Marktreporting KW 41

Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,

diese Woche sind die Berichte des Bafin/Bundesbank-Stresstests für die “Less Significant Institutions” erschienen. Hierbei handelt es sich um die weniger bedeutenden Kreditinsitute, die im Gegensatz zu Ihren größeren Konkurrenten, nicht direkt von der EZB beaufsichtigt werden, sondern von den nationalen Behörden (NCAs = National Competent Authorities).

Diesen Berichten kommt meist eine eher geringere Aufmerksamkeit zu, da es sich ja schließlich um “weniger bedeutende Institute” handelt. Allerdings sind das meist die Insitute, bei welchen wir deutschen unsere Girokonten oder Baufinanzierungen unterhalten.

Sehen wir uns diese Berichte nun genauer an, dann sehen wir zwei Entwicklungen. Zum einen, dass sich die meisten Banken auf folgendes Geeinigt haben: möglichst viel Gewinn mit möglichst wenig Bilanz, vor allem aber mit möglichst wenig Kreditrisiko. Markantes Beispiel: Die Hypo-Vereinsbank, die bei konstant hohem Ergebnis ihre Bilanzsumme in den letzten drei Jahren (Mitte 2021 bis Mitte 2024) um 16%, ihre risikogewichteten Aktiva (RWA) sogar um 20% heruntergefahren hat. 

RWA beschreibt die Kreditpositionen, für welche Banken 100 % Eigenkapital hinterlegen müssen, da die Ausfallrisiken entsprechend hoch sind.

Die zweite Entwicklung betrifft die kleinen Insitutute. Diese wiederum marschieren genau in die andere Richtung. Das nämlich zeigt ein medial zu Unrecht vernachlässigter Hinweis in den Unterlagen. Kleingedruckt, aber unmissverständlich heißt es: “Die RWA steigen überproportional zur Bilanzsumme; hieraus resultiert eine höhere RWA-Dichte, die auf eine gestiegene Risikonahme hindeutet.”

Gleich daneben findet sich eine Tabelle, aus der hervorgeht: Bei den LSIs kamen auf eine Bilanzsumme von 1 Mrd. Euro zuletzt Risikoaktiva im Umfang von 515 Mio. Euro – bis 2028 indes sollen es schon 563 Mio. Euro sein.

Ist das dramatisch? Vermutlich nicht. Zumal Institute wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank ihre RWAs ja auch deshalb pimpen, weil sie wissen, dass Investoren auf solche Sachen abfahren – während den Trägern bzw. Mitgliedern von Sparkassen/Volksbanken eine Kennziffer wie die RWA-Dichte im Zweifel egal ist.

Und doch bleibt zumindest ein fader Beigeschmack: Während die einen bei der Auswahl ihrer Kredit-Engagements immer wählerischer werden, hat man bei den anderen fast den Eindruck, als würden sie (damit die Kreditbücher nicht schrumpfen) nehmen, was sie kriegen können.

Nun wünschen wir viel Spaß beim Lesen unsere Weekly News.

Ihre Finanzboutique

Wochenüberblick
 

Montag3

Deutschland
Die Bundesregierung hat einem Zeitungsbericht zufolge ihre Konjunkturprognose nach unten korrigiert und rechnet nun für 2024 mit dem zweiten Rezessionsjahr in Folge. Das Wirtschaftsministerium gehe inzwischen davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen werde, berichtete die “Süddeutsche Zeitung”. Bislang liegt die offizielle Konjunkturprognose für 2024 bei einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,3 Prozent.

Eurozone
Die Investment-Beratungsfirma Sentix veröffentlicht ihr Barometer zu den Konjunkturerwartungen der Börsianer im Oktober. Laut den von Reuters befragten Volkswirten dürfte der Pessimismus leicht zunehmen. Das entsprechende Barometer war im September bereits den dritten Monat in Folge gesunken.

Nahost
Am Montag jährt sich der Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, der inzwischen weit darüber hinaus eskaliert ist. Am 7. Oktober 2023 überfielen Kämpfer der Hamas den Süden Israels. Rund 1200 Menschen wurden dabei nach israelischen Angaben getötet, etwa 250 Geiseln verschleppt. Israel reagierte mit einer Militäroffensive. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei rund 41.900 Menschen getötet. Zudem beschießen einander Israel und die Hisbollah-Miliz im Libanon seit Beginn des Gaza-Krieges immer massiver.

USA
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine massive Verschärfung seiner protektionistischen Handelspolitik angekündigt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wisconsin drohte er am Sonntag mit Zöllen von bis zu 200 Prozent auf aus Mexiko importierte Fahrzeuge. “Wir werden nicht zulassen, dass diese Autos in die Vereinigten Staaten kommen”, sagte Trump auf einem Flughafen in Juneau, Wisconsin. Bislang hatte er einen Zoll von 100 Prozent auf importierte Autos und Lastwagen in Aussicht gestellt.
Chinesische Hacker haben sich einem Zeitungsbericht zufolge in den USA Zugriff auf Informationen über gerichtlich genehmigte Abhörmaßnahmen verschafft. Für den kürzlich entdeckten Cyberangriff seien Netzwerke etwa der US-Breitbandanbieter Verizon, AT&T und Lumen Technologies kompromittiert worden, berichtete das “Wall Street Journal”.

BMW
Der Konzern will von 2025 bis 2028 umgerechnet rund 180 Mio. € in Brasilien investieren. Das Unternehmen werde in einem Werk im Bundesstaat Santa Catarina den SUV X5 produzieren, sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic in Sao Paulo.

Commerzbank
In dem Gespräch von Spitzenmanagern der Commerzbank und ihres neuen Großaktionärs Unicredit Ende September ging es nach Angaben von Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp nicht um eine Übernahme des deutschen Instituts durch die Italiener. “Es war ein klassisches Investorengespräch. Unicredit ist jetzt ein größerer Aktionär und da gehört der professionelle Austausch zur geschäftlichen Entwicklung der Commerzbank dazu”, sagte Orlopp dem “Handelsblatt” (Montagausgabe). Sie machte zudem deutlich, dass sie im Falle eines Zusammengehens beider Banken sie eine jahrelange Lähmung sowie den Verlust von Kunden erwarte. Die Commerzbank könne als eigenständiges Institut einen Aktienkurs von 25 bis 30 Euro erreichen.

Heidelberg Materials
Der indische Mischkonzern Adani hat einem Medienbericht zufolge ein Auge auf das indische Zementgeschäft von Heidelberg Materials geworfen. Die vom Milliardär Gautam Adani geführte Adani Group sei in Gesprächen mit dem Heidelberger Zementkonzern über dessen Indien-Geschäft, berichtete die “Economic Times”. Der Deal könnte etwa 1,2 Mrd. USD wert sein.

Pfizer
Der aktivistische Investor Starboard Value hat Insidern zufolge einen Anteil im Wert von rund einer Milliarde Dollar am US-Pharmakonzern Pfizer erworben. Er dränge auf Veränderungen, um die Leistung des Unternehmens zu verbessern, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Starboard habe auch den früheren Pfizer-Chef Ian Read und Ex-Finanzchef Frank D’Amelio kontaktiert, die Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert hätten, sagten die Insider. Pfizer ist unter Druck, weil die Verkäufe von Corona-Produkten stark zurückgegangen sind und andere Geschäftsbereiche die Erwartungen nicht erfüllt haben. Pfizer lehnte einen Kommentar ab. Starboard reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters.

Rio Tinto
Der australisch-britische Bergbauriese Rio Tinto bestätigt sein Interesse an einer Übernahme des Lithium-Produzenten Arcadium Lithium. Rio Tinto habe ein Angebot vorgelegt, teilten beide Unternehmen in separaten Erklärungen mit, ohne finanzielle Details zu nennen. “Das Angebot ist unverbindlich und es gibt keine Gewissheit, dass eine Transaktion zustande kommt oder fortgesetzt wird”, erklärte Rio. Die Bestätigung der Offerte folgt auf wochenlange Spekulationen über einen Deal, mit dem das Unternehmen zu einem der größten Lithium-Anbieter der Welt aufsteigen könnte.

ThyssenKrupp
Der Konzern nimmt seine vom Staat mit Milliardensummen unterstützten Pläne für eine klimaschonende Produktion unter die Lupe. Der in Überarbeitung befindliche Businessplan solle auch Erkenntnisse zur weiteren “grünen Transformation” des Stahlbereichs liefern, erklärte die Stahltochter am Sonntagabend auf Nachfrage. “Dabei prüfen wir fortlaufend technologie- und ergebnisoffen, was die besten und wirtschaftlich tragfähigsten Lösungen unter den jeweils gegebenen Rahmenbedingungen sind, um den Stahlbereich von Thyssenkrupp langfristig klimaneutral aufzustellen.”

Volkswagen
Im europäisch-chinesischen Handelsstreit über Elektroautos wirbt Volkswagen-Chef Oliver Blume für eine Verständigung. Diese könnte auch darauf hinauslaufen, dass chinesische Konzerne E-Autos in Deutschland produzieren lassen, sagte Blume der “Bild am Sonntag”. Statt um Strafzölle solle es darum gehen, “Investitionen für beide Seiten positiv zu berücksichtigen”. Wer investiere, Arbeitsplätze schaffe, mit lokalen Unternehmen zusammenarbeite, solle Vorteile bei den Zöllen haben. Auf die Frage, ob dementsprechend chinesische Hersteller E-Autos in Deutschland produzieren lassen sollten, antwortete Blume: “Ja, das wäre ein Ansatz. Das würde nicht nur für Unternehmen aus China, sondern auch aus anderen Regionen gelten, die in Europa investieren und damit die Wirtschaft positiv beeinflussen.”

Dienstag4

Deutschland
Zahlen zur deutschen Produktion im August werden veröffentlicht und zeigen, wie sich die Fertigung Mitte des dritten Quartals entwickelt hat. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte rechnen mit einem Plus von 0,8 Prozent. Dies wäre ein Lichtblick, denn die Unternehmen hatten ihre Produktion im Juli deutlich stärker als erwartet gedrosselt: Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 2,4 Prozent weniger her als im Vormonat.
Die Kanzlerpartei SPD hat einen neuen kommissarischen Generalsekretär: Präsidium und Bundesvorstand billigten am Montagabend nach Angaben aus Parteikreisen, dass der 55-jährige Matthias Miersch neuer Generalsekretär wird. Miersch, der zum linken Parteiflügel zählt, ersetzt Kevin Kühnert, der am Montag aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Die beiden Co-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil hatten für den Abend eine Sonderschalte des SPD-Präsidiums und -Bundesvorstands einberufen. Dort schlugen sie dann den bisherigen Vizevorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion als neuen Generalsekretär vor, was auf breite Zustimmung stieß.

Europa
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel
hält eine weitere Zinssenkung der EZB für möglich. “Ich bin durchaus offen, darüber nachzudenken, ob wir möglicherweise noch mal einen Zinsschritt gehen könnten”, sagte Nagel in einem am Dienstagmorgen verbreiteten Podcast von Table.Briefings. Am 17. Oktober steht der nächste Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank an. Laut Nagel hat die bisherige Zinspolitik den gewünschten preisdämpfenden Effekt erzielt: “Die Inflationsentwicklung gehört zu den guten Nachrichten. Wir nähern uns klar unserem Ziel von zwei Prozent.”
Der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und EZB-Ratsmitglied, Robert Holzmann, warnt trotz sinkender Inflation vor voreiligen weiteren Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB): “Die Inflation ist auf dem richtigen Weg. Aber sie ist nicht besiegt”, sagte Holzmann der “SZ”. “Die letzte Zinssenkung hielt ich für richtig, aber das ist kein Grund zu der Annahme, es würden nun automatisch weitere Zinssenkungen folgen.”

USA
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat im Zuge der Debatte über illegale Einwanderung von “vielen schlechten Genen” gesprochen, die es in den USA gebe. In einem Interview mit dem konservativen Journalisten und Moderator Hugh Hewitt sprach er zunächst von Tausenden Mördern, die die Demokraten durch ihre laxe Einwanderungspolitik ins Land gelassen hätten. “Viele von ihnen haben weit mehr als eine Person ermordet und leben jetzt glücklich in den USA”, sagte der Ex-Präsident weiter. “Wissen Sie, ein Mörder, ich glaube, das liegt in ihren Genen. Und wir haben im Moment eine Menge schlechter Gene in unserem Land.”

Samsung Electronics
Der Konzern meldet für das 3. Quartal einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns um 274 Prozent. Trotz der starken Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz (KI) blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Samsung rechnet für die drei Monate bis zum 30. September mit einem operativen Gewinn von 9,1 Billionen Won (6,17 Mrd. €), wie der südkoreanische Elektronikkonzern mitteilte. Analysten hatten einen Gewinn von rund 10,33 Billionen Won (knapp 7 Mrd. €) und einen Umsatz von rund 82 Billionen Won vorausgesagt.

Super Micro Computer
Das Unternehmen hat mit Auslieferungszahlen und neuen Produkten die Anleger erfreut. Der Serverhersteller gab bekannt, mehr als 100.000 Grafikprozessoren (GPU) pro Quartal auszuliefern. Zudem stellte Super Micro neue Produkte für seine Flüssigkühlung (Direct Liquid Cooling, DLC) vor, die als energieeffizienter gilt als konventionelle Luftkühlung. Damit werde “die höchste GPU-Dichte pro Rack” ermöglicht, teilte der Konzern mit. Racks sind in Datenzentren die Schränke oder Rahmen, in denen die eigentlichen Server untergebracht sind. Die Super-Micro-Aktie legte im Verlauf zunächst etwa 14 Prozent zu.

Mittwoch5

DEUTSCHLAND/KONJUNKTUR
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will am Nachmittag in Berlin die eingetrübten Konjunkturprognosen der Regierung vorstellen. Zuvor hatte sein Ministerium bereits bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nach den neuen Zahlen um 0,2 Prozent schrumpfen dürfte – und nicht wie bislang von der Ampel erwartet um 0,3 Prozent wachsen. 2023 war die Wirtschaftsleistung bereits um 0,3 Prozent zurückgegangen. Es wäre damit also das zweite Rezessionsjahr in Folge. Das gab es bisher nur einmal in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik und zwar in den Jahren 2002 und 2003. Habeck dürfte deswegen vor allem gefragt werden, wie er das Ruder herumreißen will.

USA/WIRBELSTURM
Die dicht besiedelte Westküste des US-Bundesstaats Florida bereitet sich auf die Ankunft des Hurrikans Milton vor. Mehr als eine Million Menschen wurden zur Evakuierung aufgerufen. Erst vor zwei Wochen hatte der Wirbelsturm Helene in der Region Schäden angerichtet. Den Berechnungen des National Hurricane Centers zufolge wird Milton in der Nähe der Metropole Tampa Bay auf Land treffen, in deren Umkreis mehr als drei Millionen Menschen leben. Milton gilt als extrem gefährlicher Hurrikan, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde enorme Schäden anrichten könnte, einschließlich tagelanger Stromausfälle. Es wird eine Sturmflut mit bis zu viereinhalb Metern hohen Wellen erwartet.

NOBELPREIS
Die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften gibt den Gewinner des diesjährigen Nobelpreises für Chemie bekannt. Im vergangenen Jahr waren Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Entwicklung von Quantenpunkten ausgezeichnet worden.

AUTOBAUER
Die EU-Kommission hat Insidern zufolge einen von China vorgeschlagenen Mindestpreis von 30.000 Euro für importierte Elektroautos als Ausweg aus dem Zollkonflikt abgelehnt. Die Kommission habe einen entsprechenden Vorschlag der chinesischen Regierung zurückgewiesen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Das chinesische Handelsministerium und die EU-Kommission waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In der Vergangenheit hatte die Kommission es jeweils abgelehnt, sich zu Verhandlungen zu äußern.

CONTINENTAL
Continental leidet unter der schwachen Nachfrage. Vor allem in Europa und Nordamerika sei die Autobranche unter Druck, was sich in den Zahlen zum Sommerquartal bemerkbar mache. Das Quartal sei sehr schwach ausgefallen, was aber mit Ausnahme einer weiteren Abkühlung in Nordamerika erwartet worden sei. Zugleich zeige der Sparkurs Erfolge. Die Profitabilität werde in der Autosparte im dritten Quartal höher sein als im zweiten Quartal, obwohl der Umsatz geringer ausfalle. Die Preisverhandlungen entwickelten sich gut, der größte Teil der offenen Themen werde wohl im dritten Quartal abgeschlossen sein. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Zulieferer fest.

THYSSENKRUPP
Der Bund zahlt laut “Handelsblatt” weitere Fördergelder für den klimafreundlichen Umbau der Produktion bei der Thyssenkrupp-Stahltochter aus, obwohl das Projekt auf dem Prüfstand steht. Thyssenkrupp habe sich im Gegenzug verpflichtet, für eine mögliche Rückzahlung der an die Tochter geflossenen Mittel gradezustehen.

ALPHABET
Im Kampf gegen die Monopolstellung des Technologiekonzerns Google erwägt das US-Justizministerium die Abspaltung von Teilen des Internetriesen. Ziel sei es, Geschäftsteile zu veräußern, die dem Suchmaschinen-Betreiber geholfen hätten, ein illegales Monopol bei der Online-Suche aufrechtzuerhalten, hieß es in einem am Dienstag eingereichten Gerichtsdokument. “Solche Maßnahmen gehören zu den möglichen Schritten, die wir in diesem bahnbrechenden Fall vorschlagen könnten”, erklärte das US-Justizministerium. Ein Bundesrichter hatte dem Techkonzern zuvor ein “illegales Monopol” bei der Online-Suche bescheinigt. Das Justizministerium hat bis zum 20. November Zeit, dem Gericht einen detaillierteren Vorschlag zu unterbreiten. Die Alphabet-Tochter kann bis zum 20. Dezember eigene Abhilfemaßnahmen vorlegen.

GENERAL MOTORS
sieht trotz der schleppenden Nachfrage nach Elektroautos eine profitable Zukunft. Die Gewinnmargen bei traditionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor hätten ihren Höhepunkt noch nicht erreicht und der Verkauf von Elektrofahrzeugen nehme zu, sagte Konzernchefin Mary Barra bei einem Investorentag in Spring Hill, Tennessee. Für 2025 erwarte sie Gewinne in der gleichen Größenordnung wie 2024. GM baue Lagerbestände in China ab und verbessere den Absatz dort. Finanzchef Paul Jacobson erwartet, dass der operative Verlust der Elektroauto-Einheit bis 2025 um zwei bis vier Milliarden Dollar sinken wird.


Donnerstag
6

Europa
Die EZB veröffentlicht die Protokolle ihrer Sitzung vom September. Damals hatte sie erstmals seit der Zinswende vom Juni die Geldpolitik wieder gelockert. Investoren erhoffen sich von den Mitschriften Aufschluss über den weiteren Kurs. Viele Experten erwarten nach Signalen der Währungshüter, dass die EZB bereits auf der nächsten Sitzung kommende Woche einen weiteren Schritt nach unten gehen wird. Derzeit liegt der für die Finanzmärkte richtungsweisende Einlagesatz bei 3,50 Prozent.
Die EU-Staaten geben grünes Licht für einen Beitrag von 35 Mrd. € als Teil eines größeren Kredits der G7-Staaten für die Ukraine. Dies gibt die ungarische EU-Ratspräsidentschaft bekannt. Das EU-Parlament muss noch zustimmen, Diplomaten zufolge wird eine entsprechende Abstimmung am 22. Oktober erwartet. Die sieben führenden Industriestaaten (G7) einigten sich im Juni auf einen Kredit mit einer Gesamtsumme von 50 Milliarden Dollar, der durch eingefrorene Vermögenswerte der russischen Zentralbank abgesichert ist.

USA
Die Inflationsdaten aus den USA für September werden veröffentlicht. Von Reuters befragte Experten erwarten für September ein weiteres Absinken der Teuerungsrate auf 2,3 Prozent. Der Preisauftrieb hatte mit 2,5 Prozent im August spürbar nachgelassen und den Weg für die Zinswende freigemacht. Nach der Senkung des Schlüsselsatzes um einen halben Prozentpunkt auf 4,75 bis 5,0 Prozent dürften weitere Senkungen bis Ende des Jahres folgen. Fed-Chef Jerome Powell rechnet damit, dass es noch um einen halben Prozentpunkt nach unten gehen wird.
Die US-Währungshüter haben sich mit ihrer XL-Zinswende nicht auf ein schnelleres Tempo beim Lockern der Geldpolitik festgelegt. Das geht aus den Protokollen der Zinssitzung vom September hervor. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer stand demnach hinter der Entscheidung, den Zinssenkungszyklus mit einem relativ großen Schritt nach unten einzuleiten. Doch noch größere Einigkeit herrschte darüber, dass damit keine Festlegung auf ein bestimmtes Tempo auf dem Zinssenkungspfad verbunden ist.
Der Hurrikan “Milton” ist etwas früher und weiter südlich als erwartet an der Westküste Floridas auf Land getroffen. Wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte, erreichte der Sturm der Kategorie 3 gegen 20.30 Uhr (Ortszeit US-Ostküste; 2.30 Uhr MESZ) bei Siesta Key südlich von Tampa das Festland. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde und sintflutartigen Regenfällen bedroht “Milton” nun den Großraum Tampa Bay, in dem mehr als drei Millionen Menschen leben. Der Sturm habe bereits mindestens 19 Tornados ausgelöst und rund 125 Häuser zerstört, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis. Da der Sturm vor Beginn der Flut auf Land getroffen sei, hoffe er, dass der Westküste Floridas das Schlimmste der vorhergesagten Sturmflut erspart bleibe. Laut Vorhersagen könnte der Meeresspiegel um bis zu vier Meter steigen. Bislang wurden keine Todesopfer gemeldet.

Airbus
Der Konzern hat im September weniger Verkehrsflugzeuge ausgliefert als im selben Vorjahresmonat. Der europäische Flugzeugbauer übergab nach eigenen Angaben 50 Maschinen an die Kunden, was einem Rückgang von neun Prozent im Jahresvergleich entspricht. Nach nun neun Monaten steht Airbus bei 497 ausgelieferten Jets. Im Vorjahr hatte der Boeing-Rivale in dem Neunmonatszeitraum 488 Flugzeuge ausgeliefert. Airbus hatte das Auslieferungsziel für das Gesamtjahr im Juli auf 770 gesenkt. Als Grund nannte das Unternehmen Engpässe bei Triebwerken und anderen Teilen, da sich die Lieferkette der Luftfahrtindustrie nur schwer von der Pandemie erholen kann.

Deutsche Bahn
Der neue Vorsitzende der Monopolkommission, der Ökonom Tomaso Duso, fordert einen Kurswechsel für die Deutsche Bahn. “Die Bezahlung der Bahn-Manager sollte an pünktliche Züge geknüpft werden”, sagte er der “Süddeutschen Zeitung”. Die kurzfristigen Boni, die die Bahn-Manager erhalten, sollten an Pünktlichkeitsziele gekoppelt werden, die langfristigen Boni sollten davon abhängen, dass die Infrastruktur sowohl ausgebaut als auch erhalten wird. “Gerade letzteres ist zuletzt nicht geschehen.” Er fügte an: “Bei aktuell 60 Prozent Pünktlichkeit der Fernzüge muss man sagen: Die Boni für den Bahnvorstand sollten deutlich niedriger ausfallen. Ein Ziel wie Pünktlichkeit sollte wichtiger sein als andere, zum Beispiel als die Frauenquote im Management.”

Deutsche Telekom
Die Aktionäre der Deutschen Telekom können sich für das laufende Jahr über eine deutlich höhere Dividende freuen. Dazu will der DAX-Konzern im kommenden Jahr Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen. Wie die Telekom mitteilte, liegt der Planung die Geschäftsentwicklung 2024 sowie der Ausblick für den weiteren Jahresverlauf zugrunde. Die Dividende für 2024 soll auf 0,90 € von 0,77 € im Vorjahr steigen. Im kommenden Jahr will die Telekom zudem eigene Aktien im Volumen von bis zu 2 Mrd. € zurückkaufen.

Tesla
Es ist die große Vision von Tesla-Chef Elon Musk: Selbstfahrende Autos sind nach seiner Einschätzung die nächste Revolution der Mobilität, und die größte Flotte dabei sollen Robotaxis aus seinem Haus werden. Nun will er seine Pläne in Hollywood der Öffentlichkeit vorstellen. Kern des Vorhabens: Die Software “Full Self Driving” (FSD), die vollständig die Kontrolle über die Autos übernehmen und nicht mehr nur als Fahrerassistenzsystem wirken soll. Investoren warten bei der Präsentation auf einen ersten Prototypen des Robotaxis und Details dazu, wie die regulatorischen Hürden und Sicherheitsbedenken überwunden werden können. 


Freitag7

Deutschland/Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin treffen. Dabei wird es um die weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land gehen. Zuvor war wegen der Absage des Deutschland-Besuchs von US-Präsident Joe Biden auch ein Ukraine-Unterstützertreffen auf dem Stützpunkt Ramstein gestrichen worden.

Deutschland/Inflation
Das Statistische Bundesamt legt die endgültigen Daten zur Inflation im September vor. Vorläufigen Zahlen zufolge ist die Teuerungsrate auf den tiefsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gesunken. Die Verbraucherpreise erhöhten sich demnach vor allem wegen billigerer Energie im Schnitt nur noch um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August waren es noch 1,9 Prozent.

USA/Zinsen
Der US-Notenbanker Raphael Bostic dämpft Erwartungen, dass es in diesem Jahr noch zwei Zinssenkungen in den USA geben könnte. Er würde sich “völlig wohl” dabei fühlen, bei der kommenden Sitzung der Notenbank eine Senkung auszulassen, sagte der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta dem “Wall Street Journal”. Die Unbeständigkeit der jüngsten Inflations- und Beschäftigungsdaten könnte es rechtfertigen, die Zinssätze im November nicht anzutasten. “Ich bin auf jeden Fall offen dafür”, sagte Bostic.

Bayer
Der Konzern ist in einer weiteren Glyphosat-Klage in den USA zur Zahlung von 78 Millionen Dollar verurteilt worden. Bei dem Fall vor einem Landesgericht im Bundesstaat Pennsylvania ging es erneut um Krebs, der nach Darstellung des Klägers auf die Verwendung des Unkrautvernichters Roundup zurückging. In einer Erklärung zeigte sich Bayer zuversichtlich, die Summe bei einer Berufung reduzieren zu können.

E.ON
Der Energieversorger hat vor steigenden Verbraucherpreisen für Strom und Gas in Deutschland gewarnt. “Der Anteil der Netzgebühren am Strompreis nähert sich der 30-Prozent-Marke”, sagte der Geschäftsführer von E.ON Energie Deutschland, Filip Thon, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Insgesamt machten diese und weitere staatlich festgelegte Steuern und Umlagen mittlerweile rund 56 Prozent des Strompreises aus. Auf die Frage, ob dieser Anteil steigen werde, antwortete Thon: “Ja, davon gehe ich perspektivisch aus.” Auch beim Erdgas erwarte er steigende Tarife.

Tesla
Elon Musk will mit der Einführung von Robotaxis seinem Unternehmen zu neuem Schwung verhelfen. Musk ließ sich bei der Vorstellung des Prototypen am Donnerstag (Ortszeit) in einem Filmset in Hollywood selbst im sogenannten “Cybercab” vorfahren. “Die meiste Zeit tun Autos einfach nichts, aber wenn sie autonom sind, könnten sie fünfmal mehr, vielleicht zehnmal mehr genutzt werden”, erklärte er vor der jubelnden Menge. Das Tesla-Robotaxi hat zwei Sitze und Flügeltüren, es gibt weder ein Lenkrad noch ein Gaspedal. Wann das Fahrzeug auf den Markt kommen soll, beantwortete Musk nur vage. Die Produktion soll 2026 beginnen und die Fahrzeuge sollen weniger als 30.000 Dollar kosten. Musks Plan ist es, eine Flotte von selbstfahrenden Tesla-Taxis zu betreiben, die Fahrgäste über eine App abrufen können.

Boeing
In den USA hat US-Verkehrsminister Pete Buttigieg eine Einigung in dem seit vier Wochen andauernden Streik der 33.000 Beschäftigten des Flugzeugbauers Boeing gefordert. “Die Lösung wird eine sein, die die Arbeiter unterstützt und die mit dem Erfolg des Unternehmens vereinbar ist”, sagte Buttigieg vor Reportern am Donnerstag (Ortszeit) im Ministerium. Der Streik hat die Produktion der 737 MAX sowie der älteren 767- und 777-Großraumflugzeugprogramme zum Stillstand gebracht.

Märkte auf einen Blick

Kapitalmärkte

Märkte Aktueller Indexstand Veränderung Vorwoche
DAX 19.228,94 0,57 %
EuroStoxx50 4.968,60 – 0,22 %
Dow Jones 42.454,12 0,24 %
S&P500 5.773,13 0,39 %
NASDAQ100 20.241,76 1,03 %
Nikkei 39.512,47 – 0,31 %
Hang Seng 20.978,85 – 7,53 %
MSCI World 3.702,44 0,10 %

Rohstoffe

Rohstoff Bewertung Veränderung Vorwoche
Gold 2.637,13 $/oz. – 0,60 %
Silber 31,10 $/oz. – 3,27 %
Brent (Öl) 79,10 $/bbl. 0,46 %

Zinsen

Geldmarkt Zins p. a.
EZB Einlagensatz 3,50 %
3-M-Euribor 3,27 %
FED-Leitzins 5,00 %
Tagesgeldsatz Japan 0,23 %
Tagesgeldsatz UK 4,95 %
Rentenmarkt Rendite p. a.
5J Bund 2,12 %
10J Bund 2,26 %
10J US-Treasury 4,07 %
10J JGB (Japan) 0,90 %
10J Gilts (UK) 4,18 %

Währung

Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0948 USD.

Kapitalmarktkommentar7

 

Deutschland – Uneinheitlich, Telekom Aktie auf 23-Jahreshoch

Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX bröckelte nach dem Anstieg des Vortages um 0,2 Prozent auf 19.211 ab. Dabei gab es aber auch eine Reihe von Gewinnern, so Deutsche Telekom, die auf den höchsten Stand seit 23 Jahren stiegen. Die Aktien der Rüstungsunternehmen gaben dagegen stark nach. Zwar kam die US-Inflation nicht ganz so schnell zurück wie erwartet, dafür kühlte sich der US-Arbeitsmarkt aber deutlich ab. Damit scheint der Weg für weitere Zinssenkungen in den USA laut Marktteilnehmern frei. Und auch die Inflation wollte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners nicht überbewerten: Zu ihr hätten vor allem die Wohnkosten beigetragen. “Steigende Mieten werden die US-Notenbank sicherlich nicht von weiteren Zinssenkungen abhalten”, so der Marktteilnehmer.
Deutsche Telekom stiegen um 1,7 Prozent. Der Konzern hat sich für die Zeit bis 2027 ehrgeizige Ziele gesteckt und will in den kommenden Jahren schneller wachsen. Dazu soll Künstliche Intelligenz noch stärker zum Einsatz kommen. Die Aktionäre dürfen sich für das laufende Jahr zudem auf eine deutlich höhere Dividende freuen.
Daneben waren die Aktien der Rückversicherer gesucht. Munich Re gewannen 2,9 Prozent, zeitweise notierten sie erstmals über 500 Euro. Hannover Rückzogen ebenfalls um 2,9 Prozent an. In Florida ist die befürchtete “ganz große Katastrophe” durch Wirbelsturm “Milton” laut Gouverneur de Santis ausgeblieben. Auf der anderen Seite fielen die Titel des DAX-Schwergewichts SAP um 0,9 Prozent ab. Nachdem der Kurs zuletzt wieder direkt an das Allzeithoch herangelaufen war, gab es nun ein paar Gewinnmitnahmen. Solche drückten auch Continental um 0,6 Prozent. Schwach notierten aber vor allem die Aktien der Rüstungshersteller. Rheinmetall büßten 3,7 Prozent ein, Hensoldt und Renkkamen ebenfalls deutlich zurück. Im Handel wurde auf Berichte über eine angebliche Bereitschaft der Ukraine zu Waffenstillstandsverhandlungen verwiesen. In der dritten Reihe gerieten Pfandbriefbank stark unter Druck. Der Kurs brach um knapp 9 Prozent ein. Die Auschüttungsquote soll mindestens 50 Prozent betragen nach 50 bis 75 Prozent und das Risiko soll sinken. “Das wiederum dürfte auf die Gewinnaussichten drücken”, so ein Marktteilnehmer. Die Ziele würden vorsichtiger formuliert, sagte er. Alzchem stiegen dagegen auf neue Allzeithochs. Der Kurs war nach der Hausse von Ende August bis Mitte September von 52 auf 41 Euro zurückgefallen, seit der Aufnahmen in den SDAX zieht er aber wieder stark an. Hier haben sie Vitesco ersetzt. Der Kurs stieg um 0,8 Prozent auf 53,20 Euro.


USA – Wall Street nach Inflationsdaten knapp im Minus

Die US-Börsen haben am Donnerstag knapp im Minus geschlossen. Leicht belastend wurde die Wall Street von Inflationsdaten, die etwas langsamer als erwartet zurückgegangen waren, die Kerninflation hatte sich sogar leicht beschleunigt. Die Inflation lag im September jeweils einen Tick oberhalb der Erwartungen. Der Dow-Jones-Index gab um 0,1 Prozent nach auf 42.454 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite sanken um 0,2 bzw. 0,1 Prozent.
Zwar sei ohnehin zuletzt nicht mehr mit einer großen Zinssenkung um 50 Basispunkte im November gerechnet worden, hieß es im Handel mit Blick auf die nächste Fed-Sitzung. Die Preisdaten untermauerten nun diese Sicht und bremsten so den Aktienmarkt etwas. Der sich offensichtlich abkühlende Arbeitsmarkt verhinderte aber höhere Verluste. Denn die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten waren schlechter als gedacht ausgefallen, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichten den höchsten Stand seit rund einem Jahr. “Die Daten bestätigen den Spielraum für 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung, aber nicht für mehr”, fasste ein Markteilnehmer den Datenkranz zusammen. Desinflationär wurden auch die gesunkenen Realeinkommen interpretiert. Der Markt rechnet fest mit einer Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte, was auch schon vor den aktuellen Daten galt. Ein solcher Schritt wurde am Zinsterminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 83 Prozent eingepreist, womit sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause nach den Daten geringfügig erhöhte. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, bekräftigte diese Sicht: Er zeigte sich sowohl offen dafür, im nächsten Monat die Zinsen entweder um einen Viertelprozentpunkt zu senken oder eine Zinspause einzulegen.
Unter den Einzelwerten gab die Aktie von Delta Air Lines 1,4 Prozent nach. Die Fluggesellschaft hatte im dritten Quartal die Markterwartungen knapp verfehlt. Toronto-Dominion gaben um 6,4 Prozent nach. Die kanadische Bank wird voraussichtlich rund 3 Milliarden Dollar an Bußgeldern zahlen und ihre Geschäftstätigkeit in den USA als Teil eines Vergleichs wegen Vorwürfen der Geldwäsche einschränken müssen, wie das Wall Street Journal berichtet. Aktien aus dem Versicherungssektor wie Allstate (+0,5%), Progressive (+0,4%) oder Everest (+1,3%), die sich zuletzt von jüngsten Verlusten erholt hatten, waren weiter gefragt. Wirbelsturm “Milton” war in der Nacht mit dem Treffen auf Land in Florida um mehrere Kategorien abgestuft worden. Die befürchteten Schäden dürften geringer als befürchtet ausfallen. Domino’s Pizza gaben nach durchwachsenen Drittquartalszahlen um 1,1 Prozent nach – gedrückt durch eine gesenkten Umsatzprognose.

Asien – Uneinheitlich, Spekulationen um China-Konjunkturprogramm

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Freitag uneinheitlich. Während die Börse in Schanghai deutlich nachgibt, verzeichnen die japanischen und südkoreanischen Aktienmärkte leichte Aufschläge. In Hongkong findet wegen eines Feiertags kein Handel statt. Von der Wall Street kamen negative Vorgaben. Hier hatten Inflationsdaten die Sicht untermauert, dass die US-Notenbank die Zinsen wohl langsamer senken wird.
An der Börse in Schanghai zeigen sich die Anleger vor einer für Samstag angekündigten Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums vorsichtig. Der Schanghai-Composite gibt deutlich um 1,6 Prozent nach. Am Markt erwartet man die Ankündigung weiterer Stützungsmaßnahmen zur Ankurbelung der schwächelnden Wirtschaft des Landes. Unklarheit besteht jedoch über Ausmaß und Umfang. Die chinesische Regierung und die People’s Bank of China hatten zuletzt bereits ein Maßnahmenpaket aufgelegt, das in den vergangenen Wochen für kräftige Kursgewinne an den Börsen gesorgt hatte. Zweifel, ob dieses ausreicht, führte jedoch wieder zu massiven Kurskorrekturen.
Auch in Japan blicken die Anleger gespannt nach Peking. Die Marktteilnehmer werden wahrscheinlich darauf bedacht sein, “ihre Portfolios für ein weiteres Wochenende mit potenziellem Gapping-Risiko zu positionieren”, indem sie versuchten, die Erwartungen an die Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums angemessen zu bewerten, so Chris Weston, Leiter des Research bei Pepperstone. Der Nikkei-Index gewinnt 0,7 Prozent.
In Seoul rückt der Kospi um 0,3 Prozent vor, nachdem die Bank of Korea ihre Zinsen erstmals seit vier Jahren gesenkt hat. Der Leitzins wurde wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent reduziert. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank die Geldpolitik allmählich weiter lockern wird.
An der Börse in Sydney tut sich indessen wenig. Der S&P/ASX 200 tritt nahezu auf der Stelle.

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Quellenangaben:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 11.10.2024 – 12:00 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 11.10.2024 – 12:00 Uhr
3Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 07.10.2024
4Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 08.10.2024
5Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 09.10.2024
6Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 10.10.2024
7Aktienmarktbericht, Hauck Aufhäuser Lampe und Perspektive am Morgen der dt. Bank, jeweils vom 11.10.2024

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