Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger,
wir wünschen viel Spaß beim Lesen unsere Weekly News und
einen schönen Sonntag.
Ihre Finanzboutique
Berlin:
Die Bahn plant laut Konzernkreisen wegen des stark gestiegenen Schuldenbergs und teurer Tarifabschlüsse einen Ausgaben- und Einstellungsstopp.
Bratislava:
In der Slowakei setzte sich Peter Pellegrini bei der Präsidentenwahl durch. Er ist regierungsnah und bezüglich Russland auf einem diplomatischen Kurs.
Washington:
Ex-Präsident Trump sammelte bei einer Spendengala in Florida 50 Millionen USD (circa doppelt so hoch wie bei Bidens Gala mit Obama und Clinton).
US-Finanzministerin Yellen lobte klare Gespräche in China bezüglich zukünftiger Wirtschaftspolitiken.
Das Militärbündnis AUKUS, das gegen China gerichtet ist, soll laut FT ausgeweitet werden. Aspiranten sind Japan und die Philippinen.
Nahost-Konflikt:
Laut ägyptischen TV Sender Al-Kahera News ergeben sich Fortschritte bei Gesprächen über Waffenstillstand – Israel reduzierte Bodentruppen im Gazastreifen (Rotation, Verlegungen).
Ukraine-Konflikt:
Die UN Atomaufsicht konstatierte ukrainische Drohnenangriffe (drei direkte Treffer) auf das Atomkraftwerk Saporischschja, die zu Schäden geführt hätten. Die Sicherheit sei nicht gefährdet. Es sei jedoch ein ernster Vorfall.
Deutschland: Haushaltsdefizit um 35,4 Mrd. EUR geringer
Das Haushaltsdefizit sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 35,4 Mrd. EUR. Laut Statistischem Bundesamt beziffert sich das Defizit 2023 auf 91,9 Mrd. EUR. Zinskosten erhöhten sich nur für den Bund von 17,4 Mrd. EUR um 29,3 Mrd. EUR auf 46,7 Mrd. EUR.
Bank of Japan signalisiert Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen
Zentralbankchef Ueda sieht stärkere Lohninflation zeitnah am Horizont (Interview Asahi). Er stellte Reaktionen (Zinserhöhungen) vor diesem Hintergrund in Aussicht.
Dienstag4
Berlin:
Die deutsche Industrieproduktion setzte mit einem Anstieg im Monatsvergleich um 2,1% und der Revision des Vormonatswerts von 1,0% auf 1,3% positive Akzente. Der Jahresvergleich mit -4,76% nach zuvor -5,05% bleibt prekär.
Zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband BDLS kam es im Rahmen der Schlichtung zu einer Einigung für die Sicherheitsbeschäftigten an Flughäfen (Erhöhungen um 13,1% -15,1% für 15 Monate).
Die Handelsbilanz wies per Februar einen Überschuss in Höhe von 21,4 Mrd. EUR (Prognose 25,5 Mrd. EUR) nach zuvor 21,4 Mrd. EUR (revidiert von 27,5 Mrd. EUR) aus. Exporte fielen im Monatsvergleich um 2,0% (Prognose -0,5%), während Importe im Monatsvergleich um 3,2% stiegen (Prognose -1,0%).
Kanzler Scholz erwartet keine Auswirkungen der drei Landtagswahlen in
Ostdeutschland auf die Regierung in Berlin.
Scholz-Besuch in China- Zeichen der Normalisierung
Die deutsche Wirtschaft begrüßt die anstehende Reise von Bundeskanzler Scholz nach China. Es sei ein starkes Zeichen für die Normalisierung der Beziehungen, so
Maximilian Butek, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Ost-China. Der Zeitpunkt der mehrtägigen Reise, zu der Scholz kommendes Wochenende mit einer Wirtschaftsdelegation und mehreren Ministern aufbricht, sei sehr wichtig, weil die chinesische Wirtschaft neu aufgestellt werde.
IDC: PC-Markt wächst wieder
Laut Studie des Marktforschungsunternehmens IDC (International Data Corporation) wuchs der globale PC-Markt nach Rückgängen in den letzten zwei Jahren im ersten Quartal 2024 um 1,5%. Der Markt habe damit das Niveau vor Corona erreicht. Marktführer seien Lenovo (China, Marktanteil 23%) vor HP (USA, 20%) und Dell (USA,15,5%), gefolgt von Apple (USA, 8,1%).
Berlin:
Laut Statistischem Bundesamt nahm der als Frühindikator geltende LKW-Verkehr auf deutschen Autobahnen per März um 1,0% im Monatsvergleich ab. Im
Jahresvergleich kam es zu einem Minus in Höhe von 0,6%.
Die Zahl der Straftaten ist im Jahr 2023 um 5,5% im Jahresvergleich gestiegen.
Frankfurt:
Gemäß Umfrage der EZB sank die Nachfrage nach Firmenkrediten im 1. Quartal 2024 deutlich (hohe Zinsen, verschärfte Kreditvergabestandards, geringe
Investitionsneigung).
Peking:
China und Russland wollen wegen der Bedrohung durch US-Hegemonialpolitik enger kooperieren (Lawrow-Besuch in Peking).
Washington:
Der IWF warnte, dass Cyber-Angriffe vor allem auf Banken eine zunehmende Gefahr für die Finanzstabilität seien (Verdoppelung seit 2020).
Deutschland: Laut IFO-Umfrage Mittelmaß bei Standortattraktivität
Deutschland liegt laut Umfrage des IFO-Instituts und des Instituts für Schweizer
Wirtschaftspolitik (1.500 Experten aus 128 Ländern, Datenerhebung 09/10 2023) bei der Standortattraktivität für Firmen aus dem eigenen Land im europäischen Mittelfeld. Einheimische Befragte bewerteten Deutschland besser (61,3) als ausländische Teilnehmer der Umfrage (49,6).
BRICS: China will Swap-Vereinbarungen für Globalen Süden
China hat angekündigt, dass ein neues Swap-Programm im Volumen von circa 550 Mrd. USD mit 29 sich entwickelnden Ländern mit einem Sicherheitsnetz aufgesetzt wird. Das Programm würde noch im Jahr 2024 umgesetzt. Länder des Globalen Südens inklusive der BRICS-Länder können demnach Währungs-Swaps vereinbaren, die die Abwicklung des Handels in bilateralen Währungen unter Ausschluss von Drittwährungen ermöglichen. Die bisher gängige Praxis, der weiter bilateralen Verträge erfährt damit eine neue multilateralere Struktur.
Donnerstag6
Berlin:
Laut Umfrage der Außenhandelskammer (AHK) in China klagen zwei Drittel der dort tätigen Unternehmen über Wettbewerbsnachteile.
Paris:
Die Regierung plant für das laufende Jahr 2024 mit einem öffentlichen Defizit in der Größenordnung von bis zu 5,1% des BIP.
Washington:
US-Verbraucherpreise waren im Monats- (0,4%)- und Jahresvergleich (3,5%) 0,1% höher als erwartet. Märkte reagierten mit Risikoaversion.
17,7 Millionen in Deutschland von Armut bedroht
Laut Statistischem Bundesamt sind 21,1% oder 17,7 Millionen Einwohner von Armut
oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Verglichen mit 2022 (17,5 Mio.) sind die Werte
wenig verändert. Eine Person gilt in der EU als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze (Einzelperson netto weniger als 1.310 EUR), ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.
Deutschland: Baupreise für neue Wohnungen steigen langsamer
Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich laut Statistischem Bundesamt (vierteljährliche Erhebung) im Februar um 2,8% im Jahresvergleich. Im November 2023 hatte es noch einen Anstieg um 4,3% im August von 6,4% und im Mai von 8,8% gegeben.
Fitch senkt Ausblick für Rating Chinas
Fitch senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit von stabil auf negativ. Begründet
wurde die Bewertung mit steigenden Risiken für den Haushalt durch die Umstellung
auf ein neues Wachstumsmodell. Das Rating für China beließ Fitch bei A+. Bereits im Dezember hatte die Ratingagentur Moody’s den Ausblick auf negativ revidiert.
Freitag7
Berlin:
Laut Statistischem Bundesamt sanken die Erzeugerpreise für Agrarprodukte per Februar im Jahresvergleich um 5,7% (Vormonat -7,4%) Im Monatsvergleich stellte sich ein Anstieg um 1,2% ein.
Gemäß Statistischem Bundesamt kam es per Februar im Tourismus zu 28,2
Millionen Übernachtungen, ein Anstieg um 6,9% im Jahresvergleich. Es war der höchste Februarwert seit 2020 (29,9 Millionen).
Laut Bitkom Studie werden im Jahr 2040 663.000 Fachkräfte im IT-Sektor fehlen (2023 149.000 unbesetzte Stellen).
Bau- und Immobilienverbände warnen vor Wohnungsnot. Nötig seien pro Jahr 15 Mrd. EUR an Subventionen für 100.000 Sozialwohnungen und zusätzlich 8 Mrd. EUR für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen.
Finanzminister Lindner sagte, die vergangenen Jahre unter Frau von der Leyen waren verlorene Jahre für die Wettbewerbsfähigkeit der EU.
IFO-Institut: Weniger Unternehmen abhängig von Vorprodukten Chinas
37% der befragten Unternehmen sind laut Umfrage des IFO-Instituts von Lieferungen Chinas bei Vorprodukten abhängig. Im Februar 2022 waren es 46%. Laut IFO sehe man, dass weniger Unternehmen ihre Importe aus China zukünftig verringern wollten. Vor zwei Jahren plante dies noch fast jede zweite Industriefirma, in der aktuellen Umfrage sank dieser Anteil auf 38 Prozent.
IWF: Positive Welt-BIP Prognoseanpassung vor der Tür
Die Chefin des IWF sagte vor der Veröffentlichung des neuen World Economic Outlook am 16. April 2024, dass man die Entwicklung der Weltwirtschaft dank robuster Konjunkturlagen in den USA und den Schwellenländern etwas positiver einschätze. Zuletzt kam es zu einer positiven Anpassung der Welt-BIP-Prognose im Januar (3,1%). Der Konsum und Investitionen würden unterstützen. Die Inflation gehe schneller zurück als erwartet wurde.
Kapitalmärkte
Märkte | Aktueller Indexstand | Veränderung Vorwoche |
DAX | 17.930,32 | – 1,35 % |
EuroStoxx50 | 4.932,50 | – 1,69 % |
Dow Jones | 37.983,24 | – 2,37 % |
S&P500 | 5.122,81 | – 1,56 % |
NASDAQ100 | 18.003,49 | – 0,58 % |
Nikkei | 38.823,29 | – 0,88 % |
Hang Seng | 16.457,10 | -1,66 % |
MSCI World | 3.339,58 | – 1,79 % |
Rohstoffe
Rohstoff | Bewertung | Veränderung Vorwoche |
Gold | 2.343,72 $/oz. | 0,64 % |
Silber | 27,85 $/oz. | 1,42 % |
Brent (Öl) | 89,64 $/bbl. | – 0,97 % |
Zinsen
Geldmarkt | Zins p. a. |
EZB Einlagensatz | 4,00 % |
3-M-Euribor | 3,92 % |
FED-Leitzins | 5,50 % |
Tagesgeldsatz Japan | 0,08 % |
Tagesgeldsatz UK | 5,20 % |
Rentenmarkt | Rendite p. a. |
5J Bund | 2,51 % |
10J Bund | 2,46 % |
10J US-Treasury | 4,57 % |
10J JGB (Japan) | 0,83 % |
10J Gilts (UK) | 4,20 % |
Währung
Für einen Euro erhalten Sie aktuell 1,0706 USD
An den Finanzmärkten bleibt eine nervöse Grundhaltung gegeben. Risikoaversion nimmt zu, das Vertrauen der Marktteilnehmer nimmt ab.
Die Datenfront lieferte zarte Entspannung. Die negative Wirkung von 0,1% höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisen auf Monats- und Jahresbasis konnte
gesamtmarkttechnisch (Devisen, Gold, Aktien- und Rentenmärkte) nicht durch 0,1% geringere US-Erzeugerpreise auf Monats- und Jahresbasis wettgemacht werden.
Der Vertrauensverlust der Marktteilnehmer ist vor allen Dingen messbar an den neuen Rekordständen der Währung ohne Fehl und Tadel, Gold. Wie sagte schon John Pierpont Morgan (1837 – 1913) so treffend: „Gold ist Geld und alles andere ist Kredit!“
Daraus leitet sich eine unbestechliche Attraktivität ab. Auch Silber konnte weiter zulegen. Aber anders als Gold ist Silber noch weit von den historischen Höchstmarken bei knapp 50 USD pro Unze entfernt.
Dabei nimmt die industrielle Nutzung und damit der Verzehr des Silbers, dem „Gold des kleinen Mannes und der kleinen Frau“ latent durch IT und anderen Anwendungen zu. Zurück zum Gold: Wir sind hier mit einer Anomalie konfrontiert. Kam es zuletzt zu Zinsanstiegen in den USA verlor Gold zum Teil signifikant an Boden, jetzt ist es umgekehrt. „Food for thought!“
Die Rentenmärkte bleiben unter Druck. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,46%. Donnerstags wurden in der Spitze Höchstrenditen bei 2,48% erreicht. 10-jährige US-Staatsanleihen werfen eine Rendite in Höhe von 4,57% ab. Es ist der höchste Renditewert seit dem 13. November 2023.
Vorausschauend kann konstatiert werden, dass diese Entwicklungen für die US-Baubranche, den US-Immobilienmarkt, für die US-Verbraucher und für den US-Staat (Zinskosten) belastender als erwartet wirken werden, sollten sie sich so fortsetzen.
An den Aktienmärkten gab es Anomalien. Normaler weise verlieren Tech-Werte bei steigenden Zinsen. Gestern konnte der Citi-US-Tech 100 um 1,80% zulegen und zog den S&P500 mit sich (+0,98%). Dagegen verlor der Tech-arme Dow Jones 0,21%.
Der USD testet derzeit die Unterstützungszone bei 1,0700 – 1,0730. Das Bild für Widerstandskraft des Euros wird labiler.
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Ihre persönliche Depotentwicklung können Sie über nachfolgenden Depotlogin einsehen:
1https://stock3.com/ – Daten abgerufen am 12.04.2024 – 15:30 Uhr
2LBBW Markets – das Researchportal der Landesbank Baden-Württemberg Daten abgerufen am 12.04.2024 – 15:30 Uhr
3Hellmeyer Report vom 08.04.2024 -Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe
4Hellmeyer Report vom 09.04.2024 -Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe
5Hellmeyer Report vom 10.04.2024 -Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe
6Hellmeyer Report vom 11.04.2024 -Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe
6Hellmeyer Report vom 12.04.2024 -Blick auf die Welt mit Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der NFS Netfonds Gruppe