Prozent auf 37.747 Punkte. Zusätzlich belastet wird er vom wieder etwas festeren Yen. Für einen Dollar werden etwa 151,70 Yen bezahlt, nachdem er am Mittwoch in der Spitze etwas über 153 Yen gekostet hatte. Derweil ist die Verbraucherpreisinflation im Großraum Tokio im Oktober unter das Inflationsziel der Bank of Japan von 2 Prozent gerutscht. Mit 1,8 Prozent lag der Preisauftrieb aber über dem Ökonomenkonsens von 1,7 Prozent. Anleger trennen sich von Finanz- und Elektronikwerten. Canon verbilligen sich um 1,7 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnziele für dieses Jahr gesenkt hat.
An der Börse in Schanghai steigt der Composite-Index um 0,8 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong legt um 1,1 Prozent zu. Anleger hoffen unverändert auf weitere Konjunkturmaßnahmen der Regierung in Peking. Die chinesische Zentralbank hat derweil am Freitag einen wichtigen Zinssatz, den für die mittelfristige Kreditfazilität MLF), unverändert bei 2,00 Prozent belassen und über diese 700 Milliarden Yuan in das heimische Bankensystem gepumpt. Ferner stellte die Notenbank dem Finanzsystem weitere 292,6 Milliarden Yuan über den siebentägigen Reverse-Repo-Satz zum unveränderten Zins von 1,50 Prozent zur Verfügung.
In Seoul liegt der Kospi 0,3 Prozent im Plus. Unter den Einzelwerten gewinnen KB Financial 7,3 Prozent, nachdem die Bank mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen hat. SK Hynix (+1,9%) profitieren weiter von den am Vortag veröffentlichten, überzeugenden Zahlen

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 25.10.2024 – 12:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 25.10.2024 – 12:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 21.10.2024
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 22.10.2024
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 23.10.2024
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 24.10.2024
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 25.10.2024

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