Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
die Urlaubszeit neigt sich dem Ende und so ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen. Evtl. haben Sie die Sommerferien genutzt um in den Urlaub zu fahren … zu Ihrem Start in den September, haben wir Ihnen die Entwicklungen im August zusammengefasst:
Der eigentlich schwache Börsenmonat August hatte es dieses Jahr in sich. Der normalerweise von niedriger Aktivität (Urlaubsphase) geprägte Monat konnte zum Anfang hin mit einem Kursrutsch aufwarten, welcher schon lange nicht mehr gesehen wurde.
So hatte der Nikkei bspw. einen der schlimmsten Börsentage seit den 80ige Jahren erlebt. Doch dieser Einbruch währte nicht lange und fast alle Börsenindizes erholten sich wieder. Dazu trugen die Erwartungen an Zinssenkungen bei.
Der Dow Jones beendete den Monat mit eingem Gewinn von rund 1 Prozent. Seit dem in den ersten August-Tagen erreichten tiefsten Stand seit Mitte Juni hat er gut 7 Prozent aufgeholt.
Die US-Börsen profitierten von der Aussicht auf bald sinkende Leitzinsen. Im Grunde scheint nur noch offen, wie stark die US-Notenbank Fed im September an der Zinsschraube drehen wird. Die Inflation stehe einer Senkung nicht mehr im Weg. “Es kommt jetzt auf die Konjunktur an, wie schnell und wie deutlich die Zinsen fallen werden”, sagte Commerzbank-Devisenexperte Volkmar Baur.
So schnell der Kursrutsch Anfang August eingetreten ist, so schnell war er auch wieder vorbei. Die positive Stimmung überwiegte wieder am Markt. Der Grund dafür: Das Goldilocks-Szenario:
Darunter versteht man die Kombination aus einem moderaten, aber stetigen Wachstum der Weltwirtschaft, einer nachlassenden Inflation und einer Geldpolitik, die am Beginn ihres Zinssenkungszyklus steht. „An den Börsen wird dieses bereits gefeiert“, konstatieren die Strategen. Demgegenüber steht das Phänomen der Saisonalität, die für den September im Durchschnitt vergleichsweise schlechte Ergebnisse für den DAX anzeigt. Das könnte auch der Grund für Gewinnmitnahmen an den Börsen zum Ende der abgelaufenen Woche gewesen sein.
Der September steht übergeordnet in diesem Jahr aller Voraussicht nach im Zeichen der Notenbanken. Sowohl die EZB als auch die Fed dürften mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei ihren Sitzungen Mitte September die Leitzinsen senken. Nach den jüngsten Aussagen der Verantwortlichen und den gesunkenen Inflationsraten in der Vorwoche wäre alles andere eine sehr große Überraschung. Für die Aktienmärkte sind niedrigere Zinsen grundsätzlich positiv, weil die für die Zukunft erwarteten Cashflows der Unternehmen im Zuge der Diskontierung durch die Analysten dann „einen höheren Gegenwartswert annehmen“, wie die LBBW betont.
Gleichzeitig verweisen die Experten darauf, dass die sich eintrübende Konjunktur als „eigentlicher Grund für die Leitzinswende“ niedrigere erzielte Cashflows befürchten lässt. Zudem habe die Vergangenheit gezeigt, dass „zumindest die frühe Leitzinssenkungsphase eher von sinkenden als von steigenden Aktienkursen geprägt ist“. Die LBBW mahnt zudem an, dass die Big Six Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft und Nvidia als „Protagonisten der KI-Welle und Motoren der Hausse“ allmählich die Gunst der Anleger zu verlieren scheinen.
So sind die Kurse dieser Aktien nach den jeweiligen Q2-Zahlen im Durchschnitt gesunken, nachdem es im Q1 noch deutlich nach oben gegangen war. „In dieses Bild passt, dass der KI-Darling Nvidia an der Börse abgestraft wurde, obwohl er die an ihn gesteckten hohen Erwartungen übertraf“, konstatieren die Analysten.
Die Volkswirte der Commerzbank betonen derweil, dass die allgemeine Marktstimmung „noch immer auf wackeligen Beinen steht“. Eine Enttäuschung bei den Stimmungsindikatoren könnte die fragile Laune der Anlegerinnen und Anleger daher schnell wieder belasten. Als wichtigste Veröffentlichung der laufenden Woche bezeichnen sie den US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag. Größere Kurssprünge seien im Vorfeld „wohl eher nicht zu erwarten“.
Dementsprechend ist ein ruhige Investorenhand gefragt, da der September die ein oder andere Überrachung bereit halten könnte. Wer in so einem Szenario über genügend Cash (Liquidität) verfügt um zu günstigeren Kursen nachzukaufen, ist klar im Vorteil.
Wir wünschen einen schönen Sonntag.
Ihre Finanzboutique
Montag3
Deutschland
Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen kommen die Führungsgremien der Parteien in Berlin zu Beratungen in ihren Zentralen zusammen. Im Mittelpunkt dürfte dabei stehen, welche Möglichkeiten sich für eine Regierungsbildung in Erfurt und Dresden abzeichnen. Über den Tag verteilt sind zahlreiche Pressekonferenzen angesetzt. In Thüringen wurde die AfD stärkste Partei, in Sachsen konnte die CDU knapp ihre Führungsposition behaupten. In beiden Ländern wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Ergebnisse der Landtagswahlen als “bitter” und forderte die Parteien in Sachsen und Thüringen auf, Bündnisse ohne die AfD zu schmieden. “Alle demokratischen Parteien sind nun gefordert, stabile Regierungen ohne Rechtsextremisten zu bilden”, sagte Scholz der Nachrichtenagentur Reuters.
Thüringen
In Thüringen kam die AfD von Spitzenkandidat Björn Höcke nach den vorläufigen amtlichen Endergebnissen auf 32,8 Prozent. Die CDU landete bei 23,6 Prozent, das BSW bei 15,8, die Linke bei 13,1 und die SPD bei 6,1 Prozent. Die Grünen und die FDP sind nicht mehr im Landtag vertreten. Der bisherige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zog als einziger Spitzenkandidat mit einem Direktmandat in den Landtag ein und sagte CDU-Chef Mario Voigt Hilfe bei der Bildung einer stabilen Regierung zu. Allerdings hat die CDU derzeit ein Kooperationsverbot mit der Linken.
Sachsen
Bei der Wahl in Sachsen wurde die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 31,9 Prozent stärkste Kraft. Die AfD kam hier auf 30,6 Prozent, das BSW auf 11,8 und die SPD auf 7,3 Prozent. Die Grünen ziehen mit 5,1 Prozent in den Landtag ein – ebenso wie die Linke, die zwar nur 4,5 Prozent erzielte, dafür aber mehrere Direktmandate bekam. Auch deshalb reicht es nicht für die Fortsetzung der bisherigen sogenannten Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen.
Israel
Nach dem Fund von sechs offenbar kurz zuvor getöteten Geiseln im Gazastreifen wächst der Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. In Jerusalem und Tel Aviv gingen Tausende Menschen auf die Straße, um Netanjahu zu einem Abkommen mit der Hamas über eine Freilassung der noch verbliebenen Geiseln zu bewegen. Israels führende Gewerkschaft Histadrut rief für Montag zu einem Generalstreik auf. Netanjahu warf der Hamas vor, entgegen den monatelangen Bemühungen gar keine Abmachung zur Freilassung von Geiseln zu wollen: “Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal.” US-Präsident Joe Biden äußerte sich “erschüttert und empört”. Unter den Toten war auch ein US-israelischer Staatsbürger.
Ukraine
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach russischen Angaben am Wochenende in einem großangelegten Drohnenangriff eine Ölraffinerie in Moskau sowie Kraftwerke angegriffen. Betroffen seien vor allem die die Hauptstadt umgebende gleichnamige Oblast Moskau sowie das benachbarte Twer, erklärten die Behörden am Sonntag. In der Ölraffinerie brach Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge ein Feuer aus, das aber eingedämmt werden konnte. Die Flugabwehr hat laut Verteidigungsministerium 158 ukrainische Drohnen abgefangen.
X
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat die sofortige Sperrung des Kurzmitteilungsdienstes X angeordnet. Zuvor war eine vom Gericht gesetzte Frist abgelaufen, bis zu der der Twitter-Nachfolger von Milliardär Elon Musk wie gesetzlich vorgeschrieben einen Rechtsvertreter in Brasilien benennen sollte. Das Urteil fällte Richter Alexandre de Moraes, mit dem Musk öffentlich im Clinch liegt. Moraes hatte angeordnet, dass X die Konten bestimmter Nutzer, die Lügen und irreführende Informationen verbreiteten, sperrt. Viele der betroffenen Anwender sind Unterstützer des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, die dessen Niederlage bei den Wahlen von 2022 teilweise nicht anerkennen. Musk verweigerte die Sperrung der Konten und sprach von Zensur.
Varta
Der schwäbische Batteriehersteller Varta ringt mit einem Teil seiner Gläubiger Insidern zufolge noch um Änderungen an seinem Sanierungskonzept. Ein Teil der Schuldscheingläubiger habe Nachbesserungen zu ihren Gunsten verlangt, das Unternehmen habe das Konzept daraufhin zweimal aufgebessert, sagten zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Nun liege der Ball bei den Gläubigern: Sie hätten bis Montag Zeit, dem Vorschlag zuzustimmen, sagte einer der Insider. Varta wollte sich nicht dazu äußern.
Marriott/Hilton/Hyatt
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit den Hotelbetreibern Marriott, Hilton und Hyatt haben rund 10.000 Hotelangestellte in mehreren Großstädten der USA die Arbeit niedergelegt. “Seit Corona erwarten sie von uns, dass wir mit einer Drei-Sterne-Belegschaft einen Fünf-Sterne-Service liefern”, erklärte die Gewerkschaft Unite Here. Betroffen sind 24 Hotels in beliebten Reisezielen wie San Francisco, San Diego, Honolulu, Boston und Seattle. Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne und warnte vor einer möglichen Ausweitung des Streiks auf weitere Städte.
Disney
Der US-Medienkonzern Walt Disney und der Satelliten-TV-Anbieter DirecTV können sich auf keinen neuen Distributionsvertrag einigen. In der Folge verloren am Sonntag mehr als elf Millionen DirecTV-Abonnenten den Zugang zu Disney-eigenen Sendern wie ESPN und ABC. “Wir werden keine Vereinbarung eingehen, die unser Portfolio an Fernsehkanälen und Programmen unterbewertet”, erklärten die Disney-Manager Dana Walden, Alan Bergman und Jimmy Pitaro in einer gemeinsamen Stellungnahme. DirecTV will sein Angebot an den Geschmack der Verbraucher im Streaming-TV-Zeitalter anpassen und warb bei Disney um kleine, preiswertere Pakete – einschließlich Paketen ohne ESPN für Kunden, die keinen Sport schauen.
Dienstag4
China
China und Südafrika haben sich bei einem Treffen ihrer Staatsoberhäupter in Peking auf eine Intensivierung ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit verständigt. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Der chinesische Präsident Xi Jinping und sein südafrikanischer Amtskollege Cyril Ramaphosa trafen sich am Montag in Peking, im Vorfeld des neunten Forums für die Zusammenarbeit zwischen China und Afrika. Südafrika strebt eine Verringerung seines Handelsdefizits mit China an und möchte nachhaltigere, beschäftigungsfördernde Investitionen anregen. China, als größter Handelspartner Südafrikas, zeigte sich bereit, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Technologietransfer zu unterstützen.
Nahost
US-Präsident Joe Biden hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, mehr für ein Abkommen zur Freilassung der von der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen festgehalten Geiseln zu tun. Er stehe kurz davor, einen endgültigen Vorschlag für ein solches Abkommen vorzulegen, sagte Biden zu Journalisten. “Wir sind sehr nah dran.” Auf die Frage, ob eine Einigung gelingen werde, fügt Biden hinzu: “Die Hoffnung stirbt zuletzt.” Am Wochenende hatten israelische Streitkräfte die Leichen von sechs Geiseln aus einem Tunnel in Gaza geborgen. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden sie erst kürzlich von Hamas-Kämpfern getötet.
Ukraine
Die Ukraine hat Konsequenzen gegen die Mongolei angekündigt, weil das Land den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Besuch am Montag nicht festgenommen hat. Die Mongolei als Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs wäre verpflichtet gewesen, den per Haftbefehl gesuchten Präsidenten festzusetzen und an das Gericht in Den Haag zu überstellen, teilte das ukrainische Außenministerium mit. Da sie dies nicht getan habe, sei die Mongolei nun mitverantwortlich für Putins Kriegsverbrechen. Das mongolische Versäumnis sei ein schwerer Schlag gegen das internationale Strafrechtssystem. Die Ukraine werde gemeinsam mit ihren Verbündeten sicherstellen, dass das Land Konsequenzen zu spüren bekomme.
BMW
Der Autobauer ruft Elektroautos des Typs Mini Cooper SE wegen möglicher Batterie-Probleme zurück. Weltweit könnten mehr als 140.000 Fahrzeuge betroffen sein, sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur Reuters. In Deutschland könnte es BMW zufolge um rund 39.000 Wagen gehen. Probleme im Batteriesystem können zu einer Überhitzung führen. Ein Fahrzeugbrand könne nicht ausgeschlossen werden, auch im geparkten Zustand nicht.
Deutsche Bank
Der Konzern verliert den Deutschland-Chef ihrer Privatkundensparte an die Konkurrenz: Lars Stoy wechselt in den Vorstand der Direktbank ING Deutschland, erfuhr das Handelsblatt am Montag aus Finanzkreisen. Die Deutsche Bank und die ING wollten die Personalie auf Anfrage nicht kommentieren. Stoys Abschied von der Deutschen Bank sei besiegelt, bei der ING wiederum müsse seine Berufung noch durch Gremien der Bank bestätigt werden, sagten Insider. Stoys Weggang von der Deutschen Bank kommt nicht überraschend: Intern wurde ihm in Teilen das Debakel bei der IT-Umstellung der Postbank angelastet, das im vergangenen Jahr zu massiven Problemen im Kundenservice geführt hatte.
Intel
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin präsentiert der US-Konzern eine für Künstliche Intelligenz (KI) optimierte Prozessor-Familie. Der “Core Ultra” kommt in einer für Intel kritischen Phase. Das Unternehmen hat den KI-Trend bislang verschlafen und vor allem bei ertragsstarken Hochleistungsprozessoren für Server keine konkurrenzfähigen Produkte im Angebot. Als Reaktion auf wegbrechende Geschäfte plant Intel daher milliardenschwere Einsparungen, denen auch das geplante Werk in Magdeburg zum Opfer fallen könnte.
Swiss Re
Der Schweizer Rückversicherer hat in den vergangenen Jahren Marktanteile verloren. Der Abstand zum Branchenprimus Münchner Rück wurde größer, jener zur Hannover Rück, der Nummer drei im Markt, kleiner. Der neue Vorstandsvorsitzende Andreas Berger bläst jetzt zur Aufholjagd. “Wir wollen diese Lücke wieder schließen”, sagte der deutsche Manager im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Man habe bereits einige Maßnahmen ergriffen. “In der gesamten Steuerung des Unternehmens lassen wir jetzt mehr Vorsicht walten. Wir sind bei der Bildung von Reserven vorsichtiger geworden. Wir reduzieren auch unsere Exponierung in problematischen Geschäftssegmenten wie dem Haftpflichtversicherungsgeschäft mit Großkunden in Amerika und wachsen gleichzeitig in Segmenten, in denen wir auskömmliche Preise für Risiken erzielen können.”
Volkswagen
Neun Jahre nach dem Auffliegen der massenhaften Manipulationen bei Dieselmotoren muss sich der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn erstmals in einem Strafverfahren vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mittlerweile 77-Jährigen vor, den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über die Manipulationen informiert zu haben. Dazu kommen Betrugsvorwürfe. Volkswagen hatte 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Diesel-Abgaswerte durch eine Software manipuliert zu haben. Diese sorgte dafür, dass die Motoren die Stickoxidgrenzwerte auf dem Prüfstand zwar einhielten, auf der Straße aber ein Vielfaches dieser giftigen Abgase ausstießen. Der Skandal löste eine Vielzahl von Prozessen aus.
Mittwoch5
DIENSTWAGEN
Die Bundesregierung will den Absatz von E-Autos mit Steuer-Erleichterungen ankurbeln und dies am heutigen Mittwoch beschließen. Zum einen sollen Steuervorteile für vollelektrische Dienstwagen auf Autos bis zum Wert von 95.000 Euro ausgedehnt werden, heißt es im Gesetzesentwurf, der Reuters vorliegt. Künftig sollen Besitzer solcher Luxus-E-Dienstautos bis zu diesem Preis von dem auf 0,25 reduzierten Steuersatz profitieren. Bisher gilt dieser niedrigere, monatliche Tarif nur für Autos bis 70.000 Euro. Zudem will die Regierung eine Sonderabschreibung für E-Autos beschließen, die rückwirkend ab Juli bis 2028 gelten soll.
VOLKSWAGEN
Dem Autobauer steht in Wolfsburg wegen des verschärften Sparkurses und einer drohenden Schließung von Werken in Deutschland eine turbulente Betriebsversammlung ins Haus. VW-Markenchef Thomas Schäfer, Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz stellen den Beschäftigten ihre Sparpläne vor. Das Unternehmen hatte am Montag angekündigt, den seit drei Jahrzehnten geltenden Vertrag zur Beschäftigungssicherung zu kündigen, und droht mit der Schließung von Werken in Deutschland. Betriebsratschefin Daniela Cavallo warf dem Vorstand Versagen vor und kündigte Widerstand gegen die Pläne an. “Für uns kommen Standortschließungen nicht infrage.”
COMMERZBANK
Rund 16 Jahre nach der Finanzkrise will sich der Staat von seiner Beteiligung an der Commerzbank trennen. Der Bund werde seinen Anteil von noch 16,49 Prozent an dem erfolgreich stabilisierten Institut sukzessive reduzieren, teilte Florian Toncar, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und Vorsitzender des zuständigen Lenkungsausschusses, mit. Der Verkauf des Aktienpakets werde “transparent, diskriminierungsfrei und marktschonend erfolgen”. Das genaue Verfahren, das Volumen und auch der Zeitpunkt würden mit Blick auf das Marktumfeld noch festgelegt, erläuterte eine Sprecherin der Finanzagentur, die Kapitalmarktgeschäfte des Bundes tätigt und den Verkauf organisiert.
NVIDIA
Der Börsenwert des KI-Chipherstellers ist am Dienstag um 279 Milliarden Dollar eingebrochen. So viel hat noch nie ein US-Unternehmen an einem Tag an Marktwert verloren. Beobachter werteten dies als Zeichen dafür, dass Investoren vorsichtiger gegenüber Technologien rund um Künstliche Intelligenz (KI) werden. KI hat in diesem Jahr wesentlich zu den Kursgewinnen an den US-Börsen beigetragen. Nvidia hatte vergangene Woche eine Quartalsprognose vorgelegt, die die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllte.
INTEL
Mitten in einer wirtschaftlichen Krise stellt der Konzern für Künstliche Intelligenz (KI) optimierte Prozessoren für PCs vor. Der “Core Ultra” mit dem Code-Namen “Lunar Lake” biete eine größere Rechenleistung als die Konkurrenz und verbrauche dabei weniger Strom, sagte Privatkundenchef Jim Johnson bei einer Produktpräsentation anlässlich der anstehenden Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.
NORWEGISCHER STAATSFONDS/ISRAEL
Der norwegische Staatsfonds erwägt möglicherweise den Verkauf von Aktien einiger Unternehmen, die gegen die verschärften ethischen Richtlinien in Bezug auf Israels Aktivitäten in den besetzten palästinensischen Gebieten verstoßen. “Der Ethikrat ist der Ansicht, dass die ethischen Richtlinien eine Grundlage für den Ausschluss einiger weiterer Unternehmen aus dem Government Pension Fund Global bieten, zusätzlich zu denen, die bereits ausgeschlossen wurden”, schrieb die Aufsichtsbehörde in einem Brief an das Finanzministerium vom 30. August, den Reuters einsehen konnte. Besonderes Augenmerk gelte dabei Waffenherstellern in Ländern, die nicht am Waffenhandelsvertrag beteiligt sind, vor allem US-Firmen.
Donnerstag6
Deutschland
Das Ifo-Institut veröffentlicht seine Herbstprognosen für die deutsche Wirtschaft. Bislang geht es von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr von 0,4 Prozent aus, dem 2025 ein Plus von 1,5 Prozent folgen soll. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft hat bereits am Mittwoch seine Prognose gesenkt, nachdem sich zahlreiche Konjunkturindikatoren zuletzt eingetrübt haben. Demnach wird Europas größte Volkswirtschaft im laufenden Jahr schrumpfen.
Die deutsche Industrie hat voraussichtlich einen schwachen Start in die zweite Jahreshälfte erwischt. Ihre Aufträge dürften im Juli um 1,5 Prozent zum Vormonat geschrumpft sein. Im Juni hatte es noch mit 3,9 Prozent den ersten Zuwachs in diesem Jahr überhaupt gegeben.
Nahost
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock führt erneut Gespräche im Nahen Osten, um die Vermittlungen für einen Waffenstillstand im Gazakrieg zu unterstützen. Am Morgen sind zunächst Beratungen in Riad in Saudi-Arabien geplant, bevor sie weiter in die jordanische Hauptstadt Amman reist. Am Abend fliegt die Ministerin nach Israel, wo sie am Freitagmorgen Außenminister Israel Katz trifft. Im Anschluss geht es weiter ins Westjordanland, wo ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, geplant ist. Es gehe dabei auch darum, eine Eskalation der Lage im Westjordanland zu verhindern, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Mittwoch.
USA / Beige Book
Die Wirtschaft in den USA hat sich laut der Notenbank Federal Reserve zuletzt abgeschwächt. “Die Wirtschaftstätigkeit nahm in drei Bezirken leicht zu, während die Zahl der Bezirke, die eine stagnierende oder rückläufige Aktivität meldeten, von fünf im vorangegangenen Zeitraum auf neun im aktuellen Zeitraum anstieg”, teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht “Beige Book” mit. Die Erhebung in den zwölf Bezirken lief bis zum 26. August. “Die Arbeitgeber waren bei ihren Einstellungen wählerischer und weniger geneigt, ihre Belegschaft zu erweitern. Sie begründeten dies mit der Besorgnis über die Nachfrage und die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten.”
USA
Die USA haben Anklage wegen Geldwäsche gegen zwei Mitarbeiter des russischen staatlichen Mediennetzwerks RT erhoben. Das US-Justizministerium erklärte, die beiden hätten Strohfirmen und falsche Identitäten benutzt, um zehn Millionen Dollar an ein Unternehmen in Tennessee zu zahlen. Dieses habe dann Online-Videos produziert, die die politischen Spaltungen in den USA verstärken sollten. Das Finanz- und das Außenministerium kündigten zudem Maßnahmen gegen RT an, darunter auch gegen dessen Chefredakteurin Margarita Simonovna Simonyan.
Börsenindizes
Nach der Überprüfung der deutschen Börsenindizes bleibt im Dax alles beim Alten. Im MDax indes ersetze der Finanzdienstleister Hypoport das Biotech-Unternehmen Evotec, teilte die Deutsche Börse mit. Zudem ziehe der Börsenneuling Schott Pharma in den MDax ein. Für ihn müsse der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis in den SDax absteigen. Dort müsse der Agrarkonzern BayWa weichen, der sich im Juli als Restrukturierungsfall entpuppt hat. Ersetzt wird er durch den Einkaufszentren-Spezialisten Deutsche Euroshop. Er hat zwar nur 14 Prozent der Aktien im Streubesitz, doch andere Kandidaten scheitern an den schwachen Börsenumsätzen.
Daimler Truck
Der Lkw-Bauer hat eine neue Chefin. Der Aufsichtsrat habe in seiner Sitzung Karin Radström mit Wirkung ab dem 1. Oktober 2024 zur neuen Vorsitzenden des Vorstands ernannt, teilte der Stuttgarter Konzern mit. Die Schwedin folgt auf Martin Daum, der im beiderseitigen Einvernehmen am 30. September 2024 sein Amt als Vorstandsvorsitzender vorzeitig niederlegt.
Intel
Der kriselnde Chip-Konzern sucht sein Heil in der Auftragsfertigung. Dieser Geschäftsbereich werde 2027 einen “bedeutenden” Beitrag zum Gesamtumsatz leisten, sagte Finanzchef David Zinsner bei einer Investorenkonferenz. Derzeit verhandele sein Unternehmen mit einem Dutzend potenzieller Kunden, die ab 2026 erste Einnahmen bringen würden.
Freitag7
Nahost
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock setzt ihre Nahost-Reise fort. Am Morgen ist ein Treffen mit dem israelischen Außenminister Israel Katz geplant, im Anschluss will sich die Ministerin vor der Presse äußern. Danach reist Baerbock weiter nach Ramallah, wo sie den Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, treffen soll. Nach Angaben des Auswärtigen Amts will Baerbock dabei mitwirken, einen Waffenstillstand im Gazastreifen herzustellen und die verbliebenen israelischen Geiseln freizubekommen. Zudem müsse eine Eskalation der Lage im Westjordanland verhindert werden.
USA Wahlkampf
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine neue Kommission unter der Leitung von Tesla Chef Elon Musk in Aussicht gestellt. “Ich werde eine Kommission für Regierungseffizienz ins Leben rufen”, kündigte Trump in einer Rede vor dem New York Economic Club an. Sollte er die Wahl am 5. November gewinnen, werde sein milliardenschwerer Unterstützer Musk dem neuen Gremium vorstehen. Dieses soll eine vollständige finanzielle und leistungsbezogene Prüfung der gesamten Regierung umsetzen und Empfehlungen für drastische Reformen aussprechen.
Ukraine
Auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz kommt die sogenannte Kontakt-Gruppe für die Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zusammen. Das Ramstein-Format wird von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geleitet und besteht aus mehr als 50 Staaten, darunter alle Mitglieder der Nato. Angesichts der verstärkten russischen Luftangriffe auf sein Land fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung bei der Flugabwehr. Zudem dringt er darauf, westliche Waffen auch für Ziele weit auf russischem Gebiet einsetzen zu dürfen.
Airbus
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat eine einmalige Sichtprüfung der Treibstoffschläuche bestimmter Rolls-Royce-Triebwerke der Airbus A350-1000-Flotte angeordnet. In einer Lufttüchtigkeitsanweisung legte die EASA fest, dass die Inspektionen an den Rolls-Royce XWB-97-Triebwerken je nach Alter des Triebwerks in unterschiedlichen Zeitabständen von bis zu 30 Tagen durchzuführen seien. Die Anweisung betrifft nicht die XWB-84-Triebwerke des britischen Herstellers am A350-900, der 85 Prozent der derzeit im Einsatz befindlichen A350-Flotte ausmacht. Die Behörde bezeichnete die Maßnahme als vorläufig. Airbus hatte bereits zuvor angekündigt, mit der europäischen Luftfahrtbehörde zu kooperieren.
Deutsche Bank
Eine ehemalige Händlerin der Deutschen Bank ist mit ihrer Klage im Zusammenhang mit Bonus-Zahlungen gegen das Institut gescheitert. Ein Londoner Gericht wies ihren Anspruch zurück. Richterin Catherine Howells sagte, sie akzeptiere nicht, dass Shikha Gupta Zusagen über den Erhalt eines individuellen Bonus gegeben worden seien. Außerdem habe die Bank das Recht zu entscheiden, dass dies unerschwinglich sei. Die Klägerin war bis 2017 für einen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereich der Deutschen Bank tätig, der nach der Finanzkrise 2008 zur Straffung der Geschäftsabläufe eingerichtet wurde.
VW
Der Sparkurs bei VW hat nach Angaben des Betriebsrats möglicherweise Auswirkungen auf die Batteriefabrik in Salzgitter. VW-Technikvorstand Thomas Schmall habe bei der Betriebsversammlung Halbierungspläne klar benannt und mit einer Folie untermalt, erklärte ein Sprecher des Gesamt- und Konzernbetriebsrats. Der Betriebsratsvorsitzende habe das als “deutliche Kampfansage an die Belegschaft des Werkes” bezeichnet. In Salzgitter entsteht neben dem Motorenwerk derzeit eine Batteriezellfertigung. Ein Unternehmenssprecher erklärte, der Konzern halte an seinem Plan fest, mit der PowerCo eine eigene Batteriezellfertigung mit drei Standorten in Europa und Nordamerika aufzubauen. In Salzgitter solle die Serienproduktion wie geplant 2025 anlaufen.
Die Softwareeinheit Cariad wird nach Aussage von Volkswagen-Chef Oliver Blume auch in Zukunft eine tragende Funktion in der Software-Governance spielen. “Zum Beispiel spielt Cariad in China eine führende Rolle in der Entwicklung eines neuen Betriebssystems für unsere MEB-Elektrofahrzeuge”, sagte Blume dem “Handelsblatt”. Auch bei der Kooperation mit Rivian werde es nötig sein, weiterführende Softwaregenerationen zentral an einer Stelle zu führen. Auch werde Cariad Aufgaben übernehmen. “Zudem haben wir viele Querschnittsfelder wie autonomes Fahren, Infotainment oder unser Datenmanagement, die maßgeblich von Cariad geführt werden”, sagte Blume.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 18.579,55 | – 1,74 % |
EuroStoxx50 | 4.812,56 | – 3,14 % |
Dow Jones | 40.880,44 | – 1,64 % |
S&P500 | 5.494,61 | – 2,69 % |
NASDAQ100 | 18.759,94 | – 4,18 % |
Nikkei | 36.533,55 | – 6,38 % |
Hang Seng | 17.426,10 | – 2,33 % |
MSCI World | 3.556,95 | – 2,50 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 2.509,65 $/oz. | 0,27 % |
Silber | 28,71 $/oz. | – 0,48 % |
Brent (Öl) | 73.98 $/bbl. | – 4,86 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 3,75 % |
3-M-Euribor | 3,47 % |
FED-Leitzins | 5,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,23 % |
Tagesgeldsatz UK | 4,95 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,11 % |
10J Bund | 2,16 % |
10J US-Treasury | 3,76 % |
10J JGB (Japan) | 0,89 % |
10J Gilts (UK) | 3,94 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,1091 USD.
Deutschland – Dax mit Stabilisierung
Am deutschen Aktienmarkt ging es nach dem jüngsten Rücksetzer nochmals ein paar Punkte nach unten. Der DAX schloss 0,1 Prozent tiefer bei 18.576 Zählern. Doch die Stimmung scheint angeschlagen, die Umsätze verharrten auf einem niedrigen Niveau. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag hielten sich Anleger zurück, nachdem die jüngsten Daten darauf hindeuten, dass der Jobmotor langsam ins Stottern gerät. Kein Kaufargument lieferten zudem die Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Die Industrie kommt nicht in Schwung, hieß es von Michael Herzum, Chefvolkswirt bei Union Investment nach den Zahlen zum Auftragseingang. Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung nahm seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr zurück und erwartet ein Nullwachstum. Ähnlich mau schaut das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in die Zukunft und senkte seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in diesem und dem kommenden Jahr. Derweil stellt der Bundesverband der Deutschen Industrie in seinem Bericht ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent in Aussicht, aber einen Rückgang der Industrieproduktion um 3 Prozent in diesem Jahr.
Auf der Gewinnerseite stand heute die Aktie von Bayer (3,9%), nachdem sich jüngst das Sentiment verbesserte. Die Analysten von MWB führen dies auf den Mitte August erzielten juristischen Sieg im laufenden Rechtsstreit um sein Herbizid Roundup zurück. Ohne den Überhang von 58.000 Klagen sollte Bayer zu einem Multiplikator nahe der Peers gehandelt werden. Während die Hoffnung auf eine Lösung bisher verfrüht war, könnten jüngste Urteile und Initiativen zu einer zumindest teilweisen Risikominderung und damit zu einer Neubewertung der Aktie führen.
Die Deutsche Bank (+3,2%) wiederum erzielte in einem langjährigen Rechtsstreit im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme mit der Klägerin Effecten-Spiegel einen weiteren wichtigen Vergleich. Sinkende Kosten für den Rechtsstreit lösten jüngst Hoffnung auf einen Aktienrückkauf aus. Commerzbanklegten wiederum um 1 Prozent zu, nachdem Bundesfinanzminister Christian Lindner seine Bereitschaft andeutete, die Beteiligung des Bundes an der Commerzbank an einen Investor zu veräußern. An der Börse wird dies gerne gehört, da es in dem Fall nicht zu einem Aktienüberhang kommt, der belasten würde.
USA – Uneinheitlich, Nervosität vor Arbeitsmarktbericht
An den US-Börsen hat sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt, allerdings hielten sich die Kursbewegungen meist in Grenzen. Mit dem Näherrücken der wichtigen Arbeitsmarktdaten am Freitag steige die Nervosität, hieß es aus dem Handel. Der Dow-Jones-Index notierte zur Schlussglocke 0,5 Prozent niedriger bei 40.756 Punkten. Der S&P-500 sank um 0,3 Prozent, während der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent gewann.
Im Fokus standen vor allem Konjunkturdaten und davon gleich eine ganze Reihe. Ermutigende Nachrichten kamen aus dem Dienstleistungssektor. Der ISM-Service-Index für August fiel besser aus als der am Dienstag veröffentlichte Index für die Industrie und übertraf die Erwartungen. Auch der von S&P Global ermittelte Service-Index lag über der Konsensschätzung von Volkswirten.
Dem ADP-Arbeitsmarktbericht zufolge ist die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft im August mit 99.000 Stellen schwächer gestiegen als erwartet. Ökonomen hatten ein Plus von 140.000 Jobs vorausgesagt. Im Juli waren unter dem Strich 111.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 11.000 weniger als ursprünglich gemeldet. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat indessen abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge um 5.000 auf 227.000. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 229.000 vorhergesagt. Die Arbeitsmarktdaten gelten als Indikatoren für den US-Arbeitsmarktbericht für August, der am Freitag vorgelegt wird. Dieser wird als Richtschnur dafür gesehen, wie stark die US-Notenbank die Leitzinsen auf ihrer Sitzung Mitte September senken wird.
Unter den Einzelwerten gaben Verizon um 0,4 Prozent nach. Der Konzern übernimmt das Glasfaser-Unternehmen Frontier Communications, wie nun offiziell bestätigt wurde, nachdem am Mittwoch informierte Kreise über den Kauf berichtet hatten. Verizon gewinnt damit 2,2 Millionen Glasfaser-Kunden in 25 US-Bundessstaaten hinzu. Die Übernahme soll in rund eineinhalb Jahren abgeschlossen werden. Johnson & Johnson (-1,4%) steht im Prozess um Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Babypuder auf Talkum-Basis offenbar vor einem milliardenschweren Vergleich. Der Konzern habe sein Angebot zur Entschädigung zehntausender Frauen, die behaupten, dass die Talkumprodukte Eierstockkrebs verursacht haben, um 1 Milliarde auf rund 9 Milliarden Dollar erhöht, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Hewlett Packard Enterprise hat im dritten Geschäftsquartal von einer steigenden Nachfrage nach KI-Servern profitiert. Umsatz und einige andere Ertragskennziffern übertrafen die eigenen Ziele des Unternehmens. Anlegern genügte das offenbar nicht, denn die Aktie gab 6 Prozent nach.
Asien – Etwas leichter, Hongkong geschlossen
Leicht nach unten geht es am Freitag an den Aktienmärkten in Ostasien. Marktteilnehmer halten sich mit Neupositionierungen zurück, sie warten auf den US-Arbeitsmarktbericht für August später am Tag, von dem sie sich neue Erkenntnisse über die Lage der US-Konjunktur und damit verbunden, die Zinsperspektiven, erwarten.
In Tokio gibt der Nikkei-225-Index weiter nach, diesmal um 0,6 Prozent auf 36.454 Punkte. Weiter kommt Gegenwind unter anderem vom Yen. Er hat gegenüber der gleichen Zeit am Vortag weiter aufgewertet, der Dollar liegt knapp unter 143 Yen. In Seoul notiert der Kospi 0,8 Prozent tiefer, der Schanghai-Composite gibt um 0,2 Prozent nach. Eine Ausnahme macht wie am Vortag Australien. In Sydney geht es um 0,4 Prozent nach oben mit dem Leitindex. Abgesagt wurde der Handel in Hongkong. Grund ist der Taifun “Yagi”, der von den Philippinen kommend nun Richtung China zieht.
Unter den Einzelwerten büßen in Tokio Seven & I 1,7 Prozent ein. Die Einzelhandelsholding hat ein Übernahmegebot der kanadischen Couche-Tard als zu niedrig bezeichnet.
In Schanghai beobachten Teilnehmer leicht steigende Kurse bei Aktien von Wertpapierhändlern vor dem Hintergrund der geplanten Fusion von Guotai Junan Securities und Haitong Securities. Deren Aktien sind vom Handel ausgesetzt. Citic Securities steigen um 0,6 Prozent, in Shenzhen tendieren East Money Information gut behauptet.
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